BVG schafft zehn neue Straßenbahn-Simulatoren an

Die BVG investiert in die Zukunft der Straßenbahn. Mit zehn neuen Fahrsimulatoren und neuen, langen Fahrzeugen werden die Weichen für Ausbildung und Betrieb gestellt. Die entsprechenden Aufträge werden jetzt erteilt.

„Wir haben versprochen, dass wir mit vollem Einsatz daran arbeiten, den Fahrgästen wieder eine Top-Leistung zu bieten. Ein wichtiger Faktor für mehr Stabilität in unserem Angebot sind gut ausgebildete Fahrer*innen.  Mit den neuen Fahrsimulatoren für die Tram investieren wir in die Ausbildung unserer Fahrer*innen und damit in mehr Zuverlässigkeit für unsere Fahrgäste. Dank der digitalen Technik wird der Weg zur Fahrerlaubnis nun moderner und noch attraktiver, und die BVG sichert gleichzeitig ihre Attraktivität als Arbeitgeberin sowie die hohe Qualität in der Ausbildung der Fahrer*innen.“

BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk

Acht dieser Simulatoren sind als Pult-Variante vorgesehen. Sie verfügen über ein vollwertig nachgebautes Fahrerpult, einen originalgetreuen Fahrersitz, sieben Monitore, die ein 210-Grad-Sichtfeld ermöglichen, und eine bewegliche Plattform, die alle Fahrzeugbewegungen simuliert. Zwei der neuen Geräte sind kleinere und mobile Desktop-Varianten, die vor allem in der Fortbildung genutzt werden sollen. Gemeinsam haben beide Modelle, dass der Hersteller schrittweise 100 Kilometer virtueller Strecke „mitliefert“. Und natürlich sind diverse Wetterverhältnisse, Fahrsituationen und Gefahrenmomente darstellbar.

Die Geräte sollen voraussichtlich ab 2026 schrittweise geliefert werden. Die BVG investiert rund 5 Millionen Euro in die modernen Simulatoren. Hersteller der Simulatoren ist die französische Firma Corys, die sich in einer Ausschreibung durchgesetzt hat und weltweit in über 60 Ländern bereits rund 3700 Simulatoren realisiert hat – viele davon im Straßenbahn- oder Eisenbahnbereich.

Für die Zukunft der Berliner Straßenbahn gab es zuletzt noch eine weitere gute Nachricht. Der Aufsichtsrat der BVG hat auf seiner letzten Sitzung die Mittel für die Beschaffung von 45 weiteren Straßenbahnen des Typs „Urbanliner“ freigegeben. Das zweite Los dieser neuen Fahrzeuggeneration wird damit nun bestellt. Die BVG ordert die Fahrzeuge ausnahmslos in der für Berlin neuen 50-Meter-Variante, die besonders viel Platz auf stark genutzten Strecken bietet. Die jetzt bestellten Fahrzeuge sollen voraussichtlich ab 2026 geliefert werden. Der erste Urbanliner ist derzeit im Testbetrieb auf dem BVG-Gelände. Der Fahrgasteinsatz soll im Frühjahr 2025 beginnen. Das nächste Fahrzeug wird im ersten Quartal erwartet. 18 weitere des ersten Lieferloses werden noch in den Jahren 2025 und 2026 geliefert.

Quelle: BVG

NRW sichert Schlichtungsstelle Nahverkehr langfristig

Seit Jahren ist die Schlichtungsstelle Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen für Kunden des ÖPNV eine Anlaufstelle, wenn es Probleme gibt, die sie mit dem Verkehrsunternehmen nicht lösen können: Womöglich zu Unrecht des Schwarzfahrens beschuldigt? Schwierigkeiten, Ansprüche nach Fahrtausfällen geltend zu machen? Hier hilft die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Schlichtungsstelle weiter. Am Dienstag, 21. Januar 2025, überreichte in Düsseldorf Verkehrsminister Oliver Krischer einen Förderbescheid in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro an Melanie Schliebener, Leiterin der Schlichtungsstelle Nahverkehr.

