Nahverkehr in NRW vom Schneefall stark betroffen

Nach einer eisigen Nacht ist in vielen Städten in Nordrhein-Westfalen der öffentliche Nahverkehr gestört. Betroffen sind vor allem Westfalen und das Ruhrgebiet.
In Arnsberg wurde der Betrieb am Montagmorgen ausgesetzt. Bei der Bogestra in Bochum stehen alle Busse still. Zwei Stadtbahnlinien fahren nur auf Teilstrecken. „Unsere Busse bleiben im Depot“, teilten die Dortmunder Stadtwerke am Montagmorgen über Twitter mit. Die Stadtbahnlinien sollten aber zumindest auf Teilstrecken fahren. „Und dann schauen wir mal, was das Wetter mit uns macht“, hieß es in der Mitteilung. In Duisburg kommt es nach Angaben der Duisburger Verkehrsgesellschaft zu Einschränkungen im gesamten Stadtgebiet. Betroffen sind demnach die Linien U79, 901 und 903.  Am frühen Montagmorgen gab es eine Störung in Düsseldorf-Benrath, diese ist mittlerweile behoben. Auch eine Weichenstörung an der Berliner Allee führte zu Verzögerungen, wurde aber behoben. Wegen des heftigen Wintereinbruchs wurde in Essen der Busverkehr am Montag eingestellt. Die Busse werden zurück in die Depots fahren, wie die Ruhrbahn am Montagmorgen über Twitter mitteilte. Die Wetterlage lasse keinen sicheren Linienverkehr zu. Bei der Bogestra in Gelsenkirchen stehen alle Busse still. Zwei Stadtbahnlinien fahren nur auf Teilstrecken. Zahlreiche Bus- und Stadtbahn-Fahrten fallen am Montag in Köln aus. In Münster soll wegen der weiter vereisten Straßen der Busverkehr frühestens am Mittag wieder starten. Die Stadtwerke wollten im Laufe des Vormittags entscheiden, wie es weitergeht. Am Niederrhein mussten Verkehrsbetriebe den Neustart des Busverkehrs verschieben. Die Unternehmen hatten gehofft, ab 6.45 Uhr am Montagmorgen nach und nach wieder fahren zu können. Daraus wurde nichts. „An einzelnen Standorten konnten die Fahrzeuge beim angedachten Schichtbeginn am frühen Morgen nicht einmal die Depots verlassen“, teilten die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe Niag mit. Im Kreis Recklinghausen fuhren am Montagmorgen keine Busse. Frühestens zu Mittag könne der Betrieb wieder aufgenommen werden, hieß es bei den Vestischen Straßenbahnen. Probleme gibt es bei Verbindungen nach Wuppertal, wo der ÖPNV teilweise ganz eingestellt wurde. Die Warnungen und der Vorgeschmack am Wochenende haben aber Wirkung gezeigt: Auf den Straßen in Solingen und Remscheid ist am Montagmorgen gibt es zum Start in den Berufsverkehr nur wenige Unfälle.

Auch Bahnreisende müssen sich weiter auf Einschränkungen einstellen. Besonders im Sauerland und im nördlichen Münsterland könne der Verkehr nicht fahren wie gewohnt, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Montagmorgen. „Derzeit finden Erkundungsfahrten statt. Das heißt man schaut vor Ort, wie die Lage aussieht, ob da beispielsweise noch Bäume auf der Strecke liegen.“ Ziel sei es im Laufe des Tages mehr und mehr Strecken freizugeben. Im Hochsauerland kam es zu Ausfällen. Die Linien im Bereich Brilon, Marsberg, Medebach, Schmallenberg und Winterberg mussten aufgrund der Straßenverhältnisse ihren Betrieb einstellen, wie der Regionalverkehr Ruhr-Lippe mitteilte. In Soest kam es zu Ausfällen, wie der Regionalverkehr Ruhr-Lippe mitteilte. Auf der Webseite der Deutschen Bahn hieß es, dass der Nahverkehr in weiten Teilen Westfalens vorerst bis 9 Uhr eingestellt bleibe. Folgende Linien fallen demnach aus: RE2, RE17, RE18, RE42 sowie zahlreiche Regionalbahn- und S-Bahn-Linien.

