Deutschlandticket ist für viele Menschen zu teuer

Das Deutschlandticket entlastet laut BUND vor allem Pendler und Vielfahrer. Für Menschen mit geringem Einkommen ist demnach der Preis von 49 Euro im Monat oft zu hoch. Damit auch sie die Vorteile nutzen können, sollte das Deutschlandticket nach Ansicht des BUND bundesweit durch ein Sozialticket ergänzt werden. Das sollte maximal 29 Euro monatlich kosten und aus Bundesmitteln finanziert werden. Einige Bundesländer planen bereits, das Ticket für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Schüler, Auszubildende, Bürgergeldempfänger oder Studenten günstiger anzubieten. Bisher sind Arbeitnehmer im Vorteil, die die Steuer- und Abgabefreiheit von Fahrtkostenzuschüssen nutzen, so der BUND. Damit können die Kosten teils auf unter 20 Euro monatlich fallen.
Die Einführung des Deutschlandtickets darf für den Verband nicht zu Finanzproblemen bei Verkehrsverbünden oder -unternehmen führen. Bund und Länder müssen nach seiner Ansicht den ÖPNV langfristig und ausreichend finanzieren. Kurzfristige und schwankende Fördermittel reichen für den BUND nicht aus, da Betrieb und Personal dauerhaft Kosten verursachen. Darüber hinaus müssten auch langfristige Planungen und der Ausbau des Nahverkehrs finanziert werden. Um das zu erreichen sollte die Bundesregierung die Regionalisierungsmittel, die zur Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs an die Länder fließen, dauerhaft erhöhen. Das im Koalitionsvertrag beschlossene Ziel, die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln, kann laut BUND nur erreicht werden, wenn der Finanztopf für den ÖPNV massiv aufgestockt wird.

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)

Aufspaltung des Bahn-Konzerns?

Angesichts der Dauerkrise bei der Deutschen Bahn will die Union den Konzern aufspalten. Von der Lokführergewerkschaft GDL und dem Fahrgastverband Pro Bahn gibt es für die Forderung Unterstützung.
Die Pläne der Union zur Aufspaltung der Deutschen Bahn treffen bei der Lokführergewerkschaft GDL auf Zustimmung. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sagte dem Nachrichtenradio MDR aktuell, das derzeitige System führe zu Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit. Deshalb sei es richtig, mit einem Schnitt die Infrastruktur herauszutrennen und dafür Sorge zu tragen, dass die Infrastruktur stärker vom Bund geführt und kontrolliert werden kann. Der Vorschlag der Union, die Bereiche Netz, Bahnhöfe und die Energiesparte aus dem Verbund herauszulösen und in einer Infrastruktur GmbH des Bundes zu bündeln, sei richtig.
Am Wochenende war ein Positionspapier der Unionsfraktion im Bundestag bekannt geworden, das die Aufspaltung des Konzerns vorsieht. In dem auf sechs Seiten zusammengefassten Konzept wird der Zustand der Deutschen Bahn (DB) scharf kritisiert: Unpünktlichkeit, kaputte Züge und Unzuverlässigkeit seien bei vielen Reisen mit dem Zug an der Tagesordnung.
Die angestrebte Verkehrsverlagerung auf die Schiene sei in den vergangenen Jahren nicht erreicht worden. Deshalb sei eine große Bahnreform und die Trennung von Infrastruktur (Schienen und Bahnhöfe) und Transportbetrieb erforderlich. Der Infrastrukturbereich soll demnach in eine bundeseigene, weisungsgebundene GmbH überführt werden. So soll das Verkehrsministerium stärkeren Zugriff auf den Aus-, Neu- und Umbau der Schiene erhalten.

Quelle: tagesschau.de

Statement Bahn für Alle

Das Bündnis Bahn für Alle ruft die Mitglieder der SPD in Bundestag und Bundesregierung dazu auf, eine einheitliche Bahn zu garantieren und die aktuellen Vorschläge zu einer Zerschlagung zurückzuweisen.

