Wystrach liefert 500 bar-Speicher für Infraserv Höchst-Wasserstofftankstelle

Für die Errichtung ihrer Wasserstofftankstelle in Frankfurt setzt Infraserv Höchst auf den Systemlieferanten Wystrach. Das Weezer Familienunternehmen liefert für das Projekt vier 500 bar-WyCarrier-Systeme für die Speicherung des Wasserstoffs. Die Wasserstofftankstelle, die 2022 eröffnet werden soll, wird für die Betankung von Brennstoffzellen-Zügen genutzt werden.

„Das Speichersystem hat bei vier 40 ft-Containern eine Kapazität von insgesamt 4.400 kg Wasserstoff. Als Teil der geplanten Tankstelle kann über das Speichersystem die geplante Flotte bestehend aus 27 Brennstoffzellentriebfahrzeugen vollständig mit Wasserstoff versorgt werden.“, sagt Elmar Horn, Technischer Projektleiter bei Infraserv Höchst.

Entwickelt und gebaut werden die Container bei Wystrach in Weeze. „Das System enthält Typ IV-Behälter für die 500 bar-Speicherung und bietet damit ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis“, so Wolfgang Wolter, Geschäftsführer Vertrieb bei Wystrach. „Das Besondere an unserer Lösung ist, dass der Wasserstoffspeicher grundsätzlich stationär eingesetzt wird, bei Bedarf jedoch auf einem Chassis transportiert werden kann. Die ADR-Zulassung bietet für diesen Anwendungsfall große Flexibilität.“

Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main ist bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten der führende Partner für Chemie- und Pharmaunternehmen. Das Unternehmen betreibt Standorte vor allem der Chemie- und Pharmaindustrie, stellt Services und Produkte für die Unternehmen am Standort bereit. Infraserv bietet Leistungen in den Bereichen Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management an sowie mit den Tochtergesellschaften auch die Leistungsfelder Logistik, Bildung und Prozesstechnik.

Wystrach ist Systemlieferant für die gesamte Wasserstoff-Lieferkette ab der Elektrolyse. Der Hochdruckspezialist plant und baut Systeme für Wasserstoff und andere Gase, z.B. stationäre Bündel, ortsfeste Speichersysteme, aber auch Transportlösungen und Tanksysteme für Züge, Busse und LKW. Das Unternehmen hat zudem flexible Wasserstofftankstellen im Portfolio, die WyRefuele. Neben der hauseigenen Konstruktion und Produktion bietet Wystrach komplette Servicepakete an für Montage, Inbetriebnahme und Wartung und unterstützt außerdem in Zulassungsthemen. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Bereich Hochdruckspeicher hat das Unternehmen einen besonderen Fokus für Qualität und Sicherheit entwickelt. Wystrach ist ein Familienunternehmen mit rund 200 MitarbeiterInnen und Sitz am Niederrhein.

Quelle: Wystrach GmbH

Deutschland wird Wasserstoffland

Brennstoffzellentechnologie in Deutschland zu fördern ist der Antrieb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bei der Schaffung eines Innovations- und Technologiezentrums Wasserstofftechnologie (ITZ). Das erste Ergebnis des Standortwettbewerbs für das ITZ steht fest. Das ITZ soll sich auf die Wertschöpfungskette der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätsbereich konzentrieren. Gerade kleineren und mittelständischen Unternehmen sowie Start-Ups wird das Zentrum die benötigte Entwicklungsumgebung bieten, um sich auf dem internationalen Markt zu positionieren. Das Zentrum soll Teil des Netzwerks des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft werden.

