Angesichts von Gewalttaten in Bussen und Bahnen wollen die Verkehrsminister der Länder offenbar eine flächendeckende Videoüberwachung einführen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" heute berichtet, sieht dies eine Beschlussempfehlung für die Ende der Woche stattfindende Verkehrsministerkonferenz vor. In dem Beschlusspapier wird sich dafür ausgesprochen, eine "flächendeckende, tageszeitunabhängige Videoaufzeichnung in öffentlichen Verkehrsmitteln" möglich zu machen. "Das Gefühl der Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr ist für Fahrgäste in Bussen und Bahnen von größter Bedeutung", sagte der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) der Zeitung.
Acht Coradia Lint für die DB Regio
Alstom wird acht neue Coradia Lint Regionalzüge an die DB Regio liefern. Der Auftragswert beträgt insgesamt rund 40 Mio Euro. Alle Züge sollen bis März 2019 ausgeliefert und im Dieselnetz Nürnberg eingesetzt werden, wo sie die bereits bestehende Flotte der 27 Züge, die Alstom im Jahr 2008 geliefert hat, ergänzen werden.
Deutschland nur auf Platz 6 beim Bahnfahren
Deutschland gehört zu den sieben europäischen Ländern, in denen jeder Bürger statistisch gesehen mehr als tausend Kilometer im Jahr mit der Bahn fährt. Nach der jüngsten Aufstellung der europäischen Schienenregulierungsplattform IRG-Rail waren die Schweizer und die Österreicher europaweit die fleißigsten Bahnfahrer. Danach legte jeder Schweizer im Jahr 2014 durchschnittlich 2.429 Kilometer mit der Bahn zurück. Die Österreicher kommen mit 1.426 Kilometern auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille im Bahnfahren geht an Frankreich mit 1.361 Kilometern pro Bürger. Deutschland platzierte sich mit 1.115 Bahnkilometern pro Einwohner hinter Dänemark und Schweden auf Platz 6 und liegt damit über dem Durchschnitt von 961 Bahnkilometern pro Bürger.
„Die deutschen Bahnfahrer gehören zur Vielfahrer-Liga in Europa“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Freitag in Berlin. „Statistisch gesehen legt jeder Deutsche jährlich die Strecke Berlin – Rom mit dem Zug zurück. Allerdings zeigen die Werte der Schweizer und der Österreicher, dass bei uns noch viel mehr drin wäre.“ Flege verwies darauf, dass „beide Nachbarn eine entschiedene Verkehrspolitik zugunsten der umweltfreundlichen Schiene betreiben“. Damit Deutschland eines Tages auch zum Bahnfahrer-Eldorado werden könne, müsse die Verkehrspolitik jetzt eine Trendwende einleiten. „Ausbau der Schieneninfrastruktur, mehr Angebote, die zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn verlocken, faire Rahmenbedingungen beim Wettbewerb zwischen Schiene, Straße und Flieger: Mit solchen politischen Weichenstellungen könnte sich das traditionelle Autoland durchaus zum Vorreiter einer modernen nachhaltigen Mobilität entwickeln“, sagte Flege. „Leider hängt die ehrgeizige deutsche Energiewende bisher ohne eine entsprechende Verkehrswende in der Luft.“
Liebherr erhält Auftrag zur Ausrüstung von Straßenbahnen in San Francisco
Liebherr-Transportation Systems hat von Siemens einen Auftrag für die Lieferung von hrydraulischen Lenkungsfedern für deren neue Straßenbahnen erhalten, die in San Francisco, Kalifornien (USA), betrieben werden sollen. Der Auftrag umfasst 215 Einheiten sowie die Option zur Lieferung weiterer 45 Einheiten für Straßenbahnen, die von Siemens im Produktionszentrum in Sacramento, Kalifornien (USA), gefertigt werden. Die Fahrzeuge werden durch die San Francisco Municipal Transportation Agency (SFMTA) auf den Linien betrieben, mit denen die Stadtteile von San Francisco bedient werden. Die Auslieferung der Lenkungsfedern an Siemens beginnt im Laufe des Jahres.
März-April-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen
Sicherheit zu gewährleisten ist im weiteren Sinne auch Service am Fahrgast. Insoweit können beide Bereiche in einem Themenblock behandelt werden, denn inhaltlich ist der Übergang zwischen ihnen fließend. Auf 30 Seiten lesen Sie in der März-April-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis viel Interessantes und Neues über aktuelle Entwicklungen und Projekte sowohl Sicherheit als auch Service für Fahrgäste betreffend. Außerdem berichten wir über die neue Wehrhahnlinie in Düsseldorf und das bdo-Experten-Forum „Bus 4.0“.
Hier finden Sie alle Themen der März-April-Ausgabe.
