Berliner Senat beschließt Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030

Der Senat hat auf Vorlage von Verkehrssenatorin Regine Günther den neuen Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030 (StEP MoVe) verabschiedet. Der StEP MoVe definiert, beschreibt und konkretisiert als verkehrsträger- und themenübergreifendes Planwerk für Berlin die strategische Leitlinie und den künftigen Handlungsbedarf der Verkehrspolitik des Senats. Der StEP MoVe dient als Rahmen für weitere Planwerke (etwa zu Nahverkehr, Radverkehr, Fußverkehr, Wirtschaftsverkehr), die damit auf den gleichen Annahmen und Zielstellungen aufbauen.

Der neue StEP MoVe weist gesamtstädtische Ziele, Handlungserfordernisse und notwendige Maßnahmen für einen Planungshorizont bis 2030 aus. Bereits in den vergangenen Jahren ist es gelungen, den Anteil aller Wege der Berlinerinnen und Berliner, die mit dem Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr zurückgelegt werden, deutlich zu steigern. Zwischen 2008 und 2018 etwa stieg dieser Anteil von 67 Prozent auf 74 Prozent, während der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (hauptsächlich Kraftfahrzeuge) von 33 auf 26 Prozent abnahm. Insbesondere der Radverkehr stieg deutlich an: von 13 Prozent Anteil an allen Wegen im Jahr 2013 auf 18 Prozent im Jahr 2018.

Mit den zahlreichen Maßnahmen zur Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr lässt sich so für das Jahr 2030 bereits ein Mindestanteil von 82 Prozent des Umweltverbunds modellieren. Darunter soll der Fußverkehr 30 Prozent, der ÖPNV 29 Prozent und der Radverkehr 23 Prozent aufweisen. Zugleich wird ein noch höherer Anteil dieser drei stadtverträglichen, umwelt- und klimaschonenden Verkehrsarten im Modal Split angestrebt.

Bereits mit dem Beschluss der ersten Teile des Mobilitätsgesetzes Berlin (MobG) wurden im Juli 2018 die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine in allen Teilen Berlins gleichwertige, an den Bedürfnissen von Stadt und Umland ausgerichtete Mobilitätsversorgung mit Vorrang des Umweltverbunds bei allen Planungen verankert. Der 2019 verabschiedete Nahverkehrsplan inklusive ÖPNV-Bedarfsplan setzte bereits klare Schwerpunktsetzungen für Verkehrsprojekte im Nahverkehr bis 2035. Auch die neuen klimapolitischen Ziele des Landes stellen einen wichtigen Handlungsrahmen für die Verkehrspolitik dar, darunter etwa das Ziel der Dekarbonisierung aller öffentlichen Fahrzeugflotten bis 2030. Ebenso stehen die Pendlerverbindungen mit dem Schienen-Infrastrukturprojekt i2030 – gemeinsam mit Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) – vor einer entscheidenden Qualitätssteigerung.

Gerade aus Gründen des Klimaschutzes und der Luftreinhaltung strebt der Senat mittelfristig die Einrichtung einer sogenannten „Zero Emission Zone“ an, in der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf fossiler Basis nicht zugelassen sind.

Die Erarbeitung des StEP MoVe wurde von einem „Runden Tisch Mobilität und Verkehr“ in einem partizipativen Prozess begleitet und unterstützt. Die Ergebnisse sind in den neuen Stadtentwicklungsplan eingeflossen.

Quelle: Senatskanzlei Berlin

Weitere drei Buslinien in Frankfurt fahren mit Strom

Der Frankfurter Stadtbusverkehr wird noch umweltfreundlicher. Drei weitere Linien sind in diesen Wochen mit batterieelektrischen Bussen komplett auf lokal emissionsfreien Betrieb umgestellt worden. Das Bundesumweltministerium fördert die Elektrifizierung mit mehreren Millionen Euro.

Ein großer Schritt war die Umstellung der Metrobuslinie M60 auf batterieelektrische Busse. Seit Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 sind die E-Busse zuverlässig, abgasfrei und leise zwischen Eschersheim und Rödelheim unterwegs. Aufgeladen werden sie im Müllheizkraftwerk (MHKW) Frankfurt am Main, das den benötigten Strom bei der Verbrennung von Hausmüll selbst produziert. Im Frühjahr 2021 werden auch die Linien 33 und 37 mit neuen Bussen „elektrifiziert“. Die Linie 52 folgt zum Ende dieses Jahres.