Quelle: RP Online

Vossloh liefert Weichen in die Niederlande

Die Vossloh AG hat über ihre Tochterfirma Vossloh Cogifer Kloos BV einen Rahmenvertrag zur Lieferung von Weichen in den Niederlanden erhalten. Die Rahmenvereinbarung mit ProRail BV, dem staatlichen Betreiber des rund 7.000 km langen Eisenbahnnetzes, erstreckt sich bis 2028. Wesentliche Lieferungen aus dem Rahmenvertrag werden ab dem Geschäftsjahr 2022 erwartet.
„Dieser Auftrag ist für Vossloh in mehrerlei Hinsicht von großer Bedeutung. Wir arbeiten mit ProRail seit vielen Jahren eng zusammen und ich freue mich, dass dieser wichtige Kunde uns mit dem Zuschlag dieses Rahmenvertrages nicht nur erneut sein Vertrauen schenkt, sondern unsere Geschäftsbeziehung sogar deutlich ausbaut“, erklärt Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG. „ProRail hat im Rahmen seiner Ausschreibung neben technischen und wirtschaftlichen Parametern vor allem auch das Thema Nachhaltigkeit in seine Entscheidung einbezogen.
Wir bei Vossloh legen im Rahmen unserer Leistungserbringung großen Wert auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen sowie auf den Schutz der Umwelt. Unter anderem dieses Engagement hat uns in den Niederlanden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gebracht.“

Quelle: Vossloh AG

Stuttgarter Stadtbahnen mit neuem Maskendesign

Sechs Stuttgarter Stadtbahnen wechseln ihre Masken: Ihre Stoffmasken haben sie abgelegt und tragen jetzt eine sogenannte medizinische Maske, blaue Seite nach außen. Mit der neuen Beklebung möchten die SSB daran erinnern, dass die aktuelle Corona-Verordnung des Landes sich geändert hat und nun vorschreibt, in Fahrzeugen und an Haltestellen eine FFP2-Maske oder eine OP-Maske zu tragen. Im Sommer 2020 hatte die SSB sechs ihrer Stadtbahnen mit aufgedruckten Stoffmasken ausstatten lassen, um auf die frisch eingeführte Maskentragepflicht im ÖPNV hinzuweisen.
Die geänderte Maskenpflicht besteht seit dem 25. Januar 2021. Stoffmasken sind seitdem nicht mehr zulässig. Die SSB weist seitdem im Fahrgastfernsehen, in der Dynamischen Fahrgastinformation (DFI), in den digitalen Medien und mit Durchsagen auf diese Änderung hin. „Unser Eindruck ist, dass die Fahrgäste über die neue Maskenpflicht gut informiert und bereit sind, sich und andere zu schützen“, sagt der Technische Vorstand und Vorstandsprecher der SSB Thomas Moser.
Die SSB bietet ihren Fahrgästen derzeit und bis auf weiteres den maximalen Fahrplan an. Lediglich die Nachtbusse und die Sonderlinien wie beispielsweise die U11 fahren zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Die SSB beobachtet derzeit, dass dieses Angebot zu etwa einem Drittel ausgelastet ist.
Bei den Stadtbahnen sorgen die Fahrerinnen und Fahrer bei jedem Halt dafür, dass sich alle bahnsteigseitigen Türen der Stadtbahnen öffnen. Sofern es möglich ist, werden die Busfahrerinnen und -fahrer bei stärkerem Fahrgastaufkommen die Fahrertür der Busse bei jedem Halt öffnen. In den Bussen der SSB-Busflotte ist diese vordere Tür die einzige, die von Fahrerin oder Fahrer direkt geöffnet werden kann. Die SSB hat zur Erhöhung des Infektionsschutzes von Fahrerinnen und Fahrern im Laufe des Jahres 2020 alle Fahrerarbeitsplätze im Bus mit einer Schutzscheibe aus Glas versehen. Bevor das so war, mussten die vorderen Bustüren grundsätzlich geschlossen bleiben. Der SSB liegen bislang keine Studien vor, die einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen CO2-Konzentration und Corona-Viren belegen.

