Rheinbahn feiert Jubiläum

Kaum ein Düsseldorfer Unternehmen hat eine im wahrsten Sinne des Wortes so bewegte Geschichte geschrieben wie die Rheinbahn. Am 25. März 1896 unter dem Namen „Rheinische Bahngesellschaft AG “ gegründet, ist sie seit 125 Jahren ein wichtiger Motor für die Stadt und die gesamte Region.

Die Rheinbahn-Fernlinie nach Krefeld befindet sich im jahr 1898 im Bau. Bis auf den Bahnhof der Eisenbahn Düsseldorf-Neuss gibt es am Belsenplatz noch keine Bebauung (Bild: Rheinbahn)

Am Donnerstag erinnerte die Rheinbahn in einer virtuellen Feierstunde an ihren Gründungstag vor 125 Jahren. Mit dabei waren neben den Vorständen Klaus Klar, Susanne Momberg und Michael Richarz auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der Vorsitzende des Rheinbahn-Aufsichtsrats, Andreas Hartnigk, IHK -Geschäftsführerin Marion Hörsken und Marken-Experte Christoph Pietsch.

Von Anfang an hat die Rheinbahn maßgeblich zur Entwicklung der Landeshauptstadt und der ganzen Region beigetragen. Durch den Bau der Oberkasseler Brücke, mit dem die Geburtsstunde des Verkehrsunternehmens schlug, hat sie die damals noch dörflichen linksrheinischen Gebiete erschlossen und durch die erste Schnellbahn Europas mit dafür gesorgt, dass diese Stadtteile wuchsen und boomten. Die Bahnen fuhren mit der für damalige Verhältnisse hohen Geschwindigkeit von 40 km/h von Düsseldorf nach Krefeld.

Der Corneliusplatz war schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Straßenbahnknotenpunkt. 1954 sind an der Kreuzung Schadowstraße/Königsallee die Zerstörungen beseitigt (Bild: Rheinbahn)

Weitere Meilensteine sind die Beteiligung an der Gründung des Düsseldorfer Flughafens und der erste Straßenbahn-Speisewagen der Welt. Auch nach den schrecklichen Kriegsereignissen war die Rheinbahn innerhalb kürzester Zeit wieder der Mobilitätsgarant für Stadt und Umland. Es folgte gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf der Bau der U-Bahn in den 1970er-Jahren und ab 2007 der Bau der Wehrhahn-Linie.

Die Weiterentwicklung der Barrierefreiheit durch niederflurige Bahnen und Busse und durch Hochbahnsteige ist eine weitere große Errungenschaft für die Kunden. Aktuell stellt die Rheinbahn ihre Busflotte auf emissionsfreie Antriebe um – für saubere Luft und den hohen Lebenswert in der Region. Denn heute sind die Busse und Bahnen der Rheinbahn aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Sie bringen die Menschen seit Generationen verlässlich und sicher zur Arbeit, in die Schule, zum Einkaufen oder zu ihren Freizeitaktivitäten, sind die Lebensader von Stadt und Region.

Die wichtigsten Meilensteine in 125 Jahren Rheinbahn finden Sie hier.

Quelle: Rheinbahn

Professor Knut Ringat als VDV-Vizepräsident wiedergewählt

Prof. Knut Ringat ist einstimmig als Vorsitzender des VDV-Verwaltungsrats der Sparte Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen wiedergewählt worden. Die Vertreter der über 50 im VDV organisierten Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen haben Ringat in ihrer turnusmäßigen Sitzung einstimmig im Amt bestätigt. Damit bleibt der Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) auch zugleich für die kommenden drei Jahre VDV-Vizepräsident. 

Als Vizepräsident vertritt Knut Ringat die Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen seit 2009 im Vorstand und Präsidium des VDV. José Luis Castrillo, Vorstand bei der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), wurde ebenfalls im Rahmen der Sitzung einstimmig wiedergewählt und bleibt damit stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats. Er ist zudem Vorsitzender des Ausschusses für Preisbildung und Vertrieb und damit ebenso im VDV-Präsidium vertreten.

„Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für das entgegengebrachte Vertrauen. Luis Castrillo und ich werden uns weiterhin mit aller Kraft für die Belange der Verbünde und Aufgabenträger innerhalb des VDV engagieren. Nun gilt es, die coronabedingten Herausforderungen und die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor weiter anzugehen und erfolgreich zu bewältigen. Dies kann nur gemeinsam und mit einem starken Branchenverband an der Spitze gelingen“, so Knut Ringat.

„Mit Knut Ringat und Luis Castrillo haben wir erfahrene Branchenexperten als Vertreter der Verbünde und Aufgabenträger im VDV. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Wir haben mit Knut Ringat im Vorstand und im Präsidium in den letzten Jahren viele zentrale Themen erfolgreich nach vorne gebracht, weitere Herausforderungen – insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung der Kundenschnittstelle – gilt es zu meistern“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff ergänzt: „Ich freue mich, dass uns Knut Ringat und Luis Castrillo als wichtige Impulsgeber und Unterstützer gerade bei den Themen Digitalisierung und Ticketing an der Verbandsspitze erhalten bleiben. Eine Stärke des VDV ist es seit jeher, dass wir in den Führungspositionen im Ehrenamt auf Kontinuität und ausgewiesene Expertise setzen können. Knut Ringat verkörpert dies durch seine langjährige Erfahrung an der Spitze eines der größten deutschen Verkehrsverbünde sowie im VDV-Vorstand und Präsidium wie kaum ein anderer.“

Quelle: VDV

Flotten­ver­stärkung für S-Bahn München mit 15 Gebraucht­fahr­zeugen aus Hannover

Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahn­ge­sell­schaft (BEG) hat die Finanzierung von 15 zusätz­lichen Triebzügen für die S-Bahn München beschlossen. Die Fahrzeuge sind derzeit noch bei der S-Bahn Hannover im Einsatz. Sie werden ab voraus­sichtlich Ende 2022 stufenweise die Münchner S-Bahn-Flotte verstärken und sollen die Zeit bis zum Zulauf der Neufahrzeuge zur Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke überbrücken.

Ab Mitte der 2020er-Jahre könnten die Fahrzeuge auch für die geplanten Linien­er­wei­te­rungen nach Wasserburg und zum BMW-Forschungs­zentrum über den Nordring genutzt werden. Ohne zusätzliche Fahrzeuge wären diese Angebots­er­wei­te­rungen nicht möglich.

Die 15 Triebzüge, die seit dem Jahr 2000 im Raum Hannover unterwegs sind, steigern nicht allein die Kapazität der S-Bahn München. Wenn insgesamt mehr Fahrzeuge zur Verfügung stehen, wirkt sich das auch positiv auf die Betriebs­qualität aus, im Regel- wie im Störfall.

Insgesamt wächst die Flotte der S-Bahn München auf 289 Fahrzeuge an. Im Unterschied zu den heutigen Fahrzeugen der S-Bahn München liegt die Einstiegshöhe der zusätz­lichen Züge aus Hannover nicht bei 96 Zentimetern, sondern bei 76 Zentimetern. Dies schränkt den stufen­freien Einstieg ein. Daher werden diese Züge auch verstärkt auf den S-Bahn-Fahrten eingesetzt, die nicht die Stammstrecke befahren. Die dadurch frei werdenden Münchner S-Bahn-Fahrzeuge stehen dann zur Kapazi­täts­stei­gerung der S-Bahn-Linien über die Stammstrecke zur Verfügung.

