VAG testet reinen Elektrobus

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg testet diese Woche einen batteriebetriebenen Elektrobus des türkischen Herstellers Bozankaya. Heute ist der Sileo-Bus ohne Fahrgäste unterwegs, am 8. und 9. Oktober 2014 können die Fahrgäste der Buslinie 36 (Plärrer – Doku-Zentrum) mitfahren.
Von einer ersten Probefahrt am heutigen Dienstag waren sowohl der Fahrer Gerhard Freundl wie auch die VAGVorstände Tim Dahlmann-Resing und Michael Richarz beeindruckt. „Wir wollen an der Entwicklung dran bleiben und versprechen uns mit diesem Test erste Einblicke und Erfahrungen mit einem reinen Elektrobus im Linienbetrieb“, formuliert der Technikvorstand der VAG Michael Richarz. „Allerdings können wir noch nicht sagen, ob und wann die VAG Elektrobusse beschaffen und im Linienbetrieb einsetzen wird.“ Ein wesentlicher Grund dafür sind die vergleichsweise hohen Beschaffungskosten. Vor einer Bestellung müsste neben der Wirtschaftlichkeit in jedem Fall auch die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Technologie detailliert bewertet oder nachgewiesen sein.
Interessant aus Sicht der VAG ist die garantierte Mindestreichweite des Testbusses. Eine elektrische Ladung reicht laut Herstellerangaben für mindestens 200 Kilometer. Das reicht noch nicht für einen ganztätigen Einsatz auf einer Linie wie der 36, ist aber ausreichend für eine Diensthälfte, wie sie bei der VAG üblich ist. Im Anschluss könnte der Bus aber über einige Stunden nachgeladen werden, um dann im Nachmittagsverkehr wieder zum Einsatz zu kommen. Interessant ist in jedem Fall die langjährige Gewährleistung, die der Hersteller bietet und die insbesondere auch die Batterien beinhaltet. Es fehlen nämlich noch Erfahrungen zur Lebensdauer der Batteriezellen.
Die Firma Bozankaya ist als Anbieter kompletter Busse neu auf dem deutschen Markt. Sie fertigt aber schon seit Jahren Baugruppen und Busse in der Türkei. Dort wird auch der Sileo gefertigt. Die elektrische Ausrüstung des Sileo-Busses wurde von einer deutschen Tochterfirma in Wolfenbüttel entwickelt und in einem eigenen Werk in Salzgitter in den dort angelieferten Sileo eingebaut.

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