Gründung des Landestarif-Rats zur Verbesserung des ÖPNV in Bayern

Nach dem Prinzip „Ein Klick – ein Ticket“ per App ein Ticket kaufen und damit in ganz Bayern Bus und Bahn fahren – das ist die Vision von Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. Auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung haben deshalb heute Akteure der ÖPNV-Branche aus ganz Bayern den Landestarif-Rat gegründet, um gemeinsam einen Landestarif für Bayern zu erarbeiten.

„Gemeinsam werden wir den öffentlichen Personennahverkehr für alle Fahrgäste in Bayern moderner und einfacher gestalten. Ziel ist die Einführung eines bayernweiten Tarifs für alle tarifraumüberschreitenden Fahrten im ÖPNV und damit ein durchgängiges elektronisches Ticket in ganz Bayern. Darauf haben sich alle Mitglieder des Landestarif-Rats heute in einer gemeinsamen Absichtserklärung verständigt.“

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer

Die Bayerische Staatsregierung arbeitet damit weiter an einem einfacheren Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Insbesondere beim Umstieg von Bahn auf Bus oder bei der Fahrt über weite Strecken muss der Fahrgast heute wegen der unterschiedlichen Tarifsysteme oftmals mehrere Tickets kaufen“, erklärt Schreyer. „Das soll sich in Zukunft ändern.“ Mit dem bayerischen Landestarif sollen Bürger einfach und unkompliziert den ÖPNV in ganz Bayern nutzen können – per App und zum günstigsten Preis.

Die konkrete Umsetzung des Landestarifs Bayern liegt nun beim neu gegründeten Landestarif-Rat und den dazugehörigen Arbeitsgruppen. Mit der Projektstelle Landestarif bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft hat der Freistaat dafür die organisatorischen Strukturen geschaffen. Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung haben sich alle Mitglieder des Landestarif-Rats dazu bereiterklärt, an der Umsetzung des Landestarifs Bayern tatkräftig mitzuarbeiten. Ziel ist es, ab dem Jahr 2023 schrittweise für alle Fahrten, für die bislang mehrere Fahrkarten nötig waren, den Landestarif einzuführen. Schreyer betont: „Nur gemeinsam können wir den Bürgerinnen und Bürgern ein Ticket anbieten, mit dem sie durch ganz Bayern fahren können, das jeden erreicht und das für alle komfortabel ist.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

365-Euro-Jugendticket als Booster für den ÖPNV

Die Koalitionspartner in Baden-Württemberg haben in ihrem Koalitionsvertrag „Jetzt für morgen“ die Einführung eines attraktiven Jugendtickets zum Preis von 365 Euro pro Jahr mit landesweiter Fahrtmöglichkeit vorgesehen. Die Landesregierung arbeitet mit Hochdruck daran, dass das Ticket bereits im September 2022 in möglichst allen Verkehrsverbünden angeboten werden soll. Die vorgesehenen Eckpunkte des Tickets wurden am Dienstag, 23. November vorgestellt:

  • Neben dem attraktiven Preis von 365 Euro pro Jahr soll das landesweite Jugendticket rund um die Uhr in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV in Baden-Württemberg gelten.
  • Bezugsberechtigt sind alle Personen bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres ohne Ausbildungsnachweis
  • Auch alle Personen bis zum Alter von einschließlich 27 Jahren, die studieren, in Aus- oder Weiterbildung sind oder einen Freiwilligendienst leisten, sind bezugsberechtigt.
  • Ob und wann das Jugendticket in einem Verbund eingeführt wird, entscheiden die örtlichen Gremien. Es ist jedoch das Ziel der Landesregierung sowie der Koalitionsfraktionen, dass das landesweite Jugendticket flächendeckend in jedem Verbund eingeführt wird.
  • Das Land wird die anfallenden Kosten mit 70 Prozent fördern, die verbleibenden 30 Prozent müssen von den Stadt- und Landkreisen als Eigenanteil aufgebracht werden.

Das Jugendticket Baden-Württemberg wird bundesweit die erste landesweit gültige Zeitkarte für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende. Für die Finanzierung des Jugendtickets stehen für die nächsten vier Jahre im Landeshaushalt 327 Millionen Euro zur Verfügung.

