VDV-Elektrobuskonferenz und Fachmesse ElekBu 2021

Digitale Elektrobuskonferenz und Fachmesse: Elektromobilität im ÖPNV, ob batterieelektrisch oder mit der Brennstoffzelle, ist hochaktuell. Umso wichtiger, dass die Fachleute und Entscheidungsträger beim Branchentreff im Gespräch bleiben.

Die digitale VDV-Elektrobuskonferenz bietet den Teilnehmenden dafür auch 2021 vielfältige Möglichkeiten mit aktuellen Informationen in einem umfangreichen Programm. Um die für die Klimaschutzziele notwendige Verkehrswende und einen Systemwandel in der Mobilität zu schaffen, bleibt es unerlässlich, dass sich Verkehrsunternehmen, Hersteller und Dienstleister austauschen.

Komplett digital ist dieses Mal auch die begleitende Fachmesse „ElekBu“ vom Forum für Verkehr und Logistik und der VDV-Akademie. Für Teilnehmende und Aussteller gibt es ein breites Angebot für den Fachaustausch, zum Netzwerken und Informieren auf der digitalen Plattform.

Bei Bahnhöfen auf dem Land ist noch viel zu tun

Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene begrüßt das 1000-Bahnhöfe-Programm von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer als „wichtigen Schritt“, um den Service für Bahnreisende zu verbessern. „Davon werden Zugkunden vor allem im ländlichen Raum profitieren“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Donnerstag in Berlin.
„In Deutschland haben wir ein starkes Gefälle zwischen kleinen Bahnhöfen auf dem Land und den meist gut ausgestatteten Bahnhöfen in den Großstädten“, so Flege weiter. „Die kleinen Bahnhöfe sind aus Kundensicht in der Mehrzahl in einem unbefriedigenden Zustand. Teilweise präsentieren sie sich sogar in einer traurigen Verfassung und wirken arg vernachlässigt. Insofern ist der Handlungsbedarf groß. Daher setzt die Bundesregierung mit dem 1000-Bahnhöfe-Programm genau an der richtigen Stelle an. Dies begrüße und unterstütze ich ausdrücklich. Allerdings wird das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag auch sehr spät in der Legislaturperiode umgesetzt.“
Vereinzelt finden Reisende bereits heute auch auf dem Land Leuchtturmprojekte. Beim bundesweiten Wettbewerb der Allianz pro Schiene gewann im vergangenen Jahr der bayerische Wallfahrtsort Altötting den Titel „Bahnhof des Jahres“. „Dort zeigt sich beispielhaft, welch guten Service Bahnhöfe auch im ländlichen Raum ihren Besuchern und Besucherinnen bieten können“, betonte Flege. „Besonders das Angebot für Radfahrer wie eine Werkstatt vor Ort und Umkleidekabinen ist ein Vorbild für alle Bahnhöfe in Deutschland und für einen Bahnhof dieser Größenordnung bundesweit fast einzigartig. Davon wünsche ich mir mehr im ländlichen Raum. Die Schiene muss zurück in die Fläche. Dazu gehört auch ein exzellenter Service schon vor und nach der Fahrt.“
Bewusst hat sich die Jury des Bahnhofes Jahres daher dafür entschieden, im vergangenen Jahr zwei kleine Bahnhöfe auszuzeichnen. Zusätzlich zum Bundespreis für Altötting vergab sie einen Sonderpreis nach Rottenbach in Thüringen. Dort haben sich die Bürger und Bürgerinnen für den Erhalt und Sanierung ihres Bahnhofes eingesetzt und mit einem „BahnHofladen“ eine neue Funktion in das historische Gebäude gebracht. „Altötting und Rottenbach stehen dafür, dass gut gemachte Bahnhöfe auch im ländlichen Raum ihre Kunden begeistern und mit einer hohen Aufenthaltsqualität das Zugfahren bereichern können“, sagte Flege.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

