Mobilitätsgeld für wirklich Bedürftige statt Tankrabatte

Angesichts steigender Preise fordert Verkehrsminister Winfried Hermann die Einführung eines Mobilitätsgeldes. Den auf Bundesebene diskutierten Tankrabatten erteilte der Minister in einem Meinungsbeitrag eine Absage:

„Wir erleben derzeit einen dramatischen Anstieg der Energiepreise, vor allem der Spritpreise. Der Krieg in der Ukraine hat den bereits begonnenen Trend massiv verschärft. Obwohl die russischen Pipelines noch nicht gedrosselt oder boykottiert werden, führt schon die Angst davor zu Vorratskäufen, aber auch zu spekulativen Einkäufen. Wir müssen mit dauerhaft hohen Preisen bei fossilen Energieträgern rechnen, nicht nur wegen des Krieges, sondern auch aufgrund von Klimaschutzmaßnahmen wie CO2-Bepreisung. Die Forderung, AutofahrerInnen zu entlasten, sind wohlfeil, aber auch sozial blind. Denn höhere Preise treffen nicht alle gleichermaßen. Was die einen im Ärger locker wegstecken, ist für andere kaum mehr zu stemmen. Zudem haben nicht alle die gleichen Möglichkeiten, Sprit zu sparen und ihr Verhalten entsprechend ändern.

Wirklich Bedürfte entlasten

Ein Ausstieg aus fossilen Energien ist aus vielen Gründen notwendig. Mit kurzfristigen, unspezifischen und teuren Ausgleichsmaßnahmen werden wir die Probleme nicht dauerhaft und nachhaltig lösen. Rasch notwendig sind sozial stützende Vorschläge: das Mobilitätsgeld für wirklich Bedürftige. Perspektivisch geht es um die grundlegende Transformation zu nachhaltiger Mobilität, die weder von russischem noch vom saudischem Öl abhängt und keine fossilen Kraftstoffe mehr braucht. Es geht um Mobilität auf der Basis von Sonne-, Wind- und Wasserkraft … „

„ … Nötig ist eine mobilitätsspezifische Antwort auf die soziale Schieflage. Der Ausbau von Bus, Bahn, Rad und Carsharing kann am besten umweltfreundliche und preiswerte Mobilität garantieren. Daher sollte – übergangsweise – ein Mobilitätsgeld als Bestandteil des gerade diskutierten Energiegelds für armutsgefährdete Haushalte eingeführt werden, denen nach EU-Definition weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung stehen.

50 Euro Mobilitätsgeld pro Kopf

Bei 50 Euro pro Kopf und Jahr würden die Mehrkosten des CO2-Preises für 15.000 Kilometer Autofahren kompensiert. Für eine vierköpfige Familie mit niedrigem Einkommen sind 200 EUR ein wichtiger Beitrag. Wer weniger als der Durchschnitt Auto fährt, würde vom Mobilitätsgeld profitieren, wer mehr fährt, bekommt immerhin einen Teilausgleich.
Das Mobilitätsgeld kann aus Einnahmen für den CO2-Preis finanziert werden, die 2022 circa drei Milliarden Euro allein für den Personenverkehr betragen werden. Hinzu kommen Einnahmen aus Güterverkehr und Wärmesektor. Die bereits beschlossene Erhöhung der Pendlerpauschale kostet davon bereits fast eine Milliarde Euro. Ein Mobilitätsgeld von 50 Euro pro Kopf läge bei 700 Millionen Euro …”

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Link zum kompletten Meinungsbeitrag

