Zum Start bereits 7 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft

Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket ist hoch. Seit den ersten regionalen Verkaufsstarts am 20. bzw. 23. Mai sind bis zum 31. Mai bundesweit bereits rund 7 Millionen Tickets über die Apps, Ticketshops, Automaten und Kundencenter der Verkehrsunternehmen und Verbünde verkauft worden.

Die verantwortlichen Akteure aus Politik und Branche betonten die Chancen dieser einzigartigen Aktion für den ÖPNV in Deutschland. Bundesverkehrsminister Wissing: „In einer wirklichen Krise haben wir etwas auf den Weg gebracht, das den Menschen konkret hilft, Energie einspart, und zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Außerdem versprechen wir uns von dem 9-Euro-Ticket zusätzliche Fahrgäste, die dauerhaft umsteigen und den ÖPNV stärken. Wir werden die drei Monate genau auswerten, um den ÖPNV langfristig noch besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen und damit attraktiver zu machen.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann sieht die Branche so gut wie möglich auf den Start vorbereitet: „Wir arbeiten seit Wochen an der rechtzeitigen Umstellung unserer Vertriebssysteme und an einer umfassenden Kundenformation. Die aktuell sehr hohe Nachfrage nach dem Ticket wundert uns daher nicht, denn wir informieren und verkaufen auf allen Kanälen.“

Trotz aller Vorbereitungen ist den Verantwortlichen klar, dass es in den kommenden drei Monaten aufgrund der steigenden Nachfrage hier und da zu sehr vollen Zügen, Bussen oder Bahnen kommen kann. Vor allem auf den Verbindungen zu touristischen Zielen ist mit deutlich mehr Fahrgästen zu rechnen. „Denn auch wenn das 9-Euro-Ticket eigentlich nicht als touristisches Angebot gedacht war, sondern als Entlastung für die Menschen aufgrund der gestiegenen Energiepreise, werden viele Fahrgäste damit in den Sommermonaten zu Ausflugs- und Urlaubszielen fahren. Es ist daher wichtig, dass alle Beteiligten in solchen Fällen mit der richtigen Erwartungshaltung an die Bus- und Bahnnutzung herangehen. Wir können nur dafür sensibilisieren, bei Fahrten zu beliebten Ausflugszielen möglichst flexibel zu planen, eher mit weniger Gepäck und lieber ohne Fahrrad zu reisen“, so der VDV-Präsident.

Darüber hinaus müsse allen Fahrgästen klar sein, dass diese drei Monate ein einmaliges Angebot seien, ab September gelten dann wieder die regulären Ticketpreise und Rahmenbedingungen. Denn eigentlich, so Wortmann, sei der ÖPNV in Deutschland aufgrund gestiegener Kosten und notwendiger Angebotsausweitungen nicht nur auf ausreichend öffentliche Mittel, sondern dringend auch auf die Fahrgeldeinnahmen angewiesen. Auch Maike Schaefer erklärt, dass der öffentliche Nahverkehr grundsätzlich mehr Finanzmittel benötigt: „Ich betone erneut, dass bereits ab 2022 die Regionalisierungsmittel dringend erhöht werden müssen, um dauerhaft mehr Fahrgäste im ÖPNV befördern zu können.“

Quelle: VDV

Kontenbasiertes Ticketingsystem im Großraum Seattle geht live

Die Verkehrsbehörde Central Puget Sound Regional Transit Authority (Sound Transit) hat zusammen mit sechs weiteren Verkehrsunternehmen die nächste Generation des elektronischen Fahrgeldmanagements im Großraum Seattle, Washington/USA eingeführt. Es löst das bisherige kartenbasierte System ab, firmiert für die Fahrgäste aber weiterhin unter dem Markennamen ORCA. Mit dem neuen kontenbasierten INIT System wird das Kundenerlebnis erheblich verbessert, da es eine Kontoverwaltung in Echtzeit und neue Zahlungsoptionen bietet, für die Sicherheit der Kundendaten sorgt und künftig Mobile Ticketing ermöglicht.