Quelle: Stuttgarter Straßenbahnen AG

Ekoenergetyka baut 17 Depot-Lader für ASEAG

Der polnische Ladeinfrastruktur-Anbieter Ekoenergetyka hat für die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) 17 Depotladestationen für Elektrobusse mit einer Leistung von jeweils 75 kW installiert. Mitte 2021 sollen weitere zehn dieser Ladestationen folgen.
Hintergrund der Ladeinfrastruktur-Installation ist die Beschaffung von 27 Mercedes eCitaro durch die ASEAG. Die ASEAG hat sich dabei für die maximal mögliche Anzahl an Batteriemodulen entschieden. Die eCitaro in zweitüriger Ausführung kommen so auf jeweils 292 kWh.
Die große Batterie erklärt auch, warum sich die ASEAG für Depot-Lader mit einer für Elektro-Busse relativ geringen Ladeleistung entschieden hat: Die Batterieladung soll für einen ganzen Tag reichen, somit muss nur über Nacht geladen werden – und nicht mit deutlich höheren Ladeleistung unterwegs an der Strecke oder in Betriebspausen im Depot.
Zunächst hatten die Aachener die 17 nun eingeweihten Ladestationen bestellt, jedoch mit Option auf weitere Ladepunkte. Auf Basis dieser Vereinbarung wurden die zehn Stationen, die nun bis Mitte des Jahres folgen sollen, später nachbestellt.

Quelle: electrive.net

lrizar e-mobility liefert acht Elektrobusse nach Hamburg

Die Hamburger Verkehrsbetriebe Harnburg-Hollstein GmbH (VHH) kaufen acht emissionsfreie Stadtbusse des Modells lrizar ie bus. Nach ICB Frankfurt und Rheinbahn Düsseldorf ist dies bereits der dritte Großauftrag aus Deutschland. Mit diesem Auftrag fasst lrizar nun zum ersten Mal auch in Norddeutschland Fuß.
Die 3-türigen Fahrzeuge von 12 Meter Länge haben jeweils 30 Sitzplätze und einen Rollstuhlbereich. Die langsame Ladung erfolgt über Nacht (150 kW). Die Ladestecker befinden sich beidseitig über der ersten Achse des Nahverkehrsbusses. Die Akkus sowie ihre wichtigsten Komponenten und Systeme wurden von der lrizar Unternehmensgruppe entwickelt und produziert.
Die Fahrzeuge werden im ersten Quartal 2022 geliefert. Der Verkaufs- und After-Sales-Service für Elektrobusse und Ladeinfrastruktur von lrizar e-mobility wird auf den Märkten von Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Ferrostaal Equipment Salutions erbracht.