DUH: Ernüchternde Bilanz der Klimaschutz- und Umweltpolitik

Die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP ist am 17. März 100 Tage im Amt. Die Einleitung einer glaubwürdigen Umwelt- und Klimaschutzpolitik ist die Ampelregierung bislang jedoch schuldig geblieben, so die Auffassung der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Ressortübergreifend sieht der Umwelt- und Verbraucherschutz dringenden Nachholbedarf.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „100 Tage nach Amtsantritt der selbsternannten ‚Klimaregierung‘ warten wir immer noch darauf, dass Worten Taten folgen. Die angekündigte Anhebung der Ausbauziele für Erneuerbare Energien reicht nicht. Wir müssen jetzt den Ausstieg aus fossilem Gas vorbereiten und alles dafür tun, dass der vorgezogene Kohleausstieg 2030 wie geplant stattfinden kann. Voraussetzung dafür ist der konsequente Ausbau der Erneuerbaren. Klimaschutz muss außerdem ausreichend im Bundeshaushalt berücksichtigt werden. Neben der bereits von Finanzminister Lindner angekündigten Mittel aus dem Energie- und Klimafonds müssen vor allem für Energieeffizienz und den Einstieg in die grüne Wasserstoffwirtschaft zusätzliche Haushaltsmittel bereitgestellt werden. Darüber hinaus kann das von Bundesumweltministerin Lemke angekündigte Programm für Natürlichen Klimaschutz zur wichtigen Säule des Klimaschutzes werden. Dafür muss der Naturschutz endlich bundesweit adäquat finanziell und personell ausgestattet werden.“

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Die ersten Beschlüsse der neuen Ampel-Regierung zeigen den fortbestehenden Einfluss der Autokonzerne und bedeuten eine Fortsetzung der klimaschädlichen Verkehrspolitik der Vorgängerregierung. Das wurde bereits im Koalitionsvertrag mit der Ablehnung eines generellen Tempolimits deutlich und hat sich kurz nach der Vereidigung bestätigt, als die absurde finanzielle Förderung von Plug-in-Hybriden sowie Diesel- und Benzin-SUV im Eilverfahren verlängert wurde. Im Januar folgte die Absage an ein Verbrenner-Aus ab 2035 und im Februar die Verhinderung verschärfter CO2-Flottengrenzwerte für Pkw-Neuwagen in der EU. Dabei braucht es gerade hier ambitionierte Ziele – sonst bleibt in den nächsten zehn Jahren alles beim Alten und das Ziel von 15 Millionen rein elektrisch betriebenen Pkw rückt in weite Ferne“.

Angesichts der Klima- und Sicherheitskrise drängt die DUH auf die schnelle Umsetzung von Sofortmaßnahmen zur Energie- und Rohstoff-Einsparung.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

Siemens liefert ersten Wasserstoffzug für Bayern

Der erste Wasserstoffzug für Bayern nimmt Kontur an. Am 15. März unterzeichneten Vertreter von Siemens Mobility und der Bayerischen Regiobahn (BRB) in Anwesenheit von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter den Leasing-Vertrag für den Prototyp. Die Vertragsunterzeichnung folgte auf eine Absichtserklärung, die im Juli 2021 zwischen allen Beteiligten geschlossen wurde.
Der zweiteilige Wasserstoff-Triebzug wird im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Zug soll ab Mitte 2023 unter anderem auf der Strecke Augsburg – Füssen in den Testbetrieb gehen. Die Einsatztests im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) sind auf zunächst 30 Monate angelegt. Ab Januar 2024 wird das Fahrzeug den offiziellen Fahrgastbetrieb aufnehmen.
Der Wasserstoffzug wird auf Basis der Mireo Plus Plattform von Siemens Mobility entwickelt. Die Hauptkomponenten der Wasserstofftraktion sind auf dem Dach montierte Brennstoffzellen. Komplettiert wird das System von Unterflurbatterien der Firma Saft. Neben einer Version mit Wasserstoff ist der Mireo auch mit herkömmlichem Elektroantrieb oder als Batteriezug erhältlich.