„Die Schlichtungsstelle ist eine wichtige Anlaufstelle für die Fahrgäste, wenn es zu Streitfällen kommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten eine sicher nicht immer einfache Arbeit. Ziel ist es, dass die Beteiligten am Ende mit der Klärung zufrieden sind.“

Minister Oliver Krischer

Das Land unterstützt die Schlichtungsstelle seit 2007 finanziell, zunächst für einen Projektzeitraum von jeweils drei Jahren, 2021 wurde dieser auf vier Jahre erhöht, nun auf sechs Jahre. Dies ermöglicht eine längerfristige Planung der Schlichtungsstelle. Nordrhein-Westfalen ist neben Bremen und Niedersachsen eines von bundesweit drei Ländern, die eine nach dem sogenannten Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) anerkannte neutrale Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personennahverkehr haben. Darüber hinaus ist sie im Juli 2010 von der Europäischen Kommission notifiziert worden.

„Im vergangenen Jahr konnten wir mehr als 3500 Menschen bei ihrem Anliegen unterstützen und eine Lösung herbeiführen. Wir freuen uns, diese wichtige Arbeit auch in den nächsten Jahren für Verbraucherinnen und Verbraucher fortsetzen zu können.“

Melanie Schliebener

Für die Fahrgäste sind die Verfahren kostenlos. Sie können sich mit Beschwerden über das Verhalten von Mitarbeitern von Verkehrsunterunternehmen, Tarifregelungen und Tarifangebote oder mangelnde Informationen zu Verspätungen, den Zustand der Fahrzeuge oder der Haltestellen an die Schlichtungsstelle wenden. 

Die Schlichtungsstelle Nahverkehr (SNV) ist eine unabhängige Einrichtung des Vereins Schlichtungsstelle Nahverkehr e. V. Dem Verein gehören die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie Verkehrsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen an. Die Schlichtungsstelle Nahverkehr wird finanziert durch das Land Nordrhein-Westfalen und die beteiligten Verkehrsunternehmen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Preisvergleichsstudie: Das Schweizer öV-Angebot im internationalen Vergleich

Der Schweizer öffentliche Verkehr (öV) genießt weit über die Landesgrenze hinaus hohe Beliebtheit. Gleichzeitig ereilt ihm den Ruf teuer zu sein – vor allem im Vergleich zum öV in anderen Ländern. Aber stimmt das wirklich? Genau das hat die LITRA im Rahmen einer Preisvergleichsstudie durch das Forschungsbüro INFRAS untersuchen lassen und die Ergebnisse zeigen: Preislich gesehen liegt der öV in der Schweiz im europäischen Mittelfeld, aber qualitativ ist das Angebot um Welten besser.

Bereits zum fünften Mal hat die LITRA durch das Forschungsunternehmen INFRAS die öV-Preise und das öV-Angebot in der Schweiz mit Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Großbritannien vergleichen lassen. «Und hier schneidet die Schweiz einmal mehr gut ab, liegt preislich gesehen im europäischen Mittelfeld. Günstiger als in der Schweiz ist das Angebot in Italien, während Großbritannien den mit Abstand höchsten Preis aufweist», sagt Martin Candinas.

Der LITRA-Präsident betont zudem, dass der Preis nur einer von vielen Faktoren sei, die zur Gesamtleistung eines öV-Systems beitragen. «Um ein Dienstleistungsangebot angemessen zu bewerten, reicht es nicht, lediglich Preise zu vergleichen. Entscheidender ist die Frage: Was bekomme ich für mein Geld? Komme ich beispielsweise jede halbe Stunde von Bern nach Zürich, oder nur zwei Mal am Tag? Diesbezüglich zeigt sich im internationalen Vergleich deutlich: die Angebotsqualität ist im Schweizer öV bedeutend besser als in anderen europäischen Ländern.»