Um einen reibungslosen Start des Jugendtickets im September 2022 für alle Bezugsberechtigten zu gewährleisten, muss der Verkauf des Jugendtickets rechtzeitig im Frühsommer 2022 starten. Hierfür werden, so das Resümee der Veranstaltung, kommunale Aufgabenträger, Verkehrsverbünde und das Ministerium für Verkehr weiterhin eng zusammenarbeiten, um die notwendigen rechtlichen Grundlagen für die Einführung des Jugendtickets zu schaffen.

In seinem Schlusswort betonte Minister Hermann: „Das Jugendticket ist ein ambitioniertes Projekt. Ich bin aber davon überzeugt, dass das 365-Euro-Jugendticket ein Booster für den öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg ist und langfristig zukünftige ÖPNV-Projekte inspirieren wird. Wir hoffen mit einer breiten kommunalen Unterstützung.“

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Der Film über das Team DB

Premiere der besonderen Art: Regisseur Sönke Wortmann und DB-Chef Richard Lutz haben heute in einer rollenden Berliner S-Bahn den Film „Das sind wir. Eine Reise ins Herz der Bahn“ vorgestellt. Entstanden ist ein Film-Porträt über die Bahn im Ausnahmesommer 2021, der von Corona, einer Flutkatastrophe und Streiks geprägt war. Auf Basis von mehr als 500 Videos, die DB-Beschäftigte in ihrem Berufsalltag selbst gedreht haben, erzählt Wortmann in dem 15-Minüter die Geschichten einer der größten und vielfältigsten Mannschaften Deutschlands. Wie im Sommer 2006, als Wortmann die deutsche Fußball-Nationalmannschaft begleitete, ist ein authentisches filmisches Porträt mit eindrucksvollen wie informativen Einblicken hinter die Kulissen der Bahnwelt entstanden.

„Dieser Film zeigt die Bahn und ihr Team in einem Ausnahmejahr wie sie sind: echt, das Herz am richtigen Fleck und immer voller Einsatz für eine starke Schiene und zufriedene Kunden“, sagte DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz bei der Vorstellung des Films.

Regisseur Sönke Wortmann erklärte dazu: „Es war mir eine echte Freude, den Arbeitsalltag der vielen DB-Kolleginnen und -Kollegen zu kuratieren.“

Die Beschäftigten der DB waren in den Sommermonaten intern aufgerufen, ihren Blick auf ihre Arbeit zu filmen. Mehr als 500 Mitarbeitende aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern haben mitgemacht und Videos eingeschickt. „Wir sehen ein Team, das gemeinsam alles gibt, um gegen den Klimawandel zu arbeiten“, so Lutz.

Den Film können Sie unter deutschebahn.com/dassindwir sehen.

Quelle: Deutsche Bahn

ÖBB modernisieren ihr Lost & Found-Service

Ob Aktentaschen, Handys, Streich- oder Tasteninstrumente, aber auch Rollstühle und Diamantringe – circa 25.000 Gegenstände verlieren oder vergessen Kunden pro Jahr in den Zügen oder an Bahnhöfen und Haltestellen in ganz Österreich. Mit einer neuen digitalisierten und automatisierten Verlusterfassung und Fundsuche, die unter anderem auch bei der Deutschen Bahn (DB), der Schweizer Bundesbahn (SBB), aber auch beim Flughafen Wien und Eurowings im Einsatz ist, wird ein flächendeckendes und vernetztes Service etabliert. Ab sofort lässt sich Verlorenes nun ganz einfach online melden, suchen, wiederfinden und zurückgeben.

Das neue Online-Tool der Firma RUBICON, einem international tätigen Softwareunternehmen mit Sitz in Wien, steht rund um die Uhr und somit unabhängig von Öffnungszeiten auf der Internetseite der ÖBB den Kunden und Bahnhofsbesuchern zur Verfügung. Für den schnellen Überblick sind die Fundstücke mittels verschiedener Symbole leicht verständlich kategorisiert. Weiterführende Angaben zu den verlorenen Gegenständen sorgen für einen zielgenauen Abgleich und für eine schnellere Identifizierung der Fundstücke. Auch der Rückgabeprozess lässt sich nach erfolgreicher Verifizierung mit einem Klick starten und man erhält die Information, wo man sein Fundstück abholen kann. Die Software ist mehrsprachig und kann in den Sprachen Deutsch, Englisch, Franzöisch und Italienisch verwendet werden.

