Investitionsspritzen für Konjunkturimpulse und Nachhaltigkeit im Verkehr nötig

Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) hat Bundesverkehrsminister Scheuer im Vorfeld des Kabinettsbeschlusses am 24. März zu den Eckwerten für den Bundeshaushalt 2022 aufgefordert, für höhere und gezieltere Verkehrsinvestitionen einzutreten. Nur so könne laut DVF sowohl ein echter Konjunkturimpuls als auch die Transformation zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor erreicht werden.

DVF-Geschäftsführin Dr. Heike van Hoorn: „Wir haben an den Bundesverkehrsminister geschrieben, weil der Verkehrssektor die Lösungen für mehr Klimaschutz schnell umsetzen will. Durch die Corona-Pandemie drohen jedoch Investitionen verschoben zu werden, was wir uns zeitlich nicht leisten können. Besser heute in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur investieren, als morgen Strafzahlungen aufgrund verfehlter Klimaziele an Brüssel zu leisten.“

Das DVF fordert, die Investitionsmittel des Bundes für Verkehrswege dauerhaft auf mindestens 19 Milliarden Euro jährlich aufzustocken. Dies ist laut DVF das Minimum, wenn der Bund sein eigenes Ziel im Bundesverkehrswegeplan tatsächlich umsetzen will. Darin seien noch nicht einmal die Teuerungsrate, Risikopuffer oder der Nachholbedarf seit 2016 berücksichtigt.

Neben den Verkehrswegen müsse auch die digitale Infrastruktur dringend ausgebaut werden: Demnach sei die deutschlandweite Finanzierung der „Digitale Schiene Deutschland“ abzusichern. Dies setze eine schnelle Förderung der Fahrzeugausrüstung in Höhe von 4 Milliarden Euro für den Systemwechsel auf das europäische Zugleit- und Sicherungssystem ETCS voraus. Erst wenn die Fahrzeuge ausgerüstet seien, könne die Strecke folgen. Ebenso müsse die Förderlinie für GSM-R verlängert und die Förderfähigkeit um mobile GSM-R-Endgeräte erweitert werden.

Wichtig sei auch, dass klimafreundliche Verkehrsträger für ihre Anstrengungen nicht bestraft würden: So müsse die Schiene stärker von der EEG-Umlage entlastet und der Strompreis für die Schiene kompensiert werden – gleiches gelte für den Landstrom in Binnenhäfen.

Hilfe sei laut van Hoorn auch beim ÖPNV nötig: „Um den ÖPNV und die kommunale Verkehrsinfrastruktur zu stärken, müssen die Investitionsmittel nicht nur verstetigt, sondern weiter ausgebaut werden. Durch die Corona-Pandemie bedingte Einnahmeausfälle dürfen nicht zu einem Investitionsrückstau im ÖPNV oder bei der kommunalen Verkehrsinfrastruktur führen. Insbesondere fehlen jetzt Mittel für Re-Investitionen in neue Fahrzeuge und die Digitalisierung. Alleine im Straßenbahnbereich sind in den nächsten drei Jahren Ersatzinvestitionen von mindestens 5 Milliarden Euro erforderlich, mit denen die Kommunen überfordert sind. Dies muss in den Förderlinien berücksichtigt werden. Verlängerte Lockdowns erfordern verlängerte Rettungsmaßnahmen.“ So müssten auch die Förderprogramme für emissionsfreie und emissionsarme Busse, speziell vor dem Hintergrund der Umsetzung der Clean-Vehicle-Directive deutlich ausgebaut werden.

Quelle: DVF

Ab jetzt für die BUS2BUS Special Edition registrieren

In einem Monat startet die digitale Special Edition der diesjährigen BUS2BUS. Ab sofort ist die Registrierung für interessierte Nutzer offen. Die Teilnahme an dem Impuls-Live-Event für die Mobilitätsbranche ist nach einmaliger Registrierung kostenfrei.

Schwerpunkt der Special Edition ist die Innovationskraft des Busses als nachhaltiges Verkehrsmittel. Die Special Edition ist in vier Eventparts aufgeteilt. Den Auftakt macht BUS2Inspire. Kernelement ist ein wegweisendes Keynote-Duo. Die BUS2BUS freut sich mit Tristan Horx und Dr. Stefan Carsten als Keynotespeaker zwei visionäre Zukunfts- und Mobilitätsforscher zu begrüßen. Exklusiv für die BUS2BUS Special Edition skizzieren sie Mobilitätschancen von morgen sowie die Bedeutung des Busses für flächendeckenden nachhaltigen Verkehr.