Zur Projektauswahl des Standortwettbewerbs:

Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) in Chemnitz:
Das HIC bündelt die Expertise von 25 Partnern (Wirtschaft, Forschung, Politik, Verbände und Ausbildung), um den Aufbau von Wertschöpfung auf Basis von Brennstoffzellen für Fahrzeuganwendungen voranzutreiben. Dabei steht nicht nur die Wirtschaftsregion Chemnitz im Fokus. KMUs, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen aus ganz Deutschland haben im HIC die Möglichkeit, ihre Innovationen zu testen, zu zertifizieren und neue Standards für den Weltmarkt zu entwickeln.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) in Pfeffenhausen:
Die HyPerformer Region HyBayern  setzt mit der Planung des WTAZ auf die Beschleunigung des Technologietransfers von der Forschung in die Industrie und bietet Unternehmen eine durchgängige Unterstützung von der angewandten Forschung über Entwicklung, Testing, Zertifizierung bis zur Standardisierung an. Ein Anwendungsschwerpunkt  liegt auf Flüssigwasserstoff, der bislang einzigartig in Deutschland ist.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Technologie- und Innovationszentrums Wasserstofftechnologien (TIW) in Duisburg:
Das TIW deckt das ganze Spektrum von Innovationsentwicklung,  Wissensvermittlung, Testung und Prüfung brennstoffzellenbasierter Antriebssysteme für den Straßen-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehr sowie Aus- und Weiterbildung ab, insbesondere für Startups und KMUs.
Weitere Informationen finden Sie hier

HyExperts ab sofort gesucht
Regionen, die den sauberen Energieträger Wasserstoff in einer regionalen Wasserstoffwirtschaft einsetzen wollen, können sich ab sofort als HyExpert um staatliche Förderung bewerben. Als potenzielle HyExperts gelten Regionen, in denen Akteure bereits Projektansätze haben, die im Zuge der Förderung weiter konkretisiert und in ein gemeinsames regionales Wasserstoff-Konzept integriert werden. Die Bewerbung ist ab sofort bis zum 18. Juni 2021 möglich. Weitere Informationen hier.

Quelle: BMVI

Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2021 stehen fest

Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2021 stehen fest. Die Gewinnerpreise wurden auf dem digitalen Nationalen Radverkehrskongress in Hamburg übergeben.

Den ersten Platz in der Kategorie „Infrastruktur“ belegt das Projekt „Popup-Radwege in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg“. Dort wurden über 25 km neue, geschützte Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen eingerichtet.

Platz zwei geht an das Projekt „Fahrradstraßen 2.0 in Münster“. In 2020 wurden acht Straßen auf einer Länge von gut 5,5 km zu Hauptstraßen für das Fahrrad umgebaut. Deutschlandweit einzigartig sind die einheitlichen Qualitätsstandards.

Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen wurde für „Qualitätsstandards und Musterlösungen für das Radnetz Hessen – Sicher Radfahren für alle“ mit dem dritten Platz prämiert.

In der Kategorie Service wurde die Region Hannover mit dem Projekt „Digitalisierung nutzen: GPS-Radverkehrsdaten für eine ganzheitliche Radverkehrsstrategie“ mit dem ersten Platz gewürdigt. Laudator Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien Hansestadt Hamburg: „Valide Verkehrsdaten können Gemeinden, Städten und Kommunen dabei helfen, ihre Radverkehrsinfrastruktur besser zu planen und im Sinne der Fahrradfahrenden besser zu machen.“

Platz zwei geht an Fahrrad & Familie e.V. mit dem Projekt „Proberadeln für Familien mit kleinen Kindern“. Hierbei können Familien unterschiedliche Fahrradmodule kostenlos testen, z.B. Fahrradanhänger, Lastenrad, Kindersitz, Lauf- und Kinderrad.

Über den dritten Platz darf sich das Projekt „Fahrräder bewegen Bielefeld“ freuen. Hierbei werden alte Fahrräder eingesammelt und zusammen mit Bedürftigen, Geflüchteten und Jugendlichen aufgearbeitet. Zudem werden mit einer gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft und der AWO spezielle Räder betrieben, die auch beeinträchtigte Menschen wieder fahrradmobil machen.

In der Kategorie Kommunikation werden die Kidical Mass Köln mit dem „Aktionswochenende 2020: Platz da für die nächste Generation!“ mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Dort haben über 22.000 kleine und große Radfahrende in ganz Deutschland für fahrrad- und kinderfreundliche Städte demonstriert.