Carl Waßmuth, Sprecher von Bahn für Alle: „Die Unionsparteien fordern einen Umbau der Bahn nach britischem Vorbild. Statt am besten Bahnsystem in Europa, dem der Schweiz, sollen wir uns am schlechtesten orientieren. Die SPD muss die Opposition hier in die Schranken weisen.“

Im Koalitionsvertrag hatte die SPD sich auf eine doppeldeutige Formulierung zur Frage der Trennung von Netz und Betrieb eingelassen. Dort heißt es einerseits: „Wir werden die Deutsche Bahn AG als integrierten Konzern inklusive des konzerninternen Arbeitsmarktes im öffentlichen Eigentum erhalten.“ An anderer Stelle steht: „Die Infrastruktureinheiten (DB Netz, DB Station und Service) der Deutschen Bahn AG werden innerhalb des Konzerns zu einer neuen, gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte zusammengelegt“ sowie „die Eisenbahnverkehrsunternehmen werden markt- und gewinnorientiert im Wettbewerb weitergeführt.“

Dazu Waßmuth: „Gleichzeitig zu trennen und nicht zu trennen geht nicht. Die Unklarheit der SPD rächt sich: CDU und CSU haben den Finger in die Wunde gelegt und bewerben sich damit um eine inoffizielle Jamaika-Koalition in Sachen Bahn-Zerstörung, eventuell bis hin zu einer Grundgesetzänderung. Die SPD muss Farbe bekennen. Statt die Bahn zu zerschlagen und auch den Fernverkehr der Privatisierung preiszugeben, muss endlich im Sinne des Klimaschutzes gesteuert werden.“

Quelle: Bahn für Alle

QBuzz und OV-bureau Groningen Drenthe bestellen eCitaro G

Die ÖPNV-Betreibergesellschaften QBuzz und OV-bureau Groningen Drenthe haben sich für die Anschaffung von 35 Gelenkbussen des Typs Mercedes-Benz eCitaro G mit vollelektrischem Antrieb entschieden. Die 18,13 Meter langen Niederflur-Elektrobusse werden sowohl im Stadtverkehr auf den Qlink-Linien als auch im Regionalverkehr der niederländischen Provinzen Groningen und Drenthe eingesetzt.
Daimler Buses wird bis 2026 insgesamt 25 eCitaro Gelenkbusse für den Regionalverkehr und zehn eCitaro-Gelenkwagen für die niederländischen Qlink-Stadtverkehrslinien an die beiden Betreiber liefern. Die dreitürigen Gelenkfahrzeuge verfügen über NMC 3-Batterien der neuesten Generation mit Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Zellen und einer Energiekapazität von 490 kWh. Die Ladesteckdose befindet sich bei den eCitaro Bussen, die für den Einsatz im Regionalverkehr vorgesehen sind, im Heckbereich. Die Gelenkbusse, die für die Bedienung der Qlink-Linienverkehre bestimmt sind, verfügen zusätzlich zur Lademöglichkeit via Stecker über die Möglichkeit zur Schnellaufladung durch einen Stromabnehmer (Pantograf) auf dem Busdach.

