Umweltprämie 2.0 statt Abwrackprämie

Im Vorfeld eines Treffens mit der Bundesregierung am morgigen Dienstag fordern Vertreter der Automobilindustrie staatliche Auto-Kaufprämien.  Der Bundesverband CarSharing e.V. schlägt stattdessen eine Umweltprämie 2.0 vor, die den Öffentlichen Nahverkehr, die Nutzung von Fahrrädern und Sharing-Angebote stärkt.
Der Verband fordert die Bundesregierung auf, Steuergelder ausschließlich in ein klimaschonendes und flächeneffizientes Verkehrssystem der Zukunft zu investieren. Angesichts der Forderungen der Automobilhersteller nach einer Auto-Kaufprämie mahnt der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Milliardengeschenke an die Autoindustrie, wie etwa die Abwrackprämie, haben keinen Beitrag zur Mobilitätswende geleistet.
Anstatt auf die bereits bestehenden E-Auto-Kaufprämien noch höhere Corona-Zuschüsse zu packen, sollte die Bundesregierung jetzt den Ausbau nachhaltiger, multimodaler Verkehrssysteme vorantreiben.

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)

LVB bestellt erste Elektro-Busse

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) haben die ersten Elektrobusse für den Einsatz im Liniendienst bestellt. Nachdem die zuständigen Aufsichtsgremien dem Ergebnis der europaweiten Ausschreibung zustimmten, erreicht der Mobilitätsdienstleister damit den nächsten Meilenstein im schrittweisen Einstieg in die Elektromobilität.  Bestellt werden 21 12-Meter-Busse mit Elektromotor bei der VDL Bus & Coach Deutschland GmbH. Das Unternehmen setzte sich bei dem notwendigen europäischen Vergabeverfahren sowie dem vorgeschalteten Wettbewerb und Verhandlungen durch.
Geliefert werden die neuen Elektrobusse Ende dieses Jahres. Sie werden dann schrittweise auf den Buslinie 74, 76 und 89 eingesetzt. Außerdem ist die Erweiterung um die Gelenkbuslinie 60 in Vorbereitung. Die Ausschreibung der geplanten Elektro-Gelenkbusse soll in diesem Jahr erfolgen – die Lieferung bis zum Jahr 2022. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch Landesmittel. Die LVB engagieren sich entsprechend der Umweltziele der Stadt und ihrer Programme sowie unter Ausnutzung der aktuellen Förderlandschaft für den Aufbau der ersten drei reinen Elektrobuslinien. Die schrittweise Elektrifizierung des Linienbusverkehrs durch Ablösung der Dieselantriebe dient den Zielen des Energie- und Klimaschutzprogramms, des Luftreinhalteplans und Green City Plan Leipzig sowie des Lärmaktionsplans der Stadt Leipzig.
Ergänzt wird die Beschaffung mit Dieselbussen höchster Abgasnormen und effizienter Antriebstechnik, um weiter die Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Die derzeitige Technologie- und Marktlage ermöglicht noch keinen Totalverzicht auf Dieselantriebe.

Quelle: Leipziger Gruppe

BVG fährt wieder nach dem Regelfahrplan

Die Busse und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) fahren ab Montag, den 4. Mai 2020, wieder nach dem Regelfahrplan. Nach Fahrgastrückgängen um bis zu 75 Prozent hatte die BVG ihr Angebot in den vergangenen Wochen um maximal 13 Prozent angepasst. So konnte trotz der sehr dynamischen und unvorhersehbaren Entwicklungen in der Corona-Krise ein langfristig zuverlässiges und planbares Angebot für die Berlinerinnen und Berliner sichergestellt werden.
Die BVG hatte das Fahrgastaufkommen genau beobachtet und wo nötig zusätzliche Fahrten angeboten. Insbesondere bei der U-Bahn wurden die 10-Minuten-Mindesttakte in den Hauptverkehrszeiten auf vielgenutzten Abschnitten verstärkt. Bereits am Montag, den 20. April, kehrten die ersten U-Bahnlinien dann zu den gewohnten Takten zurück.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Reguläre Fahrplanangebote im Raum Westfalen-Lippe