Quelle: Irizar e-mobility

HUSST4MaaS erhält Förderung durch das BMVI

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) werden seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Deutschland gefördert, die sich um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0 bemühen. Gefördert wird mit 233.000 Euro seit Januar 2021 auch das Projekt „HUSST4MaaS“ (Herstellerunabhängige Standardschnittstelle für Mobility-as-a-Service). Ziel des Projekts ist die Anpassung der herstellerunabhängigen Standardschnittstelle für einen einfacheren Datenaustausch von Systemen unterschiedlicher Betreiber von Mobilitätsdiensten. Dabei spielt auch die gemeinsame Tarifierung und Abrechnung von Parkraum und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) über elektronische Tickets eine wichtige Rolle. Neben der finanziellen Förderung unterstützt mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten auch die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. „Wir freuen uns sehr über die Förderung im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND. Das unterstreicht, dass wir mit der Initiative HUSST4MaaS einen richtigen Weg gehen“, sagt Claus Habiger Vizepräsident vom ITS Germany e. V. unter dessen Dach das HUSST-Projekt angesiedelt ist.
Die zunehmende Vernetzung innerhalb des öffentlichen Personenverkehrs und zwischen Partnern im Umweltverbund macht einen einfachen und flexiblen Austausch von Daten unerlässlich. Dabei muss der Datenaustausch zwischen verschiedenen Verkaufsgeräten und Hintergrundsystemen in einem Verkehrsbetrieb ebenso wie zwischen Systemen von Vertrags- und Verbundpartnern funktionieren. Ziel des Projektes ist es, HUSST für MaaS-Anwendungen – wie Park- und City-Maut-Dienste – zu erweitern und das Produkt- und Kontrollmodul (PKM) des VDV eTicket Deutschland einzubetten (Konverter von HUSST zu PKM). „Das Projekt HUSST4MaaS fokussiert sich dabei auf die Harmonisierung des Datenzugangs unterschiedlicher Systeme bei Mobility-as-a-Service Lösungen. Für eine erfolgreiche Verkehrswende ist der Übergang von Individualverkehr auf den ÖPNV mitentscheidend – dies wird in zwei praxisrelevanten Demo-Applikationen exemplarisch umgesetzt“, sagt Malte Gerber, Leiter Produkte bei AMCON. Der HUSST-Standard wird dahingehend weiterentwickelt, dass sich der Aufwand bei der Datenbearbeitung reduziert und die Systemkosten bei Verkehrsunternehmen sinken. Darüber hinaus soll eine Verbindung zwischen Park- und ÖPV-Ticket ermöglicht werden. Über Unternehmensgrenzen hinweg soll künftig schneller auf Nachfrageveränderungen und Sondersituationen mit Tarifanpassungen und der Einführung neuer Produkte reagiert und damit eine systemische Grundlage für die Integration von Mobilitätsdiensten geschaffen werden.  „Die im HUSST4MaaS-Projket vorangetriebene Standardisierung der Schnittstellen ermöglicht die schnelle und automatisierte Übertragung von Parktarif-Änderungen. Dies reduziert Fehler, Systemkosten und Unannehmlichkeiten für die Nutzer. Das HUSST4MaaS Projekt öffnet den Bürgern den Weg zu einer barrierefreien Abrechnung von MaaS Diensten.“, sagt Uwe Pertz, Leiter des Geschäftsfelds Parken und Elektromobilität bei der SWARCO TRAFFIC SYSTEMS GmbH.
Die Konsortialpartner bündeln das Know-how der Gründer des HUSST-Standards mit erfahrenen KMUs der ÖPV- und Parken-Branche, dem deutschen ITS-Branchenverband sowie Wissenschaftsexperten. Verbundkoordinator für das Projekt ist der Softwarehersteller AMCON aus Cloppenburg. Die weiteren Projektpartner sind ITS Germany e.V. mit Sitz in Berlin, ALMEX aus Hannover, Fachhochschule Potsdam, das Freiburger Unternehmen highQ Computerlösungen, ICA Traffic aus Dortmund, ISM International School of Management GmbH aus Dortmund und der Automatenhersteller krauth technology GmbH aus Eberbach.

Quelle: ITS Deutschland GmbH

Weitere Informationen unter info@husst.de  oder auf der Website unter www.husst.de

