MDD NRW ist landesweit als Grundlage für smarte Mobilität verankert

Sie unterstützt die Verknüpfung von Mobilitätsangeboten, bringt verkehrsmittelübergreifende (multimodale) Mobilitätsdaten landesweit auf einen einheitlichen Standard und trägt so zu einer optimierten und vernetzten Reiseplanung der Fahrgäste bei: die Multimodale Datendrehscheibe NRW (kurz MDD NRW). Der Verkehrsverbund Rhein Sieg (VRS) hat das Projekt seit dem Start 2021 dank einer Förderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 1,7 Millionen bzw. 170.000 Euro erfolgreich umgesetzt. Das Hintergrundsystem wird seit Jahresbeginn 2025 beim Partnerunternehmen go.Rheinland weiterbetrieben und ist vertraglich in den ÖV-Datenverbund NRW integriert. Gemeinschaftlich wird die MDD NRW nun fortlaufend durch die Partner des ÖV-Datenverbunds NRW finanziert.

Das Ziel der MDD NRW ist die Förderung einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Eine Lösungsmöglichkeit bietet die Verlagerung der Mobilität vom motorisierten Individualverkehr hin zu einer intelligenten Nutzung verschiedener Verkehrsmittel des Umweltverbunds für die erste und letzte Meile als Ergänzung zum Nahverkehr. Um dem Anspruch einer verkehrsmittelübergreifenden Mobilität gerecht zu werden, müssen den Reisenden passende Informationen für die Mobilitätsoptionen zur Verfügung gestellt werden. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Mobilitätsdaten verschiedener Verkehrssysteme. Diese werden angebunden, harmonisiert, gebündelt und standardisiert den Datennutzern bereitgestellt. Das Hintergrundsystem MDD NRW richtet sich an Verkehrsverbünde, Verkehrsunternehmen, Kommunen sowie Landesgesellschaften wie die NRW.Mobidrom GmbH. Es wird genutzt für Mobilitätsinformationssysteme, planerische Zwecke und zur Erfüllung von gesetzlichen Datenbereitstellungsverpflichtungen.

Landesweite Verankerung in den ÖV-Datenverbund NRW

Der ÖV-Datenverbund NRW koordiniert als freiwilliger Zusammenschluss der Verkehrsverbünde und Zweckverbände in NRW (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Aachener Verkehrsverbund (AVV) und VRS mit der Zentralen Koordinierungsstelle (ZKS) die Zusammenstellung der ÖV-Daten aus ganz NRW, versorgt den Landesserver der Durchgängigen Elektronischen Fahrgastinformation (Delfi) als gemeinsames landesweites Hintergrundsystem, verteilt diese im bundesweiten Delfi-Datenverbund und stellt sie offenen Datenplattformen für ÖV-Daten im Sinne der gesetzlichen Datenbereitstellungsverpflichtungen zur Verfügung.

Die Partner des ÖV-Datenverbunds integrieren und verknüpfen die MDD NRW mit dem Delfi-Landesserver bzw. mit ihren Auskunftssystemen und schaffen so eine konsistente landesweite multimodale Datengrundlage als Basis für die Beauskunftung über Mobilitäts-Apps im Land NRW. Die MDD NRW stellt somit die multimodale Erweiterung der bisherigen Zusammenarbeit innerhalb des ÖV-Datenverbunds dar und ist optimal in die landesweite ÖV-Daten- und Systemlandschaft eingebunden.

Der ÖV-Datenverbund NRW ist mit der MDD NRW in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) sowie dessen neu gegründeter Landesagentur NRW.Mobidrom GmbH, um eine passgenaue Einbettung in die Mobilitätsdaten-Strategie des Landes zu gewährleisten. Umfangreiche Mobilitätsdaten der MDD NRW werden daher ebenfalls der Mobidrom-Datenplattform bereitgestellt.

Ein starkes Fundament für digitale nachhaltige Mobilität

Insgesamt wurden bis dato mit über 15 landesweit und regional tätigen Sharing-Mobilitätsdienstleistern (beispielsweise Voi, Lime, Dott, Bolt, Münsterlandrad, CarSharing Community etc.) Verträge geschlossen. Über die MDD NRW sind beispielsweise Informationen wie Standorte, Verfügbarkeit und Preise von über 60.000 Sharing-Fahrzeugen (Stand Oktober 2025) abrufbar. Weiterhin wurden die bestehenden landesweiten Hintergrundsysteme der ÖV-Branche miteinander vernetzt, um eine verbundübergreifende Reisekettenplanung zu ermöglichen. Hierzu gehören die Hintergrundsysteme für Fahrradabstellanlagen „DeinRadschloss“ und „radbox.nrw“ sowie der go.Rheinland-Infrastrukturatlas und die VRR-Mobilitäts- und Infrastrukturplattform.

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