Die Vorteile auf einen Blick

  • Rasches Auffinden von verlorenen Gegenständen
  • Bereits erfasste Gegenstände werden mit verlorenen Gegenständen abgeglichen und mögliche Treffer sofort vorgeschlagen
  • Vermeidung von unnötigen Wegen
  • Vernetzte Online-Suche
  • Gewichtete Ergebnisse nach Trefferwahrscheinlichkeit
  • Der erfasste Verlust wird bei neuen Fundgegenständen weiterhin automatisch berücksichtigt
  • Einfach bedienbar und barrierefrei – jederzeit und überall erreichbare Soforthilfe

Wenn etwas in den Zügen der ÖBB oder an einem der Bahnhöfe oder Haltestellen verloren gegangen ist, finden Sie ab sofort hier Hilfe: http://infrastruktur.oebb.at/lostandfound

Quelle: ÖBB

ÖPNV-App MOOVME mit neuen Funktionen verfügbar

Mit MOOVME – der App für Bus, Bahn, Zug und mehr – erhalten Pendler, Gelegenheitsfahrer und Besucher im MDV-Gebiet in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuverlässige Verbindungsauskünfte und mobiles Ticketing aus einer Hand. Mit monatlich 1,5 Millionen Auskünften und 55.000 Stammkäufern hat MOOVME seine feste Position im MDV-Vertriebsmix eingenommen. Die App der Verkehrsunternehmen im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) bietet viele nützliche Funktionen wie z.B. Fahrplandaten in Echtzeit, Störungsmeldungen und bargeldlosem Ticketkauf. Mit dem aktuellen Update erweitert MOOVME den Funktionsumfang ganz im Sinne der Wünsche vieler Fahrgäste. 

Verbindungsauskünfte inklusive Ticketkauf sind mit dem neuen MOOVME-Update im gesamten MDV-Gebiet und nun auch für ganz Sachsen möglich. Wichtig in solchen Anlaufphasen neuer Produkte sind immer die Userfeedbacks. Die Hinweise werden täglich beantwortet und im Reviewprozess mit den Entwicklern besprochen. Somit kann die App im Sinne der Fahrgäste kontinuierlich weiter verbessert und die Erfahrungen auch mit anderen Verbundregionen geteilt werden.  

Im ersten Schritt wurde mit dem einheitlichen Tarifserver eine gemeinsame technische Basis erarbeitet und anschließend vielfältige komplexe Prozesse abgestimmt. Im Ergebnis kann der Kunde ab sofort in der MDV App MOOVME und bald auch in der App „Handyticket Deutschland“ der weiteren sächsischen Verbünde über Verbundgrenzen in Sachsen hinweg Fahrplan- und Tarifauskünfte erhalten und Tickets kaufen.

Ab sofort können in MOOVME auch Wochen- und Monatskarten erworben werden. HAVAG-Marketingchef Andreas Völker weist auf eine weitere langersehnte neue Funktion in MOOVME hin: „Zahlreiche NutzerInnen der App haben regelmäßig nachgefragt, wie man passende Anschlussfahrscheine kaufen kann, wenn bereits ein Abo vorhanden ist aber die Fahrt über die abonnierte Tarifzone hinausgeht. Wir freuen uns sehr, dass ab sofort vorhandene Wochen-, Monatskarten, Abos sowie Bahncards beim Ticketkauf eingegeben werden können. MOOVME berechnet dann nur noch den besten Preis für die Reststrecke.“

MOOVME punktet mit einer weiteren Neuheit: der Beauskunftung und Buchung von RufBus-Angeboten aus einer Hand. Das Entwicklerhaus HACON hat damit erstmals in seinem Gesamtportfolio eine komplett neue Lösung geschaffen. Über die Verbindungsauskunft werden die verfügbaren RufBus-Verbindungen angezeigt. Mit wenigen Klicks kann der RufBus anschließend gebucht werden und steht zur vereinbarten Uhrzeit bereit.

Quelle: MDV

95 Millionen Euro ÖPNV-Zuweisungen

Der Freistaat Bayern unterstützt die Kommunen auch in diesem Jahr dabei, einen attraktiven und zukunftsfähigen öffentlichen Nahverkehr bereitzustellen. Für das Jahr 2021 stellt das Bayerische Verkehrsministerium dafür rund 95 Millionen Euro bereit. „Die ersten 50 Prozent der ÖPNV-Zuweisungen haben wir bereits im März ausgezahlt, um die Liquidität der Kommunen während Corona sicherzustellen“, erklärt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. „Die verbleibenden 50 Prozent werden jetzt zugewiesen.“

