Die Nordwestbahn (NWB) wird weitere neun Jahre die Züge auf dem Weser-Ems-Netz zwischen Osnabrück, Bremen, Wilhelmshaven und Esens fahren. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) erteilte dem Unternehmen nach einem europaweiten Wettbewerbsverfahren den Zuschlag. Das Unternehmen der Transdev-Gruppe hat sich in einem intensiven europaweiten Wettbewerbsverfahren durchgesetzt. Der neue Verkehrsvertrag gilt ab Dezember 2026 und läuft bis 2035. Eine Verlängerung bis 2037 ist möglich.
Züge werden nach und nach durch neuere Modelle ersetzt
Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung sagt: „Das Ergebnis sorgt für Kontinuität und sichert das Verkehrsangebot mit insgesamt 4,3 Mio. Zugkilometern pro Jahr auf den Strecken im nordwestlichen Niedersachsen.“
Die bereits heute auf den nichtelektrifizierten Linien RE 18 (Osnabrück – Wilhelmshaven), RB 58 (Osnabrück – Bremen) und RB 59 (Esens – Wilhelmshaven) eingesetzten 43 Fahrzeuge vom Typ LINT 41 rollen weiter. Ein Teil der Flotte soll im Laufe des Verkehrsvertrages – geplant ab 2029 – durch jüngere Dieselfahrzeuge aus dem Fahrzeugpool der LNVG ersetzt werden. Schwabl: „Ab dann ist auch der Einsatz von emissionsarmem HVO-Kraftstoff geplant. Bei den Motoren der älteren Fahrzeuge ist das technisch leider noch nicht möglich.“ HVO-Kraftstoff ist Diesel, der aus pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten gewonnen wird.
Am Takt oder an der Zahl der Fahrten ändert sich mindestens bis 2035 wegen des Zustands der Infrastruktur grundsätzlich zunächst nichts. Denn der Verkehrsvertrag gilt für eine Übergangsphase, während der das Streckennetz der DB erneuert werden soll.
Ausblick: Ab Mitte der 30-er Jahre sollen mehr und neue Züge fahren
Erst der ab Mitte der 30-er Jahre folgende Vertrag kann deutliche Verbesserungen bieten. Bis dahin sollen die oft eingleisigen Strecken zwischen Oldenburg und Osnabrück sowie zwischen Delmenhorst und Hesepe ausgebaut werden. Unter anderem werden Gleise und Signale erneuert sowie zusätzliche zweigleisige Abschnitte und Begegnungsbahnhöfe gebaut, in denen die Züge aneinander vorbeikommen.
Die Strecke Oldenburg – Osnabrück soll eine Oberleitung erhalten, sodass dort dann die Dieseltriebwagen der Linie RE 18 durch vollelektrische Triebzüge im Halbstundentakt ersetzt werden können. Auf den Linien Bremen – Osnabrück (Linie RB 58) und Wilhelmshaven – Esens (Linie RB 59) sollen dann Fahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb eingesetzt werden. Zwischen Wildeshausen/Lohne und Delmenhorst soll im Halbstundentakt gefahren werden.