Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) – Branchenverband mit über 600 Mitgliedsunternehmen aus dem öffentlichen Personen- und dem Schienengüterverkehr – weist auf die Notwendigkeit der Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms für das Jahr 2021 hin.

„Die Verkehrsunternehmen halten die Mobilität in Abstimmung mit Bund und Ländern in praktisch unverändertem Maße aufrecht. Trotz erheblichem Fahrgastrückgang wird dieser gesellschaftlich notwendige Auftrag erfüllt, damit systemrelevante Arbeitskräfte und alle, die auf die öffentliche Mobilität angewiesen sind, ihre Wege erledigen können. Die entstehenden Einnahmeverluste, die jetzt zunehmend zu Liquiditätsengpässen führen, müssen nun mit der Unterstützung von Bund und Ländern ausgeglichen werden. Der im Jahr 2020 entwickelte Rettungsschirm im Sinne einer Bestellung der Verkehre durch Bund und Länder ist das geeignete Finanzierungsinstrument auch im Jahr 2021.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Nach Berechnungen des Branchenverbands VDV liegen die voraussichtlichen Verluste durch fehlende Fahrgeldeinnahmen in diesem Jahr bei etwa 3,6 Milliarden Euro. In den neun Pandemiemonaten des vergangenen Jahres belief sich der Schaden auf etwa 3,3 Milliarden Euro. Dank des 2020 beschlossenen Rettungsschirms in Höhe von 5 Milliarden von Bund und Ländern konnten die letztjährigen coronabedingten Verluste der Verkehrsunternehmen weitgehend ausgeglichen werden. Nun ist jedoch eine baldige Anschlussregelung für 2021 unumgänglich.

Quelle: VDV

Neubau der Straßenbahnstrecke Rothensee beginnt

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) beginnt in Kürze mit dem hochwassersicheren Neubau der Straßenbahnstrecke der Linie 10 entlang des August-Bebel-Damms im Stadtteil Rothensee. Ursprünglich sollte bereits im November der Baustart vollzogen werden – auf die europaweite Ausschreibung der Bauleistungen gingen jedoch keine wirtschaftlichen Angebote ein.

In der ersten Ausschreibung 2020 wurden für die Bauleistungen noch um die 30 Millionen Euro aufgerufen. Durch das nun erfolgte Verhandlungsverfahren konnten die Investitionskosten auf 19,6 Millionen Euro gesenkt werden. Das Projekt wird vollständig mit Mitteln des Bundes aus dem Sondervermögen Aufbauhilfe finanziert. Ab 30. Mai beginnen die Bauarbeiten zum Neubau der Strecke unter laufendem Verkehr.

Beim Elbehochwasser 2013 wurde der August-Bebel-Damm überflutet und die Straßenbahnstrecke stark beschädigt. Die Trasse wird daher auf einer Länge von 1,4 Kilometern neu gebaut.

Die Trasse der Straßenbahn wird in Querschwellenbauweise auf Schotterbettung ohne Gleisplattenabdeckung errichtet. Im Vergleich zur heute vorhandenen Gleiskonstruktion kann damit eine höhere Lebensdauer bei gleichzeitig geringerem Unterhaltsaufwand und einer geringen Beschädigungsgefahr bei möglichen erneuten Überschwemmungen erreicht werden. Die Haltestellen „Schule Rothensee“, „Hohenwarther Straße“, „Betriebshof Nord“ und „Rothensee“ erhalten neue Bahnsteige und werden nach dem Magdeburger Standard der Barrierefreiheit ausgebaut, sodass ein bequemes Ein- und Aussteigen für alle Fahrgäste gewährleistet ist. Die Haltestellen erhalten im Zuge des Ausbaus außerdem moderne digitale Fahrgastinformationssysteme.

Neu gebaut werden nicht nur die Gleis- und Haltestellenanlagen, sondern größtenteils auch die Fahrspuren für den Kfz-Verkehr und neue Fuß- und Radwege. In Höhe des Straßenbahnbetriebshofs Nord verschwenken die Gleise, wie heute auch, in die Seitenlage getrennt vom Autoverkehr.