In Sachen Angebotsqualität punktet die Schweiz vor allem mit einer hohen Netz- und Angebotsdichte sowie einer herausragenden Pünktlichkeit. Und nicht zuletzt ist der integrierte Ansatz ein zentrales Merkmal des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz: «die Reiseangebote gehen von Tür zu Tür und die Kundinnen und Kunden benötigen nur ein einziges Ticket», erklärt Martin Candinas. Ein Blick auf die europäische öV-Landkarte zeigt, dass das bei Weitem keine Selbstverständlichkeit ist.

Setzt man die Qualitätsindikatoren des Angebots ins Verhältnis zu den Preisen, zeigt sich, dass die Schweiz im Vergleich zu den anderen Ländern ein außerordentlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Trotz der sehr hohen Qualität sind die Preise für viele der betrachteten Reisetypen vergleichsweise günstig oder liegen im Mittelfeld.

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Quelle: LITRA

Niederösterreich Bahnen: Starkes Jahr trotz Sturm und Hochwasser

Die Niederösterreich Bahnen ziehen für das abgelaufene Jahr 2024 ungeachtet der schwierigen Wetterbedingungen eine sehr positive Bilanz. 1,323 Millionen Fahrgäste haben die sechs Bahnen und zwei Seilbahnen im vergangenen Jahr genutzt. Trotz Sturmtiefs im Januar und Hochwasser im September und den daraus resultierenden massiven Schäden an der Infrastruktur entspricht das nur einem Minus von zwei Prozent.

„Ohne diese Ereignisse wäre 2024 das mit Abstand fahrgaststärkste Jahr in der Geschichte der Niederösterreich Bahnen geworden. Bis zum Hochwasser Mitte September lagen die Fahrgastzahlen noch vier Prozent über jenen von 2023. Das zeigt deutlich, dass unsere vielfältigen, bedarfsorientierten Angebote richtungsweisend sind und der stetig steigenden Nachfrage entsprechen. Mit mehr Zügen, modernen Bahnhöfen, schnelleren Verbindungen und besseren Angeboten haben wir den öffentlichen Verkehr Niederösterreichs in Alltag und Freizeit auf eine neue Ebene gehoben.“

NÖ Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer

So war etwa die Bergstrecke der Mariazellerbahn bis 25. Januar 2024 gesperrt. Grund war Sturm Zoltan, der rund um Weihnachten 2023 über das Land gefegt war. Knapp 85 Bäume stürzten in Folge um und beschädigten die Oberleitung samt mehrerer Masten und Ausleger zwischen Laubenbachmühle und Mariazell schwer. Im September hatte dann das Hochwasser Niederösterreich fest im Griff. Das gesamte Bundesland wurde für drei Wochen zum Katastrophengebiet erklärt. Mit Ausnahme der Wachaubahn, die im Hochwasserverkehr unterwegs war, stand bei den Bahnen und Seilbahnen der Betrieb für mehrere Tage still. Insbesondere die Mariazellerbahn wurde an vielen Stellen mit voller Wucht von den Überschwemmungen getroffen. Insgesamt sieben Wochen war die Strecke von St. Pölten bis Mariazell ganz oder abschnittsweise gesperrt und musste im Schienenersatzverkehr bedient werden.

„Die Mitarbeiter der Niederösterreich Bahnen haben 2024 wirklich Großartiges geleistet, um trotz der schwierigen Bedingungen den Betrieb im Sinne der Fahrgäste in gewohnt hoher Qualität anbieten zu können. Und ich möchte mich auch bei den Fahrgästen bedanken, die unseren Bahnen auch in den herausfordernden Zeiten die Treue gehalten und das hervorragende Ergebnis möglich gemacht haben“, so LH-Stellvertreter Udo Landbauer.

Die Niederösterreich Bahnen sind mit sechs Bahnen und zwei Seilbahnen Teil der NÖVOG, dem größten Mobilitätsanbieter für Alltag und Freizeit des Landes Niederösterreich. Unter dem blau-gelben Dach der NÖVOG stehen neben Mariazellerbahn, Waldviertelbahn, Wachaubahn, Reblaus Express, Citybahn Waidhofen, Schneebergbahn, Gemeindealpe Mitterbach und Schneeberg Sesselbahn auch die Regionalbuslinien und bedarfsgesteuerten Verkehre in Niederösterreich.