Quelle: Siemens Mobility

Neuseeland halbiert Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr

In Reaktion auf gestiegene Öl- und Benzinpreise halbiert Neuseeland die Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr. »Langfristig müssen wir unser Verkehrssystem widerstandsfähiger machen, sodass wir weniger anfällig sind bei plötzlichen Benzinpreisanstiegen, doch kurzfristig wird die Halbierung der Fahrtkosten im öffentlichen Nahverkehr Familien eine Alternative zum Füllen ihres Tanks bieten«, sagte Premierministerin Jacinda Ardern bei Verkündung der Maßnahme. Die Regelung soll zunächst drei Monate gelten und dann überprüft werden.
Dies helfe besonders Geringverdienern, die überproportional häufig den Nahverkehr nutzen. Neuseelands Klimawandelminister James Shaw von den Grünen, die mit Arderns Regierung kooperieren, begrüßte die Maßnahme auf dem Kurznachrichtendienst Twitter und ermunterte Ardern weiterzugehen: »Als Nächstes dann bitte häufigere Verbindungen in mehr Regionen und endlich endgültig kostenlose Fahrt für die Bürger.«
Die Ardern-Regierung hat im gleichen Atemzug auch die Entlastung von Autofahrern beschlossen. Die Benzin- und die Straßennutzungssteuer für Dieselfahrer wird um jeweils 25 Cent gesenkt. So soll die Steigerung der Benzinpreise abgefedert werden.

Quelle: nd

Trend beim CO₂-Ausstoß im Verkehr ist alarmierend

Als „alarmierenden Trend“ hat die gemeinnützige Allianz pro Schiene die am 15. März 2022 veröffentlichte Überschreitung des zulässigen Treibhausgasausstoßes im Sektor Verkehr für das Corona-Jahr 2021 bezeichnet. „Die Zahlen zeigen, dass der Verkehrssektor seit 1990 unter allen Sektoren den geringsten Fortschritt an CO₂-Reduktionen verzeichnet hat“, sagte der Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses, Dirk Flege, am Dienstag in Berlin. Trotz des Rückgangs privater Autofahrten durch Home Office und andere Corona-Restriktionen im Jahr 2021 wurde das Ziel verfehlt, die Emissionen des Verkehrs unter 145 Mio. Tonnen zu drücken. Die Jahresemissionsmenge an CO₂-Äquivalenten im Verkehr war erstmals im Jahr 2020 coronabedingt nennenswert gesunken; im vergangenen Jahr zeigte der Trend nun aber wieder nach oben. „Die Dominanz des Straßenverkehrs setzt sich ungebrochen fort. Nötig wäre jetzt eine Politik, die klimaschonenden Verkehrsträgern Vorrang gibt. Die aktuelle Diskussion um einen Tankrabatt passt dazu leider gar nicht“, sagte Flege. Eine Trendumkehr sei überfällig: „Die umweltschädlichen Subventionen im Verkehr in Höhe von 30 Mrd. Euro pro Jahr müssen abgebaut werden“, forderte Flege. Als Beispiel nannte er die geringere Mineralölsteuer auf Diesel, das Dienstwagenprivileg und die Nichtbesteuerung von Kerosin. „Wir müssen so schnell wie möglich mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene verlagern“, so Flege. „Klimaschutz, energiepolitische Abhängigkeit und steigende Energiepreise erfordern den entschlossenen Ausbau energieeffizienter und umweltschonender Verkehrsformen, damit wir überhaupt eine Chance haben, das Klimaziel für 2030 zu erreichen.“
Nach den Zahlen des Umweltbundesamtes hat der Verkehrssektor sein Emissionsziel für 2021 überschritten: Trotz Pandemie und gedämpfter Wirtschaftstätigkeit lag der Treibhausgasausstoß mit 148 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalenten um rund 3 Mio. Tonnen über der im Bundes-Klimaschutzgesetz für 2021 zulässigen Jahresemissionsmenge. Überdies lag der Wert auch noch 1,2 Prozent höher als 2020. Ein Grund dafür war nach Angaben des Umweltbundesamtes das Wiederanwachsen des Straßenverkehrs, wo der Lkw-Verkehr auf den Autobahnen wieder auf ein Niveau leicht oberhalb des Jahres 2019 gestiegen ist. Der Verkehr ist für gut ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Die zulässige Jahresemissionsmenge für den Treibhausgasausstoß im Verkehr muss in den kommenden Jahren weiter sinken. 2022 liegt die Vorgabe für die maximale Emissionsmenge im Verkehr bei 139 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalenten. Bis 2030 müssen die Emissionen auf maximal 85 Mio. Tonnen reduziert werden.