Gemeinsam mit den beiden anderen Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in NRW, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Nahverkehr Rheinland (NVR) hat der NWL seine SPNV-Unternehmen aufgefordert, wieder zum vollständigen Regelfahrplan zurückzukehren.
Ab heute (4. Mai 2020) soll das Angebot auf den Linien von S-Bahn, Regionalbahn und Regionalexpress im NWL auf durchschnittlich 96 % des regulären Fahrplans ausgedehnt werden, sofern dies nicht bereits erfolgt ist. Einschränkungen gibt es noch bei Spät- und Freizeitverkehren.
Auf einzelnen Verbindungen wird der vollständige Fahrplan erst etwas später kommen. So wird ein Teil des SauerlandNetzes erst zum 11.05.2020 wieder im regulären Fahrplan fahren. Der RE 2 (Düsseldorf-Osnabrück) wird erst zum 18.05.2020 planmäßig verkehren.
Zu weiteren Verbindungen arbeitet der NWL gemeinsam mit der DB Regio NRW an Lösungen, wie die überwiegend durch Personalengpässe verursachten Einschränkungen im Betrieb möglichst rasch beseitigt werden können.

Quelle: Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

Sonnenstrom-Pilotprojekt der Wiener Linien

Als „Greener Linien“ starteten die Wiener Linien im Herbst 2019 ein einzigartiges Pilotprojekt: Erstmalig installierte die Wien Energie spezielle Photovoltaik-Folien auf dem Dach der U-Bahn-Station Ottakring. Der gewonnene Strom wird vor Ort eingesetzt, um Beleuchtungen, Rolltreppen und Aufzüge zu betreiben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaik-Anlagen sind die Folien fünfmal leichter. Nach einem halben Jahr, kann sich die erste Bilanz sehen lassen: Die PV-Anlage produziert derzeit 14 Stunden Energie am Tag. Damit kann in den Mittagsstunden bereits 50 Prozent des Energiebedarfs der gesamten Station Ottakring gedeckt werden.
Das Pilotprojekt wird von der EU mit dem Projekt EfficienCE gefördert. In den kommenden eineinhalb Jahren werden die gewonnenen Daten der Photovoltaik-Folien genau aufgezeichnet und analysiert.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Schadensersatz für mangelhafte Bahntrassen

Das OLG Frankfurt konkretisiert mit Bedeutung für den gesamten SPNV das Nutzungsrecht an Eisenbahntrassen (OLG Frankfurt, 12.03.2020, 16 U 158/18).

Trassenverträge sind Mietverträge

Ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen ist nach branchen-üblichem Trassenvertrag verpflichtet, vereinbarte Trassenzeiten einzuhalten.

Trassen müssen zur vereinbarten Zeit befahrbar sein

Nur so kann das Eisenbahnverkehrsunternehmen seine SPNV-Leistungen gegenüber dem öffentlichen Aufgabenträger erfüllen.

Verspätungen lösen Schadensersatz aus

Stellt das Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Trassen verspätet zur Verfügung, macht es sich schadens-ersatzpflichtig.

BGH wird entscheiden

Das Recht des Eisenbahnverkehrsunternehmens Schadens-ersatz zu verlangen, kann aber nach Ansicht des OLG Frankfurt in Trassenverträgen ausgeschlossen werden. Wegen der Bedeutung für den bundesweiten SPNV ließ das OLG Frankfurt deshalb die Revision zum BGH zu.

Download Volltext:

www.heuking.de/fileadmin/Aktuelles/OLG_Frankfurt_a._M._12.03.20_16_U_158-18_OEPNV102.pdf

Autor ist Herr Dr. Marvin Lederer

Rückkehr zu Regelfahrplan und Fahrkartenkontrollen im RMV

Angesichts der schrittweisen Lockerungen der Corona-Maßnahmen fahren der Rhein-Main-Verkehrsverbund und seine Partner gemeinsam das Fahrtenangebot wieder hoch: Auf den allermeisten Linien im regionalen Bus- und Schienenverkehr gilt ab dem 4. Mai wieder der reguläre Fahrplan. Einschränkungen gibt es weiterhin im Nachtverkehr sowie auf einzelnen Linien, beispielsweise aufgrund von Bauarbeiten. Details zu konkreten Verbindungen stellt der Verbund nach wie vor auf seiner Website www.rmv.de bereit.
Zudem werden der RMV und seine Partner die Vertriebsstellen im Verbundgebiet schrittweise wieder öffnen. Bereits heute sind rund die Hälfte der RMV-Mobilitätszentralen und RMV-MobilitätsInfos wieder in Betrieb. Weitere kommen im Laufe der ersten Maihälfte hinzu, teilweise gelten geänderte Öffnungszeiten. Weiterhin besteht natürlich jederzeit die Möglichkeit, Fahrkarten über die Fahrkartenautomaten, die RMV-App oder den Online-Ticketshop zu erwerben.
Auch die vorübergehend ausgesetzten Fahrscheinkontrollen werden in den kommenden Tagen wieder aufgenommen und damit ein weiterer Schritt hin zur „Normalität“ gegangen. Mit diesen Maßnahmen sollen die Einnahmen für den ÖPNV-Betrieb nachhaltig gesichert werden.

