Kundenfrequenzen messen an Schweizer Bahnhöfen

Um die Schweizer Bahnhöfe für Reisende und Kunden so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten, will die SBB die Personenflüsse im Bahnhof besser kennen. Dazu dient ein Kundenfrequenzmesssystem, das die SBB schon seit mehr als zehn Jahren an größeren Bahnhöfen einsetzt. Künftig soll es auch an weiteren Bahnhöfen zum Einsatz kommen. Damit will die SBB die Sicherheit im Bahnhof wo nötig erhöhen, Reinigungspläne optimieren und dafür sorgen, dass das richtige Angebot am richtigen Ort ist, so dass zum Beispiel Fahrkartenautomaten oder Lebensmittelläden dort sind, wo es für die Reisenden am sinnvollsten ist.
Wie im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz Mitte März 2023 kommuniziert, verzichtet die SBB in der Ausschreibung für ein neues Kundenfrequenzmesssystem nach einer Nutzenabwägung auf die Option, Kundensegmente nach Alter, Geschlecht oder Größe zu erfassen. Der Nutzen für das Bahngeschäft ist zu wenig gegeben. Außerdem hat die SBB die Befürchtungen aus Politik und Öffentlichkeit gehört und nimmt sie ernst. Darum hat sie die ursprüngliche Ausschreibung Anfang April 2023 provisorisch abgebrochen und am 12. Juni 2023 eine angepasste Ausschreibung ohne die Option für die Segmentierung publiziert.

Quelle: SBB AG

Berlins Hochbahnhof „Schlesisches Tor“ stufenlos erreichbar

Einer der bekanntesten und sicher meistfotografierten Hochbahnhöfe Berlins ist jetzt stufenlos erreichbar. An der Station Schlesisches Tor, mitten im quirligen Kreuzberger Kiez, gingen am heutigen Freitag, 9. Juni 2023, die beiden Aufzüge in Betrieb. Sie verbinden die Außenbahnsteige der Linien U1 und U3 mit der darunter liegenden Straßenebene.
Der aufgrund der Lage und engen Platzverhältnisse technisch aufwendige Bau wurde in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz realisiert. Die Kosten für den barrierefreien Ausbau des über 120 Jahre alten Bahnhofs betragen rund 3,5 Millionen Euro.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Testfahrten für die Automatisierung der Hamburger U-Bahn

Alle 100 Sekunden eine U-Bahn – auf dem Weg zu diesem Ziel hat das von der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) gestartete Projekt U-Bahn100 mit den ersten erfolgreichen Testfahrten einen wichtigen Meilenstein erreicht. Gemeinsam mit den Projektpartnern Alstom und Siemens Mobility präsentierte das Unternehmen die Ergebnisse auf dem Testgleis der HOCHBAHN an der U1-Strecke zwischen Farmsen und Berne: Nach der Abfertigung und dem Schließen der Türen setzt sich der U-Bahn-Zug selbständig in Bewegung, beschleunigt in wenigen Sekunden auf 50 km/h, bevor er nach rund 600 Metern abbremst und ohne weitere Eingriffe durch den Fahrer zum Halt kommt. Was hier schon im Testbetrieb funktioniert, soll in wenigen Jahren in der Realität den Fahrgastkomfort deutlich erhöhen.

Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN: „Was auf dem Testgleis nur eine kurze Fahrt ist, wird die Hamburger U-Bahn nachhaltig verändern. Von den deutlich engeren Takten, die mit der Automatisierung möglich sind, profitieren unsere Fahrgäste. Bei einem 5-Minuten-Takt benötige ich als Fahrgast keinen Fahrplan mehr. Ein 100-Sekunden-Takt heißt, dass ich keiner U-Bahn mehr hinterherlaufen muss. Zuerst einsetzen werden wir die Technik auf der U2 und U4, wo wir sehr hohe Fahrgastzahlen haben. Auf dem östlichen Ast wird mit der U4-Verlängerung auf die Horner Geest die Nachfrage nochmals deutlich ansteigen. Wichtig ist mir: Die Zugfahrerinnen und Zugfahrer sind im teilautomatisierten Betrieb auch künftig unverzichtbar. Denn es geht hier nicht um eine Kostenfrage, sondern um eine Verbesserung des Angebots.“

Die Fahrerinnen und Fahrer werden im automatisierten Betrieb weiterhin für den Fahrgastwechsel verantwortlich sein und greifen im Bedarfsfall sein. Die Fahrt selbst wird vollautomatisch und über Rechner gesteuert erfolgen. Nur so ist der 100-Sekunden-Takt möglich. Im heutigen Betrieb liegt der engstmögliche Regeltakt bei 2,5-Minuten. Wo heute rund 20 000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung mit der U-Bahn fahren können, sind es künftig mit der neuen Technik bis zu 30 000. Das bedeutet 50 Prozent mehr Angebotskapazität.
Die technischen Voraussetzungen für den automatisierten Betrieb schafft das Projekt U-Bahn100 der HOCHBAHN. Im Rahmen des Projekts wird die komplette U4 von den Elbbrücken über die Innenstadt und die Horner Rennbahn bis zur Haltestelle Horner Geest, die Ende 2026 in Betrieb geht, automatisiert. Die U2 wird bis 2026 zwischen den Haltestellen Christuskirche und Horner Rennbahn auf- und ausgerüstet. Bis Ende 2029 ist die Verlängerung bis Mümmelmannsberg geplant.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Ersatzteilversorgung der neuesten Darmstädter Straßenbahngeneration

Als erstes Nahverkehrsunternehmen hat die HEAG mobilo im Jahr 2020 insgesamt 25 Straßenbahnen der neusten Generation «TINA» bei Stadler bestellt. Die Betriebsaufnahme der Fahrzeuge ist nach ausführlichen Tests für Herbst 2023 vorgesehen, im Sommer 2024 wird die neue Flotte dann komplett sein. Im Rahmen dieses Fahrzeuglieferungsvertrags wurde zur Sicherstellung der Ersatzteilversorgung nun ein ergänzender Servicevertrag mit einer Laufzeit von acht Jahren unterschrieben. Der Vertrag umfasst außerdem eine technische Unterstützung durch Stadler, wie zum Beispiel Obsoleszenzmanagement, eine Ferndiagnose und Aufarbeitung einzelner Komponenten sowie die Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Instandhaltungstätigkeiten.

Quelle: Stadler Deutschland

DB-Busflotte wird klimafreundlicher

Die Deutsche Bahn baut ihre Busflotte in großem Stil klimafreundlich um. Dafür mustert sie vorhandene Dieselbusse zugunsten von Bussen mit Elektro- und Wasserstoffantrieb aus. Die ersten Fahrzeuge sind bestellt und ergänzen in wenigen Monaten in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen die teils schon bestehenden Elektro-Busflotten. Damit kommt die Bussparte der DB ihrem Ziel näher, 2038 den letzten Dieselbus auszutauschen.
Förderbescheide des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) ermöglichen bis Mitte 2025 den Kauf von mehr als 250 Bussen mit klimafreundlichem Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Die neuen Busse werden in Kooperation der regionalen DB-Busgesellschaften mit den ÖPNV-Aufgabenträgern und Landkreisen angeschafft.

Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG: „Wer künftig mit dem Deutschland-Ticket die Bundesrepublik erkundet, kann das immer öfter mit umweltfreundlichen Bussen tun. Unsere Zukunftsbusse sind leise und fahren ohne Abgase. Auch dank der Förderbescheide des Bundesverkehrsministeriums können wir die emissionsfreie Busflotte weiter vergrößern. So erreichen wir das Ziel einer klimaneutralen DB bis 2040.“

Quelle: BOB

Zukunft der BOB bis 2032 gesichert

Die Zukunft der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) ist für die nächsten Jahre gesichert. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und die BOB einigten sich darauf, den bestehenden Verkehrsvertrag bis zum Dezember 2032 weiter laufen zu lassen. Damit verzichtet das Ministerium darauf, die Verkehrsleistungen im Rahmen des Vergabeverfahrens Stuttgart-Bodensee neu auszuschreiben, wie eigentlich vorgesehen.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Im Interesse der Fahrgäste ist es gut, dass wir hier gemeinsam eine pragmatische Lösung gefunden haben. Wir haben damit der Bodensee-Oberschwaben-Bahn eine klare Perspektive gegeben. Bis 2032 kann die regional beliebte Bahn zuverlässig die Fahrgäste zwischen Aulendorf und Friedrichshafen ans Ziel bringen. Für die Zeit danach kann sie sich neu aufstellen, dass sie an künftigen Ausschreibungen des Landes in der Bodenseeregion teilnehmen kann. Ob dies durch das Eingehen einer strategischen Partnerschaft mit Dritten oder durch den Aufbau eigener leistungsfähiger Strukturen erfolgt, muss die BOB selbst entscheiden. Derzeit fährt die BOB zwar mit eigenen Fahrzeugen; muss aber für den Bahnbetrieb auf die DB Regio zurückgreifen.“

Quelle: Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB)

Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes beschlossen

Das Bundeskabinett hat gestern (7.6.2023) die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr vorgelegte Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) beschlossen. Das Gesetz ist die rechtliche Grundlage für Investitionen in das rund 33.800 km lange Schienennetz des Bundes. Dessen bisherige Ausgestaltung – insbesondere die finanzielle Trennung von Ersatzinvestitionen und Instandhaltung – hat sich in einzelnen Bereichen zuletzt zunehmend als ein Investitionshemmnis erwiesen. Dies soll im Zuge des geplanten Gesetzesentwurfs beseitigt werden. Im Gesamtnetz und insbesondere auf den geplanten Hochleistungskorridoren soll zudem ein optimierter Mitteleinsatz eine höhere Kapazität und dauerhafte Verfügbarkeit ermöglichen.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Das Netz muss schnellstmöglich wieder in Schuss kommen, damit die Schiene ihre Wirkung als klimafreundlicher Verkehrsträger endlich voll entfalten kann. Anstatt lange über Kostenanteile zu diskutieren, können Maßnahmen dank dieser Gesetzesänderung künftig schneller, optimierter und gebündelt umgesetzt werden. So kann das Netz zügig generalsaniert und modernisiert werden.“

Das Gesetz sieht u. a. folgende wesentlichen Änderungen vor:

-Der Bund kann sich zukünftig auch an den Kosten der Unterhaltung und Instandhaltung beteiligen. Dies trägt dazu bei, dass das Netz in den sogenannten Hochleitungskorridoren hoch leistungsfähig und dauerhaft verfügbar ist.
-Der Bund kann zukünftig auf Grundlage des BSWAG IT-Leistungen zur Digitalisierung der Eisenbahninfrastruktur finanzieren.
-Bestimmte Folgekosten aus Investitionsprogrammen des Bundes zur Herstellung von Barrierefreiheit (z. B. der Betrieb von Personenaufzügen) oder freiwilligen Lärmsanierungen können zukünftig ebenfalls finanziert werden.
-In Verkehrsstationen kann der Bund zukünftig auch Ersatzinvestitionen nachhaltig ausgestalten und die Verkehrsstationen an den zukünftigen verkehrlichen Bedarf anpassen. Dies gilt insbesondere für eine Anpassung der Bahnsteige.

Link zum Gesetzentwurf

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Die Welt des ÖPNV trifft sich in Barcelona

Unter dem Motto “Bright Light of the City” trifft sich aktuell die Mobilitätsbranche zum UITP Global Public Transport Summit in Barcelona. Noch bis zum 7. Juni diskutieren Experten über anstehende Herausforderungen und Best Practices für Verkehrsunternehmen aus der ganzen Welt. Deutlich wird: Nachhaltige Mobilitätslösungen stehen dabei im Fokus. Denn nur so kann die Verkehrswende gelingen.

Neben dem Fachforum, das ein umfassendes Programm bietet, zeigen zahlreiche Aussteller ihre aktuellen Lösungen. Die meisten Neuheiten finden sich im Busbereich mit einem ersten Ausblick auf die BusWorld in Brüssel in Oktober.

MAN setzt auf Elektrobusse
MAN setzt ganz auf den Elektroantrieb und zeigt auf seinem Messestand in Barcelona den vollelektrischen Lion’s City 10 E. Solaris präsentiert ebenso einen Elektrobus: den 12 Meter electric Urbino, der auch Teil des Flotte des gastgebenden Verkehrsunternehmens, TMB Barcelona, ist. Bei Solaris sei man bei der Wahl des Antriebs flexibel und richte sich nach den Kundenwünschen, heißt es dort. Der Kunde entscheide.

ÖPNV ist der Schlüssel für die Mobilität der Zukunft

biem Netzwerken, das auf einer solchen Konferenz nicht zu kurz kommt wir deutlich: Trotz der Herausforderungen im Markt blickt die Branche optimistisch in die Zukunft. Der ÖPNV ist der Schlüssel für die Mobilität der Zukunft, sind sich die Teilnehmer einig.

Der nächste UITP Global Public Transport Summit findet 2025 in Hamburg statt.

EVAG erweitert ihre Busflotte

360 PS, Platz für bis zu 154 Personen, Klimaanlage, WLAN – das und mehr bieten die neuen Busse, die in den kommenden Monaten den Fuhrpark der Erfurter Verkehrsbetriebe weiter modernisieren sollen. „Die Verträge mit MAN sind unterzeichnet. Noch in diesem Jahr wollen wir die ersten Fahrzeuge in den Dienst stellen“, so EVAG-Vorstand Myriam Berg.
Dass die Erfurter Verkehrsbetriebe neue Busse bestellen, ist keine Seltenheit. In regelmäßigen Abständen müssen in die Jahre gekommene Fahrzeuge ersetzt werden. Neu ist allerdings, dass die EVAG dabei auf E-Gelenkbusse setzt. Myriam Berg: „Wir sind ein nachhaltig und ökologisch handelndes Unternehmen, möchten sukzessive die Busflotte mit emissionsfreien bzw. emissionsarmen Antrieben ausstatten. Ich freue mich, dass wir ab 2025 die ersten drei batteriebetriebenen Busse im Linieneinsatz sehen.“
Grundlage zur Beschaffung der ersten E-Gelenkbusse war eine Machbarkeitsstudie, die die Erfurter Verkehrsbetriebe zusammen mit dem TÜV Rheinland durchführten. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass sich für den Anfang die Anschaffung sogenannter Volllader-Busse empfiehlt. Das sind E-Busse, die mit einer Ladung den gesamten Tag als Linienbus verkehren können und erst über Nacht wieder an die Steckdose müssen. Der Ausbau der benötigten Infrastruktur erfolgt in den nächsten Jahren.

Quelle: SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

VBK: UITP-Design-Award für Haltestellen-Lichtkonzept

Für das herausragende Lichtkonzept ihrer sieben Tunnelhaltestellen wurden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) am Sonntagabend in Barcelona von der UITP mit dem Design-Award ausgezeichnet. Karlsruhe hat sich im Finale des alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbs der internationalen ÖPNV-Branche gegen die Megametropolen Hong Kong und Wien sowie gegen die Network Rail UK durchgesetzt. „Wir sind unfassbar stolz über diesen Award. Er beweist, dass wir mit unseren sehr hellen, puristischen und als Ruhezonen im Großstadtleben angelegten Haltestellen alles richtig gemacht haben. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, um den Nahverkehr in unserer Region noch attraktiver zu machen. Die UITP lobt sie als weltweites Vorbild für zeitgemäßen ÖPNV“, sagt VBK-Geschäftsführer Prof. Dr. Alexander Pischon. Die UITP-Awards ehren die ambitioniertesten und innovativsten Projekte der letzten zwei Jahre rund um den Globus.

Einen Überblick über die weiteren Preisträger in den anderen Kategorien finden Sie hier

Quelle: UITP/ Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)/