Quelle: Allianz pro Schiene

Neue Busse im Linienbündel Schwetzingen-Hockenheim

Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hatte die Buslinien im Linienbündel Schwetzingen-Hockenheim im Auftrag des Rhein-Neckar-Kreises mit Verbindungen in die Städte Mannheim, Heidelberg und Speyer in drei Losen europaweit ausgeschrieben und im vergangenen Dezember 2021 vergeben. Am 15. März 2022 präsentierten auf dem Schlossplatz in Schwetzingen die beiden Verkehrsunternehmen BRN Busverkehr Rhein-Neckar und die SWEG Bus Schwetzingen GmbH neue Busse, die im Busbetrieb des Linienbündels eingesetzt werden.
Alle Neufahrzeuge des Linienbündels sind Niederflurfahrzeuge mit Neigetechnik, die mobilitätseingeschränkten Fahrgästen das Ein- und Aussteigen erleichtert. Zusätzlich verfügen alle Neufahrzeuge über kostenloses W-Lan, TFT Bildschirme für die Fahrgastinformation, USB-Steckdosen an jeder Sitzreihe, Rollstuhlrampen, Klimaanlagen und komfortable Sitze. Für die aktive Sicherheit verfügen alle Neufahrzeuge über ein Abbiegeassistenzsystem zur Hinderniserkennung im toten Winkel der Rückspiegel.
Das Los 1 wird ausschließlich mit Neufahrzeugen betrieben. Die konventionell angetriebenen Fahrzeuge sind zur Emissions- und Verbrauchsreduzierung mit Mildhybridtechnologie ausgerüstet. Da die Neufahrzeuge erst im 2. Quartal 2022 zur Verfügung stehen, startet der Betrieb zunächst mit älteren Fahrzeugen.
Für den Betrieb im Los 2 kommen neue batterieelektrische Midibusse zum Einsatz. Alle Fahrzeuge werden ausschließlich mit Ökostrom geladen. Aufgrund der aktuellen Lieferzeiten für Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb stehen diese Fahrzeuge voraussichtlich erst im 2. Quartal 2023 für den Einsatz zur Verfügung. Zur Überbrückung werden ersatzweise Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb eingesetzt.
Zur Betriebsaufnahme im Los 3 in Schwetzingen gehen 16 neue Busse in Betrieb, die alle über verbrauchsgünstige Dieselmotoren der Emissionsgruppe Euro 6d mit AdBlue-System und Rußpartikelfilter verfügen.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH

WienMobil „Hüpfer“ erweitert Wiener Mobilitätsangebote

Am 18. März 2022 starten die Wiener Linien gemeinsam mit den Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste (WLV) als Partner das WienMobil-Forschungsprojekt „Hüpfer“. Das neue On-Demand-Angebot rund um die U6-Stationen Erlaaer Straße und Alterlaa sorgt damit für noch mehr mobile Freiheit in Liesing.
Den Fahrgästen stehen werktags von Montag bis Freitag zwischen 7:00 und 13:00 Uhr zwei vollelektrische, rollstuhlgerechte Kleinbusse zur Verfügung. Im 5,2 km2 großen Gebiet zwischen der A23, der Breitenfurter bzw. Brunner Straße, der Carlbergergasse sowie der A2 fahren die umweltfreundlichen E-Fahrzeuge insgesamt rund 150 virtuelle Haltepunkte an. Das Besondere daran: Die Fahrzeuge bringen Fahrgäste, die den ähnlichen oder selben Weg haben, gleichzeitig auf Abruf (on demand) ans individuelle Ziel.
Der „Hüpfer“ ist ein auf mindestens zwölf Monate anberaumtes Pilotprojekt und soll den Bedarf für ein On-Demand-Angebot erheben. Ab 18. März 2022 ist die „Hüpfer“-Buchungsseite huepferbuchung.wienerlinien.at entweder direkt, über die kostenlose WienMobil App oder über die „Hüpfer“-Projekthomepage der Wiener Linien www.wienerlinien.at/wienmobil-huepfer zu erreichen. Einfach dort die gewünschte Abholzeit sowie den Start- und Ziel-Haltepunkt eingeben und die smarte Webapp bündelt ganz automatisch ähnliche Anfragen zu einer gemeinsamen Fahrt. Insgesamt sechs Fahrgäste können so gleichzeitig einen „Hüpfer“ nutzen.
Die Buchung muss mindestens 15 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit erfolgen. Ist kein Fahrzeug verfügbar, wird dem Fahrgast eine alternative Abfahrtszeit vorgeschlagen. Eine per E-Mail verschickte Buchungsbestätigung beendet den Bestellvorgang. Die Fahrt mit dem Hüpfer ist kostenlos.
Im Gegensatz zum bereits bestehenden Rufbus ist der „Hüpfer“ während der Einsatzzeiten ohne fixen Fahrplan unterwegs und fährt ausschließlich virtuelle Haltepunkte an. Die Buchung des „Hüpfers“ erfolgt nur online. Bei der Bestellung des „Hüpfers“ sollten immer ein paar Reserveminuten eingeplant werden. Steigen weitere Fahrgäste zu bzw. aus, müssen die Fahrzeuge natürlich entsprechend stehen bleiben bzw. kleinere Umwege fahren.

Quelle: Wiener Linien

Solaris liefert 30 Elektrobusse nach Dortmund

DSW21 hat bei seinem Projekt »StromFahrer«einen weiteren Meilenstein erreicht: Nach Abschluss des europaweiten Vergabeverfahrens hat das Verkehrsunternehmen jetzt Solaris, einen der führenden Bus-Hersteller in Europa, mit der Produktion von 30 Elektro-Bussen beauftragt. Die Fahrzeuge werden Ende des Jahres in Dortmund eintreffen und nach einem intensiven Probebetrieb voraussichtlich ab März 2023 im Netz von DSW21 unterwegs sein. Die miteinander verknüpften Linien 470, 440 und 437, die von Mengede bis nach Sölde einmal quer durch die Stadt führen, sind dafür vorgesehen. So können besonders viele Fahrgäste die Elektromobilität hautnah erleben. Mit der Bereitstellung der erforderlichen Ladeinfrastruktur und der Starkstromanlagen werden das polnische Unternehmen Ekoenergetyka bzw. das deutsche Unternehmen Omexom Frankenluk betraut – dies ist ebenfalls das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung.

Quelle: DSW21

Keine Zeit zu verlieren beim Nahverkehr

Die neue Bundesregierung darf keine Zeit verlieren. Zwar traf der Entscheidungsdruck bislang noch jede Regierungskoalition, doch die Zeiten haben eine unvergleichliche Dynamik gewonnen, der Handlungsbedarf ist enorm. Das liegt selbstredend zuerst an der Pandemie, die die Branche jäh in ihren bisherigen Wachstumsraten und künftigen Zuwachszielen ausgebremst hat: In die Nähe der Rekord-Fahrgastzahlen der letzten beiden Dekaden werden wir als Branche frühestens im nächsten Jahr kommen, sobald die Einschränkungen zurückgenommen werden und sich die Fahrtanlässe aus der Vor-Corona-Zeit wieder einstellen.