„Mit diesen 15 Fahrzeugen überbrücken wir die Zeit bis zur Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke mit einer erweiterten Fahrzeug­flotte,“ erklärt Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert. Verkehrs­mi­nisterin Schreyer ergänzt: „Wichtig ist uns: Die Fahrzeuge aus Hannover werden vor ihrem Einsatz in München gründlich aufgefrischt. Sie erhalten beispielsweise einen Neuanstrich, neue Displays für die Fahrgast­in­for­mation und werden mit WLAN ausgestattet.“

Wenn die S-Bahnen aus Hannover ihren Dienst in München aufnehmen, setzt sich die Flotte der S-Bahn München aus folgenden Fahrzeugen zusammen:

  • 238 Fahrzeuge der Baureihe ET 423
  • 36 Fahrzeuge der Baureihe ET 420 („Olympia-S-Bahn“)
  • 15 Fahrzeuge der Baureihe ET 424 (von der S-Bahn Hannover)

Quelle: BEG

Veit Salzmann als VDV-Vizepräsident wiedergewählt

Veit Salzmann ist einstimmig als Vorsitzender des Verwaltungsrates Personenverkehr mit Eisenbahnen wiedergewählt worden. Der Verwaltungsrat, das oberste Gremium der rund 95 im VDV organisierten Eisenbahnpersonenverkehrsunternehmen, hat heute im Rahmen einer turnusmäßigen Sitzung Salzmann für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt. In dieser Funktion bleibt Salzmann damit auch VDV-Vizepräsident.

„Ich bedanke mich für das erneut in mich gesetzte Vertrauen. Unsere Branche befindet sich angesichts der aktuellen Lage vor großen Herausforderungen, gerade die Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr sind von den coronabedingten Fahrgast- und Einnahmeausfällen stark betroffen. Die Schiene muss trotzdem weiterhin einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor leisten. Wir müssen deshalb gemeinsam mit der Politik und den Aufgabenträgern Lösungen für einen zukunftsfähigen und leistungsstarken Schienenpersonennahverkehr finden. Dafür werde ich mich als Vizepräsident des Branchenverbands weiterhin mit aller Kraft einsetzen“, so Salzmann.

Der Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn GmbH geht in seine dritte Amtszeit als Vizepräsident für die Sparte Personenverkehr mit Eisenbahnen im VDV. Die rund 600 VDV-Mitgliedsunternehmen sind im Verband in insgesamt fünf Sparten mit jeweils einem Verwaltungsrat organisiert. Die Vorsitzenden der fünf Verwaltungsräte sind zugleich als ehrenamtliche VDV-Vizepräsidenten tätig. Die in der Sparte Personenverkehr mit Eisenbahnen organisierten Unternehmen im VDV befördern jährlich über vier Milliarden Fahrgäste im deutschen Nahverkehr.

VDV-Präsident Ingo Wortmann begrüßt die Wiederwahl ausdrücklich: „Veit Salzmann ist ein SPNV-Experte und mit seinem umfassenden Know-how und seiner diplomatischen, aber durchsetzungsstarken Art eine Bereicherung für den VDV-Vorstand.“

Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff zeigt sich ebenfalls erfreut über die Wiederwahl: „Veit Salzmann bleibt mit seiner großen Erfahrung und seinen wichtigen Ratschlägen ein zentraler Partner im Verband, das wollen wir weiter intensiv nutzen.“

Quelle: VDV

Gutachten zum Autonomen Fahren veröffentlicht

Auf dem heutigen „Future Mobility Talk“ des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) und am Vortag der Beratungen des Deutschen Bundestages zum „Gesetzesentwurf zum Autonomen Fahren in festgelegten Betriebsbereichen“ wurde das „Innovationspapier zur automatisierten und fahrerlosen Personenbeförderung“ der Rechtsanwaltskanzlei Rödl & Partner vorgestellt.

„Autonomes Fahren kann nur durch eine tiefe Integration in das ÖPNV-Angebot und als dessen Ergänzung gelingen. So vermeiden wir Bumerang-Effekte wie den Stau autonomer Fahrzeuge, ohne jeden Platzgewinn in unseren Städten. Nur so schaffen wir auch Akzeptanz bei den Fahrgästen und können Deutschland in diesem Markt zur Spitze verhelfen. Das Gutachten bestätigt die Einschätzung des Branchenverbandes, dass es sich um einen innovativen Gesetzesentwurf handelt“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp.

