SPNV-Nutzung in Bayern sinkt, Zufriedenheit steigt

Die Zufriedenheit mit dem Schienenpersonennahverkehr in Bayern erreichte 2020 neue Höchstwerte. Dagegen sank die Nutzung von Regionalzügen und S-Bahnen wegen der Corona-Pandemie deutlich. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert. Die Umfrage wurde im Herbst 2020 vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt und umfasste 3.000 telefonische Interviews mit Personen ab 14 Jahren, die ihren Wohnsitz in Bayern haben.
Besonders geschätzt wird der Schienenpersonennahverkehr als umweltfreundliches Verkehrsmittel: 79 Prozent stimmen dieser Eigenschaft zu. Auch die angenehme Reisequalität lobt eine Mehrheit der Befragten (58 Prozent). 34 Prozent gaben an, dass sich die Qualität des Regional- und S-Bahn-Verkehrs in den vergangenen Jahren verbessert habe. Eine Verschlechterung sahen lediglich 15 Prozent. Das ist die beste Bewertung seit Beginn der regelmäßigen Umfrage im Jahr 2005. Diese Entwicklung fand allerdings vor dem Hintergrund deutlich sinkender Fahrgastzahlen statt. Die Corona-Pandemie hat den langjährigen Positivtrend unterbrochen: Die Nutzungsintensität fiel 2020 ungefähr auf das Niveau von 2013 zurück. Der Anteil der Befragten, die nie oder sehr selten mit Regionalzügen und S-Bahnen fahren, stieg erstmals seit drei Jahren wieder auf über die Hälfte (52 Prozent). Dagegen sank der Anteil der Menschen, die den Schienenpersonennahverkehr mindestens einmal pro Monat nutzen auf 27 Prozent – ein Minus von sieben Prozentpunkten gegenüber 2019. Ein Großteil der Fahrgäste (90 Prozent), die den Schienenpersonennahverkehr wegen der Corona-Pandemie weniger nutzen, wollen nach dem Ende der Pandemie wieder häufiger mit S-Bahnen und Regionalzügen fahren. Ein Fünftel plant parallel zur Rückkehr zum Schienenpersonennahverkehr, andere Verkehrsmittel auch weiterhin etwas stärker zu nutzen als vor der Pandemie. Neun Prozent waren im Herbst 2020 der Meinung, dass sie auch dann seltener mit dem Schienenpersonennahverkehr fahren würden, wenn Corona keine Gefahr mehr darstellt.
„Die wachsende Zufriedenheit der Fahrgäste ist ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft“, kommentiert BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs die Ergebnisse der Umfrage. „Gleichzeitig steht der Schienenpersonennahverkehr durch Corona vor großen Herausforderungen. Wir werden gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen alles dafür tun, dass die Fahrgäste nach dem Ende der Pandemie wieder möglichst zahlreich zurückkehren und wir an die positive Entwicklung vor Corona anknüpfen können. Unter anderem werden wir Lücken im Fahrplan schrittweise beseitigen und das stündliche Grundangebot vom frühen Morgen bis zum späten Abend auf weiteren Strecken einführen.“

Quelle: Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)

Diskussionen über den ÖPNV

Seit Beginn der Corona-Krise wird – auch von der Politik – davor gewarnt, den ÖPNV zu benutzen, da in ihm die Ansteckungsgefahr besonders hoch sei. Das ist inzwischen durch Untersuchungen widerlegt worden. Zudem wird auch in der Presse wiederholt gefragt, ob die Angebotsqualität des ÖPNV nach Corona aufgrund der finanziellen Konkurrenz zu anderen Bereichen zu halten sei, oder nicht sogar reduziert werden könne. Obwohl mehrere Studien darauf hinweisen, dass die Verkehrswende und damit das Ziel des besseren Klimaschutzes nur durch eine Erweiterung des Nahverkehrsangebots erreicht werden kann. In einem Artikel des Berliner „tagesspiegel“ und im „Brandbrief“ der Zentralen Einkaufsgenossenschaft eG (ZEG) wird aber aktuell beides erneut behauptet (tagesspiegel vom 22. Februar 2021: „Spätestens wenn Corona vorbei ist, bricht der Streit los, ob die Zahl der Busse, Bahnen und Strecken reduziert werden könne. Weil: Es fahren ja viel weniger Menschen mit. Interessanterweise plant Berlin dem zum Trotz neue U-Bahn-Strecken.“)
Link zum Artikel
(ZEG vom 19. Januar 2021: „Angesichts des nach wie vor hohen Infektionsrisikos im oft hoffnungslos überfüllten ÖPNV“; … „in der Pandemie zur Verhinderung von Ansteckungen Fahrrad statt mit dem ÖPNV zu fahren“.)
Pressemitteilung und Brief zum Download

