Die Verkehrswende und damit die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs wird nicht allein von Technologien getragen, sondern vor allem von der Verfügbarkeit ihrer grundlegenden Ressourcen. Lithium als Schlüsselelement moderner Batteriesysteme wird damit zum kritischen Rohstoff der Zukunft. Heimische Fördervorhaben garantieren stabile Lieferketten und werden so zum strategischen Fundament für eine unabhängige, resiliente und klimafreundliche Mobilität in Deutschland und Europa.
Ohne zuverlässige Rohstoffquellen bleibt die Verkehrswende eine Vision. Die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs, ein Kernziel der deutschen Klimapolitik, steht und fällt mit dem Zugang zu Lithium – dem Herzstück moderner Batteriesysteme. Erste Abbau-Projekte im eigenen Land zeigen, wie Deutschland diese Herausforderung meistern und zugleich neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit setzen kann.
Zinnwald Lithium: Ein Projekt im Herzen des Erzgebirges
Eine der bedeutendsten Produktionsstätten Europas entsteht derzeit im sächsischen Zinnwald. Die Zinnwald Lithium GmbH erschließt hier ein Vorkommen, das auf umweltfreundliche Weise untertage abgebaut und direkt zu hochwertigem Lithiumhydroxid verarbeitet werden soll – exakt jenem Material, das für langlebige und leistungsstarke Batteriezellen im ÖPNV besonders gefragt ist. Mit einer geplanten Produktionskapazität von bis zu 18.000 Tonnen jährlich könnte rein rechnerisch der Bedarf von etwa 800.000 Elektrofahrzeugen gedeckt werden.
Stabile Lieferketten für eine erfolgreiche Verkehrswende
Die Transformation des ÖPNV hin zu emissionsfreien Fahrzeugen benötigt verlässliche Lieferketten. Die Gewinnung von Lithium aus deutschen Lagerstätten stellt demnach weit mehr als eine industrielle Errungenschaft dar. Sie ermöglicht eine strategische Absicherung gegen globale Risiken und Marktschwankungen, da kurze Transportwege sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Abhängigkeiten von fragilen internationalen Handelsstrukturen reduzieren. Indem Einkäufer und Strategen im Mobilitätssektor auf hochwertige Rohstoffe aus europäischer Produktion zurückgreifen, können sie ihre Beschaffungs- und Produktionsprozesse erheblich stabilisieren. Die direkte Nähe zu den Fertigungsstätten verkürzt die Zeit zwischen Bestellung und Einsatz und erhöht die Transparenz und Nachverfolgbarkeit die resilientere Gestaltung – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Für Hersteller von E-Bussen, Batteriemodulen und Ladeinfrastruktur bedeutet dies somit eine neue Qualität der Planbarkeit und Versorgungssicherheit. Zudem stellt die Einhaltung höchster ökologischer und sozialer Standards einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für die Elektromobilität im ÖPNV dar.
Den gesamten Beitrag finden Sie in der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 05-06/2025.