Unter der Maßgabe, dass der Straßenbahnverkehr der Linie 10 immer rollen muss und für den Autoverkehr während der Bauzeit mindestens eine Fahrspur pro Fahrtrichtung angeboten wird, wird die Bauzeit mit drei Jahren veranschlagt und bis ins zweite Halbjahr 2024 andauern. Es wird insgesamt 11 Bauphasen mit unterschiedlichen Verkehrsführungen geben.

Während der Bauzeit wird der Straßenbahnverkehr teilweise eingleisig rollen. Für den Ein- und Ausbau von Bauweichen muss tageweise der Straßenbahnverkehr eingestellt werden.

Quelle: MVB

Schiene spart Fläche und lässt Natur ihren Raum

Mit der Förderung des öffentlichen Verkehrs kann die Politik den wachsenden Flächenverbrauch wirksam bekämpfen und wichtige Räume für Natur und Mensch erhalten. Darauf weist das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene angesichts neuer Daten des Statistischen Bundesamtes hin. „Wer der Natur in den ländlichen Regionen und den Menschen in den Städten den dringend benötigten Raum belassen möchte, muss den öffentlichen Verkehr stärken“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Der Individualverkehr mit Auto und Lkw belastet die Umwelt auch durch seinen zu großen Flächenverbrauch. Wir müssen die Zubetonierung der Landschaften stoppen. Dazu kann eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene einen wesentlichen Beitrag leisten.“

„Dieser Vorteil des öffentlichen Verkehrs findet in der politischen Debatte nicht genug Beachtung“, kritisierte Flege. „Bahn und Bus schonen nicht nur das Klima, sondern beanspruchen auch deutlich weniger Raum als andere Verkehrsträger.“ So kommt die Schiene in Städten mit etwa sieben Quadratmetern pro beförderte Person aus. Der motorisierte Individualverkehr benötigt 100 Quadratmeter, also über zwölfmal so viel.

Der Verkehr benötigt nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes weit über ein Drittel der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland. Dabei wächst die Verkehrsfläche immer weiter. Dadurch gehen natürliche Lebensräume gehen verloren, Bodenversiegelung und Landschaftszerschneidung nehmen zu. Die Siedlungsausdehnung führt zu steigendem Verkehrsaufkommen – damit wachsen Energieverbrauch und Kosten für den Infrastrukturausbau. Wie die Allianz pro Schiene in ihrem Bundesländerindex von 2020 gezeigt hat, schneidet unter den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern besonders schlecht ab. Das norddeutsche Land beansprucht pro Einwohner die meiste Verkehrsfläche (438 Quadratmeter) und fällt auch mit dem größten Zuwachs aller Länder negativ auf.  Wie es besser geht, zeigt Rheinland-Pfalz, wo die für den Verkehr beanspruchte Fläche in jüngerer Zeit sogar kleiner geworden ist.

Quelle: Allianz pro Schiene

Am überproportionalen Platzbedarf des Straßenverkehrs ändert sich auch nichts, wenn die Autoindustrie in Zukunft stärker Elektrofahrzeuge anbietet. „Egal ob Diesel oder Elektro-Auto: Die Zersiedelung der Landschaft durch den motorisierten Individualverkehr ist sowohl in den Städten als auch auf dem Land ein zunehmendes Problem“, so Flege weiter. „Auch deswegen brauchen wir die Verkehrswende mit einem deutlich höheren Marktanteil der Schiene. Die Zukunft gehört einer Mobilität, die mit relativ wenig Platz auskommt.  Verkehr ist nur dann nachhaltig, wenn er sparsam mit dem immer knapper werdenden Flächen umgeht“.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Klimaschutz: CarSharing könnte mit Förderung noch mehr leisten

Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den Verfassungsbeschwerden zu den fehlenden Klimaschutzzielen ab 2030 im Klimaschutzgesetz stattzugeben. CarSharing kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor leisten. Dafür bedarf es aber einer entsprechenden Förderung.

Der Gesetzgeber hat bis Ende 2022 Zeit, konkrete Klimaschutzziele für die Zeit nach 2030 festzulegen. Der Verkehrssektor bleibt Sorgenkind bei den Treibhausgasemissionen, insbesondere der Straßenverkehr. In ihrem Beschluss fordern die Karlsruher Richterinnen die „Gewährleistung eines freiheitsschonenden Übergangs in die Klimaneutralität“.

