Bild: Pixabay

Zillertalbahn: Dekarbonisierung mittels Akku-Technologie

Am 29. März 2024 präsentierten Experten der Technischen Universität (TU) Wien die Kernergebnisse der Bewertung zur Dekarbonisierung der Zillertalbahn. In der Akku-Technologie sehen die Fachexperten das größte Potenzial. Um eine möglichst schnelle Dekarbonisierung umzusetzen, bleiben somit eine reine Akku-Variante und eine Hybrid-Variante (Akku und teilweise Oberleitung) übrig. Das seit 2018 verfolgte Wasserstoffkonzept war nach Ansicht der TU Wien zum damaligen Zeitpunkt richtig, wurde nunmehr aber von der Akku-Technologie überholt.

Der bestehende Grundsatzbeschluss der Tiroler Landesregierung zur Zillertalbahn wurde demnach aktualisiert. In weiterer Folge werden nun die nächsten Planungsarbeiten beauftragt und die notwendige Ladeinfrastruktur technisch geprüft. Die Region – insbesondere die Gemeinden und die Tourismusverbände – werden auch in die nächsten Schritte intensiv mit einbezogen. Realisiert werden soll die Dekarbonisierung der Zillertalbahn jedenfalls in der Programmperiode 2025 bis 2030 des Mittelfristigen Investitionsprogramms für Privatbahnen.

„Im Zillertal soll der öffentliche Nahverkehr künftig vollkommen dekarbonisiert fahren. Neben einer innovativen und akkubasierten Lösung für die Zillertalbahn soll auch der gesamte öffentliche Busverkehr ausgebaut und sukzessive emissionsfrei betrieben werden.“

Mobilitätslandesrat René Zumtobel

Die Akku-Technologie bei der Zillertalbahn lässt sich mit zwei Varianten umsetzen, nämlich mit reinem Akku oder mit Hybrid-Lösungen, welche unterschiedlich lange Lade- und Versorgungsabschnitte haben. Die Varianten liegen nach Einschätzung der TU Wien Kopf an Kopf, die kalkulierten Kosten pro Kilometer liegen im Toleranzbereich. Die reine Akku-Variante bringt Vorteile bei der Beschaffung, hat aber Nachteile im laufenden Betrieb, insbesondere bei der Nutzungsdauer. Die Hybrid-Varianten wiederum bringen Vorteile im laufenden Betrieb, erfordern aber gerade zu Beginn höhere Investitionskosten. Zudem machen Hybrid-Varianten laut Expertise vor allem dann Sinn, wenn in weiterer Folge ein Vollausbau zu einer durchgängigen Oberleitung forciert wird. Die vollständige Errichtung einer Oberleitung über die gesamte Bahnstrecke schließen die Region und die Tiroler Landesregierung unter anderem aufgrund der Grundeigentumsverhältnisse und der hohen Investitionskosten aus.

Durch die Dekarbonisierung werden jährlich 900.000 Liter Diesel eingespart. Vor rund zehn Jahren war die Idee geboren worden, grünen Wasserstoff für die Mobilität im Zillertal zu nutzen. Laut Einschätzung der TU Wien war die Entscheidung für ein innovatives Wasserstoffkonzept im Jahr 2018 – eingebettet in eine Modellregion – zum damaligen Zeitpunkt richtig. Seitdem habe sich der Stand der Wissenschaft und der Technik stark weiterentwickelt.

Quelle: Amt der Tiroler Landesregierung

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.