NRW und der Bundesverkehrswegeplan

Verkehrsminister Michael Groschek sieht das Land Nordrhein-Westfalen gut aufgestellt, um die verkehrlichen Herausforderungen der kommenden Jahre meistern zu können. Das machte er heute anlässlich des Ausschusses für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr im Landtag deutlich. Nachdem im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) fast 38 Prozent aller Sofortmaßnahmen zur Staubeseitigung in NRW ergriffen werden sollen, will Groschek das größte Anti-Stau-Programm umsetzen, das Nordrhein-Westfalen je erlebt hat.
 Auch im Schienenbereich sind laut Groschek für NRW wichtige Projekte im Entwurf des BVWP zu finden: So sei der RRX mit einem Volumen von 1,72 Milliarden Euro in den vordringlichen Bedarf „Engpassbeseitigung“ eingestuft worden. Die Landesregierung werde darauf bestehen, dass dieses herausragende Projekt vollständig verwirklicht wird.
 „Der Entwurf des BVWP zeigt, dass sich die verkehrspolitischen Maßstäbe in Berlin und Düsseldorf inzwischen angleichen. Endlich will der Bund im bevölkerungs- und verkehrsreichsten Bundesland in angemessener Höhe in die Infrastruktur investieren, höchste Priorität hat die Engpass- und Staubeseitigung und es wird deutlich mehr Geld in den Erhalt gesteckt“, so Groschek.

Schnellbusring rund um Frankfurt

Mehr Verbindungen und kürze Fahrzeiten: Dies ist das Ziel der schrittweisen Einführung eines Rings von Schnellbuslinien, welchen der RMV derzeit rund um Frankfurt einrichtet. Ab Dezember 2016 werden dann fünf neue Schnellbuslinien die wichtigen Umsteigepunkte im Ballungsraum noch besser untereinander vernetzen. Zuvor hatte der Verkehrsverbund über zwei Jahr sehr erfolgreich eine Schnellbuslinie zwischen Königstein und Karben (Linie 260) getestet. Schon nach wenigen Monaten nutzen mehr als 1.000 Fahrgäste jeden Werktag die Linie 260. Ab Dezember 2016 wird es rund um Frankfurt folgende Schnellbuslinien geben: X17: Hofheim – Frankfurt Flughafen, X19: Frankfurt Flughafen – Neu Isenburg – Obertshausen – Hanau, X26: Wiesbaden – Bad Homburg, X27: Königstein – Karben und X57: Frankfurt Fechenheim – Hanau. Das Konzept der Schnellbusse basiert auf dem Regionalen Nahverkehrsplan, mit welchem der RMV im Jahr 2014 die Rahmenbedingungen für den ÖPNV in den kommenden Jahren gesetzt hat. So erhält neben Bad Homburg auch Hofheim als Kreisstadt eine umsteigefreie Direktverbindung zur Landeshauptstadt Wiesbaden. Auch verringert sich die Fahrzeit von Hofheim nach Königstein von 50 auf 23 Minuten. In den kommenden Jahren wird das Schnellbus-Liniennetz schrittweise weiter ausgebaut, Ziele wie Nidderau und Erlensee im Main-Kinzig-Kreis aufgenommen und der Linienring um Frankfurt vervollständigt.

Mobilität neu denken

Am 12. und 13. April stand die new mobility 2016 auf dem Leipziger Messegelände im Zeichen des Themas „Mobilität neu denken“. Fachbesucher aus der Automobilindustrie, Stadtplaner und -entwickler, Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie Vertreter der öffentlichen Hand diskutierten über zukünftige, verkehrsträgerübergreifende Mobilität in vernetzten Infrastrukturen von Städten und Regionen. 65 hochkarätige Referenten und Experten aus vier Ländern (Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz) prägten den new mobility Kongress. Über 600 Kongressteilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum informierten sich über aktuelle und neue Mobilitätsentwicklungen. Im Rahmen der begleitenden Ausstellung präsentierten 42 Aussteller innovative Produkte, Projekte und Dienstleistungen zur Mobilität von morgen.
„Die dritte new mobility mit ihrem eigenständigen Format war erfolgreich. Sie hat ihr Alleinstellungsmerkmal, etablierte und neue Akteure der Mobilität miteinander zu vernetzen, erneut unter Beweis gestellt. Fachleute aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nutzten die Plattform für einen intensiven Austausch zur Mobilität der Zukunft“, so Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe.

