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SSB-Aufsichtsrat beschäftigt sich mit ÖPNV-Ausbauprojekten

In seiner Sitzung vom 5. Juli 2022 setzte der Aufsichtsrat der SSB zwei Schwerpunkte: Im Fokus standen der Jahresabschluss 2021 und die Vorhaben zum ÖPNV-Ausbau. Der SSB-Vorstand legte für das Geschäftsjahr 2021 einen Abschluss mit rund -25 Millionen Euro vor, dem der Aufsichtsrat zustimmte.

Der Aufsichtsrat der SSB bestätigte, im Verkehrsverbund Stuttgart aus Sicht der SSB eine allgemeine Tarifanpassung um 4,9 Prozent anzustreben. Der Aufsichtsratsvorsitzende der SSB Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagte: „In einer Situation deutlich steigender Energie- und Kraftstoffpreise und um Angebotsverbesserungen wie etwa die Verlängerung der U6 zu Flughafen und Messe realisieren zu können, bleibt den VVS-Verbundpartnern leider nichts anderes übrig, als eine Tariferhöhung vorzunehmen.“ Nopper kritisierte die Rollenverteilung zwischen Bund und Land einerseits sowie den Verkehrsunternehmen und Kommunen andererseits: „Bund und Land sind mit dem 9-Euro-Ticket für die frohen Botschaften zuständig und die Verkehrsunternehmen und Kommunen mit Tariferhöhungen für die harten Realitäten. Es wäre sinnvoller, wenn Bund und Land den ÖPNV dauerhaft stärker fördern würden, statt mit einem dreimonatigen 9-Euro-Strohfeuer.“

2025 soll die U25 zwischen Killesberg und Plieningen laut Nahverkehrsplan ihren Betrieb im 20-Minuten-Takt aufnehmen. Die dafür notwendige Übereckverbindung am Bahnhof Möhringen steht bis dahin jedoch noch nicht zur Verfügung. Daher wird die U25 ihren Betrieb 2025 zunächst zwischen Killesberg und Möhringen aufnehmen.

Für die Verlängerung der U5 in Leinfelden zum Neuen Markt liegt der Planfeststellungsprozess vor. Vorarbeiten für die Verlängerung der S-Bahn S2 nach Neuhausen und Bernhausen laufen ebenfalls. Fertiggestellt ist die Übereckverbindung Pflugmühle. Sie ist die Voraussetzung dafür, den bisherigen Stadtbahnausbau auf den Fildern mit einer geplanten Linie U17 zu ergänzen. Vorbehaltlich der Finanzierung und Beauftragung durch die Stadt ist eine Inbetriebnahme der U17 ab Dezember 2023 aus Sicht der SSB möglich. Ebenso stellten die SSB-Vorstände dem Aufsichtsrat unterschiedliche Modelle mit jeweiligen Kostenschätzungen vor, um das Angebot auf der U8 weiterzuentwickeln.

Auf der Liste für den Ausbau stehen derzeit noch drei weitere Projekte: die Verlängerung von Bahnsteigen an der U1 für 80-Meter-Betrieb, der Bau eines neuen Stadtbahnbetriebshofes in Weilimdorf, der die Voraussetzung dafür ist, dass das Leistungsangebot der Stadtbahn weiter ausgebaut werden kann, die Verlängerung der U13 nach Hausen und Ditzingen sowie die Verlängerung der U19 zum Mercedes-Werk und zum Mercedes-Museum.

Der Aufsichtsrat hat grünes Licht für die Bestellung von 40 Stadtbahnfahrzeugen der Serie DT 8.16 gegeben. Zusätzlich soll die SSB weitere 30 DT 8.16-Stadtbahnwagen als Option festlegen. Die erste Stadtbahn der Serie DT 8.16 wird frühestens 2025 für die Stuttgarter unterwegs sein. Die Lieferung der derzeit bei Stadler gefertigten 20 DT 8.15-Stadtbahnen wird 2023 abgeschlossen sein.

Zur Finanzierung des SSB-Eigenanteils der umfangreichen Ausbauthemen hat der SSB-Aufsichtsrat den Vorstand ermächtigt, Darlehen in Höhe von 550 Millionen Euro aufzunehmen.

Die abgebrannte Bus-Abstellanlage in Gaisburg wird in zeitgemäßer Form wiederaufgebaut werden. Dem hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Mit diesem Beschluss kann eine konkretere Planung beginnen.

Quelle: SSB

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