ÖPNV-Kundenbarometer 2020

Auch während einer der schwierigsten Phasen in den letzten Jahren für den öffentlichen Verkehr untersuchte Kantar die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem öffentlichen Nahverkehr. Mehr als 16.000 ÖPNV-Nutzer wurden nach den Lockerungen des ersten Lockdowns im September 2020 bis zum Beginn des sogenannten weichen Lockdowns im November 2020 befragt. Anders als erwartet lagen die meisten Zufriedenheitswerte über den Werten des vergangenen Jahres vor der Pandemie. Bei den meisten teilnehmenden Unternehmen ist die Zufriedenheit der Fahrgäste gestiegen.
Dies ermittelten die Verkehrsforscher von Kantar in ihrem ÖPNV-Kundenbarometer 2020. Trotz Schwierigkeiten wegen der Corona-Pandemie beteiligten sich 27 Nahverkehrsanbieter an der größten Vergleichsstudie für den ÖPNV. Es wurden über 16.000 Interviews telefonisch und online durchgeführt, um die Qualitätswahrnehmung der Fahrgäste zu ermitteln. 40 Leistungsmerkmale, die alle wichtigen Bereiche der „Customer Experience“ im ÖPNV abdecken, standen im Fokus der Untersuchung. Insbesondere wurde in diesem Jahr auch die Zufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement der Verkehrsanbieter ermittelt.
Den Experten bei Kantar war besonders wichtig, die gleiche Zielgruppe wie in den vergangenen Jahren zu befragen, damit die Ergebnisse über die Zeit hinweg vergleichbar sind. Daher wurden alle Personen gefragt, die vor der Pandemie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren. Die in den Bussen und Bahnen sichtbare geringere Nutzung zeigte sich dadurch auch in den Zahlen des Kundenbarometers: Zwischen sieben und 37 Prozent der vormaligen ÖPNV-Nutzer haben im Verlauf der Pandemie den öffentlichen Verkehrsmitteln vollständig den Rücken gekehrt. Insgesamt zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Nutzungshäufigkeit.
Im Ranking der Verkehrsunternehmen haben sich die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erneut mit einem Wert von 2,20 den Spitzenplatz erarbeitet. Es folgen die Erfurter Verkehrsbetriebe (EVAG) mit 2,25 und ebenfalls mit „sehr guten“ Werten von 2,38 bis 2,43 Göttingen (GöVB), Ulm (SWU) und Münster (SW MS).
„Es ist weiterhin so, dass Vielnutzer des ÖPNV tendenziell zufriedener sind als Seltennutzer des ÖPNV. Diesen Zusammenhang kennen wir auch schon aus den Zeiten vor der Pandemie.“, fasst Christian Jödden die Resultate zusammen. Abgewanderte ÖPNV-Nutzer sind nicht unzufriedener als die verbliebenen Nutzer. Dieses überraschende Ergebnis erklärt Jödden mit dem Wegfall von Wegen und der Angst vor Ansteckung als Hauptgründe für das Meiden des ÖPNV.
Die Globalzufriedenheit mit dem Nahverkehrsunternehmen hängt von verschiedenen Faktoren in unterschiedlicher Stärke ab. Neben den – bekannten – wichtigen Faktoren wie Angebot, Preis-Leistungs-Verhältnis und Pünktlichkeit ist in diesem Jahr zusätzlich die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement des Verkehrsunternehmens bezüglich der Corona-Pandemie von großer Bedeutung. Auch hier stehen die DVB mit 2,46 an erster Stelle, dicht gefolgt von den Stadtwerken Neumünster (SWN) mit 2,46. Auf einem geteilten dritten Platz folgen die Stadtwerke Münster und die A-Bus aus Ansbach (2,60).

Quelle: Kantar GmbH

VDV ÖPNV-Bilanz für das Jahr 2020

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Beschränkungen haben die Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im vergangenen Jahr hart getroffen. So fassten es VDV-Präsident Ingo Wortmann und VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff in der heutigen (4. Februar 2021) virtuellen Jahrespressekonferenz des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammen.

