Fahrzeuglieferverzug für das Elektro-Netz Saar

Der Fahrzeughersteller

Bombardier

hat am 19. Juni 2019 in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Verkehrsministerium und vlexx GmbH darüber informiert, dass zur Betriebsaufnahme des

Los 2 im Elektro-Netz-Saar RB

nicht genügend Fahrzeuge geliefert werden können

. vlexx hat im Auftrag des saarländischen Verkehrsministeriums 21 Triebzüge des Typs

‚Talent 3

‘ bei dem Hersteller Bombardier bestellt. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 sollen laut Bombardier nur sechs Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Spätestens zum Sommer 2020 sollen alle 21 Fahrzeuge ausgeliefert werden. Der Lieferverzug bedeutet auch, dass die Zulassung vom Eisenbahn-Bundesamt später als geplant erteilt wird. Die Zulassung ist nun für Ende November 2019 geplant. Ein Ersatzkonzept sieht vor, dass nicht gelieferte Fahrzeuge für den Übergangszeitraum durch Leihfahrzeuge ersetzt werden. Zum Einsatz kommen die Elektrofahrzeuge der DB Regio, die bereits heute auf den Strecken des Elektro-Netz Saar RB fahren. Diese Fahrzeuge sind im Rahmen des DB-Verkehrsvertrages vom Land gefördert worden und gehen im Dezember 2019 wieder in den Besitz des Landes über. Es ist geplant, dass vlexx die gesamte Flotte, bestehend aus 12 Fahrzeugen Typ 425 und acht Fahrzeugen Typ 426, vom Land anmietet. Dadurch steht vlexx zum Betriebsstart eine ausreichend große Flotte so lange wie benötigt zur Verfügung.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr (Saarland)

Monheim am Rhein steigt in kostenlosen Nahverkehr ein

Wenn

Anfang 2020

aus dem Rathaus der

Monheim-Pass

an alle 44.000 Bürgerinnen und Bürger der Smart City Monheim am Rhein versendet wird, soll dieser neben zahlreichen Start-Funktionen und noch weit mehr Ausbau-Potenzialen auch direkt ein elektronisches Bus- und Bahnticket für die Tarifstufe A1 (Langenfeld/Monheim) enthalten.

Als eine der ersten deutschen Städte plant die Stadt die Einführung des kostenlosen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

So sieht es eine Verwaltungsvorlage von Bürgermeister Daniel Zimmermann vor, die am 27. Juni zunächst im Haupt- und Finanzausschuss vorberaten und dann am 10. Juli im Rat verabschiedet werden soll. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr könnte dem Konzept dann nach den Sommerferien zustimmen.
In der Beschlussempfehlung heißt es: „Der Öffentliche Personennahverkehr soll im Tarifgebiet 73 (Langenfeld/Monheim) des VRR für alle Monheimer Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Stadt spätestens ab dem 1. April 2020 kostenfrei nutzbar sein.“ Wer darüber hinaus weiter in die umliegenden Städte fahren will, soll diese Weiterfahrten entweder als Einzelfahrten oder auch im Monats-Abo hinzubuchen können. Damit würden sich beispielsweise die Fahrtkosten nach Düsseldorf, Köln oder Leverkusen in den meisten Fällen etwa halbieren.
Quelle: Stadt Monheim am Rhein

Die Verkehrswende ernsthaft angehen

Die „Fridays For Future“-Demonstrationen und aktuelle Umfragen in der Bevölkerung treiben die Politik dazu, endlich mit der oft beschworenen

Verkehrswende

ernst zu machen. Das zeigten die Vorträge und Diskussionen auf der diesjährigen

Jahrestagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

in Mannheim. Nicht nur der VDV machte zum wiederholten Mal konkrete Vorschläge dazu, was sich dafür im Verkehrsbereich alles ändern müsste (siehe News vom 18.6.2019 „VDV: Sieben Forderungen ans Klimakabinett“), sondern auch die beiden

Staatssekretäre Werner Gatzer (Bundesfinanzministerium) und Enak Ferlemann (Bundesverkehrsministerium)

machten konkrete Aus- und Zusagen zur notwendigen Stärkung des ÖPNV. Enak Ferlemann kündigte zum Beispiel eine

Novellierung der Standardisierten Bewertung von Infrastrukturvorhaben

bis zum Ende des Jahres an. Sie bilde nicht mehr ab, wie der ÖPNV derzeit gedacht werde und soll flexibler werden. Zuvor hatte VDV-Präsident Ingo Wortmann in seiner verkehrspolitischen Rede geklagt, dass die Standardisierte Bewertung in ihrer aktuellen Fassung Erweiterungsinvestitionen in Großstädten nahezu unmöglich mache. Ihren ursprünglichen Zielen werde sie derzeit nicht mehr gerecht und eine Reform sei dringlich. Staatssekretär Werner Gatzer sorgte mit seiner Aussage für große Aufmerksamkeit, dass der Staat mehr in den ÖPNV investieren müsse, um die Klimaziele zu erreichen und die Verkehrswende zu gestalten.