Das Fahrgeldmanagementsystem ORCA umfasst die verschiedensten Verkehrsträger, darunter Linienbusse, Stadt- und Straßenbahnen, Fähren und Wassertaxis von Sound Transit und sechs weiteren Verkehrsunternehmen. „Der Schlüsselpunkt des ORCA-Projekts war die Migration des Back-Office-Systems und der mehr als 6.000 zugehörigen Geräte. INIT führte diese Umstellung innerhalb von 48 Stunden durch und ermöglichte es der Behörde, den Service und die Einnahmenerhebung mit minimaler Unterbrechung fortzusetzen”, erklärt Eric Linxweiler, INIT COO in Seattle. “Die Einführung des neuen ORCA-Systems ist ein gewaltiger Schritt in der Entwicklung moderner Fahrgeldmanagementsysteme.”

Das Herzstück des ORCA-Systems der nächsten Generation ist MOBILEvario, INITs leistungsstarkes Hintergrundsystem für das elektronische Fahrgeldmanagement. MOBILEvario wird die Einnahmenaufteilung zwischen den sieben Partnerunternehmen übernehmen und die Kontenverwaltung ermöglichen.

Das System ist sowohl „Visa Ready for Transit“ zertifiziert als auch PCI- (Payment Card Industry) und EMV (Europay, MasterCard® und Visa®)- zertifiziert für die Akzeptanz von kontaktlosen sowie von virtuellen Karten, die in einer mobilen App gespeichert sind. Die INIT Ticket Terminals ermöglichen an Bord der städtischen und regionalen Busse und an den Haltestellen ein einfaches Tap-and-Go-Boarding. Darüber hinaus tragen sie das ITxPT Label, was sicherstellt, dass die Terminals über eine offene Architektur verfügen und Interoperabilität ermöglichen.

Künftig werden den Kunden auch die hochmodernen Fahrkartenautomaten von INIT an Bahnhöfen in der gesamten Region zur Verfügung stehen. Diese werden nach und nach in Betrieb genommen, während die alten Automaten ausgemustert werden – so wird den ORCA-Kunden die Umstellung während der Einführungsphase erleichtert. ORCA-Kunden können ihre vorhandenen ORCA-Karten weiterhin verwenden. Das ermöglicht einen nahtlosen und komfortablen Übergang zum neuen, offenen Tarifsystem.

“Wir freuen uns, den Millionen ORCA-Nutzern in Puget Sound Region das neue ORCA-System, die Website und die mobile App zur Verfügung stellen zu können”, sagt Brittany Esdaile, Direktorin für regionale Tarifsysteme. “Das neue System bietet mehr Effizienz und Komfort durch das nun mögliche Aufladen von Guthaben in Echtzeit und endlich auch eine Tap-to-Pay-Option für Smartphones.”

Quelle: INIT

Vergabe der ersten Linien im Niederrhein-Münsterland-Netz

Die politischen Gremien von Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) haben in ihren Sitzungen die Vergabe zum künftigen Betrieb der ersten fünf Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes (RE 14, RE 44, RB 31, RB 36, RB 43) an DB Regio beschlossen. Die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn konnte sich im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens durchsetzen. Die beiden NRW-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) hatten gemeinsam die Ausschreibung für den Betrieb der ersten Linien mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben für eine Verkehrsleistung von jährlich rund vier Millionen Zugkilometern auf den Weg gebracht. Im Anschluss an eine zehntägige Wartefrist kann dann der Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2040 abgeschlossen werden.

