NordWestBahn

COVID-19-Krise trifft Bahnbranche in Europa sehr hart

In der gestern (5.5.2020) von SCI Verkehr vorgelegten Studie „Impact of the COVID-19 Crisis on the railway sector in Europe“ werden die weitgehenden Auswirkungen auf Betreiber, Fahrzeughalter und die Schienenfahrzeugindustrie in drei Szenarien analysiert. 
Seit März gelten in Europa Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, die Wirtschaft steht in vielen Sektoren still. Unmittelbar getroffen wurde der Schienenpersonenverkehr, welcher um über 90%, etwa in Italien oder Frankreich, eingebrochen ist. Der Schienengüterverkehr ist seit April verstärkt betroffen – Betreiber melden Rückgänge zwischen 20% und 35%, der Autotransport ist komplett zum Erliegen gekommen.
Wie es in den kommenden Monaten und Jahren weitergeht, hängt wesentlich vom weiteren Verlauf der Pandemie, der Dauer der Lockdowns und der Stabilisierung der Wirtschafft ab. SCI Verkehr hat hierzu in den drei Szenarien „Lockdowns return“, „Disrupted markets“ und „Rapid recovery“ verschiedene Annahmen getroffen und die Entwicklung der Verkehrsleistung im Schienengüter- und Personenverkehr abgeleitet.
Im Fall eines erneuten Lockdowns im Herbst erwartet SCI Verkehr einen Einbruch im Personenverkehr um 40% für das Gesamtjahr 2020, der Güterverkehr geht in Continental Europe um 10% zurück. Mit einer Erholung auf Vorkrisenniveau rechnen die Experten von SCI in diesem wahrscheinlichsten Szenario erst im Jahr 2023 bzw. 2024.
Während die hohen Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen im Personenverkehr voraussichtlich teilweise durch staatliche Programme kompensiert werden, geraten auch die Betreiber im zunächst schwächer betroffenen Güterverkehr aufgrund verbreitet geringer Margen unter Druck. Fehlende Investitionsmittel der Bahnen werden sich negativ auf Fahrzeugbeschaffungen auswirken – SCI Verkehr bewertet in der Studie den OEM Markt je Fahrzeugsegment und Szenario.

Quelle: SCI Verkehr GmbH

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