bdo stellt Restart-Konzept für Touristik vor

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 24. Februar die erste Ausgabe seines Politik-Forums mit fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgehalten. In zwei digitalen Podiumsdiskussionen tauschten sich dabei Vertreterinnen und Vertreter des bdo mit führenden Politikerinnen und Politikern aus den Bereichen Verkehr und Tourismus aus. Das Grußwort der Veranstaltung sprach Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der in seiner Rede die Rolle des Busses für den Mobilitätsmix der Zukunft und dessen Potenziale für den Kampf gegen den Klimawandel unterstrich.
bdo-Präsident Karl Hülsmann dankte dem Bundesverkehrsminister für seine bisherigen intensiven Bemühungen für die Rettung der Reisebusbranche, für die das BMVI ein eigenes Hilfsprogramm aufgelegt hatte. Gleichzeitig warb Hülsmann für verlängerte und verbesserte Rettungsmaßnahmen zum Schutz der Unternehmen in der anhaltenden Pandemie. Hülsmann betonte in seinen Ausführungen unter anderem die zahlreichen aktuellen Herausforderungen für die mittelständischen Busunternehmen: Neben der andauernden Corona-Krise bestehen weitere riesige Aufgaben unter anderem aufgrund der laufenden Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) sowie in Folge der Umstellung auf alternative Antriebe im Zusammenhang mit der nationalen Umsetzung der Clean Vehicles Directive der EU. Hier warb Hülsmann nachdrücklich für mittelstandsfreundliche Lösungen.
Zur Novellierung des PBefG sagte er: „Die im derzeitigen PBefG-Entwurf vorgesehene Verpflichtung zur Preisgabe von sensiblen Unternehmensdaten würde einen fairen Wettbewerb im Sinne der Fahrgäste komplett unterbinden. Sie stellt zudem einen massiven Eingriff in die Rechte und die unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten des Mittelstands dar – und brächte nicht zuletzt auch eine massive Überforderung vieler Betriebe mit sich.“
An Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gerichtet dankte Karl Hülsmann nachdrücklich für die bisherigen Hilfen durch das BMVI. „Sie haben im vergangenen Jahr ganz frühzeitig und klug erkannt, welche Bedeutung die Busunternehmen in Deutschland für die Mobilität und die Umwelt haben. Und so hat Ihr Haus ein gesondertes Soforthilfeprogramm für die Reisebusunternehmen auf die Beine gestellt. Hiermit haben Sie erreicht, dass viele traditionelle Familienunternehmen es bis zu diesem Zeitpunkt geschafft haben. So wurden viele Arbeitsplätze gerettet. Dafür danken wir Ihnen ganz herzlich.“
Gleichzeitig unterstrich der bdo im Rahmen der Veranstaltung, dass eine Restart-Perspektive für den Bustourismus dringend gebraucht wird. Pünktlich zum Politik-Forum stellte der bdo dafür sein neues Konzept für die Wiederaufnahme der Busverkehre vor. Dieses zeigt Perspektiven für Unternehmen auf und enthält Leitlinien für einen verantwortungsvollen Neustart im Gewerbe.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)

Moskau will reine E-Bus-Flotte bis 2030

Die Busflotte in Moskau soll bis zum Jahr 2030 vollständig auf E-Busse umgestellt werden. Laut Mosgortrans, dem Betreiber des Bus- und Straßenbahnnetzes in der russischen Hauptstadt, soll die Flotte auf mehr als 2.000 elektrische Busse erweitert werden.
Derzeit sind bereits rund 600 Elektrobusse in Moskau unterwegs, bis zum Jahresende sollen laut Mosgortrans 400 weitere E-Busse hinzukommen. Für 2022 ist die Beschaffung von weiteren 420 Fahrzeugen geplant, danach sollen nochmals 855 E-Busse eingeflottet werden. Im selben Zuge sollen die bestehenden Verbrenner-Busse aus der Flotte entfernt werden.
Details zu den Beschaffungsprogrammen und den eingesetzten Fahrzeugen gab Artyom Burlakov, stellvertretender Leiter der Abteilung für innovative Projekte bei Mosgortrans, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters jedoch nicht an. Bisher setzt Mosgortrans Fahrzeuge von GAZ und Kamaz ein. Kamaz hatte 2019 ein eigenes Werk für Elektrobusse nahe Moskau angekündigt.
Mosgortrans betreibt neben dem Busnetz auch die Straßenbahnen in Moskau. Auch hier sollen neue, effizientere Fahrzeuge angeschafft werden. Mikhail Babenko von WWF Russland lobt das zwar, gab aber auch an, dass es noch ein langer Weg sei, bis die Bewohner ihr eigenes Verhalten ändern würden. Moskau ist für seine Staus berüchtigt.