Die Betriebsaufnahmen erfolgen gestaffelt: Die Linien RE 44, RB 31, RB 36 gehen ab Dezember 2025 an den Start, ein Jahr später im Dezember 2026 folgt der RE 14 und ab Dezember 2028 wird auch die RB 43 mit lokal emissionsfreien Fahrzeugen unterwegs sein. In den kommenden Jahren wird die Strecke der Niederrheinbahn von Rheinkamp bis nach Kamp-Lintfort für den SPNV reaktiviert sowie die Stellwerkstechnik zum Anschluss an die vorhandene DB-Strecke bei Rheinkamp entsprechend angepasst, sodass ab Mitte 2026 auch der Hochschulstandort Kamp-Lintfort mit dem RE 44 an den Regionalverkehr angebunden sein wird.

Die bisher auf den Linien eingesetzten Dieselfahrzeuge werden durch batterie-elektrische Fahrzeuge von Typ „Civity BEMU“, klassische elektrische Fahrzeuge, die zusätzlich mit Batterien ausgestattet sind, ersetzt. Diese Fahrzeuge können mit Batterieantrieb die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte überbrücken und unter der abschnittsweisen vorhandenen Oberleitung die Batterien wieder aufladen. Es kommen Fahrzeuge in zwei Größen zum Einsatz, mit einem Sitzplatzangebot von je 120 Sitzplätzen für die Linien RB 36 und RB 43 sowie mit 160 Sitzplätzen für die übrigen Linien, was deutliche Kapazitätssteigerungen vor allem auf den Linien RE 14, RE 44 und RB 31 ermöglicht. Die Vergabeentscheidung für Kauf, Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge über mehr als 30 Jahre zugunsten der Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) wurde bereits im Sommer 2021 von VRR und NWL getroffen und offiziell Anfang April besiegelt.

Der künftige Betreiber der zwei verbleibenden Linien RE 10 und RB 37 wird in einem gesonderten Vergabeverfahren gesucht und steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Quelle: VRR

Corona-Schutzverordnung bis 23. Juni ohne Änderungen verlängert

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Corona-Schutzverordnung bis zum 23. Juni 2022 verlängert. Die bisher gültigen Maßnahmen des Gesundheitsschutzes werden somit unverändert fortgeführt. Alle bundesrechtlichen Regelungen zur Maskenpflicht gelten auch in Nordrhein-Westfalen.

Damit gilt in Nordrhein-Westfalen weiterhin:

  • Die Maskenpflicht im ÖPNV bleibt analog zu den bundesrechtlich geregelten Maskenpflichten im Flugverkehr und öffentlichen Personenfernverkehr erhalten.
  • Bestehen bleiben außerdem die Maskenpflichten in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, um ältere und gesundheitlich vorerkrankte Menschen besonders zu schützen.
  • Auch in staatlichen Einrichtungen zur gemeinsamen Unterbringung vieler Menschen (zum Beispiel Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte, Gemeinschaftsunterkünfte für Wohnungslose) bleibt die Maskenpflicht in Innenräumen bestehen. 
  • Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dürfen zudem von Besuchern nach wie vor nur mit einem aktuellen negativen Testnachweis betreten werden. Auch die bisher geltenden Testpflichten für Beschäftigte sowie bei Neuaufnahmen werden fortgeführt.
  • In Asyl- und Flüchtlingsunterkünften kann für vollständig immunisierte Personen auf einen Test verzichtet werden. Gleiches gilt in Justizvollzugsanstalten, Abschiebungshafteinrichtungen und anderen Einrichtungen, in denen freiheitsentziehende Unterbringungen erfolgen.

