swa schalten Fahrgast-WLAN wegen geringer Nutzung ab

Die Stadtwerke Augsburg (swa) schalten ab dem 22. August das Fahrgast-WLAN in Bussen und Straßenbahnen ab. Grund für die Abschaltung ist die abnehmende Zahl der Nutzerinnen und Nutzer, unter anderem weil Datenvolumen und Netzverfügbarkeit von Handyanbietern immer besser werden.

2016 waren die swa einer der ersten Verkehrsbetriebe, die ihre Busse und Straßenbahnen mit WLAN ausgestattet haben. 2018 wurde zudem das Bayern-WLAN durch den Freistaat ausgebaut, das an den meist frequentierten Haltestellen der swa weiterhin verfügbar ist.

Wenig Busspuren in Deutschland

In den 40 größten Städten Deutschlands machen eigene Fahrspuren für den Busverkehr durchschnittlich nur 0,6 Prozent des Straßennetzes aus. Das ist das Ergebnis einer Abfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Berlin liegt mit 121 Kilometern Busspur und einem Anteil von 2,3 Prozent am gesamten Straßennetz an der Spitze. Es folgen Aachen und Mainz mit jeweils 1,4 Prozent und dicht dahinter München und Hamburg. Alle anderen Städte liegen deutlich unter einem Prozent. Halle (Saale), Krefeld, Magdeburg und Oberhausen verfügen bislang über keinen einzigen Bussonderfahrstreifen.

Die DUH fordert eine Ausbauoffensive für Busspuren in allen deutschen Städten, um schnell und kostengünstig einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr zu fördern.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat der Mobilitätswende – dennoch haben Busse nur im Ausnahmefall freie Fahrt auf gesonderten Spuren. Die Folge sind Staus, verspätete Busse, schlechtere Luft und unnötig hoher CO2-Ausstoß. Busspuren wirken sofort, kosten wenig und lassen sich als Pop-up-Lösungen schnell und unkompliziert umsetzen. Mit der neuen Straßenverkehrsordnung können Städte Busspuren so einfach einführen wie nie zuvor. Wir fordern alle Städte auf, Busse schnellstmöglich auf die Überholspur zu bringen. Wir brauchen eine Busspur auf jeder mehrspurigen Straße mit Busverkehr.“

Nur 21 der 40 abgefragten Städte geben an, dass sie derzeit weitere Busspuren planen oder prüfen. Dabei ist es seit der Reform der Straßenverkehrsordnung im Jahr 2024 und der zugehörigen Verwaltungsvorschrift im Frühjahr 2025 wesentlich einfacher, Busspuren „zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs gegenüber dem motorisierten Individualverkehr“ anzuordnen. Beispielsweise entfällt die Hürde von mindestens 20 Bussen pro Stunde.

Von den 40 abgefragten Städten hat eine trotz mehrfacher Fristverlängerung nicht geantwortet, vier lag keine Information über die Länger der bestehenden Busspuren vor.

Die Gesamtübersicht finden Sie hier.

Wechsel an der Spitze der DB: Lutz muss gehen

Wie am 14. August 2025 bekannt gegeben wurde, wird es einen Wechsel an der Spitze der Deutschen Bahn geben. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder sagte in Berlin nach Gesprächen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG, Werner Gatzer, und dem Vorsitzenden des Vorstandes der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz, es sei Zeit für eine Neuaufstellung, sowohl strukturell als auch personell. Vor diesem Hintergrund sei man übereingekommen, den noch bis 2027 laufenden Vertrag des Bahnchefs vorzeitig einvernehmlich zu beenden.

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz wird seine Aufgaben noch wahrnehmen, bis die Nachfolge geregelt ist. Dr. Lutz steht seit 2017 an der Spitze der Deutschen Bahn.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder: „Ich danke Herrn Dr. Lutz für sein großes Engagement in schwierigen Zeiten bei der Bahn. Ich bin mir sicher, dass er auch in den verbleibenden Wochen alles für die Schiene geben wird.“

Aufsichtsratsvorsitzender Werner Gatzer: „Dr. Richard Lutz hat die Bahn über viele Jahre geführt und ihr viele Impulse gegeben. Dafür gebührt ihm großer Dank. Wir werden jetzt einen Auswahlprozess für einen neuen Vorstandsvorsitzenden starten und dann die entsprechenden Beschlüsse für den Aufsichtsrat vorbereiten.“