Quelle: NÖVOG

VDV und ver.di präsentieren gemeinsames ÖPNV-Zielbild

In einem mehrmonatigen gemeinsamen Prozess haben hochrangige Vertreter des Branchenverbands VDV und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ein Zielbild für den ÖPNV in Deutschland bis 2035 erarbeitet und abgestimmt. Aus Sicht der Akteure ist dies ein wichtiges Signal und ein relevanter Beitrag für die dringend zu führende politische und gesamtgesellschaftliche Debatte um ein zukunfts- und leistungsfähiges sowie attraktives ÖPNV-Angebot für Fahrgäste und Beschäftigte. Unter den Überschriften „Qualität und Angebot“, „Qualität der Arbeit“ sowie „Finanzierung und Regulierung“ vereint das Papier die Perspektiven der Branche und der Beschäftigten.

Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di:

„Deutschland ist auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen. Mit Bussen und Bahnen fahren die Menschen zur Arbeit, zur Schule, zum Sport und auch am späten Abend noch nach Hause. Aber sie müssen sich auf das Angebot verlassen können. Um das zu gewährleisten, sind wir auf die zahlreichen engagierten Beschäftigten angewiesen. Wir wollen sie halten und wir wollen einsatzfreudigen Nachwuchs gewinnen, dafür brauchen wir gute Arbeitsbedingungen, eine angemessene und attraktive Vergütung und ein modernes Arbeitsumfeld.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann:

„Wir befinden uns als Branche in einer herausfordernden Transformation: Die Finanzierung des Betriebs ist zunehmend schwierig, notwendige finanzielle Mittel in ausreichender Höhe für dringende Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen sind nicht in Sicht. Gleichzeitig soll und muss der ÖPNV wichtige gesellschaftliche Ziele im Bereich der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes erfüllen. Das erhöht den Druck auf die Verkehrsunternehmen und ihre Beschäftigten immens. Damit die Branche den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht werden kann, braucht es politisch verlässliche Lösungen und starke Partnerschaften.“

Der VDV und ver.di machen im Rahmen des gemeinsamen Zielbilds deutlich, dass der ÖPNV in Deutschland leistungsstark und attraktiv sein muss, um im Sinne der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag leisten zu können. Dafür werden qualitativ hochwertige und sozial verträgliche Angebote und entsprechende Rahmenbedingungen benötigt. Dies ist nur möglich, wenn die verantwortlichen politischen Akteure in Bund, Ländern und Kommunen sich klar und eindeutig zu einem starken und zukunftsfähigen ÖPNV bekennen und diesen auch planbar und nachhaltig finanzieren. „Der ÖPNV ist mehr als ein Mobilitätsangebot. Er ist Garant für soziale Teilhabe, gelebten Klimaschutz und ein essenzieller Bestandteil einer stabilen Daseinsvorsorge in einer funktionierenden, demokratischen Gesellschaft. Um diese Funktion zu erfüllen, brauchen wir von den politisch Verantwortlichen verlässliche und planbare Rahmenbedingungen, vor allem bei der Finanzierung“, so Behle und Wortmann abschließend.

Das gemeinsame Zielbild von VDV und ver.di finden Sie hier zum Download.

Quelle: VDV

Drohende Angebotseinschränkungen in Dresden: Ende der Verkehrswende?

Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland fordert die Stadt Dresden, den Freistaat Sachsen und den Bund auf, eine auskömmliche Finanzierung für den ÖPNV in Dresden sicherzustellen.

Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) am 15.01.2025 bekannt gegeben haben, drohen ab April 2025 massive Kürzungen im Dresdner Stadtverkehr. Neben Taktreduktionen auf einigen Linien droht einigen Linien sowie den AnrufLinienTaxis (ALiTa) die komplette Einstellung. „Dies wäre im Rahmen der eingeleiteten Verkehrswende ein massiver Rückschritt“, konstatiert Michael Koch, Referent der Region Dresden und Mitglied im Landesvorstand des Fahrgastverbands PRO BAHN. Er warnt zudem: „Sollten die Kürzungen so kommen, dann würden viele Menschen abgehängt und (wieder) auf das Auto angewiesen. Diese Kunden sind für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf lange Zeit verloren.“

Im Jahr 2024 verzeichnete die DVB einen Fahrgastrekord. „Gerade hier wäre das richtige Zeichen eine Ausweitung des Angebots und nicht die Kürzung des Angebots. Hier sind neben der Stadt auch der Freistaat Sachsen und der Bund gefordert, die Finanzierungslücke zu schließen. Sonst droht ein ähnlicher Kahlschlag auch in anderen sächsischen Städten und im Schienenpersonennahverkehr (SPNV).“, prophezeit Michael Koch.

Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland unterstützt die Petition „Für die Erhaltung & Stärkung des ÖPNV-Angebots“ der „Initiative ÖPNV-Angebot“ erhalten und ermutigt alle Fahrgäste, diese Petition mit zu zeichnen.

Quelle: PRO BAHN Mitteldeutschland

Steffen Geers wird Technischer Geschäftsführer der VGF

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) hat am 17. Januar 2025 die Bestellung von Steffen Geers zum neuen Technischen Geschäftsführer beschlossen. Er wird mit Wirkung zum 1. August für fünf Jahre bestellt.

Der 52-jährige Diplom-Physiker verfügt neben langjähriger Führungserfahrung in den Personenverkehrs-Gesellschaften der Deutschen Bahn über umfangreiche Managementkompetenzen bei der Steuerung des Bahn-Betriebs vor Ort, bei Fahrzeugprojekten sowie bei der Einführung digitaler Zugsicherungstechnologien.

„Ich freue mich sehr darauf, Steffen Geers in unserem Team willkommen zu heißen. Als erfahrener Eisenbahner weiß er um die Bedeutung eines zuverlässigen, dicht getakteten Nahverkehrs in einer Großstadt wie Frankfurt. Uns war es wichtig eine Führungskraft zu gewinnen, die sich den technologischen Herausforderungen eines zukunftsweisenden ÖPNV widmet, die Bedürfnisse der Nutzer:innen im Blick hat sowie transparent und disziplinenübergreifend nach innen kommuniziert. Der Aufsichtsrat der VGF ist überzeugt, mit Steffen Geers die geeignete Persönlichkeit mit hoher technischer Kompetenz sowie Teamgeist gefunden zu haben. Alle Aufsichtsratsmitglieder freuen sich zudem auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Mobilitätsdezernent und Stadtrat Wolfgang Siefert, Aufsichtsratsvorsitzender der VGF

„Als Vertreter der Mitarbeitenden und Mitglied des Aufsichtsrats war mir eine zügige und auch einvernehmliche Entscheidung der Gremien wichtig, um uns nach einer Phase der Vakanz schnellstmöglich auf die anstehenden Herausforderungen konzentrieren zu können. Ich habe Steffen Geers als kompetente und sich für den ÖPNV begeisternde Persönlichkeit kennen gelernt und heiße ihn bei der VGF herzlich willkommen.“

Thomas Heimbürger, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Betriebsratsvorsitzender der VGF

Steffen Geers ist verheiratet, Vater einer Tochter, lebt seit mehreren Jahrzehnten mit seiner Familie im Frankfurter Nordend und kennt die VGF nicht nur aus eigenem Erleben als Fahrgast, sondern hat auch die Entwicklung der VGF aufmerksam verfolgt.