Neben der Anschaffung von 34 der neuen Busse fördert das BMU teilweise auch die notwendige Ladeinfrastruktur. Dabei werden bei den Fahrzeugen die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten mit bis zu 80 Prozent finanziert. Die Ladeinfrastruktur für die Linie M60 von Transdev wird mit bis zu 40 Prozent gefördert. Insgesamt werden für die Umstellung der Buslinien 37, M60 und 52 rund 7,81 Millionen Euro Fördergelder nach Frankfurt fließen. Die Umstellung der Linie 33 und die Ladeinfrastruktur der ICB wird aus Mitteln des Landes Hessen gefördert.

Die Buslinien 33 und 37 betreibt das städtische Unternehmen In-der-City Bus GmbH (ICB). Es kann auf die Erfahrung mit der Elektrifizierung der Linie 75 im Dezember 2018 zurückgreifen. Seither werden auf dieser innerstädtischen Linie jährlich etwa 200 Tonnen Kohlendioxid (CO2) und 640 kg Stickoxid (NOx) weniger an die Umwelt abgegeben.

Den für den Betrieb der Busse auf der Metrobuslinie M60 nötigen Strom stellt die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH auf ihrer Betriebsstätte in Heddernheim bereit. Fünf Ladesäulen mit je zwei Ladeanschlüssen wurden installiert, um die 13 E-Busse zu laden. Da die Busse über den Tag verteilt eingesetzt werden, stehen immer genug Stationen zur Verfügung. Ein Ladevorgang dauert maximal dreieinhalb Stunden.

Im Laufe des Jahres 2021 wird die Ladeinfrastruktur um vier weitere Ladesäulen ergänzt.

Quelle: traffiQ

VDV-Jahrestagung 2021 abgesagt

Die für 14./15. Juni 2021 geplante Jahrestagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wurde abgesagt.

“Nach sorgfältiger Abwägung und schweren Herzens haben wir – zusammen mit dem Gastgeber, der Hamburger Hochbahn – entschieden, die für den 14. – 15. Juni 2021 geplante VDV-Jahrestagung in Hamburg aufgrund der derzeit unklaren Pandemie-Entwicklung sowie mit Blick auf den gegenwärtig noch nicht abzuschätzenden Fortschritt bei den Impfungen frühzeitig abzusagen. Wir bedauern diesen Entschluss sehr.

Im Jahr 2022 freuen wir uns auf die VDV-Jahrestagung in Frankfurt am Main (Gastgeber Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH) vom 20. – 22.06.2022.”

Quelle: VDV

VDV-Termine

Quelle: VDV

Deutschlands erster reiner E-Bus-Betriebshof

Im Nordosten Hamburgs entsteht Deutschlands erster Busbetriebshof, auf dem nur noch emissionsfreie Busse starten werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2022 geplant. Ende 2024 sollen dann rund 130 Solo- und Gelenkbusse von dort aus vornehmlich den Hamburger Nordosten bedienen.

Mit Blick auf die wachsende Busflotte erweitert die HOCHBAHN kontinuierlich die notwendige Infrastruktur. Emissionsfreie Busse fahren derzeit von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. Die weiteren Busbetriebshöfe werden nacheinander auf emissionsfreien Antrieb umgerüstet. Bis 2030 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit mehr als 1 000 Fahrzeugen emissionsfrei fahren.

Der neue Busbetriebshof wird rund 28 000 Quadratmetern groß und künftiger Einsatzort für rund 450 Busfahrer sein. Zu dem Busbetriebshof gehören neben Verwaltungs- und Sozialbereichen auch Werkstätten und Waschanlagen, in denen die Busse vorbereitet, gewartet, repariert und gewaschen werden. Abgestellt und geladen werden die Busse unter Carports.

Nachhaltigkeit spielt bei der Planung des neuen Betriebshofs eine entscheidende Rolle. Alle Carportdächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt. Für die Waschanlage wird Regenwasser gesammelt und wieder aufbereitet. Eine Schallschutzwand zum Wohngebiet Meiendorfer Rund hält nicht nur Lärm, sondern auch das Licht der an- und abfahrenden Busse zurück. Auch die Schallschutzwände werden begrünt. Wie schon beim Neubau des Betriebshofes Alsterdorf soll die Schallschutzmauer frühzeitig gebaut werden, um bereits während der Bauphase Einschränkungen für die Anwohner zu minimieren.