Am 22. September 2025 wird Bundesminister Schnieder seine „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ (Eckpunkte zur Reform der Deutschen Bahn) vorstellen.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder machte deutlich: „Ich habe immer gesagt: erst die Strategie, dann das Personal. Unser Konzept steht in den Grundzügen, jetzt gilt es, die passende Person zu finden, die es umsetzt. Auch für diesen Auswahlprozess gilt: Gründlichkeit und Sorgfalt vor Schnelligkeit!“

Mobilitätswende auf Kurs: VAG punktet mit E-Mobilität

Die Freiburger Verkehrs-AG (VAG) zieht eine positive Bilanz mit Blick auf das Jahr 2024. Fortschritte vermeldete das Unternehmen beim E-Bus-Ausbau. Noch immer gibt es einige Herausforderungen bei den Lieferketten. Bei der Bilanzpressekonferenz gaben die Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz einen Rundumschlag zum Verkehrsunternehmen.

Die VAG hat im Jahr 2024 ihren Wachstumskurs fortgesetzt und spürbare Erfolge im Kampf gegen den Fachkräftemangel erzielt. Aufgrund verschiedener Sondereffekte – insbesondere durch das Deutschland-Ticket – fiel das erwartete Defizit geringer aus als geplant. Verzögerte Lieferzeiten und geringe Verfügbarkeiten von technischen Dienstleistungen erschweren die Arbeit in den Werkstätten und an der Infrastruktur. Die Abhängigkeit von Fördermitteln von Bund und Land bleibt hoch. Trotz zahlreicher Herausforderungen zogen die VAG-Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz bei der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2024 ein positives Fazit.

Ergebnis besser als geplant

Die VAG hat das Jahr 2024 finanziell wesentlich besser abgeschlossen als geplant. Statt eines kalkulierten Fehlbetrags in Höhe von 39,5 Millionen Euro beendete die VAG das Gesamtjahr mit einem Minus von 28,7 Millionen Euro – 10,8 Millionen Euro besser als erwartet. Positiv auf das Gesamtergebnis machten sich hier insbesondere Erlöse über den Erwartungen bemerkbar. Die Umsatzerlöse ÖPNV lagen mit 76,9 Millionen Euro um 5,2 Millionen Euro höher als angenommen – dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2023 Mehreinnahmen in Höhe von 4,7 Millionen Euro. Hauptgrund dafür: die sogenannten Nachteilsausgleiche für das Deutschland-Ticket im RVF. Sondereffekte ergaben sich wegen der Rückstellungsauflösung für den Rückbau der Komturstraße sowie aufgrund von Versicherungsleistungen aus Schadensfällen. Gegenläufig entwickelten sich die Personalausgaben aufgrund der Tarifabschlüsse, die um rund 1,8 Millionen Euro stärker ins Gewicht fielen als angenommen. 

Erfolgreich im Kampf gegen den Fachkräftemangel

Mit dem Start des Ausbildungsjahres 2024 haben wir zum ersten Mal die Tausender-Marke überschritten“, sagte VAG-Vorstand Oliver Benz mit Blick auf die Mitarbeiterzahl bei der VAG. Nach einer zwischenzeitlichen Abnahme aufgrund von Eintritten in den Ruhestand ist die VAG seit dem Jahresanfang 2025 nun beim Personal stabil vierstellig. „Neben vielen Einzelmaßnahmen in allen Abteilungen war das Senken der Hürden beim Einstieg in den Fahrdienst der Game-Changer im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, erklärte Benz. Seit 2023 ist der Einstieg in den Fahrdienst ohne Busführerschein möglich, wenn die Interessenten mindestens 24 Jahre alt sind und einen Pkw-Führerschein mitbringen. 

Nach einer spürbaren Abnahme beim Fahrpersonal bis zum Corona-Jahr 2021 sei der VAG die Trendwende gelungen. Bis zum Stichtag 30. Juni 2025 ist der Personalbestand im Fahrdienst netto um 83 Personen angewachsen. Einen überproportional hohen Anstieg verzeichnete die VAG im gleichen Zeitraum auch bei den Auszubildenden und dual Studierenden: Von 29 auf 41. Die VAG bietet heute 13 verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studiengänge an.