Quelle: Rhein-Main Verkehrsverbund

Wiener Linien testen klimafreundliche Paketzustellung mit Lastenrädern

Bus- und Straßenbahngaragen als Umschlagplatz für Paketzusteller mit umweltfreundlichen Lastenrädern, um LKWs innerstädtisch zu reduzieren: Das ist das Ziel eines Forschungsprojekts der tbw research und der TU Wien gemeinsam mit den Wiener Linien. „Am Weg zur Klimamusterstadt sind die Öffis natürlich der zentrale Player, aber wir müssen auch beim Zustellverkehr ansetzen. Der Online-Handel boomt und das bringt natürlich mehr LKW-Verkehr. Wir wollen in unserer Stadt eine klimafreundliche Paketzustellung forcieren und die Nutzung der tagsüber nicht genutzter Bus- und Straßenbahngaragen ist ein guter Ansatz“, so Umweltstadträtin Ulli Sima. Fakt ist, dass viele Paketverteilstandorte außerhalb der Stadt liegen, die Distanzen für Lastenräder oft zu groß sind und daher mit LKW ausgeliefert wird. Nach einem erfolgreichen ersten Testlauf im Herbst 2019 mit einem Cateringunternehmen startet nun der zweite Testbetrieb mit dem Paketzustelldienstleister DPD.
Am Morgen liefert DPD die Pakete an die Busgarage Spetterbrücke in Ottakring. Ein Fahrer der Firma Heavy Pedals holt mit einem Lastenrad die Pakete ab, sortiert sie effizient nach der geplanten Route in den Radcontainer und liefert sie an die Endkunden aus. “Unsere Lastenräder haben viele Vorteile: Sie machen keinen Lärm, stoßen kein klimaschädliches CO2 aus und brauchen wenig Platz im Stadtverkehr. Die ersten zwei Testläufe auf dem Gelände der Wiener Linien haben super funktioniert. Wir hoffen, dass in Zukunft viele Mikro-Hubs in Wien Realität werden “, so Florian Weber, Geschäftsführer von Heavy Pedals.
“Wir wollen nicht nur die WienerInnen klimafreundlich ans Ziel bringen, sondern auch helfen den Gütertransport CO2-freundlicher zu machen. Die ersten Testläufe zeigen, dass die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Partnern im Projekt äußerst positiv verläuft. Wir können uns eine Ausweitung des Projekts durchaus vorstellen”, freut sich Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.

Quelle: Wiener Linien

Eva Kreienkamp wird neue Vorstandsvorsitzende der BVG

Eva Kreienkamp wird neue Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG). Das hat der Aufsichtsrat der BVG in seiner gestrigen (29.4.2020) Sitzung beschlossen. Kreienkamp verfügt über langjährige Führungserfahrung in der Verkehrsbranche und wird ihr neues Amt bei der BVG am 01. Oktober 2020 antreten. Die Diplom-Mathematikerin ist derzeit Geschäftsführerin der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) mbH.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe

Optare stellt Brennstoffzellen-Doppeldeckerbus vor

Optare, das englische Tochterunternehmen des indischen Nutzfahrzeugherstellers Ashok Leyland, bringt in Kooperation mit Arcola Energy einen Brennstoffzellen-Doppeldeckerbus auf den Markt. Die ersten Exemplare des Optare Metrodecker H2 sollen 2021 in Betrieb gehen. Der Metrodecker H2 baut auf der BEV-Plattform von Optare auf, bietet mehr als 90 Personen Platz und erreicht laut Hersteller Reichweiten zwischen 200 und 250 Meilen (320 bis 400 Kilometer). Weitere technische Daten nennt Optare in der Mitteilung nicht – somit sind die Leistung der Brennstoffzelle, die Größe der Pufferbatterie und das Fassungsvermögen sowie der Montageort der H2-Tanks nicht bekannt. Das Fahrzeug entspricht weitgehend dem Batterie-elektrischen Doppeldecker, anstelle des Batteriepacks ist dort jedoch ein speziell für diesen Bauraum von Arcola Energy entwickeltes Brennstoffzellen-Paket untergebracht.

Quelle: electrive.net