Quelle: Land Nordrhein-Westfalen

Trendwende muss mit dem Bundeshaushalt 2023 kommen

Der Vorsitzende des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner hat aus dem Ergebnis der Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zum Bundeshaushalt 2022 klare Forderungen für den kommenden Bundeshaushalt 2023 abgeleitet. Dabei würdigte er einige der Korrekturen gegenüber dem Haushaltsentwurf vom März dieses Jahres, bemängelte jedoch das insgesamt zu niedrige Investitionsniveau: „Richtig sind mehr Investitionen in Schiene, Rad- und Wasserstraßeninfrastruktur. Falsch ist, dass dies zu Lasten der Straße geht. Richtig sind deutlich höhere Mittel für die LNG-Infrastruktur. Falsch ist, dass nachhaltigere Kraftstoffe und Antriebe viel zu wenig Förderung erhalten. Richtig ist der Aufwuchs bei den Verpflichtungsermächtigungen. Falsch ist es zu glauben, damit sei eine langfristige Finanzierung unserer großen Zukunftsprojekte gesichert.“

Für den Bundeshaushalt 2023 verlangte Klinkner einen erheblichen weiteren Aufwuchs an investiven Mitteln im Verkehrsetat: „Verkehrsinfrastruktur ist ein zentrales Zukunftsthema. Mit den jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln werden wir unsere Klimaziele verfehlen, die Mobilitätswende nicht schaffen und noch nicht einmal den weiteren Verfall unserer Infrastruktur stoppen. Wir sind im Verkehrssektor an einem Punkt angelangt, an dem das Festhalten am Ziel der schwarzen Null zu einer ernsthaften Gefahr für unseren Wohlstand wird.“

Im Bereich der Bundesfernstraßen, so rechnete Klinkner vor, bestehe bereits jetzt eine große Investitionslücke, die bis 2025 auf 30 Milliarden anwachsen werde. Die Schiene brauche mindestens doppelt so viele Mittel für Aus- und Neubau wie derzeit vorgesehen. „Es nützt nichts, Mittel, die insgesamt nicht ausreichen, von einem Verkehrsträger zum anderen zu verschieben und das dann ‚Stärkung der Schiene‘ zu nennen. In einem stabilen und resilienten Verkehrssystem brauchen sich die Infrastrukturen gegenseitig. Ohne intakte Straßen kommt im kombinierten Verkehr die Ladung nicht zum Gleis und die Windkraftanlage nicht zum Aufstellort“, erläuterte der DVF-Präsident.

„Wir haben schon jetzt schlicht zu wenig Kapazität auf dem Gleis, erst recht wenn Personenverkehr und Güterverkehr so wachsen sollen, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Und die Digitale Schiene als einzige Maßnahme, die in relativ kurzer Zeit Kapazität schaffen kann, erhält nach wie vor nicht mal ein Drittel der eigentlich benötigten Mittel. Damit die Unternehmen der Mobilitätswirtschaft die Planungssicherheit haben, die sie brauchen, um Personal aufzubauen und teure Maschinen anzuschaffen, muss es Finanzierungsvereinbarungen für die Straße und für Neu- und Ausbau sowie Digitalisierung der Schiene geben“, forderte Klinkner. „Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die erforderlichen Entscheidungen zur Erreichung der Klimaschutzziele im Mobilitätsbereich zu treffen und die praktische Umsetzung deutlich zu beschleunigen. Es ist zu hoffen, dass der Bundeshaushalt 2023 dieser Ankündigung Rechnung trägt.“

Quelle: DVF

Mobilitätsstudie 2022: Deutsche wollen auch zukünftig vor allem individuell unterwegs sein

Die individuelle und flexible Fortbewegung muss auch bei der Mobilität der Zukunft im Vordergrund stehen. Konzepte, die einseitig auf Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn setzen, sehen die Deutschen insgesamt mit großer Skepsis. Denn das Auto erfüllt für zwei Drittel von ihnen sowohl heute wie in Zukunft mit Abstand am besten ihre Anforderungen – gerade auch nach den Corona-Erfahrungen. Selbst in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg ist die Mehrheit der Bevölkerung dieser Meinung. Grund sind vor allem Elektroautos, deren Beliebtheit rasant steigt.

Das sind Kernergebnisse der neuen Mobilitätsstudie der Versicherungsgruppe HUK-Coburg, durch die nach 2021 zum zweiten Mal in Folge mehr als 4.000 Personen ab 16 Jahren repräsentativ und zeitgleich in allen 16 Bundesländern zu Mobilitätskonzepten der Zukunft befragt wurden.