Die Nahverkehrs-praxis wird von Verkehrsunternehmen Stellungnahmen dazu einholen und sie in der Ausgabe 4/5-2021 abdrucken. Gerne können Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema zuschicken.

Angebotsplaner (m/w/d) für den Bereich Verkehrsangebot Bahn gesucht

Der Nordhessische VerkehrsVerbund plant und finanziert das regionale Bus-, Tram- und Eisenbahnverkehrsangebot und überwacht dessen Qualität in der kreisfreien Stadt Kassel und in den Landkreisen Kassel, Hersfeld-Rotenburg, Werra-Meißner, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg zusammen mit dem Land Hessen.

Er erfüllt damit die im Gesetz des Landes Hessen festgelegten Angelegenheiten als regionaler Aufgabenträger und steht in seinem Selbstverständnis für ein attraktives Mobilitätsangebot in Nordhessen.

Zu den Aufgaben gehören unter anderem:

  • Entwicklung von Fahrplankonzepten
  • Betreuung von Machbarkeitsstudien und Nutzen-Kosten-Untersuchungen
  • Entwicklung und Abstimmung von Angebotskonzepten für Großveranstaltungen
  • Koordination der Planung unterjähriger Fahrplanänderungen
  • Abstimmung der Planungen mit benachbarten Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern
  • Betreuung von Verkehrsverträgen und die Koordination innerhalb des NVV

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail an bewerbung@nvv.de

VDV-Elektrobuskonferenz und Fachmesse ElekBu 2021

Digitale Elektrobuskonferenz und Fachmesse: Elektromobilität im ÖPNV, ob batterieelektrisch oder mit der Brennstoffzelle, ist hochaktuell. Umso wichtiger, dass die Fachleute und Entscheidungsträger beim Branchentreff im Gespräch bleiben.

Die digitale VDV-Elektrobuskonferenz bietet den Teilnehmenden dafür auch 2021 vielfältige Möglichkeiten mit aktuellen Informationen in einem umfangreichen Programm. Um die für die Klimaschutzziele notwendige Verkehrswende und einen Systemwandel in der Mobilität zu schaffen, bleibt es unerlässlich, dass sich Verkehrsunternehmen, Hersteller und Dienstleister austauschen.

Komplett digital ist dieses Mal auch die begleitende Fachmesse „ElekBu“ vom Forum für Verkehr und Logistik und der VDV-Akademie. Für Teilnehmende und Aussteller gibt es ein breites Angebot für den Fachaustausch, zum Netzwerken und Informieren auf der digitalen Plattform.

