Wenn im Juni 2025 der UITP-Weltkongress und die VDV-Jahrestagung gemeinsam in Hamburg stattfinden, rückt die Hansestadt einmal mehr in den Mittelpunkt der weltweiten ÖPNV-Community. Mit Robert Henrich, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Hamburger HOCHBAHN, haben wir über die strategischen Projekte gesprochen, die Hamburg zur Modellregion für Mobilität machen – von autonomen Shuttles über die Elektrifizierung der Busflotte bis hin zur neuen, autonom fahrenden U5.
NahverkehrsPraxis: Was prädestiniert Hamburg für den internationalen UITP-Kongress 2025 und die gleichzeitig stattfindende VDV-Jahrestagung?
Robert Henrich: Hamburg ist Modellregion für Mobilität. Bereits im Jahr 2021 wurde mit dem Verkehrsministerium eine Vereinbarung getroffen, um einen verbesserten ÖPNV für alle Hamburgerinnen und Hamburger zu schaffen. Als zentraler Hebel dafür wurde damals die Digitalisierung benannt. In diversen Mobilitätsbereichen wurde mittlerweile ein großes Projektportfolio aufgebaut, das wiederum vom traditionell starken und dauerhaften Konsens in Politik und Verwaltung Hamburgs profitiert, geteilte Mobilitätsangebote anzubieten und zu fördern. Es wird auf jeden Fall sehr bereichernd sein, dass beide Veranstaltungen parallel stattfinden und zu besuchen sind. Wir erwarten im Juni über 10.000 internationale Fachbesucher und freuen uns auf einen interessanten Austausch mit diesen!
NahverkehrsPraxis: Könnte man 2027, auf dem nächsten, bereits geplanten UITP-Kongress, der wiederum in Hamburg stattfindet, für die 2025 vorgestellten Projekte schon erste Erfolge präsentieren?
Robert Henrich: Ja, ganz bestimmt. Wir werden auf dem Summit in diesem Jahr rund 17 Leuchtturmprojekte vorstellen. Diese haben alle einen langfristigen Charakter, aber auch sichtbare Meilensteine, die sukzessive in den nächsten Jahren erreicht werden. Dazu gehört zum Beispiel das Alike-Projekt, in dem wir zusammen mit den Unternehmen Holon und Moia sowie weiteren Partnern in den nächsten zwei Monaten damit beginnen werden, eine Flotte von selbstfahrenden Kleinbussen auf die Straße zu bringen – wenn auch noch mit einer geschlossenen Nutzergruppe. Im Rahmen dieses Projektes bauen wir gerade den ersten Betriebshof für die autonomen Shuttles. Oder denken Sie an die Elektrifizierung unserer Busflotte, die mit mehr als 330 Bussen schon sehr weit fortgeschritten ist. Wir bauen gerade einen der ersten reinen Elektrobus-Betriebshöfe in Europa und auch dieser wird nächstes Jahr fertig gestellt. Als weiteres wichtiges Projekt möchte ich noch den Bau der U5 nennen – eine automatisch fahrende U-Bahn mit einer Streckenlänge von rund 25 Kilometern. Gegen Ende 2027 wollen wir den Testbetrieb mit den ersten Haltestellen aufnehmen. Zu guter Letzt möchte ich die gemeinsame Mobilitäts-Plattform erwähnen, die wir zusammen mit den Berliner Verkehrsbetrieben im Rahmen einer Reihe von Kooperationsprojekten entwickeln werden. Sie sehen also, bei all diesen Projekten wird es 2025 schon spannend sein zu sehen, was sich tut. 2027 dann aber wird es nochmals doppelt so spannend sein. Ganz nebenbei nutzen wir den Termin auch, um ein breit angelegtes „Fest der Mobilität“ für die Öffentlichkeit
zu begehen.
Das gesamte Interview finden Sie in der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 05-06/2025.