Quelle: Daimler Truck AG            

Gute Nachfrage nach Freiburgs Rad-Verleih-Angebot

„Mit 581.534 Ausleihen im Jahr 2022 haben wir das Vorjahresergebnis um 206.967 Fahrten übertroffen, was einer Steigerung um 55 Prozent entspricht – und im laufenden Monat erreichen wir die 1,5 Millionste Ausleihe,“ freut sich VAG-Vorstand Oliver Benz über die gute Nachfrage nach Freiburgs Rad-Verleih-Angebotes.
Doch die Zahl der Nutzungen ist nicht der einzige Parameter, der nach oben zeigt. Auch die Menge der für das System Registrierten ist im vergangenen Jahr um fast 10.000 auf nahezu 50.000 angewachsen. Aus Sicht der VAG ist besonders erfreulich, dass die durchschnittliche Zahl der Ausleihen je registrierter Person von 9,5 auf 11,8 Fahrten angewachsen ist.
Analog zur immer weiter steigenden Nachfrage wurde seit dem Start von Frelo das Angebot weiter ausgebaut und weitere Ortsteile sowie einzelne Nachbargemeinden mit eingebunden. So stehen derzeit 92 Stationen zum Ausleihen oder Zurückgeben eines Frelos zur Verfügung, das sind nochmals 11 mehr als noch 2021. Außerhalb des Stadtgebietes gibt es von Umlandgemeinden finanzierte Kooperationsstationen wie zum Beispiel in Gundelfingen, Merzhausen oder Umkirch. Und auch die Anzahl der Räder hat sich von 615 auf 720 erhöht.
Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass die LastenFrelos in wenigen Wochen wieder ausgeliehen werden können. Wegen notwendiger technischer Überarbeitungen hatte die Betreiberfirma nextbike sie Anfang Oktober 2022 außer Betrieb genommen. Bis zu ihrer Außerbetriebnahme waren sie 2022 jedoch schon 4.777 Mal – und damit rund 500 Mal mehr als im gesamten Jahr 2021 – ausgeliehen worden.

Quelle: Freiburger Verkehrs AG (VAG)

E-Transporter komplettieren das WienMobil Auto-Angebot

2020 haben die Wiener Linien ihr E-Carsharing-Angebot unter dem Namen WienMobil Auto vorgestellt. Begonnen hat man mit 28 Fahrzeugen. Im Herbst 2022 wurde die Flotte auf 50 E-Autos aufgestockt. Seit April 2023 sind auf Wiens Straßen nun insgesamt 100 WienMobil-Fahrzeuge in allen Bezirken unterwegs, darunter neuerdings auch 20 E-Transporter
Wer in Wien ein geräumiges Fahrzeug für einen Großeinkauf oder eine Übersiedlung benötigt, kann ab sofort die neuen WienMobil E-Transporter mieten. Die Modelle VW ID.Buzz People und Cargo sind emissionslos unterwegs und an 20 Standorten einfach via App buchbar. Die 20 E-Transporter machen die WienMobil-Flotte von insgesamt 100 E-Fahrzeugen komplett. „Mit WienMobil Auto bieten wir den Wiener*innen moderne und komfortable E-Sharing-Mobilität, welche auf die Klimaziele unserer Stadt einzahlt. Das Angebot ist die perfekte Ergänzung zum gut ausgebauten Öffi-Netz und etwas für alle, die sich noch mehr Flexibilität wünschen“, betont Öffi-Stadtrat Peter Hanke.
„Mit Couch oder Esstisch in der U-Bahn fahren war gestern. Die neuen WienMobil E-Transporter sind der komfortable ‚Packesel‘ für alle jene, die auf den privaten Autobesitz verzichten. Unser E-Carsharing bietet das richtige Fahrzeug für alle Wege, die nicht mit den Öffis zu bewältigen sind – ob in Wien oder über die Stadtgrenzen hinaus“, so Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Verbesserungsmaßnahmen für den Bremer ÖPNV