Quelle: electrive.net

Das „Coronajahr 2020“ der Harzer Schmalspurbahnen

Das „Coronajahr 2020“ war aufgrund der vielen Einschränkungen alles andere als ein normales Jahr für die Harzer Schmalspurbahnen. An insgesamt 122 Tagen ruhte der Betrieb auf weiten Teilen des 140,4 km umfassenden Streckennetzes. Davon betroffen war auch die wirtschaftlich wichtige Brockenstrecke. Darüber hinaus musste der Brockenverkehr zusätzlich an elf Tagen witterungsbedingt entfallen, an weiteren 39 Tagen fand nur ein ausgedünnter Verkehr statt. Lediglich auf dem durch Berufs- und Schülerverkehr geprägten thüringischen Abschnitt zwischen Nordhausen und Ilfeld blieb bislang ein annähernd konstantes Fahrtenangebot bestehen.
Begrüßte das kommunale Bahnunternehmen im Jahre 2019 insgesamt noch knapp 1,2 Millionen Fahrgäste in ihren Zügen, so waren es 2020 rund ein Drittel weniger. Auf der Brockenbahn waren dabei ca. 452.000 Reisende unterwegs, auf der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen waren es 277.000 beförderte Personen, und mit den Zügen der Selketalbahn fuhren 40.000 Fahrgäste. Mit 21.000 Passagieren reisten im Vergleich zum Vorjahr auch rund 50 % weniger Gäste in Sonder- und Charterzügen durch den Harz.
Auch beim Jahresumsatz hatte die HSB Einbußen hinzunehmen. Waren es 2019 noch über 14 Millionen Euro, so erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr nur noch etwa 10 Millionen Euro an Einnahmen. Durch die Mittel des gemeinsamen „Rettungsschirms“ des Bundes und der Länder für den Öffentlichen Personennahverkehr konnten diese Verluste allerdings weitestgehend aufgefangen werden. Unabhängig von Corona erfordern weiterhin steigende Aufwendungen in allen Geschäftsbereichen auch diesjährig eine Anpassung der Ticketpreise. So kosten Brockenfahrten ab dem 1. März 33 Euro für die einfache Fahrt und 49 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Zahlreiche Preise im HSB-Tarifgefüge bleiben allerdings stabil. Beibehalten werden ebenfalls die attraktiven Preisnachlässe für Familien und auch für Fahrgäste, die nicht in den hochfrequenten Vormittags-, sondern erst in den ruhigeren Nachmittagsstunden auf den Brocken fahren möchten.
Finanziell stellte das Unternehmen im Jahr 2020 die Weichen für die kommenden Jahre. So schlossen die Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem Unternehmen einen gemeinsamen Rahmenvertrag über den Erhalt der Harzer Schmalspurbahnen GmbH sowie Verkehrsverträge jeweils mit Wirkung vom 1. Januar 2021 und einer Laufzeit bis 2030 bzw. 2034. Darüber hinaus unterzeichneten das Land Sachsen-Anhalt und die HSB eine Vereinbarung über die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen. Bereits bis zum Jahresende 2020 hatten die neun kommunalen Gesellschafter ihre jährliche finanzielle Unterstützung verdoppelt.

Quelle: Harzer Schmalspurbahnen GmbH

NIAG testet Wasserstoffbus im Linienbetrieb

Nach dem Testeinsatz zweier Elektrobusse im November steht bei der NIAG jetzt ein Test mit einem Wasserstoffbus an. Ab Mittwoch (24. Februar) fährt der Bus mit der neuen Antriebstechnik für einige Tage im Linienbetrieb. Das Fahrzeug wird auf Kurz- und Langstrecken im Verkehrsgebiet eingesetzt, um Parameter wie die reale Reichweite und das Fahrverhalten der Busse mit neuer Antriebstechnologie zu prüfen. Zum Einsatz kommt ein zwölf Meter langer Solaris Urbino Hydrogen mit einer Kapazität von 89 Passagieren.
Die Betriebsmannschaft des Unternehmens hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Tests mit Elektrobussen verschiedener Hersteller unternommen. Mit dem jetzt zu Testzwecken bereitgestellten Wasserstofffahrzeug soll der Einsatz am Niederrhein mit manchmal sehr langen Fahrstrecken im Überlandverkehr erprobt werden. Die künftigen Einsatzmöglichkeiten verschiedener Antriebstechnologien müssen mit den räumlichen Bedingungen am flächenmäßig sehr großen unteren Niederrhein abgeglichen werden. Relevant sei auch der Ausbau der notwendigen Infrastruktur mit Tank- und Ladestellen.
Ziel ist für die NIAG seit jeher ein klimafreundlicher ÖPNV am Niederrhein. Damit will das Unternehmen helfen, den Herausforderungen des Klimaschutzes auch in der Region zu begegnen und zugleich die ökologisch vorteilhafte Wirkung des öffentlichen Personennahverkehrs weiter zu stärken.
Kreise und Kommunen legen im jeweiligen Nahverkehrsplan bzw. in den Beauftragungen der Verkehrsunternehmen die Anforderungen an die einzusetzende Fahrzeugflotte und deren Finanzierung fest. Die aktuell gültigen, langjährigen Beauftragungen und deren festgelegte Finanzierungen basieren auf dem Einsatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Schon für diese Antriebstechnik werden regelmäßig Busse mit der neuesten verfügbaren Antriebs- und Filtertechnik beschafft und so ältere Fahrzeuge ersetzt.