Bei Bahnhöfen auf dem Land ist noch viel zu tun

Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene begrüßt das 1000-Bahnhöfe-Programm von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer als „wichtigen Schritt“, um den Service für Bahnreisende zu verbessern. „Davon werden Zugkunden vor allem im ländlichen Raum profitieren“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Donnerstag in Berlin.
„In Deutschland haben wir ein starkes Gefälle zwischen kleinen Bahnhöfen auf dem Land und den meist gut ausgestatteten Bahnhöfen in den Großstädten“, so Flege weiter. „Die kleinen Bahnhöfe sind aus Kundensicht in der Mehrzahl in einem unbefriedigenden Zustand. Teilweise präsentieren sie sich sogar in einer traurigen Verfassung und wirken arg vernachlässigt. Insofern ist der Handlungsbedarf groß. Daher setzt die Bundesregierung mit dem 1000-Bahnhöfe-Programm genau an der richtigen Stelle an. Dies begrüße und unterstütze ich ausdrücklich. Allerdings wird das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag auch sehr spät in der Legislaturperiode umgesetzt.“
Vereinzelt finden Reisende bereits heute auch auf dem Land Leuchtturmprojekte. Beim bundesweiten Wettbewerb der Allianz pro Schiene gewann im vergangenen Jahr der bayerische Wallfahrtsort Altötting den Titel „Bahnhof des Jahres“. „Dort zeigt sich beispielhaft, welch guten Service Bahnhöfe auch im ländlichen Raum ihren Besuchern und Besucherinnen bieten können“, betonte Flege. „Besonders das Angebot für Radfahrer wie eine Werkstatt vor Ort und Umkleidekabinen ist ein Vorbild für alle Bahnhöfe in Deutschland und für einen Bahnhof dieser Größenordnung bundesweit fast einzigartig. Davon wünsche ich mir mehr im ländlichen Raum. Die Schiene muss zurück in die Fläche. Dazu gehört auch ein exzellenter Service schon vor und nach der Fahrt.“
Bewusst hat sich die Jury des Bahnhofes Jahres daher dafür entschieden, im vergangenen Jahr zwei kleine Bahnhöfe auszuzeichnen. Zusätzlich zum Bundespreis für Altötting vergab sie einen Sonderpreis nach Rottenbach in Thüringen. Dort haben sich die Bürger und Bürgerinnen für den Erhalt und Sanierung ihres Bahnhofes eingesetzt und mit einem „BahnHofladen“ eine neue Funktion in das historische Gebäude gebracht. „Altötting und Rottenbach stehen dafür, dass gut gemachte Bahnhöfe auch im ländlichen Raum ihre Kunden begeistern und mit einer hohen Aufenthaltsqualität das Zugfahren bereichern können“, sagte Flege.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

bdo stellt Restart-Konzept für Touristik vor

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 24. Februar die erste Ausgabe seines Politik-Forums mit fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgehalten. In zwei digitalen Podiumsdiskussionen tauschten sich dabei Vertreterinnen und Vertreter des bdo mit führenden Politikerinnen und Politikern aus den Bereichen Verkehr und Tourismus aus. Das Grußwort der Veranstaltung sprach Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der in seiner Rede die Rolle des Busses für den Mobilitätsmix der Zukunft und dessen Potenziale für den Kampf gegen den Klimawandel unterstrich.
bdo-Präsident Karl Hülsmann dankte dem Bundesverkehrsminister für seine bisherigen intensiven Bemühungen für die Rettung der Reisebusbranche, für die das BMVI ein eigenes Hilfsprogramm aufgelegt hatte. Gleichzeitig warb Hülsmann für verlängerte und verbesserte Rettungsmaßnahmen zum Schutz der Unternehmen in der anhaltenden Pandemie. Hülsmann betonte in seinen Ausführungen unter anderem die zahlreichen aktuellen Herausforderungen für die mittelständischen Busunternehmen: Neben der andauernden Corona-Krise bestehen weitere riesige Aufgaben unter anderem aufgrund der laufenden Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) sowie in Folge der Umstellung auf alternative Antriebe im Zusammenhang mit der nationalen Umsetzung der Clean Vehicles Directive der EU. Hier warb Hülsmann nachdrücklich für mittelstandsfreundliche Lösungen.
Zur Novellierung des PBefG sagte er: „Die im derzeitigen PBefG-Entwurf vorgesehene Verpflichtung zur Preisgabe von sensiblen Unternehmensdaten würde einen fairen Wettbewerb im Sinne der Fahrgäste komplett unterbinden. Sie stellt zudem einen massiven Eingriff in die Rechte und die unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten des Mittelstands dar – und brächte nicht zuletzt auch eine massive Überforderung vieler Betriebe mit sich.“
An Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gerichtet dankte Karl Hülsmann nachdrücklich für die bisherigen Hilfen durch das BMVI. „Sie haben im vergangenen Jahr ganz frühzeitig und klug erkannt, welche Bedeutung die Busunternehmen in Deutschland für die Mobilität und die Umwelt haben. Und so hat Ihr Haus ein gesondertes Soforthilfeprogramm für die Reisebusunternehmen auf die Beine gestellt. Hiermit haben Sie erreicht, dass viele traditionelle Familienunternehmen es bis zu diesem Zeitpunkt geschafft haben. So wurden viele Arbeitsplätze gerettet. Dafür danken wir Ihnen ganz herzlich.“
Gleichzeitig unterstrich der bdo im Rahmen der Veranstaltung, dass eine Restart-Perspektive für den Bustourismus dringend gebraucht wird. Pünktlich zum Politik-Forum stellte der bdo dafür sein neues Konzept für die Wiederaufnahme der Busverkehre vor. Dieses zeigt Perspektiven für Unternehmen auf und enthält Leitlinien für einen verantwortungsvollen Neustart im Gewerbe.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)