Der Koalitionsvertrag kann zuversichtlich stimmen. Vor allem das für unsere Bau- und Modernisierungsvorhaben zentrale Thema der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren war noch nie so stark im Fokus wie im aktuellen Koalitionsvertrag. SPD, Grüne und FDP kündigen hierfür ein umfangreiches Maßnahmenpaket an, das auch zahlreiche Neuregelungen für Baumaßnahmen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur vorsieht. Mit dem formulierten Ziel, die Verfahrensdauern zu halbieren und bereits im ersten Jahr der Legislatur die notwendigen Voraussetzungen für Verein-fachungen umzusetzen, gibt die neue Bundesregierung klare Vorgaben. Entscheidend wird sein, welche Geschwindigkeit sie tatsächlich auf die Klimaschiene bringt. Die Branche soll sich nicht irritieren lassen, dass „Digitalisierung“ begrifflich häufiger fällt als „Klimaschutz“. Das eine befruchtet das andere. Selbstverständlich werden wir auch beim Infrastrukturaus- und -neubau sehr viel digitalisieren. Hierzu benötigen wir Geld – auf diesem Weg können aber auch zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland gesichert und geschaffen werden.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 03/04-2022, zum Beispiel in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

Mobile Freiheit

Flexibel mobil ohne privaten PKW

Mittwoch mit dem Rad zur Arbeit, am Donnerstag mit der U-Bahn in die Stadt zum Einkauf und am Wochenende mit dem Auto zur Oma aufs Land? Ein solches multimodales Mobilitätsverhalten lässt sich mittlerweile in vielen Städten auch komplett ohne den Besitz eines eigenen PKW realisieren. Möglich ist das zunächst durch ein flächendeckendes und zuverlässiges öffentliches Verkehrsnetz und damit verknüpfte Dienstleistungen. Für manche Anlässe (use cases) stellt der ÖPNV jedoch nicht die beste Wahl dar, sei es aufgrund eines Transportbedürfnisses, einer ÖV-ungünstigen Verbindung, der zeitraubenden Überwindung des letzten Kilometers einer Wegekette, oder weil man raus in die Natur möchte, fernab jeglicher (öffentlicher) Verkehrsverbindung. Für diese Anwendungsfälle kann man bereits auf unterschiedliche Sharing-Anbieter in Wien zurückgreifen und sich je nach Bedarf ein Fahrrad, (E-)Moped, E-Scooter oder Auto ausleihen. Das ist nicht nur praktisch, sondern ein wichtiger Schritt für die urbane Mobilitätswende und klimafreundliche Städte. Sowohl eine reduzierte Pkw-Besitzrate, und damit verbunden die Freiwerdung des öffentlichen Raumes für andere (Mobilitäts-)Zwecke und die Abnahme von mit dem Pkw absolvierte Wegestrecken, als auch die Ermöglichung unterschiedlichen Verkehrsverhaltens durch die Zurverfügungstellung diverser Verkehrsmittel stehen dabei im Vordergrund.

Dachmarke WienMobil: Mobility as a Service

Mobilität als Dienstleistung, also Mobility as a Service (MaaS), beschreibt ein solches integriertes Verkehrssystem ohne notwendigen privaten Besitz eines Fahrzeugs. Auch die Wiener Linien verstehen sich als Mobilitätsdrehscheibe und erweitern dementsprechend ihr Angebotsportfolio um wirkliche mobile Freiheit zu ermöglichen. Unter der Dachmarke WienMobil werden daher digitale Services mit Angeboten im öffentlichen Raum vernetzt. Neben der fortschreitenden digitalen Integration wird auch das Angebot an Sharing-Services flächendeckend ausgebaut. Für eine optimale Verknüpfung dieser Angebote mit dem öffentlichen Verkehr, aber auch untereinander, haben die Wiener Linien sogenannte WienMobil Stationen entwickelt und umgesetzt. Die WienMobil Stationen bündeln Sharing-Mobilitäts-Dienstleistungen im (halb-)öffentlichen Raum und tragen damit direkt zu den Zielen der Stadt Wien bei, die u.a. in der Smart City Rahmenstrategie und dem Stadtentwicklungsplan STEP25 festgelegt wurden.

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