Mit vier Programmen und Investitionen von insgesamt rund 600 Millionen Euro treibt das Land Nordrhein-Westfalen auch 2025 die Sanierung und den Ausbau seiner Verkehrsinfrastruktur voran. Erstmals legt das Verkehrsministerium seine größten und wichtigsten Programme gemeinsam vor. Dabei bewegen sich die Ausgaben für das Landesstraßenerhaltungsprogramm, das Radwegeprogramm, das Nahmobilitätsprogramm und das Programm zur Förderung der kommunalen Infrastruktur auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
„In einem Land wie Nordrhein-Westfalen entscheidet sich, wie eine ganze Republik ihre in die Jahre gekommene Infrastruktur in den Griff bekommt. Als Drehkreuz tragen wir eine besondere Verantwortung und haben frühzeitig die Weichen auf Sanierung und Rekord-Investitionen gestellt.“
Verkehrsminister Oliver Krischer
2025 sind allein für Maßnahmen zum Erhalt von Landesstraßen 231 Millionen Euro vorgesehen, in den Erhalt von Bundesstraßen sollen 154 Millionen Euro fließen. Hinzu kommen rund 39,5 Millionen Euro für den Bau und die Sanierung von Radwegen an Landesstraßen.
103 neue Maßnahmen im Landesstraßenerhaltungsprogramm
Das Landesstraßenerhaltungsprogramm 2025 sieht insgesamt 103 Einzelmaßnahmen vor. 95,82 Millionen Euro fließen in laufende und neubegonnene Einzelprojekte an Fahrbahnen und Brücken, 41,38 Millionen Euro in 23 Projekte des Brückenersatzneubauprogramms jeweils inklusive der Restabwicklungen von bereits fertiggestellten Maßnahmen. 85 Millionen Euro werden als sogenannte Bauamtspauschale eingeplant, mit der flexibel und schnell auf kleinere und unvorhergesehene Schäden reagiert werden kann. Rund 8,8 Millionen Euro sind für Maßnahmen des Sonderprogramms Südwestfalen eingeplant. Mit diesem Geld sollen die Schäden an Landesstraßen saniert werden, die durch die Ausweichverkehre der gesperrten A 45 bei Lüdenscheid entstanden sind.
Für den Erhalt von Bundesstraßen hat der Bund für das Jahr 2025 unter Vorbehalt des noch zu verabschiedenden Bundeshaushalts 154 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Rund 40 Millionen Euro für das Radwegeprogramm
Immer wichtiger wird der Radverkehr für die Menschen. „Umso wichtiger ist der Ausbau des Radwegenetzes als zentrale Säule für die Mobilitätswende“, sagt Minister Oliver Krischer. Diese Entwicklung unterstützt das Land mit dem diesjährigen Radwegeprogramm. Insgesamt werden dafür rund 39,5 Millionen Euro investiert: unter anderem rund 18,2 Millionen Euro für den Erhalt von Radwegen an Landesstraßen, rund 7,2 Millionen Euro für den Radwegebau an Landesstraßen, rund 6,2 Millionen Euro für das Modellprojekt „Bürgerradwege“ und rund 7,3 Millionen Euro für die Mitfinanzierung von Radwegen aus Maßnahmen anderer Programme.
Unterstützung für die Modernisierung der Nahmobilität
Finanziell unterstützt werden auch die Kommunen auf ihrem Weg, die Nahmobilität und den nichtmotorisierten Individualverkehr in ihren Städten und Gemeinden zu modernisieren. Das Nahmobilitätsprogramm 2025 weist 129 Maßnahmen aus, die mit rund 38,2 Millionen Euro gefördert werden, dazu zählen Fußverkehrsanlagen, Radverkehrsanlagen oder Fahrradabstellanlagen im öffentlichen Raum. Daneben werden für 17 Maßnahmen im Rheinischen Revier rund 12,2 Millionen Euro aus den Strukturfördermitteln nach Kapitel 1 des Investitionsgesetzes Kohleregionen reserviert. In erster Linie werden Machbarkeitsstudien, Planung und Umsetzung der übergeordneten Vorhaben gefördert, aber auch ergänzende Infrastruktur wie Radabstellanlagen oder Zählstellen.
Erstmals wird die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS NRW) als Institution gefördert. Die AGFS NRW arbeitet eng mit dem Verkehrsministerium zusammen und ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen der Nahmobilität.
141,5 Millionen Euro für kommunale Projekte
Unverändert hoch ist auch der Bedarf an nachhaltiger Straßensanierung in den Kommunen. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich in 2025 mit insgesamt rund 141,5 Millionen Euro an der Finanzierung von insgesamt 98 Projekten Kreise, Städte und Gemeinden. 42,6 Millionen Euro fließen in grundhafte, nachhaltige Straßensanierungen von 45 verkehrswichtigen Straßenabschnitten. Rund 77 Millionen Euro sind für die Förderung des Aus- und Umbaus von Abschnitten verkehrswichtiger Straßen eingeplant. Hier profitieren vor allem auch Radfahrerinnen und Radfahrer. Denn auch in den Planungen der kommunalen Straßenbaulastträger nehmen ihre Belange eine immer zentralere Rolle ein. Beim Umbau von Straßenkreuzungen rückt die Verbesserung der Verkehrssicherheit für den Radverkehr immer stärker in den kommunalen Fokus, was sich auch in dem Programm zur Förderung der kommunalen Straßeninfrastruktur abbildet.