Der Bremer Senat hat gestern (11. April 2023) für mehr als 400 Millionen Euro mehrere Maßnahmen aus dem Klimaschutzpaket beschlossen. Die Projekte aus den sogenannten Fastlanes der Klimaschutzstrategie 2038 wurden im Nachtragshaushalt 2023 beschlossen und umfassen u.a. Verbesserungen im ÖPNV, für die 100 Milliarden Euro bis 2027 veranschlagt werden.
Zur Verbesserung des ÖPNV soll ein Prioritätsnetz aus Straßenbahn- und Busstrecken umgesetzt werden, das mit 85 Prozent den weitaus größten Teil Bremens erschließt und direkte Verbindungen mit der Innenstadt und dem Hauptbahnhof sowie dem Zentrum und Bahnhof Vegesacks und weiteren wichtigen, stadtprägenden Zielen wie Hochschulen, Kliniken, Regionalbahnhöfen, Geschäfts- und Einkaufszentren sowie Gewerbestandorten möglichst mit nur einmaligem Umsteigen schafft. Für dieses Prioritätsnetz gelten gemeinsame Vorgaben an Angebot, Aufgabe, Infrastruktur, Bevorrechtigung und Fahrzeuge.
Zur Erreichung einer optimalen Fahrtzeit ist es daher erforderlich, dass auch die vorhandene Infrastruktur – insbesondere Ampeln – angepasst und die Bevorrechtigung des ÖPNV somit verbessert wird. Weitere infrastrukturellen Begleitmaßnahmen sind der vor Inbetriebnahme erforderliche Neubau von fünf Haltestellen sowie die bauliche Anpassung von nach und nach rund 60 Haltestellen, darunter der Ausbau mehrerer Busendstellen. Teilweise sind auch Veränderungen im Straßenraum erforderlich, um neue Abbiegebeziehungen für den Bus zu gewährleisten und die Gleisnutzung durch Busse für die neuen Linien zu ermöglichen.
Die Finanzierung und Beschaffung der zusätzlich erforderlichen sieben Straßenbahnen und 15 E-Gelenkbusse ist bereits im Februar 2021 durch den Senat beschlossen. Diese Fahrzeuge werden ab Anfang 2025 vollständig verfügbar sein. Aufgrund der Vorlaufzeit für die Planung, Infrastrukturanpassung und erforderlichen Kapazitätsanpassungen von etwa zweieinhalb Jahren muss die Angebotsoffensive jetzt beschlossen werden, um das Angebot bis Mitte 2025 mit diesen zusätzlichen Fahrzeugen umzusetzen. Diese infrastrukturellen Vorlauf- und Begleitkosten bei der BSAG für die Umsetzung belaufen sich bis 2025 auf 16 Millionen Euro. Für weitere 16 Millionen Euro wurden Verpflichtungsermächtigungen beschlossen.
Nach Umsetzung der Angebotsmaßnahmen können CO2-Einsparungen erzielt werden. Gerechnet wird für die Wirksamkeit von Takterhöhungen im ÖPNV bei konservativen Annahmen für diese Stufen der Angebotsoffensive nach Berechnung der BSAG mit einer Einsparung bis zu 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr.
Insgesamt sind für die Fastlane Mobilität rund 600 Millionen Euro vorgesehen. Für das Vorhaben „Verbesserung des ÖPNV” wird von einem Finanzbedarf von insgesamt 100 Millionen Euro bis 2027 ausgegangen.

Quelle: senatspressestelle.bremen.de

Mehr Platz und bessere Qualität in der Berliner S-Bahn

Ab dem 14. April 2023 werden auf den Ringbahnlinien S41 und S42 der Berliner S-Bahn mehr Fahrzeuge und längere Züge eingesetzt. Das Land Berlin hat bei der S-Bahn Berlin GmbH stufenweise mehr Kapazität bestellt und bietet den Fahrgästen mehr Platz und bessere Qualität. Mit dem Einsatz längerer Züge und neuer Fahrzeuge investieren die Länder Berlin und Brandenburg in konkrete Maßnahmen als Beitrag zur Verkehrswende.
Konkret werden ab 14. April 2023 im Rahmen der 4. Betriebsstufe des Verkehrsvertrages Teilnetz Ring (SBR-VV) die planmäßig die Züge der sogenannten Stammzuggruppen der Linien S41 und S42 von 6-Wagen-Zügen auf 8-Wagen-Züge verstärkt und erhalten damit 33 Prozent mehr Platzkapazität. Die Stammzuggruppen bilden das Grundangebot der Ringlinien mit einem 10-min-Takt im Tagesverkehr und einem 15-min-Takt im Nachtverkehr.
Dabei kommen Neufahrzeuge der Baureihe BR 484 zum Einsatz. Die Fahrgäste auf dem S-Bahn-Ring profitieren so vom höheren Qualitätsniveau, u.a. durch Klimatisierung und bessere Fahrgastinformation, wie sie bereits die Fahrgäste auf den Linien S46, S47 und S8 genießen können.
Soweit darüber hinaus weitere Neufahrzeuge der Baureihe 484 in den kommenden Wochen bereits vorzeitig zur Verfügung stehen, wird die S-Bahn Berlin GmbH diese auch bereits auf den sogenannten Tageszuggruppen der Linien S41 und S42, die das Verkehrsangebot der beiden Ringlinien zu den nachfragestarken Zeiten auf einen 5-min-Takt verdichten, zum Einsatz bringen und dort sukzessive einen Teil der Züge ebenfalls von 6 Wagen auf 8 Wagen verstärken.
Die planmäßige Umsetzung der 4. Betriebsstufe wurde durch die trotz schwieriger Rahmenbedingungen zuverlässige Produktion der erforderlichen Anzahl von Neufahrzeugen durch das Herstellerkonsortium Stadler/Siemens und deren Bereitstellung für den Betriebseinsatz durch die S-Bahn Berlin GmbH sichergestellt.
Im Oktober 2023 werden dann mit der Umsetzung der 5. Betriebsstufe des SBR-VV auf den Ringlinien S41 und S42 ausschließlich Neufahrzeuge eingesetzt und damit die Inbetriebnahme von Neufahrzeugen im Rahmen des SBR-VV abgeschlossen sein.