Das solle am Geld nicht scheitern

.

VDV: Sieben Forderungen ans Klimakabinett

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich im Rahmen seiner Jahrestagung mit sieben konkreten Forderungen an das Klimakabinett gewandt. "Das Klimakabinett muss im Interesse der Menschen und des Wirtschaftsstandorts Deutschland jetzt handeln. Die letzten Wahlen und aktuelle Umfragen zeigen deutlich, dass die Menschen von keiner existenziellen Frage mehr berührt sind als derjenigen, bei der es um den Klimaschutz geht. Der Klimawandel findet statt und er bedroht unsere Lebensgrundlagen. Wohlfeil formulierte Emissionsminderungsziele, vollmundige klimapolitische Aussagen oder auf Freiwilligkeit setzende Handlungsstränge in Gesellschaft und Wirtschaft bringen uns nicht weiter", so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Der VDV schlägt daher für den Verkehrssektor und auch darüber hinaus folgende Maßnahmen vor, die das Klimakabinett schnellstmöglich beschließen solle:

1. Kapazitäten im Güter- und Personenverkehr auf Schiene und in Bussen massiv ausbauen

Bürger und Wirtschaft sind für einen klimaschonenden Verkehr im ÖPNV und bei der Eisenbahn zu gewinnen. Angebote und Infrastrukturen in Städten und Metropolen müssen hierfür schnellstens grunderneuert und deutlich ausgeweitet werden.Klimafreundliche Antriebe massiv voran bringen

2. Klimafreundliche Antriebe massiv voran bringen

Klimaschonende Mobilität setzt eine erhebliche Veränderung der heutigen Systeme voraus. Förderungen müssen technologieoffen sein und deutlich erhöht werden. Umweltkosten müssen marktwirtschaftlich eingepreist werden (z.B. durch eine CO2-Bepreisung), umweltfreundliche Verkehre massiv entlastet werden. Klimapolitische Ziele erreicht die Bundesregierung sonst nicht.

3. ÖPNV-Klimafonds einführen

Um den ÖPNV im Ballungsraum konsequent auszubauen und in ländlichen Regionen moderne und klimaschonende Mobilität zu garantieren, braucht unser Land eine kontinuierliche und planbare Finanzierung. Ohne ein ¬Investitionsprogramm über 15 Jahre als Teil eines Klimafonds geht es nicht.

4. Ländliche Räume nicht abhängen

Digitalisierung, neue Mobilitätsangebote und stärkere Vernetzung müssen auch außerhalb von Großstädten und Ballungsräumen umgesetzt werden. Mit Teilen der Einnahmen aus den Versteigerungen der 5G-Lizenzen muss für gleichwertige Lebens- und Mobilitätsverhältnisse in unserem Land gesorgt werden.

5. Planen und Bauen deutlich beschleunigen

Planungsbeschleunigung muss noch effizienter werden. Nur wer schnell plant und Umweltstandards dabei einhält, kann Verkehrsinfrastruktur zügig aufbauen und Klimaziele erreichen. Zentrale Aspekte moderner und leistungsfähiger Verkehrssysteme wie Elektrifizierung, Lärmsanierung und Schaffung von Barrierefreiheit müssen dabei planungsrechtlich privilegiert werden.

6. Mehr qualifizierte Arbeitskräfte nicht nur im Verkehrssektor

Eine moderne und erfolgreiche Volkswirtschaft braucht – egal in welcher Branche – mehr qualifiziertes Personal. Die Bundesregierung muss die Voraussetzungen durch ein gutes Einwanderungsgesetz schaffen, geordnet und schneller mehr geeignete Arbeitskräfte aus dem Ausland aufnehmen zu können.

