Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat eine Ausschreibung für die Beschaffung der nächsten U-Bahn-Fahrzeug-Generation gestartet. Die ersten DT6-Fahrzeuge sollen 2027 kommen.

Neue Hamburger U-Bahn-Generation ab 2027

Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat eine Ausschreibung für die Beschaffung der nächsten U-Bahn-Fahrzeug-Generation gestartet. Die ersten DT6-Fahrzeuge sollen 2027 kommen. DT6 steht für Doppeltriebwagen (Fahrzeug kann in beide Richtungen fahren) der 6. Generation. Die Fahrzeuge sollen zum einen schrittweise die DT4-Fahrzeuge ersetzen, die seit 1988 im Hamburger U-Bahn-Netz fahren. Darüber hinaus werden zusätzliche Fahrzeuge im Zuge der Angebotsausweitungen Richtung Hamburg-Takt benötigt. Zum anderen müssen die ersten Fahrzeuge für die U5 beschafft werden, damit Ende 2027 die Tests für den vollautomatischen Betrieb starten können. 
Aufgrund des parallel entstehenden Bedarfs für das Bestandsnetz und die U5 hat die HOCHBAHN entschieden, ein Fahrzeug in zwei Varianten auszuschreiben. Die DT6-Fahrzeuge für das Bestandsnetz (DT6-F) haben an jedem Ende einen Fahrerraum. Der DT6 auf der U5 (DT6-A) wird im vollautomatischen Betrieb ohne Fahrerstand eingesetzt werden. Das Vorgehen mit den zwei Varianten eines Fahrzeugtyps bietet den Vorteil, dass eine relativ gleichmäßige Anzahl von Fahrzeugen pro Jahr abgerufen werden kann. Die exakte Verteilung der Beschaffung von DT6-F- und DT6-A-Varianten passt sich dabei an den tatsächlichen Fahrzeugbedarfen an.
Die DT6-Fahrzeuge werden wie die DT5 40 Meter lang und durchgängig begehbar sein. Die neuen Fahrzeuge werden aber aus vier Wagen bestehen (DT5: drei Wagen pro Fahrzeug). Durch die kürzeren Wagenlängen kommen die Fahrzeuge noch näher auch an gebogene Bahnsteige heran und verbessern damit die Barrierefreiheit. Die DT6-Fahrzeuge können allein (40 Meter) oder im Verbund als 80- oder 120-Meter-Züge fahren. So können bis zu 850 Fahrgäste befördert werden. Da beim DT6-A die Fahrerräume entfallen, sind es hier sogar knapp 900 Fahrgastplätze pro 120-Meter-Zug.
Die äußere Gestaltung in rot und silber knüpft an die Hamburger Linie an und ist eine Weiterentwicklung des DT5, der seit 2011 im Hamburger Netz fährt. Deutlich markanter werden die Türen sein, die komplett aus Glas bestehen und das Fahrzeug noch transparenter erscheinen lassen. Im Innenbereich werden einige Verbesserungen im Vergleich zur heutigen DT5-Generation umgesetzt. Das neue Fahrzeug ist mit 2,70 Metern noch einmal gut 10 Zentimeter breiter. Die Sitzplätze werden zum Teil klassisch in Vierergruppen, aber auch in Längsrichtung angeordnet sein. Insgesamt ist der Fahrgastraum in vier verschiedene Zonen aufgeteilt: Nah an den Türen gibt es Mehrzweckflächen für hohen Platzbedarf. Ein türnaher Aufenthaltsraum und Sitzplätze in Türnähe sind für den Fahrgast mit kürzerer Aufenthaltsdauer. Die Nutzung der Sitzplatzgruppen bieten sich vor allem auf längeren Fahrten an. Die Aufteilung ist in einer vorgeschalteten Designentwicklung entworfen worden und soll den Fahrgastkomfort erhöhen. Eine neues Beleuchtungssystem soll die Aufenthaltsqualität steigern, das neue Fahrgastinformationssystem die Kundenkommunikation weiter verbessern. 
Eine wichtige Rolle bei der Ausschreibung spielt das Thema Nachhaltigkeit. Neben Wirtschaftlichkeit und technischer Leistungsfähigkeit geht dieser Bereich mit in die Bewertung der Angebote ein. Darunter fallen die Kriterien Gewicht, Energiebedarf und Lieferketten. Der Vertragspartner verpflichtet sich bei Zuschlag, jährlich Transparenz über diese Nachhaltigkeitsthemen zu schaffen. Die Recyclingquote bei den Fahrzeugen soll bei mindestens 94 Prozent liegen.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

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