Quelle: Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG

Hohe Kundenzufriedenheit in Osnabrück

Vor gut einem Jahr, am 5. Februar 2020, fiel der Startschuss für das neue Busnetz in Osnabrück – noch unter ganz anderen Vorzeichen. Trotz aller Corona-Einschränkungen sind die Fahrgäste sowohl mit dem aufgestockten Busnetz als auch mit den digitalen Ticket- und Infoangeboten sehr zufrieden. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Kundenzufriedenheitsstudie der Stadtwerke.
„Vor einem Jahr hätten wir nie für möglich gehalten, was nur wenige Wochen später passiert“, blickt Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes zurück. „Da bringen wir nach jahrelanger intensiver Vorbereitung ein komplett überarbeitetes Busnetz an den Start – und dann kommt Corona…“. Umso erfreuter zeigt sich Dr. Rolfes über die positiven Rückmeldungen der Fahrgäste zum neuen Liniennetz im Stadtgebiet, aber auch zu den digitalen Angeboten wie der VOSpilot und das HandyTicket. Mehr als 1.000 Fahrgäste wurden bei der ÖPNV-Zufriedenheitsstudie im Stadtgebiet befragt. Die Befragung fand von Mitte September bis Anfang Oktober 2020 statt.
93 Prozent der befragten Fahrgäste sind mindestens zufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr in Osnabrück, 44 Prozent sogar sehr zufrieden. Auch die Weiterempfehlungsbereitschaft ist auf einem guten Niveau: 41 Prozent der Fahrgäste würden auf jeden Fall die öffentlichen Verkehrsmittel weiterempfehlen. „Das Busfahren ist einfacher und unkomplizierter geworden“ lautet eine der am häufigsten genannten Aussagen. 40 Prozent der Fahrgäste geben an, dass das neue Liniennetz im Vergleich zum früheren Angebot deutlich besser ist. „Insbesondere die MetroBus-Linie M2 und die neue Ringlinie schneiden hier gut ab“, ergänzt Stadtwerke-Mobilitätsangebotschef Werner Linnenbrink.
Bei den digitalen Angeboten lässt sich sogar eine Art „Corona-Schub“ erkennen: Inzwischen nutzen 43 Prozent der Fahrgäste regelmäßig die Mobilitäts-App VOSpilot (2019: 29 Prozent), bereits 13 Prozent das HandyTicket (2019: 3 Prozent). „Wir gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhält“, so Linnenbrink. Dazu werde nicht zuletzt das Ende Oktober eingeführte Bestpreis-Abrechnungssystem YANiQ beitragen. „In gerade mal drei Monaten verzeichnen wir rund 3.600 Downloads der YANiQ-App – Tendenz weiter steigend.“
Für dieses Jahr kündigen die Stadtwerke zudem eine weitere digitale Neuigkeit an: In der zweiten Jahreshälfte geht ein neues Mobilitätsportal an den Start. Nach einmaliger kostenloser Registrierung lassen sich hierüber sämtliche Mobilitätsangebote (Bus, Carsharing, Parken, Fahrradparken) verwalten und buchen. „Zusätzlich zum Bus-Ticketing per Abo, YANiQ und HandyTicket kann ich über das Portal ein Stadtteilauto buchen und bezahlen oder das Parken im OPG-Parkhaus bzw. gesicherte Fahrradparken in der ‚Rad-Bar‘ abwickeln“, fasst Mobilitäts-Vertriebsleiter Maik Blome zusammen. Zusätzlich lassen sich im Mobilitätsportal die Rechnungen einsehen und die Bankverbindung ändern. „Unser Mobilitätsangebot wird somit immer einfacher, bequemer und digitaler – ein besonderer Vorteil in diesen Corona-Zeiten.“