Wohin·Du·Willst-App jetzt in neun Sprachen nutzbar

Die Wohin·Du·Willst-App ist ab sofort in neun Sprachen verfügbar. Neben Deutsch kann sie auf Albanisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Persisch/Farsi, Portugiesisch, Serbisch und Spanisch genutzt werden.
Die App bietet die deutschlandweite Fahrplanauskunft mit dem Öffentlichen Personennah- (ÖPNV) und Fernverkehr, die Anzeige von Echtzeitdaten und die Speicherung der Fahrtwünsche. Sie ist wiederabrufbar auch im Offline-Modus und durch einfache und intuitive Bedienung sehr nutzerfreundlich.
Speziell für Ausländer und Flüchtlinge, die sich mit dem ÖPNV in Deutschland noch nicht oder nicht genau auskennen, wurde die App erweitert und ist damit im Alltag äußerst hilfreich. Schritt für Schritt wird die Benutzung von Bus, Bahn oder Mitfahrgelegenheiten wie flinc erklärt. Außerdem wird das korrekte und sichere Verhalten an Bushaltestellen, Bahnhöfen, Gleisen, im und am Bus oder Zug beschrieben.
Von der Wohin·Du·Willst-App profitieren besonders ÖPNV-Nutzer in ländlichen Regionen. Das Smartphone ist die Datenzentrale für Planung und Durchführung von Fahrten, vernetzt multimodal Verkehrsangebote wie Busse, Bedarfsverkehre und Mitfahrgelegenheiten. Die App funktioniert deutschlandweit. Busse, Bahnen, Anruftaxi oder Mitfahrgelegenheiten von flinc – die App zeigt alle Verkehrsverbindungen eines Ortes an. Nutzer, die ihre Verbindungen speichern, haben ihren persönlichen Fahrplan immer in der Tasche. Während der Fahrt zeigt die App, wo auf ihrer Route sie sich zurzeit befinden und wann sie ihr Ziel erreichen werden. Die kostenlose App läuft auf iOS- und Android-Geräten.

Dr. Joachim Damasky neuer VDA-Geschäftsführer Technik und Umwelt

Mit Wirkung zum 1. Mai 2016 wird Dr. Joachim Damasky (54) zum Geschäftsführer Technik und Umwelt des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) berufen. Er ist Nachfolger von Dr. Ulrich Eichhorn (54), der am 1. April zum Volkswagen-Konzern zurückgekehrt ist und dort die Steuerung des Konzernbereichs Forschung und Entwicklung übernommen hat.
Als VDA-Geschäftsführer Technik und Umwelt wird Dr. Damasky herstellergruppenübergreifend u. a. zuständig sein für die Themen Technik, Sicherheit, Umweltschutz, Forschung, Qualitätsmanagement, Elektromobilität sowie das Vernetzte und Automatisierte Fahren. Zudem wird er die VDA-Interessen in verschiedenen Gremien, beispielsweise DIN, ISO und TÜV, übernehmen.

Großauftrag für Setra Low Entry Busse

Die Saar-Mobil GmbH übernahm in Neu-Ulm 25 Low Entry Überlandlinienbusse S 415 LE business. Nach dem Gewinn einer europaweiten Ausschreibung entschieden sich die fünf privaten Busbetriebe des Unternehmensverbundes in eine neue Flotte von Setra Omnibussen zu investieren. Die mit jeweils 45 Sitzen ausgestatteten Busse der MultiClass, die mit einem einheitlichen Design an den Haltestellen vorfahren, werden insgesamt 6,5 Millionen Fahrkilometer im Jahr zurücklegen.