Ihren zentralen Wunsch nach individuell und flexibel nutzbaren Verkehrsmitteln sehen die Deutschen laut Studie durch steigende Kosten stark gefährdet. Jeder zweite Befragte sieht die größte Gefahr bei zukünftigen Mobilitätskonzepten darin, dass sie die Kosten der Mobilität weiter verteuern (48 %). Jeder dritte Befragte glaubt, dass beim Umstieg auf Elektromobilität steigende Strompreise und ein verknapptes Strom-Angebot nicht genügend Beachtung finden (34 %). Wegen zu geringem Umweltschutz ängstigen sich halb so viele (18 %). Dies sind ein Drittel weniger als im Vorjahr (27 %). Deutlich davor liegen jetzt die Sorgen vor einer „zu starken öffentlichen Bevormundung“ (23 %), „zu einseitigem Forschen nur in vorgegebene Richtungen“ und dem „Verlust an Individualität und Selbstbestimmung bei der Wahl von Fortbewegungsmitteln“ (je 22 %).

Grundsätzlich sind die Deutschen nicht gegen eine ökologische Verkehrswende. So folgt ihrem Hauptwunsch nach bezahlbaren bzw. sinkenden Mobilitätskosten (49 % bzw. 37 %) auf Platz 3 der Wunsch nach CO2-Freiheit im Verkehr (26 %). Das Elektroauto wird dabei mit Abstand am positivsten beurteilt. Jeder fünfte Befragte sieht es bereits als das ideale Fortbewegungsmittel der Zukunft. Das sind rund doppelt so viele wie die, die Bus oder S-Bahn für ideal halten. Hier stagnieren die Zustimmungswerte im Vergleich zu heute. Auch der Zug wird im Voting vom E-Auto zukünftig klar überholt.

Die Deutschen stellen der Mobilitäts-Entwicklung in den letzten fünf Jahren ein schlechtes Zeugnis aus. Ob bei Kosten, Schnelligkeit, Flexibilität, Hygiene, Organisierbarkeit und auch CO2-Freiheit: In keinem der zehn von der HUK-Studie abgefragten Bereich wird mehrheitlich eine Entwicklung zum Besseren festgestellt.

Quelle: HUK Coburg

Leben in der Großstadt: Was sich junge Menschen für die Zukunft wünschen

Infrastruktur wird für Jahrzehnte geplant und gebaut. Was heute unter die Erde kommt, ist die Daseinsvorsorge für Generationen. Aber was wünschen sich die Bewohner der Stadt von morgen eigentlich? Welche Anforderungen haben sie an ein modernes Leben? Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) hat diejenigen gefragt, die es wissen müssen: die Generation U30, die das künftige Leben in der Großstadt maßgeblich bestimmen wird. Für die Studie #duisburgvonmorgen hat die DVV das Meinungsforschungsinstitut Forsa beauftragt, hunderte junge Menschen aus NRW-Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern zu den Themenfeldern „Klima & Umwelt“, „Mobilität & Infrastruktur“ und „Leben & Arbeiten“ zu befragen. Die Ergebnisse sind für diese Kategorie Städte in Nordrhein-Westfalen repräsentativ.

Umwelt- und Klimaschutz ist für die Generation U30 das alles überragende Thema und viele der Befragten wären bereit, auch selbst einen Beitrag zu leisten. Zum Beispiel durch den Bezug eines Ökostromtarifs, der auch mehr kostet (81 Prozent). Mehr als die Hälfte könnte sich vorstellen, sich politisch für den Klimaschutz stark zu machen. Auf ein eigenes Auto würde die Hälfte der Befragten verzichten. Beim Thema Reisen wären aber nur noch vier von zehn Befragten bereit, Abstriche zu machen.