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG

MaaS-Plattform von Siemens für die Niederlande

Siemens Mobility wird mit dem niederländischen Joint Venture RiVier (NS, HTM und RET) einen Vertrag über die Entwicklung einer intelligenten „Mobility as a Service“ (MaaS)-Plattform für den landesweiten Einsatz schließen. Das System, das ab Herbst zur Verfügung stehen soll, ermöglicht Mobilitätsanbietern, die Planung, Buchung und Bezahlung von intermodalen Reisen in einer App zu vereinen. Das technologische Herzstück der MaaS-Plattform wird von Hacon und eos.uptrade – Tochtergesellschaften von Siemens Mobility – bereitgestellt.
„Die Pandemie verändert unsere Verhaltensmuster“, erklärt Maurice Unck, Director von RET, im Namen von RiVier. „Arbeit, Lernen und Reisen erfordern eine höhere Flexibilität. Dies bezieht sich nicht nur auf zeitliche und räumliche Aspekte, sondern gilt auch für die Wahl der Transportmittel. Daher investieren wir jetzt in die Optimierung des Reiseerlebnisses. Wir erleichtern die Planung, Buchung und Bezahlung von Reisen mit mehreren Verkehrsmitteln.“
„Intelligente Anwendungen zur Integration und Koordination verschiedener Transportmodi lassen die Idee vom nahtlosen Reisen Wirklichkeit werden – von der ersten bis zur letzten Meile. Die Möglichkeit, bei der Reiseplanung auf ein ganzes Spektrum von Mobilitätsoptionen zurückzugreifen und dabei Planung, Buchung und Bezahlung über nur eine Anwendung abzuwickeln, verbessert das Reiseerlebnis ungemein – und wirkt sich so positiv auf die Lebensqualität aus. Wir freuen uns, intelligente Lösungen bereitstellen und ein MaaS-System anbieten zu können, das für eine komfortablere, nachhaltigere und effizientere Mobilität in den Niederlanden sorgt“, sagt André Rodenbeck, CEO Rail Infrastructure bei Siemens Mobility.
Als offenes Ökosystem lässt sich die Plattform mit bestehenden Apps der MaaS-Anbieter NS, RET und HTM verbinden. Die Initiatoren möchten auch weitere Mobilitätsdienstleister für ihr Projekt gewinnen und so das Reisen per öffentlichem Verkehr, Bikesharing, Auto, Scooter oder Taxi noch zugänglicher und komfortabler gestalten.
Über die MaaS-Plattform können Mobilitätsanbieter die Aufmerksamkeit auf ihre Services lenken, ihre Angebote besser an die Bedürfnisse der Reisenden anpassen und gleichzeitig ihr Flottenmanagement optimieren. Neben Effizienz und Reisekomfort bietet MaaS auch unter Umwelt- und Nachhaltigkeits-Aspekten Vorteile, denn durch die zunehmende Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Sharing-Angeboten dürften sich immer mehr Menschen dafür entscheiden, ihr Auto nun gezielter zu nutzen.

