Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt den gestrigen Beschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Clean Vehicles Directive (CVD). VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung."

Wortmann: „Wir müssen sicherstellen, dass jeder, der den ÖPNV nutzen muss, ihn auch nutzen kann!“

Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), zu den aktuellen Beschlüssen der Bundesregierung und der Länder zur Eindämmung der Corona-Pandemie:

1. zur aktuellen Situation im ÖPNV:
„Die Verkehrsunternehmen sind auch während der Pandemie zentraler Bestandteil einer funktionierenden Daseinsvorsorge und Mobilität in Deutschland. Wir fahren seit März letzten Jahres trotz verschiedener Einschränkungen nahezu 100 % unseres üblichen Angebots, obwohl wir erhebliche Rückgänge bei der Nachfrage verzeichnen. Im aktuellen Lockdown nutzen nur noch 30 bis 40 % der sonst üblichen Fahrgäste den ÖPNV. Ich betone an dieser Stelle nochmal, dass wir im Sinne unseres öffentlichen Auftrags alle Maßnahmen, die für eine erfolgreiche Corona-Eindämmung notwendig sind, auch unterstützen. Allerdings darf der für viele Fahrgäste nach wie vor notwendige ÖPNV-Betrieb nicht zu stark eingegrenzt werden. Es braucht klare und umsetzbare Regelungen, so dass auch während der Pandemie und des Lockdowns sichergestellt ist, dass jeder der den ÖPNV nutzen muss, ihn auch nutzen kann.“

2. zur verschärften Maskenpflicht im öffentlichen Personenverkehr (medizinische Masken statt Alltagsmasken):
„Zahlreiche nationale und internationale wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es keine erhöhte Infektionsgefahr im ÖPNV gibt. Dies wird bestätigt, wenn man zum Beispiel auf die aktuellen Inzidenzwerte in Deutschland blickt. In einigen Landkreisen, in denen durch Schulschließungen, etc. nur noch sehr wenige Menschen den ÖPNV nutzen, sind die Werte zum Teil deutlich höher als ins Großstädten und Ballungsräumen, wo täglich noch relativ viele Personen Bus und Bahn nutzen, um zur Arbeit zu gelangen. Die Verkehrsunternehmen setzen seit Beginn der Pandemie auf erhöhte Reinigung der Fahrzeuge und auf Lüftungskonzepte, die in kurzen Intervallen einen regelmäßigen Luftaustausch gewährleisten. Daher halten wir eine verschärfte Maskenpflicht im ÖPNV grundsätzlich für nicht notwendig, werden diesen Beschluss aber selbstverständlich unterstützen und stehen den zuständigen örtlichen Behörden bei der Durchsetzung begleitend zur Verfügung. So, wie dies auch schon vielfach im Rahmen der erfolgreichen Maskenkontrolltage umgesetzt wurde. Unklar ist in diesem Zusammenhang jedoch die Frage, wie allein aufgrund einer Sichtkontrolle die richtigen von den falschen Masken unterschieden werden sollen.“

3. Kontaktreduzierungen, auch im öffentlichen Personenverkehr:
„Kontaktreduzierungen jeglicher Art, auch im Personenverkehr, unterstützen wir voll und ganz. Die Vermeidung von Kontakten ist das sicherste Mittel, um die Virusausbreitung einzudämmen. Allerdings verweisen wir in diesem Zusammenhang nochmals auf das mehrfach wissenschaftlich nachgewiesene nicht erhöhte Infektionsrisiko im ÖPNV, so dass aus unserer Sicht die Kontaktreduzierungen nicht in erster Linie in den Fahrzeugen umgesetzt werden müssen, sondern dort, wo die Infektionen stattfinden, wie z.B. im privaten Umfeld oder auf der Arbeit. Eine Ausweitung von Homeoffice-Regelungen erscheint dabei eine wirksame Maßnahme.“

4. Kapazitätsausweitung im öffentlichen Personenverkehr (zusätzliche Fahrzeuge):
„Zusätzliche Kapazitäten über mehr Fahrzeuge und Personal sind gerade in den Hauptverkehrszeiten nur noch sehr eingeschränkt verfügbar, denn wir fahren dort ja bereits das volle Angebot. Wir appellieren daher nochmal nachdrücklich an die Sensibilität und Solidarität unserer Fahrgäste: Wenn das Fahrzeug zu voll erscheint, nehmen Sie den nächsten Bus oder die nächste Bahn, damit schützen Sie sich und andere.“

Quelle: VDV

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