Das Gutachten betont das Potenzial autonomer Verkehrsangebote für den ÖPNV und evaluiert die Gesetzesentwürfe zum Autonomen Fahren auf ihre Vereinbarkeit mit dem klassischen Linienverkehr. Werner Overkamp: „Wir brauchen das Gesetz in dieser Legislatur, um Rechts- und Planungssicherheit für die zahlreichen Projekte der Verkehrsunternehmen in Deutschland zu erlangen. Sobald es vorliegt, können wir diese als Betreiber autonomer Verkehrsangebote viel stärker in den Markt bringen und das lokale Nahverkehrsangebot ergänzen.“

Regulatorische Voraussetzung für autonome Verkehre müsse eine sinnvolle Integration in das Verkehrsnetz sein. Das Ziel, mehr Mobilität bei weniger Verkehr kann nur mit einem stärkeren ÖPNV erreicht werden. „Linienbusse mit ihren höheren Beförderungskapazitäten dürfen jedoch nicht mit kleinen, autonomen Einheiten im Wettbewerb stehen. Eine Konkurrenz ist der Mobilitätswende abträglich. Der Schlüssel liegt in der sinnvollen Ergänzung. Die neue Technik erfordert umfangreiche Neuinvestitionen, welche ökonomisch nur vertretbar sind, wenn die Mehrkosten für die Fahrzeuge und die Infrastruktur langfristig zu verminderten Personal-, Unfall- und Energiekosten führen“, so Martin Schmitz, VDV-Geschäftsführer Technik und Mitglied des Runden Tisches Automatisiertes Fahren beim BMVI. Gemäß Gutachten sei sonst zu befürchten, dass keine Integration in das Bus- und Bahnangebot vor Ort stattfinden werde.

Die Vorteile autonomer Verkehrsangebote können ausgeschöpft werden, wenn zwischen Betreibern und Herstellern ein transparenter und standardisierter Datenaustausch gewährleistet sei.

Das Innovationspapier von Rödl & Partner und das VDV-Positionspapier zum Autonomen Fahren finden sich auf der VDV-Themenseite. Mehr Informationen zum Future Mobility Talk der VDV-Akademie sind hier hinterlegt.

Quelle: VDV

Trends bei Österreichs Treibhausgasemissionen zeigen in die richtige Richtung

„Im Bundesstaat Österreich teilen sich Bund und Ländern die Kompetenzen im Energie- und Klimabereich. Intensive Kooperation ist nötig, um die Klimaziele zu erreichen. Der Trend bei den Treibhausgasemissionen geht in die richtige Richtung, ist aber noch nicht stark genug: Bis 2019 konnten nur 11 Prozent der Treibhausgasemissionen in Österreich eingespart werden“, sagt Günter Pauritsch von der Österreichischen Energieagentur. Er bezieht sich auf erste Ergebnisse einer Analyse der Klima- und Energiestrategien der heimischen Bundesländer, die die Österreichische Energieagentur im Auftrag der IG Windkraft, von Photovoltaic Austria, Kleinwasserkraft Österreich und des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) durchgeführt hat. Demnach hat Österreich nur zwei Drittel der angestrebten Ziele bis 2020 (-16 Prozent) und etwas weniger als ein Drittel der derzeitigen Ziele bis 2030 (-36 Prozent gegenüber 2005) erreicht. Die EU hat diese Ziele bis 2030 auf 55 Prozent angehoben, dementsprechend müssen auch die Ziele und Maßnahmen in Österreich angepasst werden.

Wenig positiv sind die Zahlen beim Verkehr: Hier konnten die Emissionen nur in zu geringem Ausmaß von 4 Prozent reduziert werden. Gründe dafür sind unter anderem ein stetig steigendes Verkehrsaufkommen und auch der so genannte Tanktourismus.