Quelle: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

Österreichs private Regionalbahnen 2022 mit 30 Prozent mehr Fahrgästen

Österreichs private Regionalbahnen legten im Vorjahr kräftig an Fahrgästen zu, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit den 17 Bahnen fuhren im Jahr 2022 insgesamt 33,5 Millionen Fahrgäste und damit um rund 7,7 Millionen mehr als im Jahr 2021. Damit liegen die Regionalbahnen nur noch etwas mehr als acht Prozent unter dem Höchstwert im Vor-Pandemie-Jahr 2019. Um einen verstärkten Umstieg vom Auto auf die Bahn zu erreichen, ist neben häufigeren Bahnverbindungen auch Mobilitätsmanagement von Betrieben, Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen wichtig, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Nachdem im Jahr 2021 die Anzahl der Fahrgäste in den 17 Regionalbahnen, die nicht zur ÖBB gehören, gegenüber dem Corona-Jahr 2020 um rund acht Prozent gestiegen ist, war die Zunahme im Vorjahr mit rund 30 Prozent fast viermal so hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit insgesamt 33,5 Millionen Fahrgästen lagen die Bahnen nur noch um 3,1 Millionen hinter dem Rekordwert des Jahres 2019. „Das Klimaticket und die gestiegenen Spritpreise haben den Zulauf zu den Bahnen erhöht. Der Fahrgast-Rückgang aufgrund der Covid19-Pandemie sowohl im Pendelverkehr als auch im Freizeit- und Tourismus-Verkehr ist damit fast wieder wettgemacht“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Österreichs Spitzenreiter war auch im Vorjahr die „Badner Bahn“ mit 12,6 Millionen Fahrgästen und einem Fahrgast-Plus von 2,3 Millionen. An zweiter Stelle liegt die Graz-Köflacher-Bahn mit insgesamt rund 5,7 Millionen Fahrgästen vor der Salzburger Lokalbahn mit 3,3 Millionen und der Zillertalbahn mit 2,9 Millionen Fahrgästen. Dahinter folgen die Linzer Lokalbahn mit knapp mehr als zwei Millionen Fahrgästen, die Stubaitalbahn mit mehr als 1,4 Millionen und die Raaberbahn mit 1,3 Millionen Fahrgästen.
Dank eines im Vergleich zum Jahr 2019 verbesserten Angebots erreichten bereits im Vorjahr sechs Bahnen einen Fahrgastrekord: Die Linzer Lokalbahn und Traunseetram in Oberösterreich, in Tirol die Zillertalbahn und Stubaitalbahn, in der Steiermark die Weizer Bahn und in Niederösterreich die Mariazellerbahn, informiert der VCÖ. „Häufigere Verbindungen sind wesentlich, um sowohl im Freizeit- als auch im Pendelverkehr die Zahl der Fahrgäste zu erhöhen. Aufgrund der flexibleren Arbeitszeiten und der im Vergleich zu früher deutlich höheren Anzahl an Teilzeitjobs ist es wichtig, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes Bahnangebot gibt“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. 
Gleichzeitig kann mit Mobilitätsmanagement dazu beigetragen werden, dass das vorhandene Angebot häufiger genutzt wird. Gerade Unternehmen können mit Maßnahmen wie Öffi-Jobticket, Parkplatzmanagement und Bewusstseinsarbeit erreichen, dass mehr Beschäftigte mit dem Öffentlichen Verkehr statt dem Auto zur Arbeit fahren. Gleiches gilt für Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen, die Anreize für die Anreise mit dem Öffentlichen Verkehr setzen können.

