Aufsichtsrat von DSW21 bestellt Jörg Jacoby zum Vorstandsvorsitzenden

Jörg Jacoby wird neuer Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21. Das hat der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung einstimmig beschlossen. Die Zustimmung des Rates der Stadt Dortmund erfolgt in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag (13. Februar). Die Bestellung läuft fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2029.

„Ich freue mich über das große Vertrauen, das mir der Aufsichtsrat nun schon zum wiederholten Male entgegenbringt. In den zurückliegenden Monaten habe ich in der Funktion als Vorstandssprecher gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Harald Kraus und Ulrich Jaeger sowie im engen Schulterschluss mit dem Aufsichtsrat diese für uns alle herausfordernde Zeit genutzt, um die Situation bei DSW21 und im 21-Konzern zu beruhigen. Parallel haben wir wichtige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft unserer kommunalen Unternehmensgruppe gestellt.“

Jörg Jacoby ist bereits seit 2008 in Diensten von DSW21. Seinerzeit wechselte er vom Klinikum Dortmund an die Deggingstraße. Zunächst als Finanzprokurist und ab 2020 als Finanzvorstand verantwortete der 57-Jährige seither die wirtschaftliche Entwicklung der Dortmunder Stadtwerke AG mit. Nach der Abberufung der Vorstandsvorsitzenden Heike Heim im Juli vergangenen Jahres hatte der Aufsichtsrat Jacoby zunächst zum Vorstandssprecher ernannt und festgelegt, dass der Stadtwerke-Konzern (rd. 3.800 Mitarbeiter / Bilanzsumme 2023: rd. 4,4 Mrd. Euro) wieder dauerhaft von einem drei- statt zuletzt vierköpfigen Vorstand geführt wird. Mit Jacoby bilden Harald Kraus als Arbeitsdirektor und Ulrich Jaeger als Verkehrsvorstand dieses Führungs-Board.

„Ich gratuliere Jörg Jacoby ganz herzlich zur Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden und freue mich auf eine weiterhin vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit“, sagt Dortmunds Oberbürgermeister und DSW21-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Westphal. „Hinter den Unternehmen der 21-Gruppe liegen turbulente Monate. Vor ihnen liegen mit Blick auf große Zukunftsaufgaben wie die Mobilitätswende, die Energie- und die Wärmewende enorme Herausforderungen. Mit Jörg Jacoby haben wir jemanden an der Spitze des DSW21-Vorstandes, der dabei nicht allein den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns, sondern stets auch die positive Entwicklung der Stadt Dortmund im Blick hat.“

Wie der neue Vorstandsvorsitzende seine Aufgabe angehen will, hat er in den vergangenen Wochen bereits angedeutet: Die strategische Neuausrichtung der Energietochter DEW21 erfolgte konsequent, vor allem aber im engen Schulterschluss mit deren Geschäftsführung und dem zweiten Gesellschafter Westenergie. „Die 21-Gruppe ist einer der größten und leistungsstärksten Konzerne der Daseinsvorsorge in Deutschland. Unser gemeinsamer Job ist es, diese Kraft künftig durch noch mehr Teamgeist optimal für Dortmund nutzen“, so Jörg Jacoby.

Bamford Bus startet neue Elektro-Marke „Rightech“

Der Markt der elektrischen Mini- und Midibusse lohnt sich offenbar nicht für europäische Hersteller – das Angebot ist mehr als überschaubar. Aus dieser Not macht das nordirische Busunternehmen Bamford Bus Company eine Tugend und gründet mit „Rightech“ eine Schwestermarke der traditionsreichen Marke Wrightbus, um veredelte China-Importe zu vertreiben.

Die auch als Bamford Bus firmierende nordirische Marke Wrightbus, bekommt eine Schwestermarke für kleine Batteriebusse und Lkw. Im englischen Daylesford am Landsitz und Biohof von Lady Bamford wurden gleich vier neue batterie-elektrische Fahrzeuge enthüllt. Die Marke soll „weltweit führend im Verkehrssektor“ werden, indem sie Verkehrsunternehmen und Spediteuren erschwingliche Optionen für die sofortige Dekarbonisierung ihrer Flotten bietet.

Unter der neuen Marke „Rightech“ (eine Ableitung aus „Right Technology“) bringt Bamford/Wrightbus einen 6-Meter-Minibus („RB6“, 2,05m Breite, bis zu 22 Passagiere) und einen 9-Meter-Midibus („RB9“, 2,45m Breite, max. 57 Personen) sowie einen 7,5-t Lkw auf den Markt. Sie sollen im Vereinigten Königreich, in Irland und auf dem europäischen Festland vom Wrightbus-Sales Team unter der Leitung von Marcel De Rycker (Truck) und dem neuen Europa-Chef Erhan Eren (Ex-Iveco Bus) verkauft werden. Der Clou: Bamford Bus baut die Fahrzeuge nicht selbst, sondern importiert sie fertig aus China – bei den Bussen im Rahmen einer „strategischen Rahmenvereinbarung“ vom Hersteller King Long. Dazu seien für Verfeinerung und Homologation der Fahrzeuge rund 30.000 Ingenieurstunden bei Wrightbus investiert worden. Anders als bei Wrightbus geht es bei Rightech ausschließlich um batterieelektrische Busse (BEV) und nicht um Wasserstoffbusse, mit denen Wrightbus den deutschen Markt seit Herbst 2024 beliefert.

Jean-Marc Gales, seit April 2023 CEO von Wrightbus (siehe NahverkehrsPraxis Heft 7/24) erklärte, dass der überraschende Schritt einen zusätzlichen Vorteil gegenüber reinen Asien-Importen verschaffe. Denn bisher seien solche Importe „nie von engagierten OEM-Vertriebs- und Marketingteams, einem 24/7-Servicenetz, Telematik-Software und Routenoptimierungswerkzeugen“ unterstützt worden. Das soll Rightech nun grundlegend ändern

Jean-Marc Gales sagt: „Wir wollen ein globales Mobilitätsunternehmen sein. Dazu müssen wir unser Produktportfolio erweitern. Um die Nachfrage im Bereich emissionsfreier Midi-Busse zu befriedigen, ist diese strategische Partnerschaft sinnvoll. Denn der schnellste Weg zur Dekarbonisierung von Lkw- und Busflotten ist die sofortige Elektrifizierung.“

Die Schwestermarke Wrightbus „veredelt“ alle neuen Rightech-Produkte mit einem umfassenden Garantie-, Service- und Wartungspaket. Dahinter stehe „eine der größten Flotten mobiler Techniker“ im Vereinigten Königreich. In Europa kann Rightech auf die regionale Servicezentrale von Wrightbus in Brühl bauen, die bereits in Betrieb ist und die RVK mit ihren ersten Wasserstoffbussen versorgt.

Weitere Nullemissions-Unternehmen zählen zum Portfolio von Wrightbus-Eigentümer Jo Bamford: „Ryze Power“ stelle Ladeinfrastruktur und Fachwissen bereit, „W-Tech“ wiederum ist ein Technologie- und Forschungszentrum von Wrightbus in Kooperation mit der Queen’s University Belfast, aus dem viele Techniker bei Wrightbus hervorgehen.

Der Rightech-Launch folgt auf eine Phase des Rekordwachstums für Wrightbus. Das Unternehmen war bereits zum am schnellsten wachsenden Bushersteller Europas gekürt worden. Heute beschäftigt der Hersteller 2.200 Mitarbeiter. Er unterhält Fabriken in Nordirland und Malaysia sowie Servicezentren im Vereinigten Königreich, Nordirland und Deutschland.

Knorr-Bremse verlängert Vertrag mit CEO Marc Llistosella

Marc Llistosella bleibt für weitere fünf Jahre Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse AG. Der Aufsichtsrat hat den Vertrag mit Marc Llistosella bis Dezember 2030 frühzeitig um fünf Jahre verlängert. Auch die Arbeitnehmervertreter unterstützen die Personalie, entsprechend fiel die Entscheidung im Aufsichtsrat einstimmig aus. Llistosellas bisheriger Vertrag läuft noch bis Ende 2025.

Dr. Reinhard Ploss, Aufsichtsratsvorsitzender der Knorr-Bremse AG: „Marc Llistosella ist eine Führungspersönlichkeit mit herausragenden strategischen Fähigkeiten und einem sehr unternehmerischen Teamgeist. Das hat er in den vergangenen zwei Jahren eindrucksvoll gezeigt. Mit dem globalen Strategieprogramm “BOOST 2026” haben Marc Llistosella und sein Vorstandsteam sehr schnell die großen Herausforderungen angepackt und bereits viele strategisch wichtige Maßnahmen umgesetzt, um Knorr-Bremse als Weltmarkt- und Technologieführer erfolgreich weiterzuentwickeln. Trotz der global angespannten Konjunkturlage überzeugt unser Unternehmen heute wieder mit seiner operativen Stärke. Im Namen des gesamten Aufsichtsrats freue ich mich, dass Marc Llistosella auch künftig als Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse die Zukunft des Unternehmens gestalten wird und wir die Erfolgsgeschichte von Knorr-Bremse gemeinsam weiterschreiben. Mit der frühzeitigen Vertragsverlängerung möchten wir seinen Beitrag zu diesem Erfolg würdigen.“    

Verdi bestreikt die VAG

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am Donnerstag, 30 Januar, von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss durch die Gewerkschaft Verdi bestreikt.

Von den Omnibuslinien in Freiburg bleiben lediglich die Linien 15 und 32 weitgehend in Betrieb sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Alle anderen VAG Buslinien fahren nicht. Alle stattfindenden Fahrten werden in der elektronischen Fahrplanauskunft verzeichnet sein. Ein Notfallfahrplan ist nicht möglich. Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten.

Sorge um hohe Folgekosten für die Verkehrsbetriebe

Mit Blick auf die bundesweiten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam sorgen sich die VAG-Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch vor weiteren hohen Folgekosten für die Verkehrsbetriebe. „Der Manteltarifvertrag mit Arbeitszeitreduzierungen, einer Nahverkehrszulage und zahlreichen kostenintensiven Zuschlägen ist gerade erst final besiegelt worden. Dieser Abschluss bedeutet für die VAG allein in diesem Jahr schon Mehrkosten in Höhe von mehreren Millionen Euro. 

Und nun stehen weitere nicht unerhebliche Mehrausgaben zur Diskussion“, erklärte VAG-Vorstand Oliver Benz. Sein Vorstandskollege, Stephan Bartosch, hob die angespannte Haushaltslage in den Kommunen hervor: „Nach mehreren Tarifabschlüssen, die überproportional hohe Lohnzuwächse für die Beschäftigten gebracht haben, sind die Forderungen der Gewerkschaft beim Blick auf die Konjunktur nicht nachvollziehbar. In der Privatwirtschaft stehen Entlassungen und Lohneinschnitte im Raum.“

Moove erwirbt Kovi

Moove hat die Übernahme von Kovi, einem städtischen Mobilitätsanbieter mit Hauptsitz in São Paulo, bekannt gegeben. 

Mit dieser strategischen Akquisition will das Mobilitätsunternehmen seiner Vision näher kommen, “die größte Rideshare-Flotte mit der besten Technologie für Mobilitätsplattformen” zu werden und seine Präsenz insbesondere auf dem schnell wachsenden lateinamerikanischen Markt auszubauen. Moove wurde 2020 gegründet.

Durch die Übernahme erhöht sich die Gesamtflotte von Moove weltweit auf 36.000 Fahrzeuge, die in 19 Städten auf sechs Kontinenten eingesetzt werden. Sie soll die Position des Unternehmens als einer der weltweit größten Rideshare-Flottenbetreiber stärken und beinhaltet auch die von Kovi entwickelte IoT-Software und den fortschrittlichen Algorithmus für das Fahrerverhalten, die den bestehenden Fokus von Moove auf Sicherheit und Effizienz ergänzen. Diese Innovationen sollen die KI-Mobilitätsstrategie von Moove stärken.

Kovi wurde 2018 gegründet und hat sich als Pionier etabliert, der Fahrzeugeigentum durch innovative Technologie und Finanzlösungen zugänglicher und effizienter macht. Mit einer robusten Flotte und einer starken Präsenz in Brasilien und Mexiko hat Kovi seit seiner Gründung ein beeindruckendes Wachstum verzeichnet. Der innovative Ansatz von Moove bei der Fahrerunterstützung und die starke Verankerung des Unternehmens in Brasilien stellen einen erheblichen Mehrwert für die globalen Aktivitäten von Moove dar und stärken die Fähigkeit des Unternehmens, in wachstumsstarke Märkte zu expandieren und einen wirksamen Wandel in der Mobilität voranzutreiben. 

Das Wachstum von Moove wurde durch die globale Partnerschaft mit Uber und die Unterstützung durch Investoren und Kreditgeber wie Uber, Mubadala, BlackRock, MUFG und viele andere vorangetrieben. Mit Niederlassungen in 19 Städten auf sechs Kontinenten − Afrika, Asien, Europa, Nordamerika, Südamerika und Naher Osten − baut Moove sein Angebot durch strategische Übernahmen und Partnerschaften mit Branchenführern wie Waymo und Uber weiter aus.

Der Abschluss der Transaktion unterliegt den üblichen Bedingungen, einschließlich der Genehmigung durch die brasilianische Kartellbehörde.

EVAG: Fahrgastzahlen auf Rekordkurs trotz Herausforderungen

Die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) hat im Jahr 2024 insgesamt 59,255 Millionen Fahrgäste befördert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von rund 4,3 Millionen. Damit liegen die Zahlen erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder über dem Vergleichswert von 55,456 Millionen Fahrgästen aus dem Jahr 2019.

„Ich freue ich mich sehr über die Fahrgastzahlen für 2024. Wir sind als eines der ersten Verkehrsunternehmen in Deutschland wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen. Das macht mich sehr stolz und ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese positive Entwicklung ermöglicht haben“, sagt EVAG-Vorstand Mario Laube, der seit Dezember 2024 die Geschäfte des Unternehmens führt.

Die Steigerung der Fahrgastzahlen basiert auf einer Kombination aus strategischen Maßnahmen und positiven Rahmenbedingungen: Im Bereich der Abonnements verzeichnete die EVAG ein deutliches Wachstum. Zum Jahresende nutzten rund 58.000 Menschen ein Abonnement – eine Steigerung um 12.600 Abonnenten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben ist das Deutschlandticket, (inkl. Deutschlandticket Job sowie Deutschlandsemesterticket), das derzeit von rund 53.000 Fahrgästen genutzt wird.

Für insgesamt 94 Veranstaltungen im Jahr 2024 schuf die EVAG zusätzliche Angebote, um die Fahrgäste sicher zu ihrer Veranstaltung und wieder zurück zu bringen. Positiv: Die Messe Erfurt führte im Frühjahr 2024 für alle Eigenmessen das EVAG-Kombiticket ein.

Mario Laube: „Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen ein wachsendes Bewusstsein für Klimaschutz und umweltfreundliche Verkehrslösungen haben. Hier setzen wir als ÖPNV-Anbieter an. Alle unsere 93 Straßenbahnen fahren zu 100 Prozent mit Ökostrom.“ Insgesamt 84 Prozent der EVAG-Fahrgäste fahren bereits klimaneutral. Die ersten drei Elektrobusse werden in diesem Jahr erwartet, die gesamte Busflotte soll sukzessive auf emissionsarme bzw. emissionsfreie Antriebe umgestellt werden.

Herausforderungen bleiben

Das Jahr 2024 war ein ereignisreiches Jahr für die Erfurter Verkehrsbetriebe. Zahlreiche Baustellen, ein hoher Krankenstand und der allgemeine Personalmangel führten dazu, dass kurzfristig Fahrten ungeplant ausfielen. Um die Zuverlässigkeit im Betriebsablauf zu gewährleisten, war eine Anpassung des Fahrplans im November notwendig: das Angebot wurde reduziert, Fahrten gestrichen – eine wichtige Entscheidung: Seitdem verzeichneten die Erfurter Verkehrsbetriebe keine ungeplanten Ausfälle mehr, Fahrten sind wieder planbar. „Der öffentliche Nahverkehr steht deutschlandweit vor komplexen Aufgaben. Der allgemeine Fachkräftemangel erschwert es, dringend benötigtes Personal für Fahrdienst und Werkstätten zu gewinnen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Modernisierung und Digitalisierung unserer Infrastruktur. Wir bei der EVAG stellen uns diesen Herausforderungen und wollen für unsere Fahrgäste weiterhin die bestmögliche Mobilität bieten. Die Zahlen von 2024 sind für uns nicht nur ein Erfolg, sondern auch eine Verpflichtung, diesen Weg konsequent weiterzugehen.“, sagt Mario Laube.

Rekordverdächtiges Jahr für die VAG

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg blickt auf ein wegweisendes Jahr 2024 zurück: Mit über 160 Millionen Fahrgästen (Vorjahr: 154 Millionen) verzeichnet das Unternehmen einen erneuten Fahrgastrekord. Wesentliche Faktoren für diesen Erfolg sind die Einführung der neuen Straßenbahnlinien 10 und 11 sowie die hohe Nachfrage nach dem Deutschlandticket.

Fahrgastrekord und steigende Nutzung

Der ÖPNV gewinnt in Nürnberg weiter an Bedeutung: Jeder vierte Weg (24,7 Prozent) in der Stadt wurde 2024 mit Bus oder Bahn zurückgelegt – im Jahr zuvor lag der Anteil bei 23,3 Prozent. Das entspricht einer Steigerung um sechs Prozent. Im Durchschnitt legten die Bürger Nürnbergs 261 Wege im Jahr mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. 2023 waren es 236 Wege. „Diese Zahlen zeigen eindrücklich, dass der ÖPNV nicht nur ein unverzichtbarer Baustein der Verkehrswende ist, sondern auch von den Menschen aktiv angenommen wird“, erklärt Tim Dahlmann-Resing, Vorstandssprecher der VAG. Auf den überlagerten Streckenabschnitten , die sich die Ende 2023 eingeführten Straßenbahnlinien 10 und 11 mit anderen Linien teilen, beträgt der Fahrgastzuwachs über 30 Prozent.  „Diese Erfolge belegen eindeutig, dass es sich lohnt, Finanzmittel in den Ausbau des Angebots zu investieren“, so der VAG-Vorstand.

Abonnements und Digitalisierung als Treiber

Auch die Zahl der Abonnements erreichte 2024 ein neues Rekordniveau: Mit insgesamt 281.000 Abos, darunter 259.000 Deutschlandtickets, war die Nachfrage nach Abos oder Jahreskarten so hoch wie nie zuvor. Das Deutschlandticket Job verzeichnete mit 52.000 Abos eine beeindruckende Wachstumsrate von 82 Prozent gegenüber April 2023. Noch erfolgreicher entwickelte sich das Bayerische Ermäßigungsticket für Studierende und Auszubildende, das im gleichen Zeitraum 175 Prozent auf über 72.000 Abos zulegte.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die steigende Nutzung des ÖPNV ist der einfache Zugang durch digitale Lösungen. Das Deutschlandticket ist ausschließlich digital verfügbar, und auch bei Einzelfahrscheinen der Preisstufe A wird inzwischen jeder zweite über die NürnbergMOBIL-App gekauft, was auch preislich günstiger ist. Die Entwicklung zeigt den wachsenden Einfluss digitaler Services, die den Ticketkauf, die Fahrplanauskunft und die intermodale Routenplanung erleichtern. 

Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz der Erfolge steht die VAG weiterhin vor Herausforderungen: Die Finanzierung eines qualitativ hochwertigen Angebots sowie die Gewinnung von Fachkräften bleiben zentrale Aufgaben. „Unsere Vision ist es, noch mehr Menschen für den ÖPNV zu gewinnen und damit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und Lebensqualität in Nürnberg zu leisten“, betont Dahlmann-Resing.

Doppelspitze für Stahl Netzmanagement

Patrick Janowski ist seit dem 1.10.2024 alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Stahl Netzmanagement GmbH. Er ist seit Juli 2022 im Unternehmen tätig und bleibt der Ansprechpartner für Verkehrsbetriebe. Janowski verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Verkehrssektor, insbesondere im Bereich Spezial-Hardware für den Schienenverkehr.

Inhaber und Gründer Fabian Stahl bleibt weiterhin in der Geschäftsführung. Die personelle Besetzung rundet die Ausgründung des Bereichs Netzmanagement aus der Stahl Computertechnik ab. Stahl Netzmanagement fokussiert sich ganz auf Software und Managed Services für die Vernetzung von Fahrzeugen, Haltestellen, Verkaufsstellen und die Anbindung von Systemen.

PSI veräußert den Geschäftsbereich Mobility

Die PSI Software SE veräußert den Geschäftsbereich Mobility an die Altamount Software GmbH, eine zur Chapters Group AG gehörende Beteiligungsplattform. Über den Kaufpreis der Transaktion ist bis zum Closing der Anteilsübertragung Stillschweigen vereinbart. Ziel der Vertragsparteien ist es, einen Abschluss der Anteilsübertragung im 1. Quartal 2025 zu realisieren. Ein Closing der Transaktion bedarf der Zustimmung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, da die Produkte der PSI Transcom GmbH zur kritischen Infrastruktur Deutschlands gezählt werden.

Der Geschäftsbereich Mobility ist ein Softwareanbieter mit rund 100 Beschäftigten in Deutschland und Polen und einem Fokus auf Mobilitätslösungen für Personal- und Fahrzeugverfügbarkeit in Verkehrsunternehmen. Prägend für den Geschäftsbereich Mobility ist die hohe Wachstumsdynamik bei der Vermarktung von Softwarelösungen für Elektrobusdepots mit durchschnittlichen Wachstumsraten der Umsatzerlöse von etwa 12 Prozent in den letzten Jahren. Die wirtschaftlichen Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung werden wegen der starken Wachstumsraten im Bereich von E-Mobility-Lösungen im öffentlichen Nahverkehr sowohl national wie auch international als überdurchschnittlich eingeschätzt.

PSI will mit dem Verkauf des Geschäftsbereiches Mobility die Fokussierung auf industrielle Software für die Bereiche Netz- und Energiemanagement, Prozessindustrie und Stahl, Diskrete Fertigung sowie Logistik fortsetzen. Der Vorstand der PSI hat im Rahmen der Strategie PSI Reloaded angekündigt, eine aktive Portfoliostrategie zu betreiben. Damit wird die Grundlage für langfristiges Umsatz- und Ergebniswachstum gelegt sowie konsequente Kapitalallokation erreicht. Durch die Veräußerung des Geschäftsbereiches Mobility und damit etwa 5 Prozent der gesamten Konzernaktivitäten der PSI ergeben sich keine wesentlichen Veränderungen der relevanten Steuerungskennzahlen für die PSI.

„Wir sind uns der großen Verantwortung gegenüber dem Team und den Kunden der PSI Transcom GmbH bewusst und freuen uns auf den gemeinsamen Weg! Unsere Altamount-Plattform ist das richtige langfristige Zuhause für diesen Anbieter von „mission-critical“ Software. Wir sind stolz auf Andreas Philippi und sein Team, die binnen sechs Monaten nun bereits den zweiten Carve-Out eines Softwareunternehmens aus einem multinationalen Konzern sehr effektiv umgesetzt haben. Wir bedanken uns dabei für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Team der PSI Software SE, die wir gerne weiter intensiveren wollen.“

Chapters CEO Jan-Hendrik Mohr

Quelle: PSI Software SE

Robel gründet Vertriebs- und Servicegesellschaft in der Schweiz

Die Robel Gruppe investiert in Kundennähe und erweitert ihre Leistungen im Wachstumsmarkt Schweiz. Seit 9. Dezember 2024 hält die Robel Holding GmbH 100 Prozent an der neu gegründeten Plasser Robel Services Schweiz AG (PRS CH) mit Sitz in Brugg. Die Geschäftsleitung übernimmt Vinzenz Bindschädler, zuletzt Geschäftsführer der Josef Meyer Rail AG.

Der Fokus der PRS CH liegt vorerst auf Servicedienstleistungen für die große Bestandsflotte an schienengebundenen Fahrzeugen der Marken Plasser & Theurer und Robel in der Schweiz. Zusätzliche Ressourcen stellt das Schwesterunternehmen Plasser Robel Services an den Standorten München, Opladen und Freilassing.

Geschäftsführer Vinzenz Bindschädler: „Mit der neuen Niederlassung rücken wir ein gutes Stück näher ans Marktgeschehen und unsere Kunden haben gleichzeitig einen Ansprechpartner vor Ort für Robel und Plasser & Theurer. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit der Robel Gruppe.“

Quelle: Robel