7. Klimawandel als industriepolitische Chance nutzen

Ob Energiewende, Verkehrswende oder neue Antriebstechnologien – der Industriestandort und die führende Exportnation Deutschland muss diesen Wandel endlich als Chance begreifen und auf dieser Basis neue Innovationen und Produkte "Made in Germany" weltweit in die Märkte bringen. Unsere Zukunft liegt nicht in Software-Updates, sondern in dem Qualitätsversprechen, für das unser Land steht!
Quelle: VDV

Deutschland bei Schiene auf dem drittletzten Platz

Ein europaweiter Vergleich der Schieneninvestitionen stellt der deutschen Verkehrspolitik ein schlechtes Zeugnis aus. Mit seinen Pro-Kopf-Investitionen in die Eisenbahn-Infrastruktur landet Deutschland im Ranking zehn führender Volkswirtschaften in Europa auf dem drittletzten Platz. In der von der Allianz pro Schiene und der Unternehmensberatung SCI Verkehr gemeinsam erstellten Analyse lässt die Bundesrepublik nur Frankreich und Spanien hinter sich. Teils deutlich mehr für die Schiene leisten nicht nur die Spitzenreiter Schweiz und Österreich,sondern auch Schweden, Großbritannien und Dänemark, die Niederlande sowie Italien.
"Der Realitätscheck für die deutsche Verkehrspolitik fällt enttäuschend aus. Die Verkehrswende hin zu einer umweltgerechten Mobilität kommt in Deutschland trotz aller Bekenntnisse zum Klimaschutz nicht wirklich voran", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Montag in Berlin. "Zwar gehen die Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur seit 2014 schrittweise nach oben. Doch mit diesem Tempo kann die Bundesrepublik gerade einmal die größten Schwachstellen ausbessern, aber nicht die Verkehrswende gestalten. Sie bleibt Nachzügler in Europa, weit abgeschlagen von den Vorzeigeländern Schweiz, Österreich oder Schweden."
Quelle: Allianz pro Schiene e. V. und SCI Verkehr

Jahresbilanz der WSW mobil mit Licht und Schatten

"Es war kein einfaches Jahr", bilanziert WSW mobil-Geschäftsführer Ulrich Jaeger das Jahresergebnis 2018. Der Fehlbetrag, der innerhalb des WSW-Konzerns ausgeglichen wird, beträgt 53,5 Millionen Euro, 1,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Jaeger: "Trotz des Defizits haben wir in wichtige Infrastrukturprojekte im Wuppertaler ÖPNV, wie den neuen Busbahnhof am Döppersberg, investieren können."
Der Umsatz der WSW mobil erhöhte sich auf 90,7 Millionen Euro (Vorjahr 88,3 Millionen Euro), die Bilanzsumme auf 193,8 Millionen Euro (Vorjahr 176,5 Millionen Euro). Das Unternehmen beförderte 2018 insgesamt 87,8 Millionen Fahrgäste, das sind 1,4 Millionen weniger als 2017. Teilweise ist dies auf den Ausfall der Schwebebahn ab Mitte November 2018 zurückzuführen. Mit der Schwebebahn fuhren im letzten Jahr 20,9 Millionen Fahrgäste (Vorjahr 24,1 Millionen). Der Busverkehr konnte leicht zulegen. Ihn nutzten 66,9 Millionen Fahrgäste (Vorjahr 65,1 Millionen).
Die WSW mobil hat 2018 in die Modernisierung der Busflotte, den Kundenservice sowie die ÖPNV-Infrastruktur investiert. So wurden 13 moderne Gelenkbusse geleast und die Ausrüstung der kompletten Busflotte mit WLAN-Routern abgeschlossen. Am 25. November 2018 haben die WSW den neuen Busbahnhof am Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Er ist für durchschnittlich 65.000 Fahrgäste pro Tag ausgelegt.
Quelle: WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH

Stadtwerke Münster erzielen Jahresüberschuss von 26,8 Millionen Euro

Die Stadtwerke Münster haben im Geschäftsjahr 2018 mit 26,8 Millionen Euro einen hohen Jahresüberschuss erzielt. "Das unseren Erwartungen entsprechende gute operative Ergebnis haben wir vor allem durch die Auflösung von Rückstellungen deutlich erhöht", erklärt Stefan Grützmacher, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. "Mit dem Gesamtergebnis sind wir zufrieden." Die Auflösung der Rückstellung hat formale Gründe, lediglich der Bilanzausweis des weiterhin bestehenden Risikos im Bereich Netze ändert sich. Die Stadtwerke Münster schütteten aus dem Jahresüberschuss vereinbarungsgemäß 6,5 Millionen Euro als Vorabgewinnausschüttung an die Stadt Münster als Gesellschafterin aus. Weitere 20,3 Millionen Euro überführen sie in die Gewinnrückstellungen, vor allem als Risikovorsorge. "Mit dem Ergebnis beweisen die Stadtwerke erneut ihre Ertragskraft für die Stadt Münster und ihren Stellenwert bei Kunden und Bürgern", so Alfons Reinkemeier, Vorsitzender des Aufsichtsrates. "Die gute Eigenkapitalbasis wird das Unternehmen für anstehende Investitionen brauchen und auch, um Unternehmensrisiken abzusichern."
Klimaschutz bleibt Kernaufgabe
Klimaschutz verstehen die Stadtwerke weiterhin als ihre Kernaufgabe. So hat das Unternehmen seit August 2018 fünf zusätzliche Elektrobusse im Einsatz und damit die Linie 14 komplett elektrifiziert. "Unser Ziel ist es, bis 2030 unsere gesamte Busflotte zu elektrifizieren. 100 Busse sollen dann elektrisch durch Münster fahren – einige davon mit Brennstoffzelle und Wasserstoffantrieb, um höhere Reichweiten zu ermöglichen", erklärt Stefan Grützmacher. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Wasserstoffbusse erprobt werden.
Quelle: Stadtwerke Münster

VDV-Präsident: „Ein 365-Euro-Ticket kann richtig teuer werden!“

Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands VDV und Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), hat heute im Rahmen der VDV-Jahrestagung klargestellt, dass ein ÖPNV zum Nulltarif oder für einen Euro am Tag hohe und dauerhafte Finanzierungszusagen für die Kommunen und Länder bedeutet. Zudem sei der Fahrpreis nicht das entscheidende Kriterium für den Umstieg auf Bus und Bahn: "Ein gutes ÖPNV-Angebot muss entsprechend finanziert werden. Moderne Fahrzeuge und Infrastrukturen, ausreichende Kapazitäten und gutes Personal kann man von einem 365-Euro-Jahresticket nicht bezahlen. Das funktioniert nirgendwo auf der Welt ohne entsprechende Gegenfinanzierung. Die Stadt Wien zum Beispiel, auf deren "Wiener Modell" in diesem Zusammenhang immer gerne verwiesen wird, gibt jährlich rund 400 Millionen Euro für den dortigen Nahverkehr aus. Die Kommunen und Länder, die momentan intensiv über eine solche Preisgestaltung nachdenken, sind also gut beraten, intensiv zu prüfen, ob und wie sie so ein Modell dauerhaft finanzieren können. Ein 365-Euro-Ticket kann bei stetig wachsendem ÖPNV-Angebot für die Städte und Länder richtig teuer werden", so Wortmann.
Anlass für Wortmanns Aussagen sind die im Rahmen der Konzepte zur Emissionsminderung im städtischen Verkehr vermehrt auftretenden Forderungen von 365-Euro-Ticketmodellen nach Wiener Vorbild. Aus Sicht des Verbandes werden diese Konzepte jedoch bislang nicht ganzheitlich betrachtet und geplant. "Man macht den dritten Schritt vor dem ersten, wenn man zunächst die Ticketpreise drastisch reduziert bevor man die nötigen Voraussetzungen für einen attraktiven Nahverkehr vor Ort geschaffen hat. Erst muss die Infrastruktur ausgebaut und modernisiert werden, dann müssen über zusätzliche Fahrzeuge und qualifizierte Personale die Angebotskapazitäten erhöht werden, also dichtere Takte usw. Und zuletzt, wenn diese Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden und das zur Verfügung stehende Bus- und Bahnangebot modern und attraktiv für möglichst alle Bürgerinnen und Bürger ist, kann man als weitere Maßnahme auch über die Reduzierung der Ticketpreise nachdenken. So hat Wien es gemacht und dieser Prozess hat dort etwa 20 Jahre gedauert. In Deutschland will man jetzt das Pferd von hinten aufzäumen, das halten wir für einen großen Fehler. Zumal der Fahrpreis gar nicht das entscheidende Argument für einen Umstieg ist", erklärt Wortmann.
Quelle: Verband DeutscherVerkehrsunternehmen e. V.

Potentiell höhere ÖPNV Nutzung durch Einsatz von ÖPNV Apps

Laut aktueller ÖPNV-Marktstudie der TAF mobile GmbH ist für den Ticketverkauf die ÖPNV-App der wichtigste Vertriebsweg neben dem Ticket-Automaten. Die Smartphone- und Online-Nutzung wird in den nächsten fünf Jahren weiterhin rasant zunehmen.
83 Prozent der Fahrgäste, die bislang noch kein mobiles Ticket erworben haben, können sich künftig vorstellen, Tickets über eine ÖPNV-App zu kaufen – rund ein Fünftel nutzt diese Möglichkeit bereits.
Vor allem die Zeitersparnis und der Wegfall des Mitführens von passendem Bargeld sind nach Meinung der deutschen Fahrgäste, die ihre Tickets über eine App kaufen oder sich dies vorstellen können, die wichtigsten Gründe für einen Ticketkauf über eine ÖPNV-Applikation. Der Wegfall der Notwendigkeit, den ausgedruckten Fahrschein mitzuführen und nicht zu verlieren, günstigere Preise beim Kauf via App und das Austesten von technischen Neuerungen wurden in der Rangfolge als weitere Gründe ausgewählt.
Quelle: TAF mobile GmbH & Statista

Vernetztes Mobilitätskonzept überzeugt Autofahrer vom öffentlichen Nahverkehr

Ist es möglich, heutige Pkw-Pendler für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen, wenn man Ihnen eine durchgängige Reisekette auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit anbietet? Um dies zu beantworten, führten DB Regio Mitte und Roche gemeinsam mit ioki, dem Geschäftsfeld der Deutschen Bahn für intelligente On-Demand-Mobilität, im Frühjahr 2019 einen Praxistest zwischen Mannheim und Lampertheim durch: Über einen Zeitraum von sechs Wochen wurde einer Gruppe von knapp 30 Berufspendlern aus Lampertheim, die bei Roche in Mannheim arbeiten und für die der ÖPNV bisher eine untergeordnete Rolle spielte, ein On-Demand-Shuttleservice am Wohn- und Arbeitsort zur Verfügung gestellt.
Im Praxistest wurde ein On-Demand-Angebot abgestimmt auf den bestehenden Schienenverkehr eingerichtet, um dem Fahrgast die Vorteile beider Mobilitätsarten anzubieten. Die Pilotteilnehmer bestellten per App spontan oder im Voraus ein Shuttle zwischen der ihrem Zuhause nächstgelegenen virtuellen Haltestelle (max. 200 m) und dem Bahnhof Lampertheim. Nach kurzer Zugfahrt in der Regionalbahn oder im Regionalexpress erwartete sie am Bahnhof Mannheim-Waldhof ein Pendelshuttle, das bis ans Werkstor von Roche fuhr.
Nach sechs Wochen Test fällt das Urteil der Teilnehmer positiv aus: Die Zufriedenheit mit dem vernetzten Angebot liegt im Durchschnitt bei einer Schulnote von 1,7. Das On-Demand-Shuttle von ioki wird allein betrachtet sogar noch besser bewertet und erhielt im Durchschnitt die Note "sehr gut". Insgesamt wurden rund 450 Fahrten von Roche-Mitarbeitern in Lampertheim gebucht. Die Teilnehmer loben insbesondere den nahtlosen Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln und sind von der hohen Zuverlässigkeit des individuell buchbaren Shuttle-Angebots begeistert. Selbst eine geringfügige Fahrtzeitverlängerung von Tür zu Tür gegenüber dem PKW nehmen die Nutzer dabei in Kauf, da für sie am Werksgelände die Parkplatzsuche entfällt. Durch das vernetzte Angebot gestaltete sich der tägliche Pendelweg für die Teilnehmer stressfreier und auch die Umweltfreundlichkeit des Konzepts wird lobend hervorgehoben.
Etwa zwei von drei Pilotteilnehmern können sich vorstellen, das vernetzte Mobilitätsangebot auf ihrem Weg zur Arbeit regelmäßig weiter zu nutzen. Dabei muss Mitarbeitermobilität aus ihrer Sicht vor allem flexibel sein: Die Roche-Mitarbeiter möchten spontan entscheiden, ob sie das vernetzte Angebot nutzen oder an einzelnen Tagen im Monat auch mal mit dem Auto zur Arbeit fahren. Pilotteilnehmerin Lorena Mayer findet: "Das vernetzte Angebot war eine tolle Möglichkeit, zumindest für einige Wochen den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Und auch nach dem Piloten haben wir nun mit dem Jobticket, das wir seit Juni nutzen können, die Möglichkeit, das Auto öfter stehen zu lassen."
Quelle: Kommunikation Roche Diagnostics GmbH