Insgesamt haben die zu verteilenden ÖPNV-Zuweisungen für das Jahr 2021 ein Volumen von rund 95 Millionen Euro. Ein gutes Drittel davon geht mit über 34 Millionen Euro in die Ballungsräume München, Nürnberg-Fürth-Erlangen, Regensburg, Würzburg und Augsburg. Für die übrigen Regionen Bayerns stehen über 61 Millionen Euro zur Verfügung. Seit 2017 hat der Freistaat seine Zuschüsse fast verdoppelt. Ministerin Schreyer: „Die Kommunen kennen die Bedürfnisse vor Ort und wissen daher am besten, wie sie die ÖPNV-Angebote gestalten müssen. Mit den ÖPNV-Zuweisungen unterstützen wir sie dabei, ihre Angebote ständig zu verbessern, die Attraktivität des ÖPNV insgesamt zu steigern und den ÖPNV fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Außerdem gibt es einen Bonus in Höhe von einem Euro pro Einwohnerin und Einwohner jährlich für Kommunen, die Teil eines Verkehrsverbundes sind. Damit unterstützen wir gezielt Verkehrsräume, die dem Fahrgast ein abgestimmtes und verkehrsträgerübergreifendes Fahrplanangebot für den gesamten ÖPNV anbieten.“

Der ÖPNV ist eine Aufgabe der Daseinsvorsorge und auch für die Lebens- und Standortqualität in Bayern entscheidend. Neben den ÖPNV-Zuweisungen unterstützt der Freistaat die Kommunen mit vielen weiteren Förderprogrammen, beispielsweise bei der Bereitstellung flexibler Angebote wie Rufbussysteme oder Anrufsammeltaxiverkehre, bei der Beschaffung von Linienbussen für den ÖPNV, bei der Einrichtung von Expressverbindungen und bei innovativen Projekten und nachhaltigen Angeboten wie digitalen Angeboten. Ministerin Schreyer betont: „Wir brauchen echte Wahlfreiheit bei der Mobilität – in den Städten genauso wie in ländlichen Regionen. Und dafür brauchen wir attraktive Angebote im Nahverkehr!“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Zwei neue Schulstraßen in Wien

Mehr Sicherheit für die Kinder, weniger Eltern-Bringverkehr, Zufriedenheit bei Lehrern, Eltern und vor allem Kindern: das bringen die Schulstraßen in Wien. Ein je 30-minütiges Fahrverbot ist eine erfolgreiche Maßnahme gegen das morgendliche und nachmittägliche Verkehrschaos vor Volksschulen. Schulstraßen sorgen seit dem Jahr 2018 für mehr Sicherheit für Wiens Schulkinder. Ab 3. November gilt auch vor den Volkschulen in der Phorusgasse im 4. Bezirk und in der Herbststraße im 16. Bezirk eine Schulstraße.

„Die Sicherheit der Kinder beim täglichen Weg in die Schule ist besonders wichtig. Daher setzen wir im Bezirk zahlreiche Maßnahmen um die Schulwegsicherheit zu erhöhen. Die Schulstraße in der Phorusgasse ist eine davon.”

Bezirksvorsteherin 4. Bezirk Lea Halbwidl

„Die Schulstraße ist eine Antwort auf das Verkehrschaos vor Schulen. Sie ist aber auch eine Antwort auf die zunehmende Bewegungsarmut der Kinder. Etwa jedes achte Wiener Volksschulkind wird mit dem Auto zur Schule gebracht“

Fußgänger*innen-Beauftragte und Initiatorin der Schulstraßen Petra Jens

Erfreulich ist, dass in den letzten Jahren immer mehr Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad zu Schule kommen. Im Jahr 2015 wurde noch jedes fünfte Kind mit dem Auto zur Schule geführt. Ein weiterer Anstieg bei aktiv zurück gelegten Schulwegen wäre besonders nach dem Lockdown für Kinder wesentlich. Denn: Zu-Fuß-Gehen und Radfahren am Schulweg kann ca. ein Drittel des täglichen Bewegungsbedarfes eines Kindes abdecken, was stark zur körperlichen und psychischen Gesundheit der Kinder beiträgt.

Der morgendliche Autoverkehr vor Schulen kann zu brenzligen Situationen führen. Die Stadt Wien setzt zahlreiche Maßnahmen, um die Schulwegsicherheit zu erhöhen. Die Schulstraße ist eine davon.
An Schultagen gilt 30 Minuten vor Schulbeginn ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge. Zusätzlich zu den Fahrverbots-Schildern, die auf die „Schulstraße“ aufmerksam machen, wird der Straßenabschnitt während des Fahrverbots abgesperrt. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen vor Schulen und den Eltern-Bringverkehr zu reduzieren. Positiver Nebeneffekt: Kinder kommen vermehrt mit dem Fahrrad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule, was gut für ihre Konzentration und für die Gesundheit ist.