Auch das Thema Mobilität und insbesondere die Fahrradinfrastruktur ist für die jungen Menschen von großer Bedeutung. Dabei fordern die meisten der Befragten eine bessere Fahrradinfrastruktur (83 Prozent) und einen gutes ÖPNV-Angebot (81 Prozent). Vor allem bei Bus und Bahn sehen die jungen Menschen das Potenzial, durch bessere Taktung und günstigere Preise mehr Attraktivität zu schaffen. Ein Nischendasein fristen derzeit noch die Sharing-Angebote. Laut Forsa-Umfrage werden sie nur selten genutzt: Nur zwei Prozent fahren damit täglich oder mehrmals pro Woche. Ein Viertel der Befragten wünscht sich dennoch mehr Angebote.

Beim Themenfeld „Leben & Arbeiten“ war das Forsa-Ergebnis NRW-weit eindeutig: Fast 80 Prozent der Befragten sind zufrieden mit ihrem Wohnort. Nur 20 Prozent würden lieber woanders wohnen, wenn sie es sich aussuchen könnten. Die wichtigsten Aufgaben für Städte sind aus Sicht der Befragten NRW-weit Klimaschutz, Schulen, Verkehrsausstattung sowie Sauberkeit (jeweils rund 90 Prozent).

Den ausführlichen Gesamtüberblick über die Studienergebnisse und die Diskussionen in den Zukunftsworkshops gibt es hier.

Quelle: DVV

Autonome Verkehrsangebote in die Fläche bringen

Anlässlich des 6. VDV-Zukunftskongresses zum autonomen Fahren im ÖPNV, der vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen gemeinsam mit dem Verkehrsforum in München abgehalten wird, betont VDV-Vizepräsident Werner Overkamp: „Mit der jüngsten Verabschiedung der Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs- und Betriebsverordnung (AFGBV) durch den Bundesrat, ist der rechtliche Rahmen für das autonome Fahren nun gesetzt. Wir wollen diesen als Branche nutzen und autonome Verkehrsangebote in die Fläche bringen“.

Am Kongress in München nehmen 140 internationale Fachleute und Interessierte aus Branche, Industrie und Politik in Präsenz teil. Im Fokus des zweitätigen Tagung stehen neben strategischen Vorträgen der Verkehrsunternehmen und der Industrie, insbesondere die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen.

„Auf dem Kongress und in den Fachgesprächen dieser Tage wird deutlich, wie sehr die Verkehrsunternehmen aktiv an der Umsetzung und dem Hochlauf neuer Systeme beteiligt sind. Autonomes Fahren ist nicht mehr nur Zukunftsmusik, es ist bereits ein Gegenwartsthema – nicht nur für den Busverkehr, sondern auch für die Schiene“, so Overkamp.

Um das Potenzial für die Branche zu heben, sei es erforderlich, Innovationen zu bündeln, Flotten aufzubauen und in den Wirkbetrieb zu kommen. Deutlich wird hierbei auch der Ruf nach neuen Fahrzeuglösungen, die für den Betrieb im ÖPNV geeignet sind. Die Branchenfachleute werben für mehr Innovationspartnerschaften mit der Industrie, um die neuen Konzepte und Technologien in Kooperation mit deutschen Verkehrsunternehmen in den fahrplanmäßigen Betrieb und in die Fläche zu bekommen. Damit die Umsetzung gelingen kann, seien für die kommenden Jahre jedoch neue Förderinstrumente nötig.

„Autonomes Fahren erweitert das klassische ÖPNV-Angebot, ob auf den Linien oder on demand und kann so das Gesamtangebot auf ein neues Niveau heben – und es kostet Geld. Der Wunsch der Branche ist klar: Die Umsetzung des autonomen Fahrens im ÖPNV sollte mit einer Bundesförderung von Flotten von ÖPNV-Shuttles, die nach Level 4 autonom in bestimmten Betriebsbereichen fahren, vorangetrieben werden, um die Entwicklung in Deutschland als Leitmarkt zu forcieren“, so der VDV-Vizepräsident.