„Ich danke dem gesamten Gremium für das in mich gesetzte Vertrauen und freue mich sehr, gemeinsam mit einem engagierten Team die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in Frankfurt zu gestalten. Mein Ziel ist es, den Bedürfnissen unserer Fahrgäste in ihrem Mobilitätsalltag gerecht zu werden sowie zugleich für die Zuverlässigkeit des Nahverkehrs einen spürbaren Mehrwert zu bieten.“

Steffen Geers

Quelle: VGF

Innovationsprojekt für autonomes Fahren in der Stadt

Nach 35 Monaten Laufzeit liefert das Konsortium des Mobilitätsprojekts Campus FreeCity, bestehend aus acht Projektpartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie drei assoziierten Partnern, umfassende Erkenntnisse für den Weg zur Einführung und Etablierung autonom fahrender, modular aufgebauter Fahrzeuge in der Stadt.

Im Projekt Campus FreeCity wurde seit November 2021 im Labormaßstab ein komplettes Ökosystem für Mobilitäts-, Transport- und Serviceaufgaben der Smart City erforscht, um für den Verkehr der Zukunft das volle Potential neuer Technologiefelder wie Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren oder Internet of Things zu nutzen. Im Zentrum des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projekts stehen die modular aufgebauten CityBot-Fahrzeuge, die von der Projektinitiatorin EDAG Group entwickelt werden.

Die automatisiert fahrenden Roboterfahrzeuge sind sowohl zur Personenbeförderung als auch zum Gütertransport und für bestimmte Serviceleistungen, die in einer Stadt anfallen, geeignet. Das Konzept der hochautomatisierten Roboterfahrzeuge hat die EDAG Group erstmals 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Innerhalb des Projekts Campus FreeCity übernahm das Unternehmen die umfangreiche Entwicklung sowie den ganzheitlichen Systemaufbau und konnte für die Fahrzeuge das Technology Readiness Level vier (TRL 4) erreichen. Das modulare Fahrzeugkonzept wird durch eine mechatronische Koppelstelle zwischen den Zug- und Nutzmodulen realisiert.

Im Ergebnis des innovativen Vorhabens Campus FreeCity stehen insbesondere wichtige Erkenntnisse bei der Entwicklung autonomer Fahrzeugkonzepte, bei der Absicherung autonom und vernetzt fahrender Fahrzeuge, bei der Entwicklung von Sicherheits- und Zulassungskriterien und der Technologieakzeptanz bei Fahrgästen und Passanten sowie anderen Verkehrsteilnehmenden erzielt werden. Die Ergebnisse wurden vor allem durch eine intensive, mehrmonatige Testphase erzielt, in der spezifische Anwendungsfälle (Use Cases) aus dem Stadionbetrieb erprobt wurden. Die Laufzeit des Projekts endete im Oktober 2024. Künftig sollen die CityBots in einem neuen Umfeld, dem Flughafenvorfeld, getestet und weiterentwickelt werden.

Eine Übersicht über aktuelle Veröffentlichungen sowie weitere Informationen über Campus FreeCity sind auf der Projektwebsite campusfreecity.de verfügbar.

Quelle: House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH

Fußverkehrs-Check 2025: Jetzt bewerben

Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen wollen ihre Mobilität nachhaltiger ausrichten. Bei diesem Thema hat sich der seit 2019 vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützte und vom Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM) organisierte „Fußverkehrs-Check NRW“ zu einem beliebten Werkzeug für die Bürgerbeteiligung entwickelt.

In diesem Jahr gehen die Fußverkehrs-Checks in eine neue Runde: Ab sofort können die Kommunen ihre Bewerbung für die diesjährige Programmteilnahme beim Zukunftsnetz Mobilität NRW einreichen. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2025. Das Besondere am „Fußverkehrs-Check NRW“ ist sein Format. Gemeinsame Workshops und Begehungen bringen Bürger, Verwaltung und Politik zusammen, um das Gehen in der Kommune attraktiver zu machen. Diese Begehungen auf zuvor abgestimmten Routen bilden das Kernstück.