„Die Klimaziele im Verkehr sind nur erreichbar, wenn Energie- und Mobilitätswende Hand in Hand gehen. Heutiger Pkw-Verkehr muss in hohem Ausmaß auf die Verkehrsmittel des Umweltverbunds verlagert werden. CarSharing-Kundinnen nutzen schon heute Autos nur noch für die wenigen Wege, auf denen es keine bessere Alternative des Umweltverbunds gibt. CarSharing kann als Auto-Baustein des Umweltverbunds Pkw-Mobilität bezahlbar und klimaverträglich bereitstellen. Die Bundesregierung muss deshalb die deutschen CarSharing-Anbieter endlich dabei unterstützen, das CarSharing-Angebot auszubauen.“

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des bcs

Der bcs hatte bereits 2019 das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung kritisiert und seinerzeit eine wirksame Rahmensetzung für eine Verkehrswende gefordert, die auch einen klimaverträglichen Umbau der Pkw-Mobilität ermöglicht. Diese Fokussierung auf nachhaltige Ansätze ist weiterhin dringend geboten.

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V.

Neue mobile Ticketautomaten für die Magdeburger Verkehrsbetriebe

Die krauth technology GmbH hat im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung von der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) den Zuschlag über die Lieferung und Inbetriebnahme neuer Ticketing-Systeme erhalten.

Die MVB ist Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs im Stadtgebiet der Landeshauptstadt und betreibt dort etwa neun Straßenbahnen und 14 Buslinien. Nach einem Ausschreibungsverfahren über die Vergabe von neuen Verkaufssystemen inklusive mehrerer Angebotsrunden konnte sich krauth technology am Ende gegen die Wettbewerber durchsetzen. Der Auftrag umfasst 176 neue mobile Fahrkartenautomaten.

Ab 2022 werden die fabrikneuen Systeme in den Bussen und Straßenbahnen der MVB zum Einsatz kommen und mit ihrem kompakten Design sowie mit neuen Funktionalitäten die in die Jahre gekommenen alten Geräte ersetzen. Die zukünftigen Ticketautomaten sind auf dem aktuellsten Stand der Technik und bieten den Fahrgästen eine uneingeschränkte und intuitive Bedienbarkeit.

Der Ticketkauf kann auf klassische Art mit Bargeld oder auch komplett bargeldlos erfolgen. Neben der Möglichkeit zur bargeldlosen Zahlung mittels NFC-Technologie für Chipkarten und Smartphones bieten die neuen Automaten auch ein kontaktbehaftetes Zahlverfahren per EC-Cash und Kreditkarten.

Für die MVB wird Handling und Wartung der Automaten deutlich einfacher werden: Durch das Monitoring haben die Verkehrsbetriebe online und in Echtzeit einen Überblick über den Betriebszustand der Automaten, über einzelne Module bis hin zu Kassenständen und den Status der Papierrollen. Auch ein Abrechnungs- und Registrierungssystem sind ein integrierter Bestandteil des Leistungsumfangs von krauth technology. Alle Gerätedaten werden über das Hintergrundsystem der Automaten eingelesen und dort über die PT-COM Standardschnittstelle an das zentrale Vertriebshintergrundsystem PT-Nova (SAP) übermittelt.

“Wir freuen uns, dass wir die Magdeburger Verkehrsbetriebe mit unseren mobilen Ticketing-Systemen ab 2022 dabei unterstützen dürfen, einen attraktiven und zuverlässigen ÖPNV in der Magdeburger Region gewährleisten zu können”, so Jörg Jacob, Sales Manager bei krauth technology.

Quelle: krauth technology GmbH

EVG setzt bei Transdev 3,2 Prozent Lohnerhöhung durch

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat in schwierigen Tarifverhandlungen bei den Unternehmen der Transdev einen Tarifabschluss durchgesetzt. So werden bei der NordWestBahn, der Württembergischen Eisenbahngesellschaft, der Bayerischen Regiobahn, der Bayerischen Oberlandbahn, der Transdev Hannover, der Transdev Instandhaltung und der Transdev Service GmbH die Löhne bis Ende 2022 um insgesamt 3,2 Prozent angehoben.