Moskau will reine E-Bus-Flotte bis 2030

Die Busflotte in Moskau soll bis zum Jahr 2030 vollständig auf E-Busse umgestellt werden. Laut Mosgortrans, dem Betreiber des Bus- und Straßenbahnnetzes in der russischen Hauptstadt, soll die Flotte auf mehr als 2.000 elektrische Busse erweitert werden.
Derzeit sind bereits rund 600 Elektrobusse in Moskau unterwegs, bis zum Jahresende sollen laut Mosgortrans 400 weitere E-Busse hinzukommen. Für 2022 ist die Beschaffung von weiteren 420 Fahrzeugen geplant, danach sollen nochmals 855 E-Busse eingeflottet werden. Im selben Zuge sollen die bestehenden Verbrenner-Busse aus der Flotte entfernt werden.
Details zu den Beschaffungsprogrammen und den eingesetzten Fahrzeugen gab Artyom Burlakov, stellvertretender Leiter der Abteilung für innovative Projekte bei Mosgortrans, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters jedoch nicht an. Bisher setzt Mosgortrans Fahrzeuge von GAZ und Kamaz ein. Kamaz hatte 2019 ein eigenes Werk für Elektrobusse nahe Moskau angekündigt.
Mosgortrans betreibt neben dem Busnetz auch die Straßenbahnen in Moskau. Auch hier sollen neue, effizientere Fahrzeuge angeschafft werden. Mikhail Babenko von WWF Russland lobt das zwar, gab aber auch an, dass es noch ein langer Weg sei, bis die Bewohner ihr eigenes Verhalten ändern würden. Moskau ist für seine Staus berüchtigt.