Durch den Rückgang der Mobilität während der Lockdowns, verstärkt durch umfangreiche Kurzarbeit- und Homeoffice-Regelungen, geschlossene Kitas und Schulen, ausgefallene Freizeit- und Großveranstaltungen sowie den Rückgang beim Tourismus sind im Nahverkehr sowohl die Fahrgastzahlen als auch die Ticketeinnahmen eingebrochen. „Die Menschen sind coronabedingt deutlich weniger unterwegs, sowohl beruflich als auch in der Freizeit. Da wir seit Beginn der Pandemie, auch in der Zeit der stärksten Beschränkungen, trotzdem nahezu das volle Bus- und Bahnangebot weiterfahren, sind die Einnahmeverluste – bei etwa gleichen Kosten – immens. Der von Bund und Ländern beschlossene Rettungsschirm hat uns vor dauerhaften wirtschaftlichen Schäden bewahrt. Doch noch ist die Covid-Krise nicht vorbei und wir fahren weiterhin monatliche Verluste in dreistelliger Millionenhöhe ein“, so Ingo Wortmann. Um allen Bürgern, die auch während der Pandemie und im Lockdown auf einen funktionierenden und möglichst sicheren ÖPNV angewiesen sind, ein verlässliches Angebot zu bieten, fahren die Bus- und Bahnunternehmen seit März letzten Jahres fast 100 Prozent ihres Angebots. Und das trotz teilweise bis zu 80 Prozent weniger Fahrgästen (im März und April). Das aktuelle ÖPNV-Angebot wird vor allem von Fahrgästen in systemrelevanten Berufen genutzt, die unbedingt zur Arbeit müssen. „Bei den Fahrgastzahlen haben wir im vergangenen Jahr Wellenbewegungen erlebt: In den ersten beiden Monaten, also vor der Pandemie in Deutschland, stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um vier bis sechs Prozent. Dann kamen die pandemiebedingten Beschränkungen und kurze Zeit später verzeichneten wir bis zu 80 Prozent weniger Kundinnen und Kunden. Während der Lockerungen von Mai bis September erholte sich die Nachfrage wieder auf rund 80 Prozent. Ab dem erneuten Lockdown von Dezember bis heute sanken die Fahrgastzahlen dann unter 50 Prozent, aktuell sind es bundesweit im Schnitt 30 bis 40 Prozent“, so Wortmann.
Die Verluste der Branche bei den Ticketeinnahmen belaufen sich für die neun Monate von März bis Dezember 2020 auf rund 3,5 Milliarden Euro. Während die ÖPNV-Stammkundschaft weit überwiegend ihre Abos nicht kündigte, brachen die Einnahmen bei den Gelegenheitsfahrten größtenteils weg. Der von Bund und Ländern zur Verfügung gestellte Rettungsschirm enthält bis zu fünf Milliarden Euro und wird nach aktuellen Berechnungen des VDV noch etwa bis Ende des ersten Quartals 2021 reichen. „Wir rechnen damit, dass wir auch im gesamten Jahr 2021 noch nicht wieder die sonst übliche Zahl an Fahrgästen befördern werden. Das heißt, dass wir weiterhin Verluste einfahren und dementsprechend mit der Politik zeitnah über einen erneuten Rettungsschirm sprechen müssen“, so Wortmann. Der Branchenverband und seine Mitgliedsunternehmen kalkulieren mit Einnahmeausfällen von weiteren 3,5 Milliarden Euro über das gesamte Jahr 2021. Zu den noch vorhandenen Mitteln aus dem Rettungsschirm 2020 bliebe damit ein zusätzlicher Bedarf von rund zwei Milliarden Euro. „Wir gehen davon aus, dass es erst ab Herbst wieder zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen kommen wird, wenn die Zahl der Geimpften entsprechend hoch ist und die Einschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft nach und nach zurückgenommen werden – vor allem mit dem Rückgang bei der millionenfachen Kurzarbeit und dem Arbeiten von zu Hause“, so Wortmann.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV

Neue Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen!

Der klassische, liniengebundene ÖPNV mit Bus & Bahn wird zukünftig nur einen Teil der Mobilitätsbedürfnisse abdecken können. Für das Erreichen der Verkehrswende sind zusätzliche und andere Angebote, wie z.B. on demand (Pooling-) Konzepte, geteilte Mikromobilität und neue Technologien, unabdingbare Voraussetzung. Wir stellen die aktuellen Projekte und Technologien dazu vor.  Lesen Sie außerdem folgende Highlight-Themen:

Stellenausschreibung: Verkehrsplaner (m/w/d)

Beim Landratsamt Heidenheim ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgender Arbeitsplatz zu besetzen:

Verkehrsplaner (m/w/d)

Ihr Profil:

  • abgeschlossenes Hochschulstudium mit dem Schwerpunkt ÖPNV in den Fachrichtungen Verkehrsingenieurwesen, Verkehrsbetriebswirtschaft, Verkehrsplanung oder vergleichbare Qualifikation
  • ÖPNV-Affinität und Interesse für den Linienbusverkehr
  • Berufserfahrung ist von Vorteil
  • selbstständiges, strukturiertes und ergebnisorientiertes Arbeiten
  • praktische Erfahrungen im Bereich der konzeptionellen Planung von Busverkehren ist von Vorteil

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bis zum 21.02.2021 über unser Onlineportal.

Für Fragen steht Ihnen beim Stabsbereich Personal Frau Gerstenlauer (07321/321-2216) sowie beim Fachbereich ÖPNV und Straßenbau Herr Kuschel (07321/321-2303) gerne zur Verfügung.