Quelle: Mobilitätsagentur Wien

Neue Plattform für den Austausch mit Fahrgästen

Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) möchten den Puls der Fahrgäste besser spüren und schaffen dafür die «BVB-Fahrgaststimme». In diesem Rahmen erhalten Interessierte die Möglichkeit, an Umfragen teilzunehmen und so zur Qualitätssteigerung beizutragen. Um zusätzlich den persönlichen Dialog zu fördern, erhalten zehn Personen die Möglichkeit, sich zweimal jährlich persönlich mit der BVB-Geschäftsleitung auszutauschen.

Die BVB möchte bestmöglich auf die Bedürfnisse ihrer Fahrgäste eingehen und die Qualität ihrer Leistungen laufend steigern. Deshalb schafft sie das neue Gefäss «BVB-Fahrgaststimme». Alle Interessierten können sich dazu kostenlos auf bvb.ch/fahrgaststimme registieren. Sie werden anschließend in unregelmäßigen Abständen eingeladen, an Umfragen und Produkttests teilzunehmen. Die BVB erhofft sich so, ihre Dienstleistungen noch fahrgastfreundlicher ausgestalten zu können.

Zusätzlich wird sich die BVB-Geschäftsleitung zukünftig mit zehn interessierten Personen zweimal jährlich zu einem informellen Austausch treffen. Die Geschäftsleitung möchte so unmittelbare Rückmeldungen zu den Dienstleistungen der BVB erhalten. Interessierte können sich dafür ebenfalls online registrieren. Die BVB wird Ende November 2021 aus allen Registrierten zehn Personen auslosen. Die zehn Personen werden für drei Jahre ausgelost. Danach erfolgt eine Neuauslosung von zehn anderen Personen. Die bereits bestehenden Anlaufstellen für Rückmeldungen von Fahrgästen bleiben unverändert in Betrieb. Dazu gehören unter anderem das Kundenzentrum am Barfi, aber auch die telefonische Kontaktaufnahme oder die verschiedenen Social Media-Plattformen der BVB.

Quelle: BVB

Pendelzulage statt Pendlerpauschale

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die aktuelle Veröffentlichung des Umweltbundesamtes zum Abbau umweltschädlicher Subventionen zum Anlass genommen, erneut auf die Auswirkungen der Entfernungspauschale hinzuweisen. Die so genannte „Pendlerpauschale“ hatte zuletzt ein jährliches Volumen von rund sechs Milliarden Euro. In den letzten Jahren sind nicht nur das Pendelaufkommen, sondern auch die Pendelstrecken selbst deutlich angestiegen. Verbunden sind diese Anstiege mit vor allem beim Pendeln mit dem Auto entstehenden negativen Umwelteffekten – Beispiele sind Klimagase, ein höherer Ressourcenverbrauch, Lärm, Unfälle, Staus und weitere.

Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin: „Die aktuelle ‚Pendlerpauschale‘ konterkariert einen sozial-gerechten Klimaschutz und ein nachhaltiges Verhalten im Mobilitätsbereich. Sie ist nicht dazu geeignet klimafreundlichere Mobilität zu unterstützen und muss deshalb dringend reformiert werden. Der BUND schlägt deshalb vor, die ‚Pendlerpauschale‘ durch eine Pendelzulage zu ersetzen. Diese soll bedarfsgerecht und steuerfinanziert zusätzlich die von uns vorgeschlagene Pro-Kopf-Rückerstattung der Einnahmen aus der Einführung des CO2-Preises ergänzen. Dies würde vor allem den Haushalten mit geringem Einkommen helfen, auch bei steigenden Mobilitätskosten weiter mobil zu bleiben.“

Im ersten Schritt sollen dafür die über den CO2-Preis auf Kraftstoffe erzielten Einnahmen in voller Höhe und pro Kopf an die Bevölkerung zurückerstattet werden. Haushalte mit einem hohen Verbrauch fossiler Treibstoffe und entsprechend höherem CO2-Ausstoß, beispielsweise durch große, leistungsstarke Autos oder zahlreiche Flugreisen, würden durch dieses System höher belastet, Haushalte mit geringerem CO2-Ausstoß könnten dann finanziell sogar profitieren.