Hauseigene Busfahrschule

Um den Einstieg in den Fahrdienstberuf noch weiter zu erleichtern, bildet die VAG seit diesem Jahr Busfahrer selbst in der hauseigenen Fahrschule aus. „Das ist nicht nur aus finanzieller Hinsicht attraktiv für uns“, erklärte Benz. „Wenn wir unsere Kolleginnen und Kollegen selbst ausbilden, können wir sie schon frühzeitig mit den Betriebsabläufen oder unseren Fahrzeugen vertraut machen und sie von Anfang an auf die Besonderheiten in unserem Liniennetz vorbereiten.“ 

Flotte der Elektrobusse wächst

Mit Riesenschritten geht der Umstieg der VAG-Busflotte auf E-Mobilität voran. Zu den 23 Bussen des Herstellers Solaris sind seit dem Frühjahr 2025 bislang 17 Gelenkbusse vom Typ Mercedes E-Citaro hinzugekommen. Bis zum Herbst werden insgesamt 45 E-Busse im Liniennetz der VAG unterwegs sein. Das entspricht rund zwei Dritteln der gesamten eingesetzten Busflotte der VAG. „Der Umstieg ist ein echter Kraftakt für ganz viele verschiedene Abteilungen“, erklärte VAG-Vorstand Stephan Bartosch. „Dabei ist es nicht damit getan, neue Busse anzuschaffen: Wir müssen parallel die nötige Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof und entlang der Strecke schaffen, die Arbeitsabläufe und -ausrüstungen in der Buswerkstatt auf zwei unterschiedliche Antriebssysteme umstellen, die Stromverteilung sicherstellen – und auch noch unser Fahrpersonal für die neue Technik qualifizieren“, fasst Bartosch wesentliche Herausforderungen zusammen. „Wir erweitern unser Know-how Schritt für Schritt auf allen Ebenen“, sagte Bartosch. 

Aktuell biegen die Arbeiten am zweiten E-Bus-Port auf dem Betriebshof der VAG auf der Haid auf die Zielgerade ein. Zusätzliche oder neue sogenannte Zwischenladestationen werden an den Haltestellen Moosweiher, der Paduaallee, der Bissierstraße und demnächst an der Talstation der Schauinslandbahn sowie in der Gundelfinger Straße fertiggestellt. „Im Herbst werden unser zweites E-Bus-Port auf dem Betriebshof West sowie sämtliche neuen E-Busse von Mercedes einsatzbereit sein“, kündigte Bartosch an. „Dann haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein für mehr Klimaschutz erreicht. Und die nächste E-Bus-Ausschreibung ist bereits in Vorbereitung.“

Lieferketten und Ersatzteile bleiben eine Herausforderung

In den zurückliegenden Jahren hatten die Corona-Pandemie sowie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Lieferketten global durcheinandergewirbelt. „Insbesondere bei der Fahrzeug- oder Elektrotechnik sowie im Gleisbau stellen uns Lieferverzögerungen sowie fehlende Spezialteile und Dienstleister weiter vor große Herausforderungen“, betonte VAG-Vorstand Bartosch. „Bei Instandsetzungsarbeiten müssen wir die nötigen Gleisanlagen oder Elektronikkomponenten schon in einer früheren Planungsphase bestellen, um den eng gesteckten Zeitplan verlässlich einhalten zu können“, nannte Bartosch ein Beispiel. So gut es gehe habe sich die VAG bei der Baustellenplanung auf diese unschöne Situation eingestellt.

„Bei unserem Bus- und Straßenbahnfuhrpark haben schon die Hersteller mit den Lieferschwierigkeiten zu kämpfen“, führt Bartosch weiter aus. Eine Folge: Sowohl die neuen Urbos-Straßenbahnen als auch die neuen E-Busse wurden und werden zum Teil mit mehrmonatigen Verspätungen geliefert. Aktuell führt die verspätete Lieferung der neuen E-Busse zu Herausforderungen. Wegen des Umstiegs auf E-Mobilität und aus wirtschaftlichen Gründen habe man die Laufzeiten der älteren Busse mit Verbrennungsmotoren ausgereizt, erklärte Bartosch. 

„Aktuell haben wir sieben Dieselbusse ausgemustert. Sechs davon haben mehr als eine Million Kilometer auf dem Tacho. Bei den Fahrzeugen haben wir die maximale Nutzungsdauer ausgereizt. Eine Vorbereitung auf die nächste Hauptuntersuchung wäre technisch und wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen.“  Bartosch erläuterte: „Da diese Busse nun nicht mehr zur Verfügung stehen, schmerze jeder Tag Verspätung, den neue E-Busse haben.“
Lieferverzögerungen und die geringe Verfügbarkeit von Dienstleistungen  bezeichnete Bartosch auch als eine der größten Herausforderungen im Fuhrpark. „Stellenweise werden Bauteile aus anderen Reparaturfahrzeugen entliehen, um die Fahrzeuge möglichst schnell wieder in den Betriebseinsatz zu bringen. Trotzdem kommt es leider immer mal wieder vor, dass einzelne Busse oder Straßenbahnen für mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Wir arbeiten deshalb mit Hochdruck mit den Herstellern und Lieferanten daran, um so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen“, sagte Bartosch. 

Mehr Planungssicherheit mit Bekenntnis der Politik zum D-Ticket

Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen und verschiedene Entwicklungen stimmen die VAG-Vorstände verhalten hoffnungsvoll. VAG-Vorstand Oliver Benz sagte: „Wir spüren weiterhin Rückenwind für den ÖPNV aus dem Gemeinderat und von der Stadtspitze.“ Nun habe auch die neue Bundesregierung ein Bekenntnis zum Deutschland-Ticket abgelegt. „Dass der Preis bis 2029 stabil bleiben soll, schafft für die Verkehrsbetriebe erst einmal eine gewisse Planungssicherheit.“ Für die Fahrgäste sei dies ein wichtiges Signal. „Es sichert verlässliche und bundesweit gültige Mobilität für viele Menschen – auch im Regio-Verkehrsverbund Freiburg.“

Beim Blick auf die Zahlen hob Benz die Abhängigkeit der Verkehrsunternehmen von den Zuschüssen von Bund und Land hervor. „Für den VAG summierten sich die Ausgleichszahlungen fürs Deutschland-Ticket auf mehr als rd. 12 Millionen Euro im Jahr 2024. Ohne diese Mittel steht das bestehende ÖPNV-Angebot auf dem Spiel und Fahrgäste müssten für ein ÖPNV-Abo deutlich tiefer in die Tasche greifen.“ Finanzierungsvorbehalte sowie die Diskussionen zwischen Bund und manchen Ländern über die Finanzierung trübten die positive Grundstimmung. Mehr Planungssicherheit wünscht sich Benz auch beim Angebot und der Förderung von Fuhrpark und Infrastruktur. „Wir wünschen uns Mobilität, auf die Verlass ist. Das gelingt uns nur, wenn die Finanzierung auf sicheren Beinen steht.“

D-Ticket: “Hängepartie mit Ansage”

Die Städte warnen vor einer erneuten Hängepartie beim Deutschlandticket ab 2026. Das Ticket bleibt mit dem aktuellen Gesetzentwurf weiterhin ein Provisorium und die Mehrkosten sind bisher nicht gegenfinanziert. Die Städte appellieren an Bund und Länder, endlich ein langfristiges Finanzierungsmodell für das Deutschlandticket auf den Weg zu bringen, das auch über 2026 hinaus trägt.

Dazu sagte Christian Schuchardt, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe:

“Wir wollen die Erfolgsgeschichte Deutschlandticket fortschreiben. Aber es droht schon wieder eine Hängepartie mit Ansage. Wenn das Regionalisierungsgesetz vom Bund und damit die Finanzierung des Deutschlandtickets so bleiben, stehen uns wieder Wochen und Monate des Bangens ins Haus. Seit der Einführung des Deutschlandticket steht die Finanzierung des Tickets auf tönernen Füßen. Die 1,5 Milliarden Euro, die Bund und Länder bisher jeweils pro Jahr zuschießen, decken zusammen mit den Ticketeinnahmen nicht die Kosten, die den Verkehrsträgern entstehen.

Der tatsächliche Ausgleichsbedarf liegt mindestens bei insgesamt 3,6 Milliarden Euro pro Jahr. Das Ticket bleibt so erneut ein Provisorium. Der Bund sagt das Ticket zu, will aber für die Mehrkosten nicht aufkommen. Die Länder lehnen Mehraufwendungen ebenfalls ab. Zudem sind im Haushaltsentwurf 2026 die Bundesmittel für das Deutschlandticket nicht berücksichtigt. Damit ist das Ticket auch für 2026 in keiner Weise gesichert. Der aktuelle Gesetzentwurf zeigt wieder, dass wir ein langfristiges Finanzierungsmodell für das Deutschlandticket brauchen, statt Jahr für Jahr langwierige Debatten zwischen Bund und Ländern über eine Verlängerung zu führen. Das muss die neue Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern liefern.

Und dabei sind auch die Länder gefordert. Die Städte und ihre Verkehrsunternehmen brauchen Planungssicherheit und endlich eine dauerhaft abgesicherte Finanzierung. Dazu gehört auch ein verlässlicher Rahmen, die Einnahmen gerecht zu verteilen und die Defizite vollständig und zeitnah auszugleichen. Die Städte und Verkehrsunternehmen müssen sich genauso auf das Angebot verlassen können, wie die 14 Millionen Kundinnen und Kunden, die das Ticket gerne nutzen.”

Quelle: Deutscher Städtetag

Zugunglück bei Riedlingen: Drei Tote, mehrere Schwerverletzte

Auf der Bahnstrecke zwischen Sigmaringen und Ulm sind am frühen Abend des 27. Juli zwei Waggons eines Regionalexpresses entgleist. Nach aktuellem Ermittlungsstand wurden drei Personen tödlich sowie weitere Reisende schwerst verletzt.

Die Bundespolizei in Stuttgart und das Polizeipräsidium Ulm wurden am 27.07.2025 gegen 18:10 Uhr informiert, dass es zwischen Riedlingen und Munderkingen zu einer Zugentgleisung gekommen sei. Betroffen sind mehrere Waggons eines Regionalexpress auf dem Weg nach Ulm. Ein Erdrutsch habe mutmaßlich die Entgleisung des Regionalexpresses verursacht. Insgesamt drei Menschen kamen ums Leben, weitere Personen wurden verletzt, mehrere davon schwer.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat sich am 28.07.2025 gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Bahnchef Richard Lutz vor Ort ein Bild der Lage verschafft und dabei auch den Einsatzkräften persönlich gedankt. Im Nachgang dazu äußerte sich der Minister wie folgt:

„Das sind erschütternde Bilder von einem schlimmen Unfall. Mein Beileid gilt den Angehörigen der Getöteten. Meine Gedanken sind ebenso bei den vielen Verletzten, denen ich schnelle Genesung wünsche. Mein Dank geht an die Rettungskräfte. Einigen konnte ich vor Ort für ihre aufopferungsvolle Arbeit danken. Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung hat schon in der Nacht ihre Arbeit aufgenommen. Wir unterstützen diese und alle weiteren Kräfte mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.

Diese Nachricht wurde zuerst am 27. Juli 2025 veröffentlicht und wurde am 29. Juli 2025 ergänzt.

Wasserstoff trifft Batterie: Wiener Linien starten neue Bus-Ära

Die Wiener Linien gehen den nächsten Schritt in die nachhaltige Zukunft und setzen dabei auf eine Kombination aus E-Mobilität und nachhaltigem Wasserstoff (H2). Ab September 2025 werden – erstmals in Wien – zehn elektrobetriebene Wasserstoff-Busse des italienischen Herstellers Rampini auf den Linien 2A und 3A durch die Wiener Innenstadt fahren. Die innovativen HYDRON Kleinbusse setzen die Synergien im Konzern der Wiener Stadtwerke gekonnt um: Wien Energie stellt aus Erneuerbaren Energien den Wasserstoff her, am Campus der Wiener Netze werden die Busse betankt und die Wiener Linien bringen ihre Fahrgäste damit sicher und emissionsfrei ans Ziel.

Schon jetzt sind rund 60 E-Busse, zwölf davon sind ebenfalls von Rampini geliefert worden, in Wien im Einsatz. Mit der neuen, zusätzlichen Wasserstofftechnologie, die von den Wiener Linien intensiv getestet wurde, verlängert sich die Reichweite von E-Bussen nun erheblich – die neuen Wasserstoffe-E-Busse müssen nicht mehr so oft geladen werden wie herkömmliche E-Busse. Zehn Kleinbusse mit Wasserstoff-E-Technologie ersetzen ab September die bisherigen E-Kleinbusse der Linien 2A und 3A in der Wiener Innenstadt – sie sind damit die ersten ihrer Art, die in Wien im regulären Linien-Einsatz sind. Aufgrund der erweiterten Reichweite ist keine Ladeinfrastruktur in der Innenstadt mehr notwendig und die Fahrzeugflotte für die Linien 2A und 3A kann von zwölf auf zehn Busse reduziert werden.

Caterina Rampini, Vizepräsidentin und CEO von RAMPINI, sagte bei der Übergabezeremonie in Wien: „Wir sind sehr stolz, nach der ersten Lieferung von reinen Batteriebussen im Jahr 2012 erneut Busse an die Wiener Linien zu liefern. Das zeigt die Zuverlässigkeit der Technologie und das Vertrauen dieses geschätzten Kunden. Mit den neuen HYDRON-Bussen, die 2023 auf der größten Busmesse in Brüssel offiziell vorgestellt wurden, treten wir in eine neue Phase der technologischen Entwicklung ein, um an einer sauberen und nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Diese sehr flexiblen und vielseitigen Minibusse werden unter Beweis stellen, was Wasserstoff als Energieträger im öffentlichen Verkehr leisten kann und die Menschen in der österreichischen Hauptstadt komfortabel und nachhaltig bewegen.”

Die Wiener Öffi-Stadträtin Ulli Simaergänzte: „Wien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Wir bauen die umweltfreundlichen Öffis weiterhin massiv aus, aktuell die U2XU5 und drei neue Straßenbahnlinien. Auch neue Antriebstechnologien spielen eine zentrale Rolle. Wien Energie, Wiener Netze und Wiener Linien bündeln ihre Kräfte, um Wien mit den neuen E-H2-Bussen einmal mehr zum europaweiten Vorreiter in der Dekarbonisierung der Öffis zu machen. Mit diesen Bussen investieren wir in die Zukunft unserer Stadt und läuten ein neues Zeitalter der nachhaltigen Mobilität ein.“

Investition von rund 12 Millionen Euro

Für den Kauf und die Instandhaltung der neuen Busse investieren die Wiener Linien gemeinsam mit dem Ministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur sowie der EU rund 12 Millionen Euro. Die neuen, vollklimatisierten Busse haben ihre Heimat auf dem Campus der Wiener Netze in Simmering. Hier werden sie an einer H2-Tankstelle und Ladestation von „Wien Energie“ betankt und geladen. Getankt wird grüner Wasserstoff, der direkt vor Ort in der Elektrolyseanlage aus Ökostrom produziert wird.

Digitalisierungsoffensive bei SBG: INIT liefert Komplettlösung für Betrieb und Fahrgastinformation

Die SBG SüdbadenBus GmbH hat als letztes der zu DB Regio Bus Baden-Württemberg gehörenden Busunternehmen Lösungen von INIT eingeführt. Sie setzt künftig u. a. auf das Intermodal Transport Control System MOBILE-ITCS nextGen, PC-basierte Fahrscheindrucker und Bordrechner, das System zur Abrechnung und Ticketverwaltung MOBILEvario, Innenraumanzeiger sowie auf Fahrgastzählsensoren und das automatische Fahrgastzählsystem (AFZS) MOBILE-APC. Den Auftrag für das vom Bundesland geförderte AFZS-Projekt erhielt INIT im Anschluss an eine europaweite Ausschreibung. 

Die Ausstattung der Fahrzeuge hat bereits begonnen. In den ersten 18 Bussen ist die neue Hardware bereits installiert. Die gesamte Busflotte von SBG und Partnerfirmen umfasst rund 500 Fahrzeuge – alle Busse erhalten die Bordrechner, gut die Hälfte wird außerdem an ein Fahrgastzählsystem angebunden. Die SBG erhält durch das AFZS mit seinen hochmodernen IRMA MATRIX-Zählsensoren an den Bustüren detaillierte Daten zur Optimierung ihres Angebotes und wird somit in der Lage sein, ihre Ressourcen noch effizienter einzusetzen sowie Fahrpläne und Kapazitäten optimal an die Fahrgastnachfrage anzupassen. Zudem ist das neue System extrem wertvoll bei der Ermittlung der Datengrundlagen für die vom Bundesland geforderte nachfrageorientierte Aufteilung der Fahrgeldeinnahmen unter den verschiedenen ÖPNV-Dienstleistern. 

Für die Fahrgäste bringt die Fahrzeugausstattung mit den neuen EVENDpc Bordrechnern und Anzeigern vom Typ PIDvisio mehrere Vorteile mit sich: Sie können nun in den Bussen mit ihren Girokarten, gängigen Kreditkarten und Smartphone-Wallets bargeldlos beim Fahrpersonal bezahlen und bekommen ihre Anschlüsse auf den Innenanzeigen der Busse angezeigt. Ein weiterer Bestandteil der Fahrgastinformation über zusätzliche Medien wird künftig die Anzeige von Echtzeitbelegung in Fahrzeugen sowie voraussichtlicher Besetzgrade für Folgefahrten durch INITs MOBILEguide System für Auslastungsinformationen für Bus und Bahn sein.

Erfolgreiche Partnerschaft mit DB Regio Bus Baden-Württemberg

Der Neuauftrag setzt eine langjährige Zusammenarbeit zwischen der DB Regio Bus Baden-Württemberg und INIT fort. Als DB Regio-Tochter bedient die SBG den äußersten Südwesten Deutschlands. Die Regiobusse des Landes Baden-Württemberg nehmen eine wichtige Rolle bei der Mobilität in der Region ein. Sie ergänzen den Schienenpersonennahverkehr der Deutschen Bahn an den Stellen, an denen keine Schienenverbindung möglich ist. 

Bereits 2006 hat sich die Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH als erstes der fünf heutigen Unternehmen innerhalb der DB Regio Bus Baden-Württemberg für INIT entschieden. In den vergangenen Jahren sind die Regionalbusverkehr Südwest GmbH, die Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH und die BRN Busverkehr Rhein-Neckar GmbH zu weiteren Kunden des Karlsruher Unternehmens geworden. INIT ist allerdings nicht nur Lieferant von Hard- und Software, das Unternehmen übernimmt außerdem auch Dienstleitungen bei allen fünf DB Regio AG-Töchtern und zeichnet u. a. verantwortlich für die dortige Tarifpflege.

2700 Busse im Gesamtgebiet der DB Regio Bus Baden-Württemberg setzen auf INIT-Lösungen

Einschließlich der 500 SBG-Fahrzeuge sind es bald insgesamt 2700 Busse, die mit INIT Bordausstattung für die DB Regio Bus Baden-Württemberg fahren. Damit zählt die DB Regio Bus Baden-Württemberg unter Berücksichtigung der Zahl der Busse zu den drei größten INIT Kunden. INIT Geschäftsführer Klaus Janke unterstreicht: „Wir freuen uns sehr darüber, dass sich die SBG für INIT entschieden hat. Alle fünf Unternehmen der DB Regio Bus Baden-Württemberg setzen nun auf Lösungen und Dienstleistungen von INIT. Das ist für uns die beste Bestätigung, dass wir hervorragend zusammenarbeiten und erstklassige Leistungen erbringen.“

Auch bei der DB Regio Bus Baden-Württemberg schätzt man es, dass nun alle fünf Firmen von einem Unternehmen beliefert und betreut werden, betont deren Prokurist Stefan Miller: „Wir haben seit Jahren sehr gute Erfahrungen mit INIT gemacht und sehen es als hilfreich an, dass unsere Tarife von einem erfahrenen Anbieter wie INIT verwaltet werden. Auch das Fahrgastzählsystem leistet beste Dienste. Die SBG hat die Sicherheit, ein System einzusetzen, das die Vorgaben des Auftraggebers, des Bundeslandes Baden-Württemberg, umfassend erfüllt und das dank eines Rahmenvertrages überall im Verkehrsgebiet der DB Regio Bus Baden-Württemberg rasch eingeführt werden kann.“ 

Neuausrichtung im BVG-Vorstand: Jenny Zeller-Grothe übernimmt künftig auch den Betrieb

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben die Vorständin für Personal und Soziales, Jenny Zeller-Grothe, für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Die Gewährträgerversammlung folgte damit einer Empfehlung des Aufsichtsrats. Zeller-Grothe wird ab dem 1. Januar 2026 nicht nur das Personalressort, sondern im Zuge einer Neustrukturierung auch den Bereich Betrieb verantworten. Damit rückt die operative Steuerung des Fahrbetriebs künftig enger an das Personalmanagement heran.

Seit Januar 2023 leitet Zeller-Grothe das Ressort Personal und Soziales bei Deutschlands größtem kommunalen Nahverkehrsunternehmen. Für rund 16.000 Mitarbeiter ist sie verantwortlich. Mit der erweiterten Zuständigkeit soll das neue Vorstandsressort „Betrieb und Personal“ besser auf die Beschäftigten ausgerichtet werden.

Anerkennung für strategischen Kurs in der Personalpolitik

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Aufsichtsratsvorsitzende der BVG, würdigte die bisherige Arbeit Zeller-Grothes: „Sie hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit großem Engagement und strategischem Weitblick wichtige Weichen für die Zukunft der BVG gestellt – insbesondere bei der Fachkräftegewinnung.“ Die Zusammenführung des personalintensiven Fahrbetriebs mit dem Personalbereich sei ein logischer Schritt, um die Arbeitsbedingungen im Unternehmen weiter zu verbessern.

Auch der Gesamtpersonalrat lobt den kooperativen Führungsstil der Personalvorständin. Janine Köhler, Vorsitzende des Gremiums und Mitglied im Aufsichtsrat, betont die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmervertretung und Unternehmensleitung. Zeller-Grothe habe wesentlich zur Verbesserung der internen Kommunikation beigetragen und den Dialog auf Augenhöhe gefördert.

Impulse für Transformation und Fachkräfteoffensive

Seit ihrem Amtsantritt hat Zeller-Grothe zentrale Projekte zur Zukunftsfähigkeit der BVG vorangetrieben. Dazu zählen unter anderem ein neuer Manteltarifvertrag sowie ein innovativer Entgelttarifvertrag, der gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi ausgehandelt wurde. Besonderes Augenmerk legte sie auf kreative Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung – etwa mit einem mobilen Bewerbungsbus, einem Bewerbungsbüro in der Mall of Berlin und neuen Arbeitszeitmodellen. Diese Strategie zeigt Wirkung: Seit Januar 2023 konnten über 4.500 neue Mitarbeiter für das Team BVG gewonnen werden.

Auch die Digitalisierung interner Prozesse und die Weiterentwicklung moderner Arbeitsbedingungen zählen zu den Schwerpunkten ihrer bisherigen Amtszeit. In einem persönlichen Statement betont Zeller-Grothe, sie wolle „die Transformation der BVG nachhaltig und zukunftsgerichtet vorantreiben“ – gemeinsam mit dem Vorstand und den Mitarbeitern.

Digitalisierung der Personalprozesse

Seit Januar 2023 ist Jenny Zeller-Grothe Personalchefin von Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen uund führt seit Ende 2024 das Unternehmen mit Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, interimistisch als Duo. Den Herausforderungen der Branchen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, begegnete Zeller-Grothe in den letzten Jahren mit kreativen Ideen, wie dem Bewerbungsbüro der BVG in der Mall of Berlin, einem Bewerbungsbus auf der Tattoo Convention und neuen Ansätzen in Sachen Arbeitszeitflexibilisierung. Zu ihren Schwerpunkten zählt zudem die Digitalisierung der Personalprozesse und Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Agata Stańda übernimmt Vorstandsvorsitz bei Solaris

Die CAF-Gruppe und der Aufsichtsrat von Solaris Bus & Coach sp. z o.o. haben Agata Stańda mit Wirkung zum 1. Juli 2025 zur neuen Vorstandsvorsitzenden des polnischen Busherstellers berufen. Sie folgt auf Javier Iriarte, der seit 2020 an der Spitze des Unternehmens stand und nun die Funktion des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden übernimmt. Zudem wurde Iriarte zum CEO des Geschäftsbereichs Rolling Stock innerhalb der CAF-Gruppe ernannt.

Agata Stańda ist seit Februar 2020 für Solaris tätig und verantwortete zuletzt als Vorstandsmitglied die Bereiche Strategie und Nachhaltigkeit. Sie verfügt über fundierte internationale Erfahrung in der Führung komplexer Projekte und Teams – mit Stationen in Europa, Afrika und Asien. Die studierte Ökonomin hat Abschlüsse der Wirtschaftsuniversität Poznań sowie der ESCP Business School in Paris.

“Es ist mir eine Ehre, Solaris zu leiten. Ich danke dem Aufsichtsrat und der CAF-Gruppe für das Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben. In den letzten Jahren haben wir einen bedeutenden Wandel vollzogen und sind zu einem führenden Unternehmen im Bereich der Elektromobilität für den Stadtverkehr in Europa geworden. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit unserem gesamten Team unseren Wachstumskurs fortsetzen werden, wobei Solaris und die CAF-Gruppe Trends in der nachhaltigen urbanen Mobilität setzen werden”, erklärte Agata Stańda anlässlich ihrer Ernennung.

Parallel dazu hat Javier Iriarte die Rolle des CEO des CAF-Rolling Stock-Geschäfts übernommen, zusätzlich zum stellvertretenden Vorsitz im Solaris-Aufsichtsrat.