Die erste Entgelterhöhung wird mit 1,4 Prozent zum 1. Dezember 2021 erfolgen, die zweite Erhöhung erfolgt mit 1,8 Prozent zum 1. Dezember 2022. Damit konnten eine deutliche Annäherung an das Branchenniveau erzielt werden. Angepasst oder verbessert werden konnten zum 1. Januar 2022 zudem zahlreiche Zulagen. Auch wird es künftig für alle eine Prämie für die Vermittlung von Fachwissen an Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Unternehmens geben.  

Wichtig für die EVG ist, dass auch bei der Transdev der neue „Fonds für Wohnen und Mobilität“ etabliert werden konnte. Dieser wurde im vergangenen Jahr erstmals bei der DB AG vereinbart und soll in der gesamten Branche Anwendung finden. Der Fonds wird Unterstützungsleistungen ausschließlich für EVG-Mitglieder im Bereich Wohnen und Mobilität anbieten. Ab dem 1. Januar 2023 können die Mitglieder der EVG im Hinblick auf die Arbeitszeit unterschiedliche Modelle wählen, zudem ändert sich die Abrechnung von Überstunden. 

„Diese Forderungen waren für unseren Mitgliedern entscheidend, insgesamt konnten wir mit dem Tarifabschluss wichtige Akzente setzen“, erklärte der zuständige EVG-Vorstand Kristian Loroch. Möglich wurde der Abschluss erst, nachdem die EVG zum Arbeitskampf und zahlreichen Aktionen aufgerufen hatte. Bis dahin hatte der Arbeitgeber wenig Verhandlungsbereitschaft gezeigt.

Quelle: EVG

RMV weitet Angebot auf mehreren Linien aus

Um möglichst viel Platz in den Fahrzeugen zu bieten, verstärkt der RMV ab Samstag, 1. Mai, die Kapazitäten auf mehreren Linien, die üblicherweise in den Sommermonaten besonders stark nachgefragt werden. Auf der Lahntal-, Vogelsberg-, Rhön- und der Niddertalbahn stehen mehr Sitzplätze und Stellflächen für Fahrräder zur Verfügung. Auch auf der Rheingau-Linie wird das Platzangebot ausgeweitet.

„Wir alle hoffen, dass mit wachsendem Impffortschritt die Corona-Zahlen sinken und bald wieder mehr Freizeitaktivitäten möglich werden. Bis die Pandemie endgültig vorbei ist, wird es aber noch dauern – deshalb gehen wir davon aus, dass die Menschen im RMV-Gebiet auch in diesem Sommer bei geringeren Inzidenzen vermehrt Tagesausflüge unternehmen werden, statt länger zu verreisen. Darauf bereiten wir uns mit längeren Zügen und zusätzlichen Verbindungen vor, um allen Fahrgästen auch bei höherer Nachfrage so viel Platz wie möglich zu bieten“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Damit sich die Fahrgäste optimal verteilen, empfiehlt der RMV klassische An- und Abreisezeiten an den Wochenenden zu meiden und so früh wie möglich oder erst am späteren Vormittag loszufahren. Wie stark eine Fahrt voraussichtlich nachgefragt sein wird, können Fahrgäste vorab in der RMV-App nachschauen. Die dort integrierte Auslastungsprognose zeigt das erwartete Fahrgastaufkommen der gewünschten Verbindung an und empfiehlt bei erwarteter hoher Nachfrage alternative Verbindungen.

Die Mitnahme von Fahrrädern ist im Rahmen der zur Verfügung stehenden Kapazitäten in allen Zügen kostenlos. Da an besonders schönen Tagen gerade morgens und nachmittags mitunter sehr viele Fahrgäste mit Rad unterwegs sind, werden diese gebeten, ausreichend Zeit für die An- und Abreise einzuplanen, falls bei einer Fahrt einmal alle Radstellplätze belegt sein sollten.

Davon unabhängig weist der RMV seine Fahrgäste darauf hin, die jeweils aktuell geltenden Corona-Regelungen zu berücksichtigen und sich vor Fahrtantritt über möglicherweise geänderte Öffnungszeiten bei beliebten Freizeitzielen zu informieren.

Alle zusätzlich angebotenen Fahrten sind in der Fahrplanauskunft auf www.rmv.de enthalten.

Quelle: RMV

Verlässlich wie die Eisenbahn: Österreich weiter Bahnfahrland Nr. 1

„Es ist erfreulich zu sehen, dass Österreich auch im Jahr 2019 Bahnland Nummer Eins unter den EU-Mitgliedsstaaten bleibt. Der neunte IRG-Rail Marktbericht bestätigt diesen mittlerweile langjährigen Trend und zeigt die Dynamik des Eisenbahnmarktes.“, so Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control GmbH (SCG), anlässlich der Veröffentlichung des neunten Marktberichts von IRG-Rail.

Maria-Theresia Röhsler hat mit 1. Jänner 2021 den Vorsitz der Independent Regulators’ Group-Rail (IRG-Rail) übernommen. IRG-Rail wurde 2011 in Den Haag von 15 europäischen Eisenbahn-Regulierungsbehörden gegründet. Damit fällt sowohl das zehnjährige Jubiläum des Regulatoren-Dachverbandes als auch das Europäische Jahr der Schiene in die Periode des Vorsitzes der Schienen-Control. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl des Netzwerks auf 31 Regulierungsbehörden angestiegen. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Kooperation zwischen den Regulierungsbehörden weiter zu stärken und die Schaffung eines einheitlichen, wettbewerbsfähigen, effizienten und nachhaltigen Eisenbahnmarktes in Europa voranzutreiben.

Der jährlich erscheinende Marktbericht bietet einen Überblick über die Entwicklungen sowie die wirtschaftlichen Bedingungen im Eisenbahnsektor. Er ermöglicht somit die kontinuierliche Beobachtung des Eisenbahnmarktes und liefert auch Hinweise auf dessen Wettbewerbsfähigkeit.

Seit dem Jahr 2011 verzeichnet Österreich einen kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlich pro Jahr und Einwohner zurückgelegten Bahnkilometer. Dies setzt sich gemäß aktuellem Bericht fort: 2019 legte statistisch betrachtet jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher 1.507 Kilometer (2018: 1.502 Kilometer) mit der Bahn zurück. Damit bleibt Österreich unverändert Bahnfahrland Nummer Eins unter den EU-Mitgliedstaaten. Dahinter liegen Frankreich mit 1.442 Kilometern (2018: 1.373 Kilometer) und Schweden mit 1.415 Kilometern (2018: 1.324 Kilometer), gefolgt von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Hintergrund dieser erfreulichen Entwicklung ist die in Österreich im Jahr 2019 neuerlich erreichte Rekordzahl an Passagieren (316,4 Millionen) und ein damit einhergehendes (gegenüber 2018 jedoch abgeschwächtes) Wachstum der Personenkilometer von 0,8 Prozent. Diese Zuwächse sind überwiegend auf die massive Ausweitung des Angebots im Nahverkehr (insbesondere in der Ostregion) zurückzuführen.

Im ersten Halbjahr 2020 kam es im Personenverkehr vorwiegend aufgrund vorübergehender Mobilitätseinschränkungen zu signifikanten Einbußen bei den zurückgelegten Personenkilometern (minus 75 Prozent). Das ist neben den um rund ein Viertel reduzierten Zugfahrten vor allem auf die massiven Fahrgastrückgänge zurückzuführen.

Quelle: Schienen-Control GmbH

Wiener Linien suchen Bim-Doktorinnen

Die Wiener Linien mit ihren 8.700 Mitarbeitern bleiben in der Krise eine verlässliche Arbeitgeberin und sorgen dafür, dass Wien mobil bleibt. Auch in dieser herausfordernden Zeit suchen die Wiener Linien neue Öffi-Mitarbeiter in unterschiedlichsten Bereichen. Besonders gefragt sind derzeit Werkstättenmitarbeiter, Werkmeister und IT-Experten.

„Jobs schaffen ist ein wichtiger Schritt, um die Krise zu überwinden, das ist mir als Wirtschafts- und Öffi-Stadtrat ein sehr großes Anliegen. Ich bin immer wieder begeistert wie viele tolle Aufgaben die Wiener Linien leisten. Mit ihren vielfältigen Jobbildern sind sie fast wie eine eigene Stadt in der Stadt”, so Peter Hanke.