3. Deutscher Mobilitätskongress steht in den Startlöchern

Am 19. April findet in Frankfurt der diesjährige Deutsche Mobilitätskongress unter dem Motto „Neue Technologien für die Mobilität von morgen“ statt. 
Das enorme Innovationspotential der Branche zeigt sich beispielhaft in den Kongress-Schwerpunkten automatisiertes Fahren, moderne Fahrzeugantriebe, Verkehrsmanagement sowie barrierefreie Mobilität, Digitalisierung im ÖPNV und Fahrradmobilität. Zwei Diskussionsforen zur Ethik in der Mobilität sowie zu den aktuellen europäischen Entwicklungen runden den Kongresstag ab. Das komplette Programm des DMK 2016 finden Sie hier, die Anmeldung ist bis spätestens 18. April” möglich.
Am Vortag wird das Future Mobility Camp im House of Logistics and Mobility veranstaltet. Weitere Einzelheiten finden Sie hier.
Der Deutsche Mobilitätskongress wird veranstaltet von der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und dem House of Logistics and Mobility (HOLM) in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Technischen Universität Dresden (TU Dresden). Die Nahverkehrs-praxis unterstützt die Veranstaltung als Medienpartner. 

Einigung zwischen Baden-Württemberg und Deutscher Bahn

In den vergangenen drei Jahren hat die baden-württembergische Landesregierung Gelder zurückgehalten, die an die Bahn für steigende Infrastrukturkosten im Regionalverkehr gehen sollten. Bis zum Vertragsende im September 2016 wäre der Deutschen Bahn (DB) eine Summe von 135 Millionen Euro entgangen.
Bei dem Streit ging es darum, ob das Land ab dem Jahr 2007 neben der jeweiligen tatsächlichen Steigerung zusätzlich eine weitere Steigerung von pauschal 1,5 Prozent zu zahlen hätte.
Nun haben sich Regierung und Bahn darauf geeinigt, dass der DB die Hälfte zustehe, also 67,5 Millionen Euro. Die Bahn wiederum verzichtet auf Zinszahlungen, die sich in der Zeit auf 20 Millionen Euro angehäuft hätten.
Für die Restlaufzeit des Verkehrsvertrags verspricht die Bahn, im Nahverkehr mehr Züge einzusetzen. Ältere Züge sollen schneller modernisiert werden. So soll es in 23 Doppelstockwagen eine Klimaanlage geben. Diese Leistungen der Bahn entsprechen nochmals einem Wert von 20 Millionen Euro.

ACE: Maut für Fernbusse längst überfällig

Der Fernbusmarkt boomt, die Fahrgastzahlen schießen seit Jahren in die Höhe. Unter der zunehmenden Zahl an Bussen leiden jedoch auch die Straßen und Brücken. Der ACE Auto Club Europa unterstützt deshalb die Forderung nach einer Ausweitung der Lkw-Maut auf Fernbusse, die im Vorfeld Verkehrsministerkonferenz laut wurde. Einen entsprechenden Schritt bezeichnete der Club als „längst überfällig“.
Der Club begründet dies mit einem größeren Verschleiß der Straßen durch Fernbusse und stellt in einem Rechenbeispiel klar, dass die Maut für Fernbusse, sollte sie an den Fahrgast weiter gegeben werden, lediglich 20 Cent je 100 km Mehrkosten verursachen würde.

Fernbusmaut erschwert Wettbewerb auf Kosten preissensibler Bevölkerungsgruppen

Eine Fernbusmaut würde die Mobilität für einkommensschwache Haushalte unangemessen verteuern. Deshalb lehnt der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) mit Blick auf die Verkehrsministerkonferenz solche Überlegungen ab. Die Hauptgeschäftsführerin des bdo, Christiane Leonard, sagte am Donnerstag in Berlin: „20 Millionen Fernbuskunden, das ist ein Viertel der Bundesbürger, setzen auf ein verlässliches Wort der Politik für eine günstige und sichere Verkehrsalternative. Sie lehnen Preissteigerungen von mehr als zehn Prozent ab.“ Die Landesminister hatten sich direkt nach der Wahl mit 16 zu 0 gegen eine Maut ausgesprochen.