Das zweitplatzierte Projekt „Rücksicht macht Wege breit!“ vom Landkreis und Landvolk Göttingen schafft anhand von Schildern an Wirtschaftswegen ein gegenseitiges Verständnis von Landwirten und Radfahrenden.

Den dritten Platz belegt „Der Berliner Straßencheck – Studie zur subjektiven Sicherheit im Radverkehr“. FixMyCity und der Tagesspiegel Berlin haben eine Erhebung zur subjektiven Sicherheit von Radinfrastruktur durchgeführt.

Mit dem Deutschen Fahrradpreis werden jährlich die innovativsten Projekte des Landes zur Radverkehrsförderung ausgezeichnet. Die Preisverleihung zum Nachsehen, Bilder von der Preisverleihung sowie alle ausgezeichneten Projekte stehen auf der Internetseite bereit.

Quelle: Deutscher Fahrradpreis

AKASOL erhält weiteren langfristigen Folgeauftrag von einem großen europäischen Bushersteller

Die AKASOL AG, ein führender deutscher Entwickler und Hersteller von Hochleistungs- und Hochenergie-Lithium-Ionen-Batteriesystemen sowie Anbieter von Komplettlösungen, hat von einem großen europäischen Bushersteller einen weiteren Folgeauftrag erhalten. Das Unternehmen wird ab Mitte 2022 bis mindestens 2024 seine Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme für neue Elektrobusse des langjährigen Kunden mit einem Gesamtvolumen im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liefern. Sollte die bereits im Vertrag vereinbarte Verlängerungsoption zur Lieferung weiterer Batteriesysteme bis 2027 zum Tragen kommen, steigt das Auftragsvolumen auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

AKASOL wird ab 2022 im Rahmen des nun abgeschlossenen Folgeauftrags Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme mit völlig neuartiger Technologie an den Großkunden liefern, die dank der aktuell höchsten am Markt verfügbaren Energiedichte für Nutzfahrzeuganwendungen in der Serie die Reichweite der nächsten Busgenerationen deutlich steigern wird. Das neue Ultra-Hochenergie-Batteriesystem AKASystem AKM CYC verfügt mit ca. 100 kWh pro Pack die doppelte Energiedichte gegenüber den bisher an den Kunden gelieferten Batteriesystemgenerationen und ermöglicht damit je nach installierter Konfiguration in elektrischen Bussen oder LKWs höchste Reichweitenanforderungen im Realbetrieb.

„Die beauftragten Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme werden in unserer neuen Darmstädter Gigafactory 1 auf vollautomatisierten Fertigungslinien produziert werden. Dort kommen wir trotz der Herausforderungen mit der COVID-19-Pandemie mit den letzten Baumaßnahmen gut voran und werden voraussichtlich ab Mitte dieses Jahres bereits mit der Serienfertigung des neuen Batteriesystems für einen weiteren Kunden beginnen“, schildert Klaus-Dieter Nagel, Senior Vice President Operations der AKASOL AG.

Die neue Gigafactory verfüge über ausreichend Flächen, um die Kapazitäten den Kundennachfragen entsprechend auf bis zu 5 GWh auszubauen. „Mit dem Folgeauftrag werden wir unsere Produktionskapazitäten in der Gigafactory 1 bereits über die kommenden Quartale sukzessive weiter hochfahren“, so Nagel.

Auf den vollautomatisierten Fertigungslinien werden zu Beginn täglich bis zu 70 Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme mit jeweils ca. 100 kWh Speicherkapazität produziert werden. Die vollautomatisierten Arbeitsschritte sind dabei auf der insgesamt 100 Meter langen Produktionslinie mit Industrie 4.0-tauglichen Mensch-Maschine-Handarbeitsplätzen verknüpft. Der Folgeauftrag unterstreicht zudem die Wachstumsperspektiven, die sich für AKASOL am Horizont abzeichnen.