“Wien wächst, wir bauen laufend das Öffinetz aus. Dafür brauchen wir mehr Facharbeiter, die U-Bahn, Bims und Busse warten und reparieren”, erklärt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. “Im vergangenen Jahr haben wir mehr Leute als je zuvor aufgenommen. Dabei gibt es einige ganz spannende Geschichten: Piloten, die Bimfahrer werden oder Gastro-Mitarbeiter, die zum Sicherheitsdienst der Wiener Linien gewechselt haben. Während in einigen Bereichen eine Fachausbildung notwendig ist, bieten wir auch Jobs an, wo wir die Ausbildung inhouse übernehmen.”

Besonders stolz ist man, dass im vergangenen Jahr in allen Bereichen mehr Frauen aufnehmen konnte. „In der Hauptabteilung Bau- und Anlagenmanagement konnten wir mit 1.272 Mitarbeitern den Anteil der weiblichen Führungskräfte auf 37,5% steigern. Wir sind bemüht, die Frauenquote auf jeder Ebene zu heben – egal ob bei Lehrlingen, Facharbeitern oder Führungskräften. Schritt für Schritt bewegen wir uns so in die richtige Richtung!“, so Reinagl.

Ausgeschrieben sind derzeit unterschiedlichste Jobprofile – von IT-Security-Officer über Tischler bis hin zu Werkmeistern, die Baustellen wie jene der U5 am Frankhplatz koordinieren. Besonders gefragt sind derzeit Werkstättenmitarbeiter und Facharbeiter mit abgeschlossener Lehre in den Bereichen KFZ-Technik, Mechatronik oder Elektrotechnik, die den Öffi-Fuhrpark in Schuss halten.

Mitarbeiter bei den Wiener Linien profitieren von einer 37,5-Stunden-Woche, einem unbefristeten Arbeitsvertrag, gratis Öffi-Ticket, einem breiten Angebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements und vielfältigen Aufstiegschancen.

Quelle: Wiener Linien

München setzt auf Shared Mobility-Lösung von Hexagon

Hexagons Geschäftsbereich Geospatial wurde vom Mobilitäts-Ressort der Stadt München für die Implementierung eines intelligenten Systems ausgewählt. Damit werden die Auswirkungen von Shared Mobility-Diensten in der bayerischen Landeshauptstadt besser zu steuern und zu verstehen sein. 

In Zusammenarbeit mit Fujitsu stellt Hexagon der Stadt eine SaaS-Lösung für das Tracking, die Visualisierung und die Analyse von Fahrzeugdaten verschiedener Mobilitätsanbieter zur Verfügung. Die Lösung beinhaltet Mietfahrzeuge wie E-Scooter, Fahrräder und PKW und wird die erste ihrer Art in Deutschland sein.

Die Lösung kann mit dem dynamischen digitalen Zwilling der Stadt verbunden werden, der es den Nutzern ermöglicht, die reale und die digitale Welt zu verschmelzen und auf sich ständig verändernde Situationen zu reagieren. Zusammen mit der M.App Enterprise-Software von Hexagon wird Fujitsu die notwendige Infrastruktur für das Projekt bereitstellen und durch individuelle Anpassungen kontinuierlich auf die Bedürfnisse der Anwender reagieren.

Hexagon wurde aufgrund der technischen Vollständigkeit seines Angebots sowie der fundierten Fachkenntnisse im Transportbereich unter 14 Mitbewerbern ausgewählt. Mit dieser intelligenten Lösung können Städte künftige Mobilitätskonzepte auf Basis von aktuellen und historischen Daten kontinuierlich überwachen, planen und steuern.

„Gemeinsam genutzte Mobilitätsträger sind ein großes Thema auf der ganzen Welt, und die Stadt München ist führend bei der Nutzung von Technologien zum Managen und Planen“, sagte Maximilian Weber, Senior Vice President EMEA von Hexagons Safety & Infrastructure Division. „Wir freuen uns, ein System bereitstellen zu können, dass Städten dabei helfen wird Verkehrsmuster besser zu identifizieren und zu verstehen, um die Mobilität in der Stadt künftig nachhaltig zu verbessern.“

Quelle: Hexagon