Zahlenspiegel der BVG für das Jahr 2015
Mehr als eine Milliarde Menschen waren im vergangenen Jahr mit den Bussen, Bahnen und Fähren der BVG unterwegs. Die Fahrgastzahl stieg von 977,8 Millionen im Jahr 2014 auf 1.010,3 Millionen. Zugleich wuchs die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ca. 700 auf nun ca. 14.000. Mehr Busse, mehr Fahrten am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), mehr Fahrscheinautomaten und nicht zuletzt mehr Kilometer Straßenbahnnetz – diese und viele andere Fakten finden sich jetzt im aktuellen Zahlenspiegel 2016 der BVG.
Das Rückgrat des Berliner Nahverkehrs bildet weiterhin die U-Bahn mit 534,5 Millionen Fahrgästen im Jahr 2015 (2014: 517,4 Millionen). Auch in Bussen und Straßenbahnen wurde ein deutliches Plus gezählt. Gemeinsam sorgten und sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei großen Betriebsbereiche dafür, dass die wachsende Stadt rund um die Uhr mobil bleibt.
Neuer Fahrgastrekord im öffentlichen Personenverkehr
Der Öffentliche Verkehr in Deutschland hat einen neuen Fahrgastrekord verbucht. Rund 11,2 Milliarden Menschen haben 2015 Busse und Bahnen im Linienverkehr benutzt. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die jetzt auch die vorliegenden Zahlen des vierten Quartals 2015 beinhalten.
„Stabile Zahlen für den ÖPNV und Wachstum im Fernverkehr für die Busse stimmen uns positiv", sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) am Donnerstag in Genf am Rande einer Versammlung der International Road Transport Union (IRU). Leonard: „Der Fernbus zeigt gemeinsam mit der Eisenbahn, dass im Fernverkehr gemeinsames Wachstum möglich ist. Der Fernbus hat der Bahn keinen Fahrgast abgenommen."
Die Bahn landet im Fernverkehr mit 131 Millionen Passagieren abermals auf dem Rekordniveau von 2013. Mit insgesamt 151 Millionen Passagieren zeigten Bus und Bahn im Fernverkehr, dass sie dem Motorisierten Individualverkehr Fahrgäste abtrotzen können. Leonard: „Das Wachstum des Öffentlichen Personenverkehrs auf der langen Distanz ist somit auch ein starkes Argument für Marktliberalisierung im Sinne von Klimaschutz und Verkehrssicherheit."
„Dass die Fahrgast-Zahlen im ländlichen Raum zurückgehen, kann die privaten Omnibusunternehmen, die dort im Nahverkehr tätig sind, trotzdem nicht erfreuen“, fügte Leonard hinzu.
Verknüpfung der Verkehrsträger
Xerox stellt auf der Intertraffic Amsterdam 2016 vom 5. bis 8. April eine innovative Lösung für Reisende vor: den Xerox Mobility Companion. Er interagiert mit den Systemen verschiedener Transportanbieter einer Stadt oder Region. Der Xerox Mobility Companion umfasst dabei sämtliche verfügbaren Transportoptionen – von Bus über Zug, Fahrrad und Mietwagen bis hin zu Fahrgemeinschaften und Ladestationen für E-Autos.
Elektrobusse im Nahverkehr des Hohenlohekreises
Insgesamt vier Busunternehmer konnten ihre Elektrobusse am 6. April 2016 am Werk der ZIEHL-ABEGG Automotive GmbH offiziell in Betrieb nehmen: Hütter-Lidle Linienverkehr GmbH & Co. KG aus Öhringen, Firma Gerd Eisemann aus Öhringen-Verrenberg, Metzger-Reisen GmbH aus Künzelsau und die Röhler Touristik GmbH aus Schwäbisch Hall. Wenn bis Jahresende noch zusätzlich zwei Busse im Öhringer Stadtverkehr eingesetzt sind, verfügt der Hohenlohekreis voraussichtlich über die größte Flotte an Elektrobussen im regionalen Linienverkehr in ganz Deutschland. Gefördert wurde die Anschaffung der Elektrobusse im Rahmen der Landesinitiative Elektromobilität II.
Neues MAN-Ausbildungszentrum
Beim Busbau sind handwerkliche Fähigkeiten und Fingerspitzengefühl gefragt – umso mehr, wenn es sich bei nicht um ein Standardfahrzeug sondern um eine Maßfertigung nach Kundenwunsch handelt, wie es im MAN Bus Modification Center in Plauen zum Alltag gehört. Daher setzt MAN Truck & Bus auch an diesem Standort auf die qualifizierte Ausbildung eigener Nachwuchskräfte. Damit dies noch besser gelingt, entstand nach der Neuausrichtung des Standortes auch eine neue Ausbildungswerkstatt, die eine sehr gute Ausbildung der Auszubildenden in allen Bereichen ermöglicht. Auf 320 qm können die zurzeit 16 angehenden Kfz-Mechatroniker, Karosserie- u. Fahrzeugbaumechaniker, Tischler, Fahrzeuglackierer, Fachkräfte für Lagerlogistik und Industriekaufleute nun in modernster Umgebung lernen.