Millionenersparnis durch gemeinsame Fahrzeugbeschaffung

Fünf deutsche Verkehrsunternehmen bereiten derzeit die gemeinsame Anschaffung von TramTrains vor. Eine Großbestellung, statt mehrerer Einzelaufträge, ein stellvertretendes Zulassungsprozedere statt einzelner Vorgänge: Mit diesem in Deutschland bislang einzigartigen Beschaffungskonzept sollen Geld, Zeit und Ressourcen gespart werden. Tram-Train-Neulinge profitieren dabei von den erfahrenen Partnern. Der fortwährende Austausch bringt die Technologie der Zweisystemfahrzeuge voran und die Bestellung einer großen Stückzahl soll den Preis so weit senken, dass die
TramTrains gegenüber den in der Beschaffung und Zulassung günstigeren
Vollbahnfahrzeugen konkurrenzfähig bleiben.
Kooperationspartner im sogenannten VDV-TramTrain-Projekt sind die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG), Saarbahn Netz GmbH und der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS). Mit der Schiene Oberösterreich und der Regionaltangente West haben zwei weitere Unternehmen ihr Interesse bekundet. Dort steht die Entscheidung zum Einstieg in das Projekt noch aus.
EU-weite Ausschreibung im dritten Quartal
Die derzeit fünf Partner wollen zusammen rund 240 Fahrzeuge bestellen. Im März haben sie in Karlsruhe einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. „Das Lastenheft für unsere TramTrains ist fertig. Nach der Sommerpause wollen wir EU-weit ausschreiben“, gibt AVG- und VBK-Geschäftsführer Ascan Egerer einen zeitlichen Ausblick. VBK und AVG als größte Fahrzeugabnehmer (rund 150 TramTrains) und Pioniere der Zweisystemfahrzeuge werden gemeinsam das Vergabeverfahren im Auftrag für alle Projektpartner durchführen. Die Bestellmengen sind derzeit noch abhängig vom Fortgang der Vertragsverhandlungen über die künftigen Verkehrsleistungen.

Standardfahrzeug und Varianten

Die fünf Unternehmen haben zusammen ein Standardfahrzeug entwickelt, das bei dem künftigen Hersteller voraussichtlich rund 240 Mal vom Band rollen kann. „Wir haben lange getüftelt und uns so weit wie möglich angenähert“, erklärt Projektleiter Thorsten Erlenkötter (VBK). In den Regionen Karlsruhe, Saarbrücken, Chemnitz und Neckar-Alb, in denen die Betreiber Stadtbahnverkehr anbieten, bekommen alle Bahnen den nahezu identischen Wagenkasten. Auch fast gleich ist das Antriebs-, Ausfall- und Sicherheitskonzept. „Wir sparen pro Fahrzeug etwa eine Million Euro“, betont Erlenkötter. „Dieser niedrigere Stückpreis ergibt sich daraus, dass die Einmalkosten für die Entwicklung und Zulassung des Standardfahrzeugs auf eine deutlich höhere Stückzahl an Fahrzeugen verteilt werden können.“
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