Bettina Jarasch und Guido Beermann vor dem Akku-FLIRT (Bild: VBB)

VBB stellt Diesel-Ausstiegsstrategie für Regionalverkehr vor

Auf der Sonderfahrt mit einem Akku-Zug der Firma Stadler präsentierte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammen mit Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch, Infrastrukturminister Guido Beermann und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn die gemeinsame Zielstrategie für den Dieselausstieg im Regionalverkehr. Mit der weiteren Elektrifizierung von Strecken und durch den Einsatz von alternativen Antriebsarten soll der Schienenverkehr im VBB-Gebiet bis 2037 lokal emissionsfrei werden. Ein Gutachten im Infrastrukturprojekt i2030 im Rahmen der Neuvergabe des Netzes empfiehlt in diesem Zusammenhang eine abschnittsweise Elektrifizierung der Strecke von Wittenberge über Neuruppin nach Berlin (RE6, RB55).

Aktuell fahren rund 73 Prozent der Regionalverkehre in Berlin und Brandenburg klimafreundlich mit Strom per Fahrleitung. Die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB haben sich als Ziel gesetzt, bis 2037 alle verbliebenden nicht elektrifizierten Strecken von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen. Nicht jede Strecke muss dafür durchgehend mit einer Oberleitung ausgebaut werden. Für Batterie-Triebzüge (BEMU) genügt eine abschnittsweise Elektrifizierung der Strecke, für Wasserstoff-Triebzüge (HEMU) eine Tankstelle, die regelmäßig mit Wasserstoff versorgt wird. Die ersten Fahrzeugumstellungen zum Beispiel im Netz Ostbrandenburg und auf der Heidekrautbahn (RB27) sind bereits zum Fahrplanwechsel Ende 2024 geplant.

Der Prignitz-Express (RE6 und RB55) ist die längste Strecke in Brandenburg ohne Oberleitung. Mit dem angestrebten Ausbau der Infrastruktur würde der Verkehrsvertrag für den Prignitz-Express so neu ausgeschrieben, damit er Fahrzeuge mit alternativen Antrieben vorsieht.

Ein durch den VBB beauftragtes Gutachten für die Prignitz-Express-Strecke hat den Einsatz von alternativen Antrieben untersucht und die Technologien miteinander verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Im nächsten Planungsschritt erarbeitet der VBB gemeinsam mit der Deutschen Bahn, auf welchen Teilabschnitten Oberleitungen zu errichten wären, um die Batterie-Triebzüge während der Fahrt aufzuladen. Der Batterie-Triebzug kommt nach Errichtung der Teilelektrifizierung.

Parallel laufen die Planungen für den i2030-Korridor des Prignitz-Express weiter. Der nächste Meilenstein ist der Infrastrukturausbau für den 30-Minuten-Takt zwischen Neuruppin und Hennigsdorf. Als Umsetzungsziel für diese Angebotsverdichtung wird 2026 angestrebt.

Quelle: VBB

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