Quelle: AKASOL

IVU.rail erfolgreich bei NETINERA eingeführt

Als eines der größten privaten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland betreibt NETINERA mit seinen Konzerntöchtern auch Schienenpersonennahverkehr. Um eine einheitliche Planung und Disposition des Verkehrs bei den Konzerntöchtern metronom, erixx, Länderbahn und vlexx zu ermöglichen, setzt NETINERA auf IVU.rail. Inzwischen planen und disponieren die Tochterunternehmen zusammen ca. 300 Fahrzeuge und mehr als 1.300 Beschäftigte mit der Lösung von IVU Traffic Technologies.

IVU.rail ermöglicht einen vollständig digitalen Workflow von der Planung bis zur Disposition: Das Standardsystem der IVU unterstützt die einzelnen Gesellschaften dabei, ihre Fahr-, Umlauf- und Dienstpläne in einem integrierten System zu erstellen. Leistungsfähige Optimierungskomponenten, für die IVU mit den Mathematikern von LBW Optimization zusammenarbeitet, sorgen für einen effizienten Einsatz aller Ressourcen. Ein flexibles Regelwerk berücksichtigt dabei auch komplexe tarifliche und betriebliche Vorgaben in den jeweiligen Tochterunternehmen. Die Automatische Personaldisposition (APD) ermöglicht es den Unternehmen, die gesamte dienstliche Jahresplanung für Ruhetage, Urlaube oder Schichten zu automatisieren. Zusätzlich bindet ein mobiles Mitarbeiterportal das Fahrpersonal in die Dispositionsprozesse mit ein.

Der erste Livegang bei NETINERA erfolgte bereits im Frühjahr 2019 und damit nur wenige Monate nach der Vertragsunterzeichnung. Seit kurzem setzen nun fast alle NETINERA-Unternehmen IVU.rail produktiv ein. „Wir sind mit der Software-Einführung bisher auf einem guten Weg und freuen uns künftige Herausforderungen gemeinsam mit IVU.rail anzugehen“, sagt Thomas Schare, Head of Operations bei NETINERA. Künftig verarbeitet das System zudem auch Dienstvorgaben und Lohnregeln für die tschechischen Netze der NETINERA-Tochter Die Länderbahn.

„Wir freuen uns sehr, NETINERA mit unserem System dabei zu unterstützen, einen effizienten und attraktiven Schienenpersonennahverkehr zu ermöglichen“, sagt Oliver Grzegorski, Geschäftsbereichsleiter Rail bei der IVU. „Die Zusammenarbeit hat von Beginn an sehr gut funktioniert. Das hat dabei geholfen, IVU.rail bei den verschiedenen Unternehmen schnell und unkompliziert einzuführen.“

Quelle: IVU

Mit der Verkehrswende zur Klimawende

Greenpeace, der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und die Allianz pro Schiene haben sich fünf Monate vor der Bundestagswahl für einen grundlegenden Umbau der Mobilität in Deutschland ausgesprochen. „Nur wenn die nächste Bundesregierung eine Wende in der Verkehrspolitik wagt, kann Deutschland beim Klimaschutz vorankommen“, sagte Greenpeace-Geschäftsführung Roland Hipp am Dienstag bei der gemeinsamen Pressekonferenz der drei Verbände. „Unverzichtbar dafür ist der konsequente Abbau aller umweltschädlichen Subventionen etwa für Dienstwagen oder Diesel zugunsten klimaverträglicher Mobilitätsformen“, so Hipp. Zugleich forderte der Greenpeace-Geschäftsführer, von 2025 an den Verkauf von Neuwagen mit Diesel- oder Benzinmotor zu untersagen.

„Wir brauchen endlich einen konsequenten Neuanfang in der Verkehrspolitik, damit alle Menschen gut und sicher mobil sein können. Das geht nur mit deutlich weniger Autos auf unseren Straßen und einer konsequenten Förderung von nachhaltiger Mobilität – also Fahrrad, Fußverkehr, Bus und Bahn. Nur so können wir unser Klima schützen und Mobilität als zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe auch in Zukunft sicherstellen“, betont DNR-Präsidiumsmitglied Kerstin Haarmann. Sie spricht sich dafür aus, alle noch nicht begonnenen Neu- und Ausbauvorhaben bei Autobahnen und Bundesstraßen zu stoppen und nach dem jahrzehntelangen Schrumpfen wieder in ein Wachstum des Schienennetzes zu investieren.