Werner Reh, Sprecher des Arbeitskreises Verkehr des BUND: „Wenn die neue Regierung nicht für mehr soziale Gerechtigkeit sorgt, wird Klimaschutz im Verkehr scheitern. Hält sie an der einkommensabhängigen ‚Pendlerpauschale‘ fest, bekommen die Besserverdienenden weiterhin wesentlich mehr Geld pro Kilometer erstattet als Normalverdienende. Geringverdienende gehen, da sie keinen Steuerausgleich machen, sogar komplett leer aus, obwohl sie gemessen am eigenen Einkommen verhältnismäßig höhere Mobilitätskosten haben. Die Pendelzulage muss Anreize für energiesparendes Verhalten setzen und darf längere Arbeitswege auf keinen Fall prämieren.“

Neben der Pro-Kopf-Rückerstattung der Einnahmen, die durch den CO2-Preis generiert werden und der Pendelzulage fordert der BUND eine massive Verbesserung der ÖPNV-Angebote insbesondere im ländlichen Raum. Mobilität gehört zur Daseinsfürsorge und allen Menschen muss die Möglichkeit gegeben werden, ohne eigenes Auto mobil zu sein.

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.

ADFC: Radverkehr nach vorn bringen

Zum Start der Koalitionsverhandlungen zum Krisenthema Verkehr legt der Fahrradclub ADFC ein Forderungspapier vor. Um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, muss das Sorgenkind Verkehr einen viel deutlicheren Beitrag zur CO2-Reduktion leisten, als bisher angestrebt. Dafür reicht die Umstellung der immer größer werdenden Autoflotte auf E-Motoren nicht aus. Kurze Autofahrten müssen in erheblichem Umfang vermieden und verlagert werden, so der ADFC. Damit Deutschland bis 2030 wirklich Fahrradland wird, müssen schon im Koalitionsvertrag die grundlegende Modernisierung des Verkehrsrechts, Tempo 30 als Standard innerorts und eine dauerhaft gesicherte Finanzierung des Radverkehrs verankert werden.

„Wir brauchen eine Kehrtwende beim Thema Verkehr: Sicherheit, Umweltschutz und hohe Lebensqualität in Stadt und Land müssen der Maßstab sein. Dafür brauchen wir eine neue und faire Verteilung des Platzes und Vorfahrt für die klimafreundlichsten Verkehrsmittel. Fakt ist: Im deutschen Verkehrsrecht hat bisher die Flüssigkeit des Autoverkehrs Priorität. Das erschwert es Kommunen enorm, fahrradfreundlich zu werden und ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Weichen für ein modernes Verkehrsrecht zu stellen.“

ADFC-Vizebundesvorsitzende Rebecca Peters

„Bisher kommt das Fahrradland nur im Schneckentempo voran – wir müssen jetzt endlich einen großen Schritt nach vorne machen. Wir brauchen dreimal so viele Radwege und Radverkehr bis 2030. Das ist eine Investition in unsere Zukunft, die sich lohnt: Sie gibt uns lebenswerte Städte und erspart uns Stau, Abgase und hohe Kosten durch den Klimawandel. Mit mehr und besseren Angeboten für Radfahrende kann die Politik zeigen, dass Klimaschutz nicht Verzicht bedeuten muss, sondern unser Leben verbessern kann.“  

ADFC-Bundesvorstand Verkehr Ludger Koopmann

Straßenverkehrsgesetz und Straßenverkehrs-Ordnung in ihrer jetzigen Form verhindern den fahrradfreundlichen Umbau der Städte, darauf weist der ADFC in seinem Forderungspapier hin. Bisher müssen Kommunen einen neuen Radweg mit Verkehrszählungen und Unfallzahlen gut begründen. Auch Tempo 30 kann laut StVO nur auf kurzen Abschnitten und in wenig befahrenen Nebenstraßen angeordnet werden. Der Fahrradclub fordert die Umkehrung der Ziele im Straßenverkehrsgesetz: Oberste Priorität müssen Verkehrssicherheit, Klimaschutz und lebenswerte Städte haben – anstelle des flüssigen Autoverkehrs.

Zudem braucht Deutschland für die Umsetzung der Klima- und Verkehrswende eine dauerhaft gesicherte Finanzierung für den Radverkehr in Höhe von zehn Euro pro Einwohner und Jahr vom Bund, also 850 Millionen Euro jährlich.

Quelle: ADFC