„Beim Verkehr besteht der größte Handlungsbedarf. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehr erfordert unter anderem eine schnelle Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs“, betont Pauritsch. Dafür wiederum ist der konsequente weitere Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern notwendig.

In Summe sind bisher die Stromimporte nach Österreich laufend gestiegen, wenngleich bereits manche Bundesländer mehr erneuerbaren Strom produzieren, als sie verbrauchen.

Eine gute Nachricht ergibt die Analyse der Ausbaupotenziale für erneuerbaren Strom in den heimischen Bundesländern. Die Wasserkraftpotenziale sind in Österreich bereits stark genützt, die noch verbleibenden Potenziale betragen circa 15 TWh, wovon jedoch ein Teil nicht realisierbar ist. In manchen Bundesländern gibt es noch hohe Windkraft-Potenziale, österreichweit handelt es sich um realisierbare Potenziale bis 2030 von 15 TWh.

Zahlreiche Grafiken finden Sie in der Präsentation oder dem Endbericht zum ersten Teil der Studie.

Quelle: Österreichische Energieagentur

Weniger Lieferverkehr durch Güter-Tram

Mit weiteren 136.000 Euro beteiligt sich Hessen an der Erprobung einer Güter-Straßenbahn in Frankfurt. Der Zuschuss fließt an die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir mitteilte. „Klimafreundliche Logistik ist ein Zukunftsthema“, sagte Al-Wazir. „In Hessen sollen die Konzepte dafür entstehen – sowohl für den Fernverkehr wie auch für die berühmte letzte Meile.“ 

In Frankfurt untersuchte die Hochschule seit 2018 zusammen mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und dem Paketdienst Hermes, ob Straßenbahnen dazu beitragen können, Innenstädte vom Lieferverkehr zu entlasten, indem sie Pakete von Umschlagplätzen am Cityrand so weit in den Stadtkern befördern, dass sie dort von Fahrradkurieren übernommen werden können. Dabei konnten praktische Tests die grundsätzliche Machbarkeit nachweisen. Berechnungen ergaben, dass die Cargo-Tram im Vergleich mit Lieferwagen über die Hälfte des Treibhausgases CO2 einspart. Dieses Projekt hatte das Land bereits mit 210.000 Euro unterstützt.  

Allerdings sind technische und organisatorische Schwierigkeiten zu überwinden. So hatte sich in der ersten Phase des Versuchs gezeigt, dass sich eine reguläre Passagier-Tram wegen ihrer Inneneinrichtung nur bedingt für den Gütertransport eignet. Der neue Zuschuss dient deshalb unter anderem zur Erkundung entsprechender Umbaumöglichkeiten. Ferner geht es um Betriebskonzepte, die den sehr unterschiedlichen Anforderungen des Passagier- und des Gütertransports gleichermaßen gerecht werden.

Die Fortsetzung des Projekts soll weitere Fragen eines möglichen Praxisbetriebs klären. Zum einen werden verschiedene Szenarien wie etwa die Nutzung einer speziellen Gütertram und der kombinierte Transport von Waren und Passagieren digital simuliert. Zum anderen werden juristische Aspekte untersucht. Erste Ergebnisse zeigen, dass neben den ökologischen Vorteilen auch eine erhebliche Kostenersparnis gegenüber den heutigen Lieferwegen zu erwarten ist. 