Eine klare Priorität für klimaschonende Verkehrsträger verlangt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „In der Verkehrspolitik muss Schluss sein mit der Beliebigkeit“, so Flege. „Bislang hat der Bund alle Verkehrsarten gefördert, egal ob umweltfreundlich oder nicht. Montags gab es freundliche Worte und mehr Geld für die Straße, dienstags für die Luftfahrt, mittwochs für die Schiene und donnerstags und freitags war erneut die Straße dran. Die nächste Bundesregierung muss der klimaschonenden Schiene Vorfahrt vor anderen Verkehrsträgern geben.“ Flege setzt sich dafür ein, bundesweit den Anschluss aller neuen Industrie- und Logistikstandorte an die Schiene vorzuschreiben. Helfen beim Umstieg auf klimaschonende Verkehrsmittel könne auch eine deutschlandweite Mobilitätsgarantie mit verpflichtenden Mindeststandards im Öffentlichen Personennahverkehr.  

Quelle: Allianz pro Schiene

Mobilitätswandel nach COVID – Mobility Summit 2021 von Hacon und eos.uptrade

Mit einem 360 Grad-Blick auf die Zukunft der Verkehrsbranche konzentrierte sich der dreitägige Mobility Summit auf den Mobilitätswandel nach der Pandemie. Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung mahnte, der ÖV sei noch nicht soweit, das alleinige Rückgrat der Mobilitätswende sein zu können – er müsse sich dringend neu organisieren und die Digitalisierung, speziell im Bereich Ticketing, vorantreiben. Corona könne durchaus als Beschleuniger fungieren.

Basierend auf Big-Data-Technologien und selbstlernenden Algorithmen prognostiziert eine neue Software die Passagierzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln – das System ist bereits beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) im Einsatz. Über die RMV-App in und um Frankfurt werden Fahrgäste transparent darüber informiert, wie voll es auf ihrer beabsichtigten Fahrt wird. Auf diese Weise können sie ihre Fahrten entsprechend umplanen oder verschieben – so lassen sich größere Ansammlungen von Passagieren vermeiden. Die Lösung ist nachhaltig und wird auch nach der Pandemie eine optimale Nutzung der ÖV-Kapazitäten erleichtern.

Kontaktlose Ticketinglösungen sind ein weiterer wichtiger Schritt, um den öffentlichen Verkehr noch sicherer zu machen. Die Stadtwerke Osnabrück nutzen seit Kurzem das Check-in/Be-out (CiBo)-System von eos.uptrade, eine moderne, einfache und schnelle Form des Fahrkartenkaufs: Mit einem Swipe in der App checkt man in den Bus ein, beim Ausstieg bucht das CiBo-System den Nutzer automatisch aus und berechnet anschließend den günstigsten Preis.

Diverse Präsentationen und Diskussionen drehten sich um neue Mobility as a Service-Projekte, allen voran die landesweite MaaS-Plattform für die Niederlande. Siemens Mobility, Hacon und eos.uptrade werden für das Joint Venture RiVier (NS, HTM und RET) ein flexibles und sicheres offenes Ökosystem implementieren, das allen Mobilitätsanbietern zur Verfügung steht. RiVier-Kunden können ihre intermodalen Reisen dann über eine einzige Plattform planen und buchen, inklusive sämtlicher Transportoptionen wie Busse und Züge, Bike- und Carsharing, Scooters und Taxis.