Mit den Anwohnern tritt die HOCHBAHN in einen engen Austausch. In der vergangenen Woche wurden interessierte Anlieger in einer digitalen Veranstaltung über den aktuellen Planungsstand informiert. Dabei konnten auch zahlreiche Fragen beantwortet und Anregungen aufgenommen werden. Dieser Austausch wird während des Planungs- und Bauprozesses fortgesetzt.

Die Fläche, auf dem der neue E-Busbetriebshof entstehen soll, ist im aktuellen B-Plan von 2007 als Gewerbefläche ausgewiesen. In einer Bauvoranfrage wurde die Genehmigungsfähigkeit eines E-Bus-Betriebshofes geprüft und auch bestätigt. Damit konnten die Planungen für den neuen Betriebshof starten. Die Zu- und Abfahrt für die Busse wird über die Stichstraße Meiendorfer Straße erfolgen.

Der Betriebshof wird künftig für eine bessere Erschließung des Hamburger Nordostens (vor allem Bergstedt, Volksdorf, Rahlstedt, Sasel sowie Farmsen-Berne) sorgen. Die Busse werden dann näher an ihren eigentlichen Einsatzpunkten stationiert, unnötige Leerfahrten damit vermieden. Kurze Einsatzwege sind gerade für Batteriebusse mit begrenzter Reichweite wichtig.

Quelle: Hochbahn

Deutscher Mobilitätspreis 2021 startet: Jetzt bewerben

Der Deutsche Mobilitätspreis geht in die neue Runde. Unter dem Motto „intelligent unterwegs: Daten machen mobil.“ suchen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ab sofort innovative Leuchtturmprojekte und kreative Ideen, die das Potenzial von Daten, Datentausch und Datenveredelung für die Mobilität von morgen nutzen.

Dabei stehen Güter- und Personenverkehr gleichermaßen im Fokus. Wie können geteilte Daten helfen, bedarfsgerechtere Mobilitätsangebote zu schaffen? Wie können wir Daten aus verschiedenen Quellen bündeln, um Lieferketten zu optimieren und die Kapazitäten noch effizienter zu nutzen? Wie können bessere Wettervorhersagen mit KI-Anwendungen zu passgenaueren Verkehrsangeboten beitragen? Welche Änderungen der Verkehrsströme werden aufgrund von Homeoffice dauerhaft bleiben und wie können wir diesen gerecht werden? Bis zum 29. März 2021 können sich Zukunftsmacher bewerben.

Gesucht werden sowohl Ideen von Profis als auch Ideen von weniger erfahrenen Zukunftmachern. Auf die Idee kommt es an! Für bereits erfolgreich umgesetzte Leuchtturmprojekte und erstellte Prototypen gibt es den Best-Practice-Wettbewerb. Teilnehmen können hierbei Unternehmen, Start-ups, Städte und Gemeinden, Universitäten oder Forschungsinstitutionen, die ihren Sitz in Deutschland haben.

Der Ideenwettbewerb wendet sich direkt an alle Bürger. Gesucht werden kreative Impulse und Visionen zum Wettbewerbsthema. Alle Ideen und Konzepte können eingereicht werden, die zeigen, wie durch den intelligenten Einsatz von Daten Mobilität noch effizienter, ökologischer oder bedarfsgerechter gestaltet werden kann. Die besten drei Ideen werden mit einem Gesamtpreis von insgesamt 6.000 Euro honoriert.

Eine Expertenjury wählt die zehn innovativsten Best-Practice-Leuchtturmprojekte und die drei kreativsten Ideen aus der Bevölkerung aus. Außerdem wird in diesem Jahr zum zweiten Mal ein Sonderpreis in der Kategorie „bürgerschaftliches Engagement im Mobilitätsbereich“ vergeben.

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. Folgende Partner unterstützen den Wettbewerb: Deutsche Bahn, VDV, Siemens Mobility.

Quelle: BMVI

Netzbeirat fordert massiven Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur

Der Netzbeirat der DB Netz AG hat Ende Februar seine Stellungnahme zum Geschäftsplan 2019 der DB Netz AG übergeben. Für die Unternehmen des Schienenverkehrs ist ein effizient und effektiv arbeitendes Netz von elementarer Bedeutung. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen arbeiten in den letzten Jahren mit einer insgesamt eher angespannten Wirtschaftlichkeit, worauf auch seitens der Bundesnetzagentur seit geraumer Zeit wiederholt hingewiesen wird. Auslöser hierfür sind u.a. Kostensteigerungen für Personal, Betrieb oder Trasse, die nicht oder nur sehr eingeschränkt an die Kunden weiterzugeben waren.

Die weitere Entwicklung der Branche wird maßgeblich davon geprägt sein, inwieweit es gelingen wird, die Verkehrswende als Erfolgsstory konkret auszugestalten. U.a. sollen die Anzahl der Fahrgäste im Fernverkehr verdoppelt und die Leistung im Schienengüterverkehr um 70 Prozent gesteigert werden; sein Marktanteil soll auf 30 Prozent anwachsen. Gleiches gilt für den ÖPNV.

Die Netzkonzeption 2030/2040 wird als Grundkonzeption zur Netzentwicklung begrüßt. Sie greift viele Anregungen der Kundenseite bzw. des Netzbeirates auf. Hinzuweisen ist aber auch auf die finanzielle Dimension dieser Herausforderung. Allein die Abschreibungen auf das im Netz gebundene Vermögen führen dazu, dass die Sicherung des Bestandsnetzes (z.B. Gleislänge, Durchschnittsalter der Anlagen) erhebliche Teile der jährlichen Investitionsbudgets verschlingen wird.

Für den Personenverkehr bedarf es nach Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden des Netzbeirats, Dr. Norbert Reinkober, einer deutlichen Aufstockung an Zugangsstellen zum Netz bzw. ihrer Kapazitäten. Die Personenbahnhöfe aller Metropolen wie Hamburg, Frankfurt/M., Köln oder Berlin seien kapazitiv seit Jahren im Prinzip ausgereizt.

Von einer weiteren Elektrifizierung des Netzes dürfen gesamtwirtschaftlich betrachtet Vorteile für den Schienenverkehr erwartet werden, insbesondere in den Fällen, in denen die Schiene ihre ökologische Vorteilhaftigkeit zum Ausdruck bringen und sich so im intermodalen Wettbewerb der Verkehrsträger besser behaupten kann.

Die Umsetzung des Programms „Digitale Schiene Deutschland“ wird ausdrücklich begrüßt. Der Netzbeirat sieht eine konsequente Digitalisierung des Eisenbahnsystems einschließlich des Netzes als die intelligenteste Form an, die Leistungsfähigkeit und die Produktivität des Systems Schiene zu steigern. Die Digitalisierung und Automatisierung des Bahnbetriebs erfordert u.a. die Einführung von ETCS im großen Rahmen. Eine solche Einführung ist sowohl für die Netzbetreiber als auch für die Betreiber von Eisenbahnfahrzeugen sehr kostspielig. Ausgeräumt werden sollten die jüngst entstandenen Zweifel hinsichtlich der tatsächlich zu realisierenden Kapazitätsgewinne.

Der Netzbeirat setzt sich auch hier dafür ein, durch den Aufbau eines fortlaufend zu aktualisierenden Kennwertesystems die notwendigen informatorischen Grundlagen für ein effizientes Arbeiten der Mitglieder des Netzbeirats zu schaffen. Dazu wurde ein Katalog von kritischen Erfolgsfaktoren (KPI) formuliert und in die Abstimmung gebracht. Erste Daten zur Infrastruktur liegen inzwischen vor. Wünschenswert wäre, hier zeitnah für den Netzbeirat zu einem umfassenden System von konsistenten Bestandsdaten (z.B. Alters- und Zustandsdaten, Anzahl der Abstellgleise und Zugangsstellen zum Netz (Bahnhöfe, Gleisanschlüsse) sowie zu Zeitreihen zur Performance des Netzes zu kommen (Auslastung, Ausfallwahrscheinlichkeiten usw.). Der erreichte Umsetzungstand kann allenfalls als erster Zwischenschritt aufgefasst werden.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

Elektrifizierung der Schiene braucht einen Schub

Eine„Elektrifizierungs-Offensive auf der Schiene“ fordert das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene. „Nur mit einem beschleunigten Ausbau der E-Mobilität auf den Gleisen kann die Bundesregierung ihr Ziel erreichen, bis 2025 mindestens 70 Prozent der Bahnstrecken in Deutschland elektrisch zu betreiben“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Montag in Berlin.

Den enormen politischen Handlungsdruck belegt ein Langfristvergleich der Allianz pro Schiene. Demnach ist der Anteil der elektrifizierten Strecken im bundeseigenen Gleisnetz im vergangenen Jahrzehnt gerade von 59 Prozent auf 61 Prozent gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von rund 65 Kilometern pro Jahr. Um das 70-Prozent-Ziel der Bundesregierung noch zu schaffen, müssten jetzt bis 2025 rund 570 Kilometer pro Jahr hinzukommen. Die Ausbaugeschwindigkeit müsste sich also mehr als verachtfachen. Auch danach ist ein hohes Tempo erforderlich, um wie von der Schienenbranche und ihren Verbänden angestrebt bis auf 75 Prozent in 2030 zu gelangen. Dafür müssen pro Jahr nach den Berechnungen der Allianz pro Schiene ab dem Jahr 2025 mindestens 330 Kilometer elektrifiziert werden, rund fünfmal so viel wie bislang.

Grafik: Allianz pro Schiene

Verbesserungsbedarf sieht die Allianz pro Schiene auch bei der Förderung für alternative Antriebe im Schienenverkehr wie Wasserstoff, Batterien und Dual-Mode. Mit der neuen Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums kann der Staat bei der Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben zwischen 40 Prozent und 60 Prozent der Zusatzkosten fördern. Bei den alternativen Antrieben von Bussen reichen die Förderquoten dagegen bis zu 80 Prozent. „Es gibt keinen Grund, die alternativen Antriebe auf der Schiene schlechter zu stellen als die auf der Straße“, betonte Flege.

Auch der Schienengüterverkehr kommt zu kurz. So ist unklar, ob Zweikraftlokomotiven (sogenannte Dual-Mode-Loks), die auf Strecken mit und ohne Oberleitung fahren können, überhaupt förderfähig sind. Gerade mit diesen Loks können aber viele Diesel-Fahrten unter der elektrischen Oberleitung vermieden werden. Die Anschaffung von Diesel-Lkw wird dagegen vom Bund finanziell gefördert.

Mit mehr Oberleitungen über den Gleisen und alternativen Antrieben weitet die Schienenbranche ihren Vorsprung bei der Umwelt- und Klimabilanz gegenüber anderen Verkehrsträgern noch einmal aus. Zum einen kann sie damit auf Dieselloks verzichten und sie durch leisere E-Loks mit deutlich weniger Emissionen ersetzen. Zum zweiten ist elektrisch betriebener Zugverkehr langfristig wettbewerbsfähiger und leistungsfähiger als der mit Dieselloks. Die klimafreundliche Schiene kann somit Marktanteile vom Lkw gewinnen.

Weitere Informationen:

Quelle: Allianz pro Schiene

Mit einem Wisch durch Magdeburg: FAIRTIQ-App empfehlen und drei Euro sparen

Mit der Smartphone-App FAIRTIQ kann das Fahrtangebot der MVB und der anderen Verkehrsunternehmen im marego-Verbund (Tarifzone Magdeburg) ganz ohne Tarifkenntnisse genutzt werden, denn die App berechnet automatisch die günstigste Fahrkarte.

In einer Sonderaktion können Nutzerinnen und Nutzer nun drei Euro sparen, wenn sie Freunden, Bekannten oder der Familie die App weiterempfehlen. Diese erhalten für ihre erste Reise 3 Euro geschenkt.

Kurzstrecke, Einzelfahrt oder 24-Stunden-Karte? Über die Wahl der richtigen Fahrkarte müssen sich FAIRTIQ-User keine Gedanken machen, denn die App berechnet anhand der zurückgelegten Strecke automatisch den günstigsten Preis. Wer von der App überzeugt ist, kann diese weiterempfehlen und erhält dafür vom 1. März 2021 bis 30. April 2021 eine Gutschrift von 3 Euro je geworbenen Neukunden. Der Nutzende, der die App zum ersten Mal ausprobiert, erhält ebenfalls eine Gutschrift von 3 Euro auf seine erste Reise in der Tarifzone Magdeburg.

So funktioniert es:

  1. Öffnen Sie die FAIRTIQ App.
  2. Um Ihren persönlichen Promocode zu finden, tippen Sie auf „Menü > Gratisfahrten“.
  3. Senden Sie Ihren Promocode an Ihre Freunde und Bekannten.
  4. Diese werden ein Reiseguthaben von 3 Euro für ihre erste FAIRTIQ Reise erhalten.
  5. Sobald der Neukunde die erste Reise getätigt hat, werden auch Sie automatisch ein Reiseguthaben von 3 Euro für Ihre nächste FAIRTIQ Reise erhalten.

Dieses Angebot ist unlimitiert. Sie können Ihren Promocode sooft weitergeben, wie Sie möchten. Für jeden neuen FAIRTIQ Nutzer, welcher eine erste Reise tätigt, erhalten Sie 3 Euro Rabatt auf Ihre nächste FAIRTIQ Reise.

Hier erfahren Sie mehr zur FAIRTIQ-App.

Quelle: MVB

CITYBAHN Themenwoche „Linie und Perspektivnetz“

Die Kapazitäten von Essens Straßennetzes auf den Nord-Süd-Achsen sind ausgeschöpft und auch der ÖPNV stößt an seine Grenzen. Eine zusätzliche Linie durch den Straßenbahn- und U-Bahn-Tunnel am Hauptbahnhof ist aus Kapazitätsgründen bei der Dichte der Tunneldurchfahrten aktuell nicht möglich. Die oberirdisch geführte CITYBAHN Essen wird hier für Abhilfe sorgen: Sie soll die Verkehrssituation in der Stadt deutlich verbessern, den Innenstadt-Tunnel entlasten und eine bequeme, zeitsparende Verbindung von West nach Ost schaffen. Die neue Straßenbahntrasse ist gut fünf Kilometer lang und entsteht zwischen den Haltestellen „Bergmühle“ und „Betriebshof Stadtmitte“. Die Strecke der CITYBAHN verknüpft damit den neuen Stadtteil Essen 51. mit der Innenstadt und schafft darüber hinaus eine Verbindung vom Westen der Stadt in den Osten bis in den Stadtteil Steele hinein. Eine solche Verbindung ist im Essener Nahverkehrsplan schon seit langem vorgesehen – jetzt wird sie umgesetzt.

Durch die neue Linienanordnung überlagern sich die Straßenbahnlinien 101 und 108 im Bereich zwischen Innenstadt und dem neuen Stadtquartier Essen 51. Bei einem 10-Minuten-Takt pro Linie besteht damit alle 5 Minuten eine Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und Essen 51. Ähnlich verhält es sich mit der neuen Achsen Berthold-Beitz-Boulevard, Hachestraße, Hauptbahnhof und Hollestraße. Auch hier kann zukünftig durch die Überlagerung der beiden Straßenbahnlinien 105 und 108, die jeweils im 10-Minuten-Takt fahren, alle 5 Minuten eine Verbindung angeboten werden.

Zur Strecke der CITYBAHN gehören zwölf Haltestellen. Die meisten von ihnen werden als Bahnsteige neu gebaut, einige bestehende Haltestellen werden überarbeitet. Alle Bahnsteige der CITYBAHN werden einschließlich der Zugänge komplett barrierefrei angelegt. Der niveaugleiche Einstieg in die Niederflurbahnen wird durch die 24 Zentimeter über Schienenoberkante konzipierten Bahnsteigkanten sichergestellt. Alle Lichtsignalanlagen, die die Wege zu den Bahnsteigen sichern, werden zudem mit akustischen Signalen für Blinde und Sehbehinderte ausgerüstet.

Die Themenwoche „Linie und Perspektivnetz“ informiert in der Zeit vom 1. bis 7. März über das Streckennetzt der CITYBAHN und seine vielen Vorzüge. Die Themenwebsite zeigt ab dem 1. März unter www.citybahn-essen.de in einer interaktiven Karte wie die Linie der CITYBAHN verläuft und wo die Haltestellen entstehen. Mit Blick auf die Zukunft wird erläutert, was sich im Umfeld der CITYBAHN in den nächsten Jahren entwickeln könnte und für wen die emissionsfreie Straßenbahn eine gute Alternative ist. Vertieft wird das Thema am 4. März ab 18 Uhr durch eine etwa einstündige Live-Diskussion mit Thomas Weiring, dem Leiter der Abteilung Generelle Mobilitätsplanung der Stadt Essen, und Susanne Köster, Leiterin Verkehrsplanung bei der Ruhrbahn. Der von dem Journalisten und ÖPNV-Experten Micha Spannaus moderierte Dialog ist als Stream über Facebook sowie auf der CITYBAHN-Website live zu verfolgen. Bürger*innen haben im Vorfeld die Möglichkeit, über die Social-Media-Kanäle der Ruhrbahn sowie auch über die Projektwebsite gezielt Fragen zu stellen. Während der Live-Diskussion sind aktuelle Fragen nur noch über Facebook und die Projektwebsite möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Thementalk „Linie und Perspektivnetz“
Wann: 4. März ab 18 Uhr
Wo: www.facebook.com/Ruhrbahn und www.citybahn-essen.de

Quelle: Ruhrbahn

Verkehrsministerkonferenz votiert für Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms für 2021

In einer Sondersitzung der Verkehrsminister und Senatoren der Länder wurde einstimmig für eine Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms für das Jahr 2021 votiert. Die Verkehrsministerkonferenz (VMK) stellte fest, dass unter den für die Verkehrsunternehmen erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie weiterhin ein hochwertiger ÖPNV als wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge angeboten wird. Gemeinsames Ziel von Bund und Ländern sei es, die Angebote im ÖPNV und im SPNV ungekürzt vorzuhalten und zugleich gemeinsam die Vorbereitungen zu treffen, um bis 2030 zur Erreichung der Klimaziele des Bundes die Fahrgastzahlen gegenüber dem Jahr 2019 zu verdoppeln. Deshalb müssten die durch die Corona-Pandemie bedingten Mindereinnahmen der Branche auch im Jahr 2021 ausgeglichen werden, um Angebotseinschränkungen zu vermeiden.

„Das ist ein sehr wichtiges Votum für die Aufrechterhaltung eines umfangreichen Nahverkehrsangebots in Deutschland im Jahr 2021. Denn aktuell gehen wir davon aus, dass die Mittel aus dem im letzten Jahr beschlossenen Rettungsschirm nur noch etwa bis April reichen werden. Da aber ein Ende der Pandemie oder auch nur umfangreichere Lockerungen im Lockdown nicht erkennbar sind, brauchen wir dringend weitere finanzielle Unterstützung. Denn wir fahren auf Bitten der Politik trotz deutlich weniger Fahrgästen seit März letzten Jahres nahezu das komplette Angebot. Wir sind der Verkehrsministerkonferenz dankbar, dass sie dies anerkennt und frühzeitig für eine entsprechende Absicherung der dadurch bedingten Mindereinnahmen sorgen will. Wichtig ist jetzt, dass die Bundesregierung sich diesem Vorgehen zeitnah anschließt und ebenfalls ihre erneute finanzielle Unterstützung zusagt“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Nach Berechnungen des Branchenverbands VDV liegen die voraussichtlichen Verluste durch fehlende Fahrgeldeinnahmen in diesem Jahr bei etwa 3,6 Milliarden Euro. In den neun Pandemiemonaten des vergangenen Jahres belief sich der Schaden bereits auf etwa 3,3 Milliarden Euro. Dank des 2020 beschlossenen Rettungsschirms von Bund und Ländern konnten die letztjährigen coronabedingten Verluste der Verkehrsunternehmen weitgehend ausgeglichen werden. Nun ist jedoch eine baldige Anschlussregelung für 2021 unumgänglich. „Die Pandemie ist langwieriger und hartnäckiger als vermutet. Die aktuellen Einschränkungen im Rahmen des Lockdowns sind unumgänglich, führen bei den Verkehrsunternehmen aber zu weiterhin sehr leeren Fahrzeugen bei vollem Angebot. Und dementsprechend hoch sind die Verluste, die wir monatlich einfahren, das halten wir so nicht mehr lange durch“, so Wortmann.

Quelle: VDV