Quelle: Siemens AG

Neues Schaeffler-Zentrallabor

Im Rahmen der im vergangenen Jahr verkündeten Roadmap 2025 investiert Schaeffler rund 80 Millionen Euro in ein neues Zentrallabor in Herzogenaurach. Die Investition zielt auf die Sicherung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Schaeffler Gruppe sowie die Stärkung des Technologiestandorts Herzogenaurach. Das Zentrallabor, das jetzt in der konkreten Planungsphase ist, soll im Jahr 2023 fertiggestellt werden.
Am Stammsitz des Konzerns entsteht ein divisionsübergreifendes Zentrallabor, das auf einer Bruttogesamtfläche von rund 15.000 Quadratmetern zukünftig 15 Laboren und mehr als 360 Mitarbeitenden Platz bietet. Das Zentrallabor bündelt Kernkompetenzen und Schlüsseltechnologien der Schaeffler Gruppe, vor allem in den Bereichen Mess-, Prüf- und Kalibriertechnik, Materialwissenschaft, Werkstoffgestaltung und Elektrochemie sowie Optimierung von Lebensdauer, Belastung und Zuverlässigkeit. Außerdem wird ein Elektroniklabor aufgebaut. Mit der Konsolidierung der Aktivitäten unter einem Dach soll der spartenübergreifende Wissens- und Technologietransfer intensiviert sowie Performancesteigerung durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen erreicht werden.
Im neuen Zentrallabor werden bereichsübergreifende Grundlagentechnologien bereitgestellt, um damit zum Beispiel Produktentwicklungen für nachhaltige und CO2-neutrale Mobilitäts- und Energie-Ökosysteme zu ermöglichen. Um Lösungen für die großen Zukunftstrends wie zum Beispiel CO2-Neutralität, neue Mobilitätskonzepte oder Automatisierung zu gestalten, sollen übergreifende Grundlagenkompetenzen in den Bereichen der Material- und Oberflächentechnologien, der Elektrochemie, der Elektronik oder der Digitalisierung immer schneller erweitert werden. Das Zentrallabor soll dabei auch Kunden zugänglich gemacht werden. Dazu wird auch ein Labor- und Präsentationsbereich für Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz etabliert.
Das Zentrallabor in Herzogenaurach soll neben seinem weitreichenden Leistungsangebot Maßstäbe im Bereich der Klimatisierung und Vibrationsfreiheit der Labore setzen, um unter anderem hochauflösende Messtechniken zu ermöglichen. Das Gebäude, das zu Beginn des Jahres 2024 bezogen werden soll, wird zudem nach neuesten Nachhaltigkeitsstandards realisiert und als sogenanntes „Green Building“ nach dem „DGNB Gold“-Standard betrieben.

Quelle: Schaeffler AG

Baustart für den Netzausbau der U4 in Hamburg

Der U-Bahn-Netzausbau in Hamburg erreicht einen weiteren wichtigen Meilenstein. Im März starten die offiziellen Bauarbeiten für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest. Traditionell wird ein solches Ereignis mit einem gemeinsamen Spatenstich von Politik, Bauherrin und Bauunternehmen gefeiert. Diese Tradition muss allerdings in diesem Frühjahr Pandemie-bedingt ausfallen.
Bislang bindet die U4 die HafenCity an die Innenstadt an und fährt danach auf der Strecke der U2 über die Haltestelle Horner Rennbahn weiter in Richtung Billstedt. Künftig wird die U4 hinter der Haltestelle Horner Rennbahn in Richtung Nordosten ausfädeln und auf einer 2,6 km langen Strecke rund 13 000 Hamburgerinnen und Hamburger mit zwei neuen Haltestellen „Stoltenstraße“ und „Horner Geest“ erstmalig an das U-Bahn-Netz anbinden.
Im Februar 2020 erhielt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) den Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest. Seitdem werden im Stadtteil bereits bauvorbereitende Maßnahmen durchgeführt. Hierzu zählen insbesondere Leitungsverlegungen, Straßenbauarbeiten sowie die Schaffung von Baustelleneinrichtungsflächen. Im März beginnen nun die offiziellen Bauarbeiten für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest.
Für die Realisierung des ersten Bauabschnitts hat die HOCHBAHN das Bauunternehmen BeMo Tunnelling GmbH (BeMo) mit Sitz in Dortmund beauftragt. Das Unternehmen hatte sich in einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. BeMo ist ein erfahrener und international agierender Spezialist im Bereich Tief-, Ingenieur- und Tunnelbau.
Der erste Bauabschnitt befindet sich rund um die Horner Rennbahn und umfasst die Erweiterung der Bestandshaltestelle um einen neuen Bahnsteig für die stadtauswärtsfahrenden U2- und U4-Züge, einen eingleisigen Tunnel sowie die Anschlüsse an das Bestandsnetz und ein Kreuzungsbauwerk für die Ausfädelung der U4 auf die Horner Geest.
Die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt werden voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt. Parallel dazu startet bereits ab Sommer 2022 die Herstellung der Baugruben für den künftigen U4-Tunnel unterhalb der Manshardtstraße. Die Tunnelstrecke sowie die Haltestellen werden in offener Bauweise erstellt. Dabei handelt es sich um ein sicheres und erprobtes Verfahren, das auch bei der U4 vom Überseequartier bis zu den Elbbrücken zum Einsatz kam.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG