Autozulieferer BorgWarner übernimmt Akasol

Der hessische Batteriehersteller Akasol wird amerikanisch. Der US-Autozulieferer BorgWarner will das Unternehmen für knapp 730 Millionen Euro kaufen. Den Anteilseignern werde 120 Euro je Aktie geboten, teilte Akasol am Montag in Darmstadt mit.
Die Offerte liege rund ein Viertel über dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen drei Monate. Am Freitag hatte die Aktie zum Xetra-Handelsschluss etwas mehr als 104 Euro gekostet und damit mehr als doppelt so viel wie beim Börsengang im Jahr 2018.
Die Übernahme aller Aktien würde BorgWarner rund 730 Millionen Euro kosten. Da Akasol-Gründer und Konzernchef Sven Schulz, der rund 47 Prozent der Anteile hält, und andere Gründer ihre Aktien verkaufen werden, hat sich der US-Konzern bereits 59 Prozent der Akasol-Papiere gesichert. Damit ist die von BorgWarner gesetzte Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie schon erreicht. Zudem befürworten Aufsichtsrat und Vorstand von Akasol das Angebot, wie es hieß. Akasol-Aktien stiegen nach Bekanntwerden der Übernahmepläne am Montagmorgen um fast 19 Prozent.
Das 2008 gegründete Unternehmen stellt Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Busse, Bahnen, Lastwagen, Industriefahrzeuge sowie Schiffe her und will von der zunehmenden Elektrifizierung schwerer Fahrzeuge profitieren. Zu den Kunden gehören unter anderem Daimler, Alstom und Volvo. Mit dem Deal kann Akasol von der globalen Reichweite von BorgWarner profitieren: Der weitaus größere US-Konzern mit 48.000 Mitarbeitern ist nach eigenen Angaben in 24 Ländern aktiv und erzielte zuletzt 14,5 Milliarden Dollar Umsatz (fast 12 Mrd Euro). Akasol-Gründer Schulz, der das Unternehmen weiterführen soll, sprach von einer guten strategischen Perspektive für die Darmstädter.

Quelle: zeit.de

LandLieferBus verknüpft Mobilität und Logistik

Das innovative Rufbus-Angebot im Landkreis Hof, das mithilfe von door2door-Technologie seit 2019 an sieben Tagen in der Woche fährt, wird jetzt räumlich und funktional als LandLieferBus zu einem Personen- und Waren-Nahverkehr auf Basis von barrierefreier On-Demand Technologie ausgebaut. „Funktionierende, kluge Nahversorgungsstrukturen im ländlichen Raum sind ein wesentlicher Schlüssel für eine gute Daseinsversorgung und für gleiche Lebensverhältnisse in allen Regionen. Die Idee der Stadt Rehau, das Rufbus-Modell mit der Lieferung von Waren des lokalen Einzelhandels zu verbinden, ist ein innovativer Ansatz, um die Nahversorgung vor Ort zukunftsfähig zu machen”, erklärt Dr. Hans-Peter Friedrich, Hofer CSU-Bundestagsabgeordneter und Vizepräsident des Deutschen Bundestages.
Mit dem neuen Konzept Hofer LandLieferBus sollen neben dem Personentransport künftig auch Waren aus dem lokalen Einzelhandel zu den Menschen gebracht werden, die weniger mobil sind. Das Bestellen im örtlichen Geschäft und die Auslieferung noch am selben Tag sollen mit diesem Konzept möglich gemacht werden. “Mobilität und Logistik miteinander zu verknüpfen, ist ein wichtiger Schlüssel für flächendeckende Angebote auf dem Land. Da sind wir mit door2door gern dabei!” so Dr. Tom Kirschbaum, door2door-Geschäftsführer und Co-Gründer. 
Im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung unterstützt das Förderprogramm „LandVersorgt – Neue Wege zur Nahversorgung in ländlichen Räumen“ die Stadt Rehau und der Gemeinde Regnitzlosau mit einer Zuwendung für die Machbarkeitsstudie zum Projekt „Hofer LandLieferBus“. Das Institut für angewandte Logistik der FHWS Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sowie die Logistik Agentur Oberfranken e.V. verantworten die Machbarkeitsprüfung. Ergebnis soll ein umsetzbares und nachhaltiges Konzept sein, womit der Transport von Personen um die Auslieferung von Waren des Einzelhandels erweitert wird. Damit können die Mobilitäts- und Nahversorgungssituation im ländlichen Raum durch die bedarfsorientierte integrale Planung zugleich verbessert und der lokale Handel gestärkt werden.

Quelle: door2door

Mit BVG und S-Bahn zum Impfen

Wer in Berlin zur Corona-Impfung fährt, kann sich auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen. Auch das fünfte Berliner Impfzentrum, das am Mittwoch, 17. Februar 2021, im Velodrom an der Landsberger Allee in Prenzlauer Berg eröffnet wird, ist mit den Straßenbahnen der Berliner Verkehrsbetriebe BVG (Linien M5, M6 und M8), der Buslinie 156 und mit den Ringbahnlinien der S-Bahn bestens erreichbar.
Für Menschen, die nicht mit den Bahnen anreisen können und daher auf das eigene Auto angewiesen sind, bietet die BVG ebenfalls einen Service zur Anreise. Weil direkt am Velodrom keine Parkplätze zur Verfügung stehen, fahren Kleinbusse vom Parkhaus im Forum Landsberger Allee zum Impfzentrum und zurück.
Im Parkhaus kostet das Abstellen eines Pkw in der ersten Stunde 50 Cent.  Der BVG-Shuttle-Service steht für Menschen mit Impftermin und Beschäftigte des Impfzentrums zunächst täglich von 8:30 bis 13:30 Uhr kostenlos zur Verfügung. Im Einsatz sind zwei Kleinbusse. Die einfache Fahrt dauert rund 6 Minuten.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe

Carsharing in Australien mit deutscher Technik

Auch in Australien entwickelt sich die Shared Mobility. Vor allem die großen Städte setzen immer mehr auf Carsharing und die Nutzerzahlen steigen landesweit. Zu den originär australischen Anbietern auf dem Shared Mobility-Markt des Kontinents gehört seit 2016 Popcar. Neben den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit will das Unternehmen vor allem auch mit Nutzerkomfort und Service punkten. Dabei setzt Popcar auf die Shared Mobility-Plattform MOQO. MOQO wurde vom Unternehmen Digital Mobility Solutions GmbH in Aachen entwickelt und wird weltweit von immer mehr Shared Mobility Anbietern eingesetzt.
Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es Carsharing in Australien. In den ersten Jahren verlief die Entwicklung schleppend, nicht zuletzt auch aus kulturellen Gründen. “Australien hängt an der Idee des privaten Autobesitzes und der damit verbundenen Unabhängigkeit und Privatsphäre”, weiß Anthony Welsh, Direktor von Popcar. Seit ein paar Jahren aber entwickelt sich der Markt für Carsharing. Heute findet Carsharing im mit 7.692 Millionen Quadratkilometern flächenmäßig sechstgrößten Land der Erde mit nur ca. 24.6 Millionen Einwohnern überwiegend in den vier großen Städten Sydney, Brisbane, Melbourne und Perth statt. Aber auch in anderen regionalen Zentren wächst der “Appetit” auf Carsharing.
Popcar ist zurzeit aktiv in Sydney mit der Region City of Sydney, Sutherland Shire, North Sydney, Mosman, Manly und Parramatta, in Melbourne mit den Regionen Port Phillip, City of Melbourne, Darebin und Boroondara, in Canberra in den Regionen Canberra City, Turner, Dickson und Braddon sowie in Byron Bay und Mullumbimby. 2020 hatte Popcar 180 Fahrzeuge, deren Zahl 2021 auf 300 und schon in naher Zukunft auf 500 erhöht werden soll. Sobald es in Australien eine bessere Ladesäulen-Infrastruktur gibt, werden auch Elektrofahrzeuge angeschafft. Aktuell gibt es schon einige Hybridfahrzeuge. Häufig arbeitet das Unternehmen mit Stadtverwaltungen zusammen, um diese bei Konzepten für eine nachhaltige Mobilitätspolitik zu unterstützen. Die Unterstützung der Stadtverwaltungen ist auch wichtig, um das Problem der knappen Parkplätze zu lösen.
Zu den Nutzern von Popcar gehören sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. Beiden Nutzergruppen bietet das Unternehmen differenzierte Nutzungs- und Preismodelle an, orientiert an der Häufigkeit der Nutzungen. Popcar legt großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Daraus sind viele Partnerschaften mit Unternehmen aus Branchen wie der Gastronomie, Touristik, Hotel, Fitness oder Immobilien entstanden.

Quelle: Digital Mobility Solutions GmbH

Mehr Verbindungen für die U5 in Hamburg

Winterhude erhält einen neuen zentralen U-Bahn-Knotenpunkt. Mit einer U5-Haltestelle am Borgweg werden die Wohngebiete südlich des Stadtparks künftig noch besser an das Hamburger U-Bahn-Netz angebunden. Gleichzeitig schafft der barrierefreie Umstieg zur U3 neue Verbindungen. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Entscheidung zur finalen Linienführung der U5.
Bereits heute steigen an der U3-Haltestelle am Borgweg rund 13 500 Fahrgäste täglich ein und aus, oder wechseln in die stark frequentierte MetroBus-Linie 6 sowie die Stadtbus-Linie 179. Mit der U5 wird dieser viel genutzte Umsteigepunkt nochmals deutlich aufgewertet. Durch den Ost-West-Verlauf der U3 sowie die künftige Nord-Süd-Verbindung der U5 stellt die Haltestelle Borgweg einen Ausgangspunkt in alle Himmelsrichtungen dar. Durch die schnelle und umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt wird die MetroBus-Linie 6 zudem durch die U5 entlastet.
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Ein dichtes, leistungsfähiges und schnell erreichbares Schnellbahnnetz ist ein entscheidender Faktor für die Mobilitätswende in Hamburg. Die neue Haltestelle der U5 am Borgweg vereint genau diese Eigenschaften: Als Knotenpunkt im Netz bietet sie künftig bequeme Umsteigemöglichkeiten zwischen der U3 und der U5, entlastet die Buslinien und Straßen rund um den Stadtpark und sorgt dafür, dass rund 8 000 Hamburgerinnen und Hamburger in Winterhude einen fußläufig gut erreichbaren, barrierefreien Zugang zum U-Bahnnetz und damit eine schnelle und bequeme Verbindung in die innere City sowie in alle Himmelsrichtungen der Stadt erhalten.“
Die neue U5-Haltestelle wird in süd-westlicher Lage zur bestehenden U3-Haltestelle und unter der Barmbeker Straße liegen. In der Prüfung war auch eine Haltestelle weiter östlich in unterirdischer Lage zum Borgweg. 
Die Variante unter der Barmbeker Straße setzte sich am Ende durch, da sie das Wohngebiet westlich der Barmbeker Straße nicht nur an die U5, sondern künftig auch deutlich besser an die U3 anbindet. Mit einem barrierefreien Übergang von der U5 zur U3 wird ein zweiter Zugang am westlichen Ende der U3-Haltestelle geschaffen. Der Bahnsteig wird gleichzeitig auf 125 Meter verlängert. Bislang befindet sich lediglich am östlichen Ende ein Zugang zur U3-Haltestelle. Der Zugang macht künftig auch ein Queren der Barmbeker Straße für die Fahrgäste überflüssig.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

129 Citaro G hybrid für die TEC Group

In den Städten Lüttich, Mons und Nivelles im wallonischen Teil Belgiens sind die ersten von insgesamt 129 neuen Gelenkbussen Mercedes-Benz Citaro G hybrid im Einsatz. Betreiber ist das Verkehrsunternehmen TEC Group. Es handelt sich um einen der größten Aufträge für Gelenkbusse der vergangenen Jahre. Die Fahrzeuge werden bis zum Sommer dieses Jahres ausgeliefert. Bestandteil der Lieferung ist ein umfassender Servicevertrag über acht Jahre. Der Citaro G hybrid für die TEC Group ist komfortabel, sicher und umweltschonend zugleich: Das kompakte Hybridmodul senkt den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen der Gelenkbusse um bis zu 8,5 Prozent. Die neuen Citaro G hybrid der TEC Group sind umfangreich ausgestattet. Je nach Einsatz verfügen sie über drei Türen (Vorortverkehr) oder vier Türen (Citybetrieb). Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste gelangen über einen elektrisch betriebenen Kassettenlift an Bord. Die Passagiere empfängt ein freundlicher vollklimatisierter Innenraum. Sein Boden ist in Holzoptik gehalten, die Bestuhlung mit bequemen hohen Rückenlehnen ist mit dem Lederfasermaterial Composition in munterer roter Oberfläche bezogen. USB-Steckdosen versorgen mitgebrachte Endgeräte mit Strom.
Fahrer nehmen hinter einer vollflächig verglasten Kabinentür Platz. Sie erhalten Unterstützung durch den aktiven Bremsassistenten Preventive Brake Assist und den Abbiege-Assistenten Sideguard Assist, beide mit Fußgängererkennung.
Das belgische Nahverkehrsunternehmen Transport en Commun, kurz TEC Group, betreibt den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region Wallonien des Königreichs Belgien. Die TEC Group beschäftigt rund 5200 Mitarbeiter, darunter etwa 3200 Fahrerinnen und Fahrer. Im Einsatz sind fast 2400 Omnibusse sowie einige Bahnen. Die TEC Group betreibt 767 Linien und befördert im Jahr ungefähr 150 Millionen Fahrgäste.

Quelle: Daimler

Mehr Flexibilität für Busabokunden in Osnabrück

Busabokunden in Stadt und Landkreis Osnabrück können ab März die Laufzeit ihres Abovertrages selbst bestimmen. Neukunden können den Vertrag ihres Abos bis zum Jahresende flexibel monatlich kündigen. Zudem bietet die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) potentiellen Neukunden eine automatische Erinnerungsgarantie zur Vertragsfortführung.
„Ob Kurzarbeit, Homeoffice oder Homeschooling – die Corona-Pandemie fordert von uns allen ein hohes Maß an Flexibilität ein“, betont der Stadtwerke-Mobilitätsvorstand und Vorsitzende der VOS-Gesellschafterversammlung Dr. Stephan Rolfes. „Diese benötigte Flexibilität wollen wir auch unseren Vielfahrern, den Abokunden, bieten.“ Für Neukundenverträge gibt es ab März keine Mindestabnahmedauer mehr, der Kunde kann sein Abo jederzeit zum Monatsende kündigen. Diese Regelung gilt bis zum Jahresende für alle VOS-Abos, ausgenommen sind das JobTicket sowie das LandkreisTicket Schüler. Im November bekommen die Neukunden dann automatisch ein VOS-Erinnerungsschreiben. Der Kunde kann dadurch aktiv entscheiden, in welchem Umfang er sein Abo fortsetzen möchte. „Mit diesem Service verhindern wir, dass der Kunde unbedacht in eine automatische Verlängerung fällt.“
Auch Abo-Bestandskunden profitieren ab März von mehr Flexibilität und können ihr Abo bis zum Jahresende jederzeit ruhen lassen. „Mit unseren neuen Regelungen kommen wir den Bedürfnissen und Wünschen unserer Abokunden nach“, erläutert Stadtwerke-Mobilitätsangebotschef Werner Linnenbrink. Bereits während der ersten Lockdown-Phase im vergangenen Jahr hatten sich die Stadtwerke als VOS-Partner kulant gezeigt und ihren Abokunden Aussetzungsoptionen angeboten. „Eine Ende der Pandemie ist aber – leider – nicht in Sicht, so dass wir als VOS unseren bestehenden sowie neuen Abokunden nun mit transparenten und garantierten Vorteilen zum selbstbestimmten Handeln entgegenkommen.“
Was die flexiblen Neuregelungen für Abokunden und somit für Vielfahrer sind, bietet das Bestpreis-Abrechnungssystem YANiQ den sogenannten Gelegenheitsfahrgästen im Stadtgebiet Osnabrück. „YANiQ bietet gerade den Fahrgästen, die nicht regelmäßig mit dem Bus unterwegs sind, eine hohe Flexibilität mit Bestpreisgarantie“, erläutert Stadtwerke-Mobilitätsvertriebsleiter Maik Blome. „Dank YANiQ – als optimale Ergänzung unserer Mobilitäts-App VOSpilot – müssen sich Fahrgäste ohne Abo nicht mehr durch die verschiedenen Tarife kämpfen.“ Seit dem Start Ende Oktober verzeichnen die Stadtwerke bereits 3.600 Downloads der Smartphone-App – Tendenz weiter steigend. „Auch hier zeigt sich deutlich, dass in Zeiten wie diesen intelligente, einfache und vor allem flexible Lösungen sehr gefragt sind.“

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG

Autonome Shuttles am Frankfurter Mainkai

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat den Betrieb von autonomen Fahrzeugen in der Frankfurter Innenstadt getestet.

Mit dem Projekt „EASY“ (Electric Autonomous Shuttle for You) möchte der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) die Technologie autonomer Fahrzeuge den Fahrgästen erlebbar machen und aus den unterschiedlichen Testfeldern Erfahrungen für den zukünftigen Einsatz im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sammeln. Die Besonderheit des Testfeldes am Frankfurter Mainkai lag darin, autonome Shuttles in Mitten einer Großstadt zu betreiben und die Akzeptanz sowie das Miteinander von Fußgängern, Fahrradfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern zu testen. Der Betrieb wurde mit zwei

Fahrzeugen vom Typ EZ10 Gen.2 der Firma EasyMile durchgeführt, die von der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma) für das Testfeld bereitgestellt wurden (Bild 1). Begleitet und koordiniert wurde das Projekt durch die Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms).

Vorbereitung des Testbetriebs
Alle Beteiligten des Projekts „EASY“ – RMV, rms, fahma, trafFIQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH, Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) – waren sich darüber einig, dass die Umsetzung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes eine große Herausforderung sein würde: insbesondere die Fahrzeugbeschaffung, der Genehmigungsprozess und die Vertragsgestaltung. In wenigen Monaten konnten jedoch alle Themen bearbeitet und der Betrieb am Frankfurter Mainkai aufgenommen werden.

Die gesamte Infrastruktur für das Testfeld stellte die VGF im Auftrag der trafFIQ bereit. Dazu gehörte eine eigens für die Fahrzeuge gefertigte Halle (Bild 2). Sie diente als Abstellraum, aber auch zu Vor- und Nachbereitungen an den Fahrzeugen. Darüber hinaus wurde hier ein Sozialraum für die Operatoren eingerichtet, in dem sie unter anderem ihre Pausen verbringen konnten.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 1-2/2021.

NetModule-Router ermöglichen die Teleoperation von autonomen Fahrzeugen

FERNRIDE unterstützt mit seiner Teleoperations-Lösung autonome Fahrzeuge in Situationen, die autonome Systeme nicht zu 100 Prozent lösen können, sondern menschliche Entscheidungskraft benötigen. Die hierzu erforderliche ‚Teleoperation‘ ermöglicht Menschen den Eingriff aus der Ferne über das Mobilfunknetz. Voraussetzung dafür ist eine dauerhafte Kommunikation zwischen den autonomen Fahrzeugen und der Cloud-Steuerung, die über simultan laufende Mobilfunk-Verbindungen sichergestellt wird. Das ermöglichen die NetModule Router der NB2800-Serie, die als weitere wesentliche Grundvoraussetzung die notwendigen Straßenzulassungen erfüllen. Diesem Projekt sollen weitere im Bereich Agrar-Wirtschaft und Logistik folgen, die auch 5G-Router von NetModule integrieren werden.

Bild: NetModule

Studie zur Steigerung der Fahrgastzahlen

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, leiteten Bund und Länder in den vergangenen Monaten verschiedene Maßnahmen ein – von Schul- und Kitaschließungen über Kontaktbeschränkungen bis zur Schließung von Einzelhandel und Freizeiteinrichtungen. Anfang Januar 2021 stand sogar kurzzeitig der komplette Stillstand für den öffentlichen Verkehr im Raum. „Die Idee, den Bus- und Bahnverkehr auszusetzen, wurde letztlich nicht umgesetzt. Ob und wie häufig sich Menschen tatsächlich im Nah- und Fernverkehr anstecken, lässt sich auch schwer nachvollziehen. Trotzdem musste der öffentliche Verkehr seit dem Beginn der Pandemie einen großen Rückgang der Fahrgastzahlen hinnehmen“, berichtet Farid Gambar, ÖPNV-Forscher und Vorstand des Marktforschungsinstituts nhi2 AG, das Mitte 2020 eine Marktstudie zu diesem Thema durchführte.

Ein Interview mit Farid Gambar, Vorstand des Marktforschungsinstituts nhi2 AG, lesen Sie am 05. März in der Nahverkehrs-praxis 3-2021.