Quelle: electrive.net

Das „Coronajahr 2020“ der Harzer Schmalspurbahnen

Das „Coronajahr 2020“ war aufgrund der vielen Einschränkungen alles andere als ein normales Jahr für die Harzer Schmalspurbahnen. An insgesamt 122 Tagen ruhte der Betrieb auf weiten Teilen des 140,4 km umfassenden Streckennetzes. Davon betroffen war auch die wirtschaftlich wichtige Brockenstrecke. Darüber hinaus musste der Brockenverkehr zusätzlich an elf Tagen witterungsbedingt entfallen, an weiteren 39 Tagen fand nur ein ausgedünnter Verkehr statt. Lediglich auf dem durch Berufs- und Schülerverkehr geprägten thüringischen Abschnitt zwischen Nordhausen und Ilfeld blieb bislang ein annähernd konstantes Fahrtenangebot bestehen.
Begrüßte das kommunale Bahnunternehmen im Jahre 2019 insgesamt noch knapp 1,2 Millionen Fahrgäste in ihren Zügen, so waren es 2020 rund ein Drittel weniger. Auf der Brockenbahn waren dabei ca. 452.000 Reisende unterwegs, auf der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen waren es 277.000 beförderte Personen, und mit den Zügen der Selketalbahn fuhren 40.000 Fahrgäste. Mit 21.000 Passagieren reisten im Vergleich zum Vorjahr auch rund 50 % weniger Gäste in Sonder- und Charterzügen durch den Harz.
Auch beim Jahresumsatz hatte die HSB Einbußen hinzunehmen. Waren es 2019 noch über 14 Millionen Euro, so erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr nur noch etwa 10 Millionen Euro an Einnahmen. Durch die Mittel des gemeinsamen „Rettungsschirms“ des Bundes und der Länder für den Öffentlichen Personennahverkehr konnten diese Verluste allerdings weitestgehend aufgefangen werden. Unabhängig von Corona erfordern weiterhin steigende Aufwendungen in allen Geschäftsbereichen auch diesjährig eine Anpassung der Ticketpreise. So kosten Brockenfahrten ab dem 1. März 33 Euro für die einfache Fahrt und 49 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Zahlreiche Preise im HSB-Tarifgefüge bleiben allerdings stabil. Beibehalten werden ebenfalls die attraktiven Preisnachlässe für Familien und auch für Fahrgäste, die nicht in den hochfrequenten Vormittags-, sondern erst in den ruhigeren Nachmittagsstunden auf den Brocken fahren möchten.
Finanziell stellte das Unternehmen im Jahr 2020 die Weichen für die kommenden Jahre. So schlossen die Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem Unternehmen einen gemeinsamen Rahmenvertrag über den Erhalt der Harzer Schmalspurbahnen GmbH sowie Verkehrsverträge jeweils mit Wirkung vom 1. Januar 2021 und einer Laufzeit bis 2030 bzw. 2034. Darüber hinaus unterzeichneten das Land Sachsen-Anhalt und die HSB eine Vereinbarung über die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen. Bereits bis zum Jahresende 2020 hatten die neun kommunalen Gesellschafter ihre jährliche finanzielle Unterstützung verdoppelt.

Quelle: Harzer Schmalspurbahnen GmbH

NIAG testet Wasserstoffbus im Linienbetrieb

Nach dem Testeinsatz zweier Elektrobusse im November steht bei der NIAG jetzt ein Test mit einem Wasserstoffbus an. Ab Mittwoch (24. Februar) fährt der Bus mit der neuen Antriebstechnik für einige Tage im Linienbetrieb. Das Fahrzeug wird auf Kurz- und Langstrecken im Verkehrsgebiet eingesetzt, um Parameter wie die reale Reichweite und das Fahrverhalten der Busse mit neuer Antriebstechnologie zu prüfen. Zum Einsatz kommt ein zwölf Meter langer Solaris Urbino Hydrogen mit einer Kapazität von 89 Passagieren.
Die Betriebsmannschaft des Unternehmens hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Tests mit Elektrobussen verschiedener Hersteller unternommen. Mit dem jetzt zu Testzwecken bereitgestellten Wasserstofffahrzeug soll der Einsatz am Niederrhein mit manchmal sehr langen Fahrstrecken im Überlandverkehr erprobt werden. Die künftigen Einsatzmöglichkeiten verschiedener Antriebstechnologien müssen mit den räumlichen Bedingungen am flächenmäßig sehr großen unteren Niederrhein abgeglichen werden. Relevant sei auch der Ausbau der notwendigen Infrastruktur mit Tank- und Ladestellen.
Ziel ist für die NIAG seit jeher ein klimafreundlicher ÖPNV am Niederrhein. Damit will das Unternehmen helfen, den Herausforderungen des Klimaschutzes auch in der Region zu begegnen und zugleich die ökologisch vorteilhafte Wirkung des öffentlichen Personennahverkehrs weiter zu stärken.
Kreise und Kommunen legen im jeweiligen Nahverkehrsplan bzw. in den Beauftragungen der Verkehrsunternehmen die Anforderungen an die einzusetzende Fahrzeugflotte und deren Finanzierung fest. Die aktuell gültigen, langjährigen Beauftragungen und deren festgelegte Finanzierungen basieren auf dem Einsatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Schon für diese Antriebstechnik werden regelmäßig Busse mit der neuesten verfügbaren Antriebs- und Filtertechnik beschafft und so ältere Fahrzeuge ersetzt.

Quelle: Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG

Hohe Kundenzufriedenheit in Osnabrück

Vor gut einem Jahr, am 5. Februar 2020, fiel der Startschuss für das neue Busnetz in Osnabrück – noch unter ganz anderen Vorzeichen. Trotz aller Corona-Einschränkungen sind die Fahrgäste sowohl mit dem aufgestockten Busnetz als auch mit den digitalen Ticket- und Infoangeboten sehr zufrieden. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Kundenzufriedenheitsstudie der Stadtwerke.
„Vor einem Jahr hätten wir nie für möglich gehalten, was nur wenige Wochen später passiert“, blickt Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes zurück. „Da bringen wir nach jahrelanger intensiver Vorbereitung ein komplett überarbeitetes Busnetz an den Start – und dann kommt Corona…“. Umso erfreuter zeigt sich Dr. Rolfes über die positiven Rückmeldungen der Fahrgäste zum neuen Liniennetz im Stadtgebiet, aber auch zu den digitalen Angeboten wie der VOSpilot und das HandyTicket. Mehr als 1.000 Fahrgäste wurden bei der ÖPNV-Zufriedenheitsstudie im Stadtgebiet befragt. Die Befragung fand von Mitte September bis Anfang Oktober 2020 statt.
93 Prozent der befragten Fahrgäste sind mindestens zufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr in Osnabrück, 44 Prozent sogar sehr zufrieden. Auch die Weiterempfehlungsbereitschaft ist auf einem guten Niveau: 41 Prozent der Fahrgäste würden auf jeden Fall die öffentlichen Verkehrsmittel weiterempfehlen. „Das Busfahren ist einfacher und unkomplizierter geworden“ lautet eine der am häufigsten genannten Aussagen. 40 Prozent der Fahrgäste geben an, dass das neue Liniennetz im Vergleich zum früheren Angebot deutlich besser ist. „Insbesondere die MetroBus-Linie M2 und die neue Ringlinie schneiden hier gut ab“, ergänzt Stadtwerke-Mobilitätsangebotschef Werner Linnenbrink.
Bei den digitalen Angeboten lässt sich sogar eine Art „Corona-Schub“ erkennen: Inzwischen nutzen 43 Prozent der Fahrgäste regelmäßig die Mobilitäts-App VOSpilot (2019: 29 Prozent), bereits 13 Prozent das HandyTicket (2019: 3 Prozent). „Wir gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhält“, so Linnenbrink. Dazu werde nicht zuletzt das Ende Oktober eingeführte Bestpreis-Abrechnungssystem YANiQ beitragen. „In gerade mal drei Monaten verzeichnen wir rund 3.600 Downloads der YANiQ-App – Tendenz weiter steigend.“
Für dieses Jahr kündigen die Stadtwerke zudem eine weitere digitale Neuigkeit an: In der zweiten Jahreshälfte geht ein neues Mobilitätsportal an den Start. Nach einmaliger kostenloser Registrierung lassen sich hierüber sämtliche Mobilitätsangebote (Bus, Carsharing, Parken, Fahrradparken) verwalten und buchen. „Zusätzlich zum Bus-Ticketing per Abo, YANiQ und HandyTicket kann ich über das Portal ein Stadtteilauto buchen und bezahlen oder das Parken im OPG-Parkhaus bzw. gesicherte Fahrradparken in der ‚Rad-Bar‘ abwickeln“, fasst Mobilitäts-Vertriebsleiter Maik Blome zusammen. Zusätzlich lassen sich im Mobilitätsportal die Rechnungen einsehen und die Bankverbindung ändern. „Unser Mobilitätsangebot wird somit immer einfacher, bequemer und digitaler – ein besonderer Vorteil in diesen Corona-Zeiten.“

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG