Der Bundesrat hat heute die 10. Eisenbahnrechtsänderungsverordnung (ERÄV) beschlossen. Die Verordnung regelt den Umgang mit Umbauten und Modernisierungen an Schienenfahrzeugen neu und schließt eine Lücke in der Zulassungsreform. Der Bundesrat hat damit einen weiteren wichtigen Baustein im Mosaik der Zulassungsreform gelegt. „Die neue Verordnung schafft nicht nur bessere Planungssicherheit für Bahntechnikhersteller in einem bislang noch ungeregelten Bereich der Zulassungsreform“, erklärt Axel Schuppe, Geschäftsführer des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB). „Sie ist auch gut für die Fahrgäste der Bahnunternehmen. Die Neuregelung bietet nun klare Verfahren, um über die lange Lebensdauer von Zügen über 30 bis 40 Jahre die Komfort- und die Zugleitausrüstung zeitgemäß anpassen zu können.“
Mehr Anerkennung, mehr Geld, mehr ÖPNV
Eine klare Forderung nach „Mehr!“ an die Vertreter einer neuen Grün-Schwarzen Koalition in Stuttgart war der Tenor des Verbandes Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. (WBO) auf seinem gestrigen, 23. ÖPNV Kongress vor mehr als 250 Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Konkret wurde er bei der Forderung von 20 Millionen Euro bei der Busförderung, die zwar „unter Finanzierungsvorbehalt“ von Ministerialdirektor Uwe Lahl in seinem Grußwort in Aussicht gestellt wurden.
Der WBO-Vorsitzende Klaus Sedelmeier machte deutlich, dass die formulierten Verbesserungen dem Fahrgast zu Gute kämen. Stagnation bedeute Rückschritt in der staugeplagten Metropolregion Stuttgart, aber vor allem in der Fläche.
Start für „Flüchtlingsticket“ in Hessen
Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Hessen erhalten beginnend ab Mai ein so genanntes Flüchtlingsticket. Mit dem Ticket können sie Busse und Bahnen innerhalb des Kreisgebietes der jeweiligen Erstaufnahmeeinrichtung nutzen. „Das Ticket gilt für alle Flüchtlinge in den Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen. Wir ermöglichen es ihnen damit, sich ab dem ersten Tag mit dem ÖPNV fortzubewegen“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Freitag in Wiesbaden.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für die konkrete Abwicklung. Das Flüchtlingsticket soll in den Hausausweis integriert werden, den jeder Flüchtling bei der Neuaufnahme in einer der Erstaufnahmeeinrichtungen zur Registrierung erhält. Dieser Ausweis hat das Format einer Kreditkarte und besteht aus Kunststoff. Die Vorderseite des Ausweises ist mit einem Foto des Inhabers versehen. Die bislang freie Rückseite wird zukünftig mit einem ÖPNV-Ticket bedruckt. „Die Verkehrsverbünde RMV, NVV und VRN haben an dieser Lösung maßgeblich mitgearbeitet“, so Al-Wazir.
Der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, sagte über die Einführung dieser Leistung: „Ich habe inhaltlich schon immer den Standpunkt vertreten, dass die Sachleistungen, die wir den Menschen in den Erstaufnahmeeinrichtungen gewährt haben, die bessere und adäquatere Hilfe darstellt. Nach der bundesweiten Gesetzesänderung, ist es nun möglich, den Anteil der Sachleistungen zu erhöhen und damit die Geldleistungen zu reduzieren.“
Mit dem Ticket kann jeder Flüchtling in dem Landkreis, in dem sich die Erstaufnahmeeinrichtung befindet, welcher er zugewiesen wurde, die angebotenen Nahverkehrsleistungen in Anspruch nehmen. Mit Zuweisung in die Kommune ist die Gültigkeit auf den Zeitraum beschränkt, für den der Anteil des Taschengeldes abgerechnet wurde.
Das Flüchtlingsticket wird von den Flüchtlingen selbst über eine obligatorische Solidarabgabe finanziert. Das Ticket kostet für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahre bis zu 14 Euro, für erwachsene Flüchtlinge maximal 23 Euro monatlich. Kinder bis einschließlich 5 Jahren fahren in Begleitung im ÖPNV ohnehin kostenlos. Der Betrag wird jedem Flüchtling automatisch von seinem monatlichen Taschengeld abgezogen. Der notwendige persönliche Bedarf beträgt je nach Alter und Familienstand zwischen 76 und 135 Euro. „Wenn jetzt das Flüchtlingsticket als Sach- statt Geldleistung ausgezahlt wird profitieren davon alle. Weil alle Flüchtlinge verpflichtend ein entsprechendes Ticket erhalten, sind die Preise vergleichsweise günstig“, so Al-Wazir.
Al-Wazir weiter: „Das ist ein wichtiger Beitrag, damit Flüchtlinge auch am sozialen Leben teilhaben können. Sei es die Fahrt zum Sprachkurs, zum nächsten größeren Supermarkt oder einfach in den nächstgelegenen Ort – all das ermöglichen wir mit dem Flüchtlingsticket.“ Die hessischen Verkehrsverbünde erhalten durch diese vertriebliche Vereinfachung gesicherte Einnahmen für die in Anspruch genommenen Verkehrsleistungen.
Neue XL-Gelenkbusse und große Elektrobusse für Wien
Die Wiener Linien erneuern ihre Busflotte vorrangig nach ökologischen Gesichtspunkten: Bis 2019 verjüngen weitere 53 Normalbusse, 84 Gelenkbusse, 62 XL-Gelenkbusse (20m) mit rund 20 Prozent mehr Platz und bis zu sieben große Elektrobusse die Flotte. Umweltfreundlichkeit, niedrigste Emissionswerte, die deutliche Unterschreitung der Euro-6-Norm, Wirtschaftlichkeit und ein hoher Fahrgastkomfort sollen auch in der aktuellen Ausschreibung die wesentlichen Punkte darstellen.
Die zweite Phase der Busmodernisierung basiert auf neuerlichen Tests, die gemeinsam mit der TU Graz durchgeführt wurden. Dabei wurden die bereits in Betrieb befindlichen Euro-6-Busse erneut im Linienbetrieb auf Herz und Nieren überprüft. Die Testwerte haben sich im Vergleich zu jenen vor der ersten Ausschreibung nochmals deutlich verbessert. Grund dafür ist die optimale Anpassung der Busse an die Wiener Topografie. Die Rußemissionen befinden sich laut den Wissenschaftlern an der Nachweisbarkeitsgrenze. Gegenüber den Vorgängermodellen konnte bei den Gelenkbussen der CO2-Ausstoß um 44 Prozent und die NOx-Emissionen um mehr als das 15-fache reduziert werden.
Teil der Busausschreibung sind auch Elektrobusse mit einer Länge von 12 Metern: „Wien bleibt bei der Elektromobilität Vorreiter. Wir haben bereits mit einem weltweit einzigartigen Ladesystem gezeigt, wo die Reise hingeht“, so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer, der darauf verwies, dass in Wien – als einzige Stadt in Europa – bereits seit über zwei Jahren zwei Linien (2A und 3A) komplett mit E-Bussen betrieben werden. „Nachhaltige urbane Mobilität braucht Vorreiter und Vorbilder. Jetzt setzen wir uns mit den bisher längsten Elektrobussen im Linienbetrieb in Bewegung.“
Abellio Rail Mitteldeutschland erweitert Geschäftsführung
Abellio Rail Mitteldeutschland hat seine Geschäftsführung um zwei weitere Geschäftsführer erweitert. Der bisherige Leiter Betriebsmanagement Stephan Schreier, der Abellio Rail Mitteldeutschland vom ersten Tag an mit aufgebaut hat, vertritt als neuer Geschäftsführer Betrieb ab sofort die Unternehmensbereiche Betriebsmanagement, Instandhaltungsmanagement sowie Qualität & Service. Gleichzeitig wird er wie bisher die Funktion des Eisenbahnbetriebsleiters innehaben. Neu im Unternehmen ist Carmen Maria Parrino. Sie verantwortet als Geschäftsführerin die Bereiche Finanzen, IT, Tarif, Vertrieb & Erlösmanagement und ist auch für rechtliche Fragen zuständig. Vor dem Wechsel zu Abellio war sie zunächst bei einem renommierten Dienstleistungsunternehmen im Finanzsektor tätig und konzentrierte sich dort auf kaufmännische Prozesse und Unternehmensentwicklung.
Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio Rail Mitteldeutschland wird Dirk Ballerstein, der Abellio Rail Mitteldeutschland bereits seit 2014 vorsteht.
BVG: Gutes Ergebnis 2015
Nach dem ersten positiven Geschäftsergebnis der Nachkriegsgeschichte im Vorjahr hat die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) 2015 nachgelegt. Mehr Fahrgäste, mehr Stammkunden, mehr Fahrgeldeinnahmen, mehr Investitionen und ein deutliches Plus im Jahresergebnis. Jetzt sind die Zahlen offiziell. Der BVG-Aufsichtsrat billigte in seiner heutigen Sitzung den Jahresabschluss 2015. Mit einem Plus von 18,3 Millionen Euro im handelsrechtlichen Jahresergebnis konnte die BVG ihr Ergebnis gegenüber 2014 noch einmal um mehr als 10 Millionen Euro verbessern. „Davon profitieren alle unsere Fahrgäste. Wir können davon rund 50 neue Busse kaufen“, sagt Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb der BVG. Zudem senkte das landeseigene Unternehmen seinen Schuldenstand weiter, zum Jahresende 2015 auf 698,5 Millionen Euro.
DB-Klimaschutzziele
„Wir zielen auf 30 Prozent spezifische CO₂-Einsparung über all unsere Verkehre im Konzern im Vergleich zu 2006 – und legen damit gegenüber unseren bisherigen Anstrengungen um 50 Prozent zu", kündigte Deutsche-Bahn-Vorstand Ronald Pofalla heute an. Zusätzlich steigere der Konzern den Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix des DB-Schienenverkehrs auf 45 Prozent. Für 2020 setze man damit einen fast 30 Prozent höheren Wert an, als ursprünglich in der Konzernstrategie DB 2020 vorgesehen. Ein weiterer Punkt: Carsharing. Die Faster-Flotte verfügt über 700 elektrisch betriebene Fahrzeuge.
Klimaschutzziele der Deutschen Bahn
Zum heute angekündigten Klimaschutzziel 2020 der Deutschen Bahn AG, im Vergleich zu 2006 dreißig Prozent CO2 einsparen zu wollen, erklärt Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclub VCD: „Es ist gut, dass die DB AG trotz der bekannten wirtschaftlichen Probleme ihre Anstrengungen zur Minderung der CO2-Emissionen intensiviert und nochmals nachlegt. Das Engagement der Eisenbahnen für den Klimaschutz ist im Verkehrsbereich einzigartig. Kein anderer Verkehrsträger hat in den vergangenen Jahren mehr Reduktion bei den CO2-Emissionen erreicht. Und das, obwohl die Schiene von der Politik gegenüber anderen Verkehrsträgern benachteiligt wird. Die Bundesregierung müsste die Bahnen für ihr Klimaengagement belohnen statt zu geißeln. Die neuen Ziele der Deutschen Bahn AG hätten nichtsdestotrotz noch ambitionierter sein können, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien. Ein Anteil der Erneuerbaren von 45 Prozent bis 2020 – da ist noch viel Luft nach oben.“
MunichExpo startet eMove360°
MunichExpo geht mit einem komplett überarbeiteten Konzept in das Messejahr 2016 und bringt erstmals die eMove360° an den Start. Vom 18.-20. Oktober 2016 steigt in der Messe München (Halle A5 und A6) die Premiere der eMove360° Europe 2016 – International Trade Fair for Mobility 4.0 – electric – connected – autonomous. Es hat sich gezeigt, dass die Mobilität der Zukunft weit mehr als Fahrzeuge und Fahrzeugtechnologie umfasst. Deswegen wolle man künftig stärker auf die Schwerpunktthemen vernetztes und autonomes Fahren sowie das Thema Urban & Mobile Design setzen. Detaillierte Informationen gibt es hier.”
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Kostenfreies WLAN für Fahrgäste in Hamburg
Kostenfrei und bequem ins Internet – Fahrgäste der meistgenutzten Buslinie Deutschlands, der MetroBus-Linie 5, können diesen Service ab sofort nutzen. Den offiziellen Startschuss für das Projekt der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) gaben heute der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof, HOCHBAHN-Chef Henrik Falk und wilhelm.tel-Geschäftsführer Theo Weirich. Mit nur einem Klick sind die Fahrgäste im Netz und können direkt lossurfen. Auch die beiden U-Bahn-Haltestellen Mönckebergstraße und Borgweg der U3 bieten einen direkten WLAN-Zugang. In den kommenden sechs Monaten sollen neben technischen Aspekten vor allem Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten der „WLAN-Fahrgäste“ gesammelt werden. Zum Ende des Pilotbetriebes sollen im Herbst die Ergebnisse ausgewertet werden und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fallen. Ziel ist ein flächendeckender Zugang in allen Bussen und U-Bahn-Haltestellen der HOCHBAHN. Derzeit fahren knapp 1 000 Busse für die HOCHBAHN, und es gibt 91 U-Bahn-Haltestellen.