Der Rückgang der Fahrgastzahlen lässt sich zum einen auf die Angst vor einer Ansteckung zurückführen. Zum anderen auch auf die zumindest zu Beginn der Pandemie geäußerten Empfehlungen aus der Politik, den öffentlichen Personennahverkehr zu meiden und auf den Individualverkehr umzusteigen. Hinzu kommen Faktoren wie die Möglichkeit zum Homeoffice oder der Wegfall von Veranstaltungen. Während des sogenannten Lockdowns im Frühjahr 2020 ging die Mobilität in Deutschland dann auch innerhalb einer Woche um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. „Viele Verkehrsbetriebe reagierten damals sehr schnell mit einer Reduktion der Fahrpläne. Obwohl zu den unmittelbaren Maßnahmen auch die Einführung einer Maskenpflicht und die Desinfizierung der Fahrzeuge gehörten, verzichtete ein Großteil der Bevölkerung auf die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs“, erklärt Gambar und ergänzt: „In einer Marktstudie, in der wir von Mitte bis Ende Juni 2020 1.000 Personen zu ihrem Nutzungsverhalten befragt haben, gaben gerade einmal 30 Prozent an, den ÖPNV in ihrer Stadt im gleichen Umfang zu nutzen wie vor der Corona-Krise. Die restlichen 70 Prozent der Befragten reduzierten die Nutzung – davon verzichteten 19 Prozent sogar komplett.“ Dabei zeigte sich, dass vor allem Menschen auf alternative Verkehrsmittel setzten, die schon vor der Pandemie mit den Leistungen des ÖPNV-Angebotes ihrer Stadt unzufrieden waren. Für das Nutzungsverhalten des ÖPNV in der Pandemie war also weniger die Nutzungshäufigkeit vor der Krise entscheidend, sondern vielmehr die Zufriedenheit mit dem öffentlichen Nahverkehr vor dem Corona-Ausbruch.
Nach dem Frühjahrslockdown wurden die Fahrpläne im Sommer wieder weitgehend auf den Stand vor der Pandemie zurückgeführt – seitdem versucht der ÖPNV die ursprüngliche Anzahl der Fahrgäste wieder zu erreichen. Nach dem ersten Lockdown gab es in vielen Städten wieder gut gefüllte Busse und Bahnen. Millionen Menschen sind jeden Tag auf den ÖPNV angewiesen, um zur Arbeit zu gelangen. „In der Branche geht man trotzdem davon aus, dass es Spitzen des Fahrgastaufkommens, beispielsweise die Rush Hour, in der Form wie vor der Pandemie in Zukunft so nicht mehr geben wird“, weiß Gambar. Es werden sich eher einzelne Tage herauskristallisieren, an denen die Fahrgastzahlen zu bestimmten Zeiten ansteigen. Hinsichtlich dieser zur erwartenden Entwicklung stehen Verkehrsbetriebe deshalb vor der Herausforderung, nicht nur das Tarif- und Ticketsystem neu zu gestalten, sondern auch mit weniger Einnahmen zu wirtschaften. „Es ist deshalb an der Zeit, dass sich der öffentliche Nahverkehr neu definiert. Es geht nicht länger nur darum, den Kunden von A nach B zu bewegen. Verkehrsbetriebe müssen gleichzeitig Wege finden, Begeisterung auszulösen“, so der ÖPNV-Forscher.
Unternehmen, die versuchen, allein durch pandemiebezogene Maßnahmen Kunden zurückzugewinnen, schöpfen nicht ihre vollen Möglichkeiten aus. Ergebnisse der nhi2-Marktstudie zeigen nämlich, dass es bei Weitem nicht allein die pandemiebezogenen Maßnahmen sind, welche die Nutzungshäufigkeit stützen. So gaben beispielsweise Personen, die vor der Pandemie unzufrieden mit den ÖPNV-Angeboten ihrer Stadt waren, zu 48 Prozent an, dass sie sich während der Nutzung in der Pandemie nicht sicher fühlten. Bei Menschen, die vor der Pandemie eher zufrieden waren, waren es hingegen nur 4 Prozent. Je höher vor der Pandemie die Gesamtzufriedenheit war, desto größer war auch das Sicherheitsgefühl während der Corona-Krise. „Jede Aktion zur Steigerung der Kundenzufriedenheit erhöht somit gleichzeitig auch das subjektiv empfundene Sicherheitsgefühl der Menschen und ihre Bereitschaft, den ÖPNV wieder zu nutzen“, sagt Gambar und ergänzt: „Aus den zur Studie zugehörigen Befragungen wissen wir, dass es hinsichtlich der Zufriedenheit vor allem auf die Zuverlässigkeit im Betrieb und auf die Sauberkeit ankommt.“

Quelle: nhi2 AG