Nicht nur im MaaS-Kontext spielen Bedarfsverkehre (DRT) eine immer größere Rolle: Richtig integriert können Dienste von Drittanbietern ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg für die Öffis sein. Padam Mobility, Anbieter von Softwarelösungen für DRT und Paratransit, ermöglicht es Städten und Verkehrsanbietern, ihre Transportangebote noch effizienter zu gestalten – sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen. CEO Grégoire Bonnat stellte die Padam-Technologie vor, einschließlich ihrer leistungsstarken Optimierungsalgorithmen und der der Integration von Verkehrsdaten.

Quelle: Hacon

Für eine starke Schiene – für einen besseren Deutschlandtakt

Die Bundesregierung plant einen Deutschlandtakt, der ausdrücklich dem Prinzip des sogenannten Integralen Taktfahrplans (ITF) folgen soll. Dessen Leitgedanke ist es, durch gezielten Ausbau von Bahnknoten und Strecken systemweit optimale Anschlüsse und Reiseketten herzustellen. Damit wird er zur Planungsgrundlage für einen bedarfsgerechten Ausbau der Bahn-Infrastruktur und für eine bestmögliche Nutzung der Eisenbahnanlagen.

ITF-Experte Prof. Dr. Wolfgang Hesse (Univ. München, Fachbereich Informatik) nimmt diese Grundsatzaussage ernst. Er hat aber in der aktuellen Fassung des BMVI-Zielfahrplans strukturelle Fehler und Unzulänglichkeiten entdeckt, eine Mängelliste erstellt und Alternativkonzepte dazu entwickelt. Seine Haupt-Kritikpunkte:

„Die Fahrpläne sind zu eng auf Kante genäht, wenige überteure Hochgeschwindigkeits- und Bahnhofsprojekte dominieren das Ausbauprogramm, die Erschließung der Fläche wird dagegen vernachlässigt und ökologische Belange kommen unter die Räder.“

In zwei Memoranden begründet der Mathematiker, warum die mittlerweile dritte Ausführung des Zielfahrplans der dringenden Überarbeitung bedarf. Die Hansestadt Hamburg als eines der bedeutendsten deutschen Bahn-Kreuze ist besonders betroffen – allein der Hauptbahnhof muss täglich ca. 500.000 Fahrgäste bewältigen. Nicht auszudenken, wenn die Weltstadt Hamburg – das Tor zur Welt und großer Dreh- und Angelpunkt im Fern-, Nah- und Güterverkehr – mit einer falsch verknoteten Fahrplanstruktur und einer verbauten Infrastruktur in eine ungewisse Zukunft entlassen würde. Eine Neuordnung des Bahnknotens Hannover, eine Aufwertung der Hamburger Knoten Harburg, Hauptbahnhof und Altona-Mitte (nicht Diebsteich!) zu einer „Knoten-Trias“, dazu eine zweite Elbquerung statt eines „Ferlemann-Tunnels“ gehören ins Optimierungs-Portfolio für eine Revision der Zielfahrpläne – und für darauf gegründete Infrastruktur-Ausbauten.

In einem revidierten, an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientierten Zielfahrplan und einem auch der Umwelt und dem Klima verpflichteten Ausbauprogramm spiegeln sich die großen Zusammenhänge eines praktikablen Deutschlandtakts wieder. Dieser Ansatz findet zunehmend Unterstützung bei Bahnexperten, Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden in ganz Norddeutschland. Die Initiative Prellbock-Altona e.V. und die bundesweite Initiative „Bahn für Alle“ unterstützen diese Konzepte, die zu einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Verkehrswende mit mehr Bahn und weniger Flug- und Autoverkehr führen sollen.

Die Freie und Hansestadt Hamburg und ganz Norddeutschland sind aufgerufen, die vorliegenden Zielfahrpläne des BMVI kritisch zu beleuchten, auf deren Revision zu drängen und zusammen mit den zuständigen Gremien und Institutionen jetzt die Weichen für eine tragfähige Bahn-Infrastruktur für das 21. Jahrhundert zu stellen.

Quelle: Bündnis Bahn für Alle

Sauber, leise, komfortabel – 4 E-Solobusse für Bonn

Ein starkes Signal für mehr saubere Luft und weniger Lärm setzt SWB Bus und Bahn mit vier klimaneutralen E-Bussen, die ab sofort im Linieneinsatz fahren. Die Ebusco 2.2 sind innovative Elektrobusse mit einer Mindestreichweite von 200 Kilometern, die unter optimalen Bedingungen auf bis zu 350 Kilometer ansteigen kann. Durch ihren Einsatz werden jährlich bis zu 251 Tonnen CO2 und 570 Kilogramm NOx-Emissionen eingespart, das entspricht der CO2-Bindung von 20.000 Bäumen.

Die neuen E-Busse liefern einen spürbaren Beitrag auf dem Weg zur Verkehrswende. Die drei bereits im Einsatz stehenden E-Gelenkbusse und die neuen vier Solobusse mit Elektroantrieb fahren sich anders als ein klassischer Dieselbus. In den vergangenen Monaten wurden daher alle 570 Fahrer intensiv auf die neuen Busse geschult. “Kleine Besonderheiten machen den Unterschied aus. Beim Start springt kein lauter Motor an. Wir müssen mehr auf die Bedienelemente achten“, erklärt Hans-Josef Kleinmeyer. Seit 35 Jahren fährt er bereits Busse für die Stadtwerke Bonn. „Wir freuen uns über die Umstellung auf den Elektroantrieb, da wir als Fahrpersonal so auch einen aktiven Beitrag zur Luftreinhaltung beisteuern können.”

Die elektrischen Solobusse von Ebusco sind zwölf Meter lang und bieten Platz für bis zu 90 Fahrgäste. Geladen werden die Fahrzeuge stationär auf dem Betriebshof in Friesdorf mittels CCS2-Stecker. Dazu wurde in den vergangenen Monaten die Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof neu geschaffen.

Die E-Busse werden zukünftig mit bis zu 150 Kilowatt geladen und sind daher in etwa vier Stunden wieder komplett einsatzbereit. Die Ladepunkte richten sich nach den derzeit gültigen Standards und sind somit zu jedem Fahrzeugtyp mit Gleichstromladung kompatibel.

Sowohl die Fahrzeuge als auch die Ladeinfrastruktur wurden im Rahmen einer Landesförderung nach §13 ÖPNVG NRW beschafft. Das gesamte Projektvolumen für die bisher eingesetzten sieben Elektrobusse beläuft sich auf insgesamt rund 7,6 Millionen Euro. Rund ein Drittel der Gesamtkosten werden durch das Land NRW gefördert. Die restlichen Mehrkosten trägt SWB Bus und Bahn.

Quelle: Stadtwerke Bonn

Regionalverkehre Start Deutschland GmbH holt A&B One an Bord

Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH, kurz „start“, eine hundertprozentige Tochter der DB Regio AG, setzt seit April 2021 auf die Expertise der Kommunikationsagentur A&B One. Die Zusammenarbeit umfasst die Presse- und Medienarbeit sowie die Betreuung der Social-Media-Kanäle und des Blogs auf www.startgmbh.com.

„Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) spielt eine zentrale Rolle in gesellschaftlichen und politischen Diskursen zur Mobilität der Zukunft. Diese Mobilität gestaltet start als junges Unternehmen mit erfahrenen Mitarbeiter:innen und flexiblen, regionalen Lösungsansätzen mit. Gemeinsam mit A&B One möchten wir den Nutzen unseres Angebotes stärker zur Geltung bringen“, so Dirk Bartels, Geschäftsführer von start.

Steffen Zinßer, Geschäftsführer von A&B One: „Die SPNV-Branche ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar – das macht sie aber nicht zum Selbstläufer. Ihre Bedeutung muss belegt werden, auch in der Kommunikation. Das wollen wir mit Begeisterung und Überzeugung an der Seite von start tun.“

Mit dem neuen Kundenmandat baut A&B One seine Expertise im Bereich Infrastruktur weiter aus. Die 1993 gegründete Agentur beschäftigt insgesamt 65 Mitarbeiter an den Standorten Berlin und Frankfurt am Main.

Quelle: A&B One