Autonomes Fahren im ÖPNV: Shuttles fahren nun auch in Darmstadt mit Testnutzern

Das bestehende Gebiet des Pilotprojekts Kira vergrößert sich um den Darmstädter Norden. Nach drei Monaten Betrieb sind mehr als 1.000 Testnutzerinnen und Testnutzer zugelassen. Die Fahrten werden als komfortabel und sicher bewertet.

Drei Monate nach dem Start hat das Pionierprojekt Kira von Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Deutscher Bahn (DB) seinen vollen Umfang erreicht:

Fahrgäste können die Shuttles nicht nur in der Stadt Langen und der Gemeinde Egelsbach im Kreis Offenbach nutzen, sondern auch in nördlichen und westlichen Stadtteilen von Darmstadt. Mit der Erweiterung des Betriebsbereichs sind die sechs selbstfahrenden Fahrzeuge erstmals in einer Großstadt unterwegs. Zu den zentralen Orten in Darmstadt, die angefahren werden, zählen der Hauptbahnhof, die Pallaswiesenstraße im Johannesviertel und das Nordbad/der Bürgerpark. Auch Fahrten zwischen Langen, Egelsbach und Darmstadt sind möglich. Seit dem Start der Testfahrten in Langen und Egelsbach Ende Mai dieses Jahres sind mehr als 1.000 registrierte Interessenten als Nutzer im Pilotprojekt zugelassen. Die Passagiere, die bisher mit einem der Shuttles gefahren sind, bewerten ihre Fahrt im Durchschnitt mit 4,5 von 5 möglichen Punkten. In den ersten drei Monaten des Projekts haben die Fahrzeuge im Durchschnitt mehr als eine Fahrt pro Stunde absolviert (Betriebszeiten sind Mittwoch bis Freitag, 9:30 bis 15:30 Uhr). Seit Beginn der ersten vorbereitenden Testfahrten durch Langen und Egelsbach im Juni 2024 und durch Darmstadt im Juni 2025 kamen bei den insgesamt sechs Shuttles mehr als 60.000 Kilometer zusammen. Die am meisten nachgefragten Haltepunkte für das Shuttle sind die Bahnhöfe in Langen und Egelsbach.

Wer mit Kira fahren möchte und angemeldet ist, kann Fahrten im gesamten Betriebsgebiet On-Demand, also auf Wunsch, über die projekteigene Kira-App buchen. Je nach Nutzungsverhalten und entsprechend freien Plätzen in den Fahrzeugen werden sukzessive weitere registrierte Interessenten zugelassen.

„Das Projekt Kira hat schon jetzt wichtige Erkenntnisse gebracht, wie wir den ÖPNV durch die intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel flexibler und besser machen können. Daneben sammeln wir wertvolle Erfahrungen im Betrieb autonomer Fahrzeuge. Die positiven Bewertungen der Testfahrten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Dr. Arne Schneemann (Vorstand DB Regio Straße)

Der Testbetrieb findet in enger Abstimmung mit den lokalen Partnern HEAG mobilo GmbH sowie der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach statt und ist zunächst bis Ende 2025 angesetzt. Eine Verlängerung ist geplant. Das zukunftsweisende Pilot- und Forschungsprojekt KIRA wird vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro sowie vom Land Hessen finanziell unterstützt. Forschungspartner des Projekts sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

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