Der Branchenverband VDV hatte sich auf Kongress für eine neue Förderstrategie „5x20x2025“ für das autonome Fahren ausgesprochen: „Wir brauchen mindestens fünf Reallabore mit jeweils 25 Fahrzeugen in verschiedenen Einsatzgebieten, mit dem Ziel, diese bis 2025 in den kommerziellen Betrieb zu bringen“, so Overkamp abschließend.

Quelle: VDV

Beschwerde abgewiesen: Vergabe von bis zu 510 FLIRT an Stadler bestätigt

Im Oktober 2021 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und RegionAlps Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs FLIRT erteilt. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde eines unterlegenen Bieters aus dem letzten Jahr abgewiesen. Damit konnte sich Stadler in einer weiteren hart umkämpften internationalen Ausschreibung mit seinem bewährten FLIRT-Fahrzeugkonzept durchsetzen.

In einem ersten Abruf ist die Bestellung von 286 FLIRT mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken vorgesehen. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere Züge. Weitere Informationen zu den Fahrzeugen veröffentlicht Stadler nach der Vertragsunterzeichnung.

Quelle: Stadler

Mike Niebling neuer Geschäftsführer der Škoda Transportation Deutschland

Mike Niebling, Senior Vice President Global Sales der Škoda Transportation Group, folgt auf Daniel Dietmar Schambach, der seit der Gründung im Oktober 2013 für die deutsche Niederlassung des Konzerns tätig war und sich entschieden hat, den Konzern zu verlassen.

Mike Niebling ist seit Februar dieses Jahres als Senior Vice President Global Sales im Škoda Konzern tätig. Er bleibt in dieser Position, übernimmt nun aber zusätzlich die Position des Geschäftsführers der Škoda Transportation GmbH. Škoda hat mit neuen Straßenbahnen eine starke Position auf dem deutschen Markt. Bis zu 200 ForCity-Niederflurstraßenbahnen werden in neun deutschen Städten verkehren, die längste davon wird über 60 Meter lang sein.

Bei der Škoda-Gruppe ist Mike Niebling für den weltweiten Vertrieb verantwortlich, wobei er sich hauptsächlich auf Schienenfahrzeuge (Züge, Straßenbahnen und U-Bahnen) und jetzt noch mehr auf Westeuropa konzentrieren wird. Dabei spielt seine langjährige Erfahrung eine entscheidende Rolle, da er seit mehr als 25 Jahren im Vertrieb dieser Fahrzeuge tätig ist. Mike Niebling studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Schienenfahrzeugtechnik an der Technischen Universität Dresden. Unmittelbar nach seinem Studium trat er bei Bombardier Transportation ein, wo er fast 29 Jahre lang hauptsächlich in leitenden Führungspositionen tätig war. Er war für den Verkauf von Schienenfahrzeugen und Lokomotiven in ganz Europa verantwortlich. Neben etablierten Märkten war er auch an der Ausweitung der Geschäftsmöglichkeiten auf neue Märkte beteiligt.

Daniel Dietmar Schambach trat im Oktober 2013 als Vertriebsdirektor für die Region D/A/CH und BE/NE/LUX in den Škoda Konzern ein und arbeitete sich sukzessive zusätzlich zum Geschäftsführer der deutschen Niederlassung hoch. Er hat daran gearbeitet, ein Team aus Vertrieb, Projektingenieuren, Homologations- und Sicherheitsmanagern aufzubauen und zu leiten. Er war maßgeblich für die Gewinnung von Verträgen sowohl für den Schienen- als auch für den Stadtverkehr beteiligt. Sein Team unterstützte das Mutterhaus in allen kommerziellen und technischen Projektphasen von Straßenbahnprojekten für Chemnitz, Schöneiche, Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Bonn, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel und Cottbus.

Quelle: Škoda Transportation