„Angesichts des rasant wachsenden Online-Handels sind immer mehr Paketzustellerinnen und -zusteller im Stadtbild zu sehen – genau darum ist eine neue Transportlösung notwendig“, erläutert Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Direktor des Research Lab for Urban Transport (ReLut) der Frankfurt UAS. „Von besonderem Interesse ist es daher, wie die Pakete effizient zum Endkunden kommen. Mit der Tram und mit einem Lastenfahrrad unter Verwendung eines standardisierten Containers trägt das Projekt deutlich zur Reduzierung der Diesel-Lieferverkehre bei; gleichzeitig werden Kosten für die Unternehmen eingespart.“

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Elisabeth Waltjen ist erste Bahnhofsleiterin Wiens

Elisabeth Waltjen (30) übernimmt ab sofort die Leitung der Straßenbahnremisen Hernals und Gürtel. In ihrer Funktion verantwortet sie den optimalen Betrieb von zehn Straßenbahnlinien (1,2,9,37,38,40,41,42,43,D) sowie die Führung von rund 360 Mitarbeitern. Sie ist die erste Bahnhofsleiterin bei den Wiener Linien.

“Ich habe direkt nach meinem Studium an der Technischen Universität Wien bei den Wiener Linien im Traineeprogramm begonnen. In meiner ersten Woche war ich auf einem Straßenbahn-Bahnhof. Da waren so viele Leute, so viele Züge, das Zusammenspiel der vielen Abteilungen, die Logistik, wie eines ins andere greift – das hat mich sehr beeindruckt. Da wusste ich: ich will Leiterin eines Straßenbahnsektors werden”, schwärmt die 30-Jährige.

Im Zuge der Remisen-Erneuerungen steht Waltjen auch gleich ein großes Projekt vor der Tür: “Meine größte Herausforderung ist es, mit meinem Team den Betrieb auf den bevorstehenden Bahnhofsumbau Hernals vorzubereiten. Trotz der großen Bauarbeiten wollen wir unseren Fahrgästen weiterhin perfekten Service bieten und den reibungslosen Betrieb aufrecht erhalten. Ich freue mich sehr mit meinem Team neue Ideen umzusetzen!”

“Elisabeth Waltjen ist wahrlich ein Vorbild. Sie hat es in wenigen Jahren vom Trainee zur Führungskraft geschafft. Ich freue mich immer wieder, dass wir so kompetente, technikbegeisterte Frauen bei uns im Unternehmen haben”, freut sich Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. Bei den Wiener Linien wird besonders auf gleiche Förderung der Karrierechancen und Elternkarenz geachtet. Gleiche Bezahlung für den gleichen Job ist bei den Wiener Linien selbstverständlich.

Quelle: Wiener Linien

Stadler produziert die neuen Züge der vesuvianischen Linien

Ente Autonomo Volturno (EAV) hat Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag, der die Produktion, Lieferung und Instandhaltung von bis zu 40 elektrischen Zügen über acht Jahre umfasst, erteilt. Die neuen Züge werden im Stadt- und Vorortverkehr auf der von Neapel ausgehenden Vesuv-Schmalspurstrecke (950 mm) eingesetzt. Im ersten Abruf ist die Lieferung von 23 Fahrzeugen vorgesehen.

Mit der Anschaffung der neuen Flotte werden die ältesten Fahrzeuge schrittweise ersetzt und die Qualität und das Angebot an Transportdienstleistungen erhöht. Der Fahrgastkomfort soll durch den Einsatz moderner Fahrzeuge verbessert werden. Diese enstprechen zudem den neuesten Standards in Bezug auf Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Umberto De Gregorio, Präsident von EAV, drückte seine Zufriedenheit aus: «Der Beginn der Zusammenarbeit mit Stadler, die schließlich den Bau von vierzig neuen Zügen ermöglichen wird, bereichert die Flotte der vesuvianischen Linien. Wir starten einen Erneuerungsprozess, der es uns in den kommenden Jahren ermöglichen wird, angemessen auf den Wunsch nach Mobilität in einem für die Region Kampanien besonders wichtigen Gebiet zu reagieren.»

Iñigo Parra, CEO von Stadler Valencia, sagte: «Wir sind stolz darauf, mit der Lieferung der modernen Züge für den Betrieb von Stadt- und Vorortdiensten in einem der charakteristischsten und bekanntesten Netze der italienischen Eisenbahn beauftragt worden zu sein. Wir freuen uns, unsere Technologie und unser Know-how in dieses wichtige Mobilitätsprojekt einzubringen und das Reiseerlebnis für Anwohner und Touristen zu verbessern.»

