Mercedes-Benz stellt Großraum-Gelenkbus CapaCity L vor

Der längste Mercedes-Benz bietet serienmäßig bis zu 191 Fahrgästen Platz

Der neue CapaCity L ist größer als gewohnt: Mit seiner Länge von 21 Metern übertrifft er klassische Gelenkbusse um rund drei Meter. Damit ist er eine Antwort auf aktuelle Verkehrsprobleme, denn bei steigenden Fahrgastzahlen stoßen hochfrequentierte Omnibuslinien an Grenzen. Mit dem CapaCity L können Verkehrsbetriebe bei gleicher Zahl von Omnibussen deutlich mehr Fahrgäste befördern. Der Großraumbus benötigt nicht mehr als eine Straße und eignet sich damit für BRT-Systeme (Bus Rapid Transit).

Maßgeschneidert auf die Wünsche der Verkehrsbetriebe

„Der CapaCity L leistet einen wesentlichen Beitrag, um die Verkehrsdichte in den Innenstädten zu verringern. Er ist der längste europäische Bus mit nur einem Gelenk. Und er ist umweltfreundlich – kein Bus mit Dieselmotor stößt pro Fahr­gastplatz weniger CO₂ aus“, erläutert Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses. Der CapaCity L verspricht, die Wünsche der Verkehrsbetriebe zu erfüllen. Dazu äußert sich Ulrike Riedel, Hochbahn-Vorstand für Personal und Betrieb: „Wir freuen uns über wachsende Fahrgastzahlen. In Spitzenzeiten können wir an vielen Stellen unsere Takte nicht weiter verdichten, deshalb sind Großraumbusse wie der neue CapaCity L für uns eine sehr interessante Option.“
Die Hamburger Hochbahn wird den neuen Omnibus noch in diesem Jahr als weltweit erster Verkehrsbetrieb im Realbetrieb testen. Der Groß­raumbus wird zu diesem Zweck auf der Metrobuslinie 5, von der Innenstadt über das Universitätsviertel in den Nordwesten der Stadt, eingesetzt. Es ist die meist­frequentierte Omnibuslinie Westeuropas.
Die Basis für den neuen Linienriesen liefert der Gelenkbus Mercedes-Benz Citaro G. Deshalb müssen sich weder Fahrer noch Werkstatt in größerem Umfang umstellen. Der entscheidende Unterschied: Für den CapaCity L wurden Vorderwagen und Hinterwagen um jeweils ein Segment verlängert. Außerdem erhöht eine gelenkte vierte Achse das zulässige Gesamt­gewicht auf 32 t. Sie stellt dank einer elektronischen Regelung namens ASA (Additional Steering Axle) gleichzeitig die Wendigkeit des Groß­raumbusses sicher.

Verbrauch pro Fahrgast unter 0,5 l/100 km, minimale Emissionen

Der CapaCity L ist nicht nur groß, er ist auch sauber. Sein Motor, ein Reihensechs­zylinder mit 10,7 l Hubraum nach Abgasstufe Euro VI, leistet wahlweise 265 kW (360 PS) oder 290 kW (394 PS). Nicht nur der Motor und die angepassten Automatikgetriebe, auch sämtliche Nebenaggregate sind verbrauchs­optimiert. Im Ergebnis verbraucht der Omnibus im üblichen Linienbetrieb bei voller Auslast pro Fahrgast weit weniger als 0,5 l/100 km. Der Kraftstoffverbrauch entspricht laut Angaben von Mercedes-Benz weniger als 13,3 g/km CO₂-Emission pro Fahrgast.

Knickschutz ATC: Neues Sicherheitsniveau für Gelenkbusse

Der von Mercedes-Benz neu entwickelte Knickschutz ATC (Articulated Turntable Controller) die hydraulische Dämpfung des Gelenks schnell und bedarfsgerecht. Das sichert im normalen Fahr­betrieb ein optimales Lenkverhalten. Gerät der Omnibus in einen instabilen Fahr­zustand – etwa auf glatter Fahrbahn – stabilisiert ATC den Gelenkbus im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten. Die Knickschutzregelung ATC erzielt auf diese Weise als einzige Regelung ihrer Art annähernd den Effekt einer elektronischen Stabilitätsregelung ESP. Das bedeutet ein neues Sicherheitsniveau für Gelenk­busse.

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