Quelle: VCÖ

Niedersachsen will alte Bahnstrecken wiederbeleben

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies hat an die Kommunen appelliert, weitere mögliche Strecken für eine Bahnreaktivierung zu nennen. Diese sollten bis Mitte Mai an die Landesnahverkehrsgesellschaft gemeldet werden, sagte der SPD-Politiker in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung.
Ein sogenannter Lenkungskreis, der ein Programm zur Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken vorbereiten soll, hat laut Ministerium am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Dieser Kreis besteht unter anderem aus Nahverkehrsexperten und Politikern.
„Ich bin äußerst zuversichtlich, dass wir am Ende im Sinne der Mobilitätswende zusätzliche Bahnstrecken haben, die wir wieder an den Start bringen werden können“, sagte Lies. Der Landtag hatte vor wenigen Wochen einstimmig beschlossen, dass in den kommenden Jahren im Bundesland weitere stillgelegte Strecken wieder ans Netz gehen sollen.
Im Wirtschaftsministerium in Hannover treffen sich unter anderem Verkehrsexperten, Politiker und Kommunen. Diese Gruppe schaut dann: Welche alten Bahnlinien eignen sich eigentlich? Die Runde wird dabei auch auf Daten aus den vergangenen Jahren zurückgreifen. Bei einem früheren Verfahren waren schon mal 28 Strecken in die engere Wahl gekommen, da wollen die Experten jetzt ansetzen.
Aber lohnt sich das überhaupt, wenn man Kosten und mögliche Fahrgäste gegenüberstellt? Diese Frage wird im weiteren Verfahren genau geprüft. Wenn am Tag nur zehn bis 20 Fahrgäste einsteigen, hat eine Strecke keine Chance. Jeder Kilometer kostet im Bau zwischen einer und zehn Millionen Euro, je nachdem, was von der alten Strecke noch vorhanden ist. Aber nicht nur SPD und Grüne glauben an einen Erfolg des Vorhabens. Auch CDU und AfD unterstützen die Pläne.

Quelle: zeit.de, butenunbinnen.de

Estrima gründet Birò Deutschland GmbH

Estrima, ein italienisches Unternehmen, das sich auf elektrische Mikromobilität spezialisiert hat, setzt seine europaweite Expansionsstrategie fort und gründet die Birò Deutschland GmbH in München. Nur wenige Wochen nach dem Geschäfts-Entrée in Andalusien (Spanien) steigt Estrima somit auch in den deutschen Markt ein. Von hier aus werden künftig die deutschlandweiten Vertriebsaktivitäten koordiniert. Für Matteo Maestri, Präsident von Estrima, stellt dies einen weiteren Baustein seiner Entwicklungs- und Expansionsstrategie dar, die eine internationale Ausweitung der Geschäftsaktivitäten umfasst.
Birò ist das weltweit kleinste, 100 Prozent elektrisch betriebene 4-Rad-Elektro-Leichtfahrzeug und wurde in Deutschland erstmals auf der Messe polisMobility 2022 in Köln vorgestellt. Birò erfüllt sämtliche Anforderungen, die relevant sind für zukünftige urbane Mobilitätskonzepte: Er ist energiesparend, nachhaltig, umweltschonend, platzsparend, wendig und leicht. Je nach Modell schafft Birò eine Reichweite von bis zu 100km und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h beziehungsweise 60 km/h. Darüber hinaus bietet er genug Platz für zwei Personen sowie ausreichend Stauraum.

Quelle: Estrima S.p.A.