Die neuen elektrischen Züge bestehen aus drei Aluminium-Wagen, die das Gesamtgewicht des Fahrzeugs reduzieren und damit den Energiebedarf deutlich senken. Auf einer Gesamtlänge von rund 40 Metern sind die neuen Züge mit fünf Türen auf jeder Seite ausgestattet, um einen schnellen Fahrgastwechsel in den Bahnhöfen und einen optimalen Passagierfluss an Bord zu ermöglichen. Auch Personen mit eingeschränkter Mobilität können sich aufgrund des breiten Ganges problemlos über die gesamte Länge des Zuges bewegen.

Quelle: Stadler

Aufsichtsrat verlängert Verträge der DB-Vorstände Lutz, Huber und Pofalla

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat am Mittwoch wichtige personelle Entscheidungen getroffen. Während einer turnusmäßigen Sitzung verlängerte das Kontrollgremium die Verträge von DB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz, Personenverkehrsvorstand Berthold Huber und Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. AR-Vorsitzender Michael Odenwald erklärte in Berlin: „Wir setzen auf personelle Kontinuität, um die eingeleitete Modernisierung der Bahn mit aller Konsequenz fortzusetzen. Mit seiner Entscheidung honoriert der Aufsichtsrat die bisher erfolgreiche Arbeit.“

Der neue Vertrag des 56-jährigen Richard Lutz läuft bis März 2027. Sein alter Kontrakt endet im März 2022 und wird somit um fünf Jahre verlängert. AR-Vorsitzender Odenwald: „Herr Dr. Lutz ist leidenschaftlicher Eisenbahner. Sein Name ist untrennbar mit der zukunftsweisenden Strategie Starke Schiene verbunden. Diese gilt es nun zum Wohle unserer Kunden Stück für Stück umzusetzen.“

Ebenfalls um fünf Jahre, bis März 2027, wird der Vertrag von Berthold Huber (57) verlängert. AR-Vorsitzender Odenwald: „Herr Huber treibt seit Jahren mit Nachdruck die Wachstumsoffensive des Fernverkehrs voran. Gleichzeitig hat der DB-Regionalverkehr seine Marktführerschaft trotz eines immer stärker werdenden Wettbewerbs verteidigt.“

Ronald Pofalla (61), dessen alter Vertrag auch im März 2022 ausläuft, wird bis Juli 2025 verlängert. Zu diesem Zeitpunkt erreicht er sein gesetzliches Renteneintrittsalter. AR-Vorsitzender Odenwald: „Herr Pofalla betreibt mit großem Engagement eine historisch einzigartige Modernisierung und Digitalisierung des Schienennetzes. Damit werden die notwendigen Kapazitäten geschaffen, um die ehrgeizigen Wachstumsziele der DB zu erreichen.“

Bereits Mitte Februar hatte die DB mitgeteilt, dass Prof. Dr. Sabina Jeschke, Vorständin für Digitalisierung und Technik, das Unternehmen im Mai auf eigenen Wunsch und im besten freundschaftlichen Einvernehmen verlassen wird. Die gebürtige Schwedin begründete ihre Entscheidung damit, sich künftig stärker in die Start-up-Szene – vor allem auf internationaler Ebene – und in Hightech-Entwicklungen einbringen zu wollen. AR-Vorsitzender Odenwald und DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz bedauerten am Mittwoch ausdrücklich ihr Ausscheiden und wünschten ihr für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Zu den heutigen Vertragsverlängerungen erklärte Dr. Richard Lutz: „Ich freue mich sehr, gemeinsam mit dem Vorstandsteam die kommenden Aufgaben anzupacken. Unser Ziel ist klar: Wir werden die Bahn besser und die Schiene stark machen – und damit unseren Beitrag für Klima und Umwelt leisten.“

Quelle: Deutsche Bahn AG