„Dabei wird ein großes Augenmerk darauf gelegt, wie die Wege für die Fußgänger zu den Bushaltestellen und Bahnhöfen sind. Dies ist für uns sehr wichtig, da in den Städten heute bereits etwa 90 Prozent unserer Fahrgäste zu Fuß zu den Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs gehen.“

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS), bei dem die Geschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW angesiedelt ist

Teilnahmeberechtigt sind Städte, Gemeinden und Kreise, die Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW sind. Details zu den Wettbewerbsbedingungen finden Sie auf der Internetseite des Zukunftsnetz Mobilität NRW unter Zukunftsnetz Mobilität NRW. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät und unterstützt die Kommunen bei der Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten der Fußverkehrs-Checks werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.

Quelle: VRS

Oberschwäbische Busunternehmer setzen sich für Qualitätsoffensive ein

Es ist ein ungewöhnliches Format – und ein erfolgreiches zugleich: Die privaten Busunternehmer der Regionalverkehr Bodensee-Oberschwaben GmbH (RBO) gestalten für ihre Gesellschafter und Kollegen sowie Vertreter von Verkehrsverbünden und Mitstreitern den Rahmen für einen intensiven Austausch. „Um gemeinsam das Beste für unsere Fahrgäste zu erreichen, ist uns ein gutes Miteinander wichtig,“ sagte RBO-Geschäftsführer Bernd Grabherr zum Auftakt der 1,5-tägigen Veranstaltung in Oberstdorf.

Dr. Andreas Honikel-Günther, Erster Landesbeamter im Landkreis Ravensburg, brachte gute Nachrichten nach Oberstdorf mit. Der Landkreis bekommt den Zuschlag für Fördermittel aus dem Programm „Beratungsgutschein für Qualitätswettbewerbe im ÖPNV“. Zukünftig sollen Vergaben nicht allein über den Preis, sondern über Qualitätskriterien erfolgen. Folgt der Landkreis dem Vorarlberger Modell, dann werden bei Vergaben Qualitätskriterien mit mindestens 30 Prozent gewichtet.

„Ich bin dem Kreistag für den Rückenwind dankbar, der uns auch in finanziell schwierigen Zeiten durch zusätzliche Mittel einen innovativen und starken ÖPNV ermöglicht,“ so Honikel-Günther. „Die Leistungen sollen in 14 Linienbündel vergeben werden, so dass diese für möglichst viele Unternehmen attraktiv sind“, versicherte der Landkreisvertreter und verwies auf die Möglichkeit, Kooperationen zu bilden.

Welche Qualitätskriterien den ÖPNV attraktiver machen und welche Kontrollmechanismen es gibt, erarbeiteten die knapp 30 Teilnehmer mit einer versierten Rechtsanwältin. Dabei kam heraus: Verlässlichkeit, große Flexibilität und hohe Verfügbarkeit stehen für die Busunternehmer an erster Stelle. Die Rechtsanwältin bestätigte, dass bei reinen Preisausschreibungen Vertragsstrafen bereits eingepreist seien. „Vertragsstrafen sind auf fünf Prozent des Jahresumsatzes begrenzt, und sind oft günstiger als den Vertrag einzuhalten.“

„Wenn unsere Strukturen zerschlagen sind, können sie nicht mehr aufgebaut werden“, brachte Johannes Groß von Omnibus Groß in Rottenburg die Ängste der mittelständischen Unternehmer – und Arbeitgeber – vor Ort auf den Punkt. Bei den meisten privaten Busunternehmen handelt es sich um Familienbetriebe, die bereits seit Jahrzehnten den Linienverkehr übernehmen und bei denen die nächste Generation bereit ist, sich mit ihrem innovativen Know-how einzubringen.

RBO-Geschäftsführer Bernd Grabherr zog ein positives Resümee der Veranstaltung, den er als „Austausch auf Augenhöhe“ bezeichnete. „Einen guten ÖPNV können wir nur miteinander auf die Straße bringen. Und dazu ist es gut, die Perspektiven aller Beteiligten einzubeziehen“.

Quelle: RBO