„Das Deutschlandticket kann mehr“

Mit dem Deutschlandticket wurde im Jahr 2023 ein tarifliches Angebot eingeführt, das den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland grundlegend verändert hat. Als bundesweit gültiges, digitales und preislich attraktives Ticket hat es sich rasch zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Rund 14 Millionen Menschen nutzen es regelmäßig – allein im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sind es etwa 1,7 Millionen. Damit ist das Deutschlandticket nicht nur ein Symbol für moderne Mobilität, sondern auch die Basis eines zukunftsfähigen Nahverkehrstarifs in Deutschland und somit ein zentraler Hebel für die Verkehrswende und den Klimaschutz.

Trotz seines Erfolgs steht das Deutschlandticket nach wie vor auf finanziell unsicheren Füßen. Bund und Länder streiten über die Verteilung der Kosten, insbesondere über die Frage, wer in der Verantwortung ist, die durch den niedrigen Preis des Tickets entstandenen Einnahmeausfälle bei den Verkehrsunternehmen zu kompensieren. Die Länder rechnen nach aktuellen Schätzungen im kommenden Jahr mit 3,8 Milliarden Euro, die zu dessen Finanzierung nötig sind, sehen sich gleichzeitig aber außerstande, mehr als die bereits zugesagten 1,5 Milliarden Euro jährlich zu investieren. Und auch der Bund ist nicht bereit, mehr als die Länder beizusteuern. Gleichzeitig hat sich die Koalition auf Bundesebene darauf verständigt, den Preis bis 2028 stabil zu halten. Wie es also ab 2026 mit der Finanzierung weitergehen wird, ist nach wie vor völlig offen. Wenn das Deutschlandticket
jedoch dauerhaft als zentraler Dreh- und Angelpunkt eines zukunftsfähigen Nahverkehrstarifs funktionieren soll, dann braucht es schnellstmöglich einen gesetzlich geregelten Preisentwicklungsmechanismus, der Planungssicherheit für Verkehrsunternehmen, Wirtschaft und Fahrgäste schafft.

Kluger Mix aus staatlichen Zuschüssen und dynamisiertem Ticketpreis

Ab 2029 soll dann der Anteil der Nutzerfinanzierung schrittweise und sozialverträglich erhöht werden. Gefragt ist also ein kluger Mix aus höheren staatlichen Zuschüssen und einem höheren Ticketpreis. Der Bund ist nicht nur Initiator des Tickets, sondern auch politisch verantwortlich für den Klimaschutz. Länder und Kommunen sind zuständig für den ÖPNV. Finanzielle Mittel, die vom Bund in den ÖPNV fließen, sind folglich keine „Almosen“, sondern aktiver Klimaschutz. Daraus ergibt sich die klare Notwendigkeit, dass sich Bund und Länder stärker finanziell engagieren müssen.

Den gesamten Beitrag finden Sie in der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 09-10/2025.

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