„Die Angebotslandschaft in der Busbranche wird vielfältiger, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Damit werden sich auch die Buskonzepte verändern. Vor allem die Nutzungsszenarien für kleine, flexible Gefäßgrößen werden immer wichtiger“, sagt Zukunftsforscher Dr. Stefan Carsten.

Ein wichtiger Aspekt für die flächendeckende Nutzung nachhaltiger Verkehrslösungen ist die Bereitschaft der Gesellschaft diese anzunehmen: „Die Bereitschaft der jüngeren Generationen, ihre Mobilitäts-Räume zu teilen, steigt nach wie vor – trotz dem kurzen Corona-bedingten Dip in diesem Trend. Die Zukunft ist Polymobil – Menschen haben verschiedene Bedürfnisse für verschiedene Strecken. Es gibt kein Fahrzeug, das alle Probleme lösen kann – auch nicht das fliegende Auto“, sagt Zukunftsforscher Tristan Horx.

Anschließend folgt der Internationale busplaner Nachhaltigkeitspreis sowie die neue ergebnisorientierte Denkfabrik der Busindustrie BUS2Explore. Ihre aktuellen Innovativen präsentieren Unternehmen auf der integrierten Plattform BUS2Insights.

„Die ersten Reaktionen der Branche zeigen uns, wie stark der Bedarf an Austausch und Inspiration ist. Die Busbranche hält viele Innovationen für neue Mobilitätskonzepte bereit, die einen wesentlichen Beitrag zu den ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit leisten könne. Das möchte die BUS2BUS Special Edition unterstreichen Darüber hinaus geben wir mit drei BUS2Explore Workshops Antworten auf aktuelle Erfordernisse der Branche“, sagt Kerstin Kube-Erkens, Projektarchitektin der Messe Berlin.

Quelle: Messe Berlin

Start der Umbauarbeiten für vollautomatische U5

Ab Ende Mai startet das große U2 Update für die neue, vollautomatische U-Bahn-Linie U5. Die bestehende Linie U2 wird dabei zwischen den Stationen Rathaus und Karlsplatz umfassend modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Gleichzeitig finden tiefgreifende Bauarbeiten für den zukünftigen Öffi-Umsteigeknoten U2xU5 Rathaus und die U5-Station Frankhplatz statt. Unter der Landesgerichtsstraße und in der Universitätsstraße beim Schottentor werden neue Streckentunnel an die bestehenden U-Bahn-Bauwerke angeknüpft – für die künftige Streckenführung der U5 zum Frankhplatz und der U2 zum Matzleinsdorfer Platz. Diese umfangreichen und ineinandergreifenden Baumaßnahmen sind bei laufendem Betrieb nicht möglich. Ab Ende Mai 2021 bis Herbst 2023 kann die U2 deshalb nur zwischen Seestadt und Schottentor fahren. Für die Dauer der Umbauarbeiten steht für die Fahrgäste ein breites Ersatz- und Zusatzangebot zur Verfügung.

In den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz werden insgesamt 144 Bahnsteigtüren und rund 16.000 Quadratmeter Glasflächen eingebaut. Dazu werden alle Bahnsteigkanten in den Stationen abgetragen und neu errichtet. Zusätzlich erhält die Zugsicherungstechnik der U-Bahn ein Update für den vollautomatischen Betrieb. Im gesamten Abschnitt werden die Gleisanlagen erneuert und insgesamt 4,8 Kilometer Schienen getauscht.

Aber auch die Anlagen in den Stationen werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Insgesamt 6 Aufzüge inkl. der kompletten Aufzugstechnik und Verkabelung sowie 10 Fahrtreppen werden im Zuge der Bauarbeiten bis Herbst 2023 erneuert. Die Beleuchtung in den Stationen wird auf moderne und stromsparende LED-Lampen umgerüstet. Zur besseren Orientierung für sehbehinderte Menschen wird auch ein neues taktiles Leitsystem eingebaut.

Mit der Fertigstellung der ersten vollautomatischen U-Bahn-Linie U5 wird es ab 2026 erstmals einen Mischbetrieb von zwei U-Bahn-Linien in Wien geben. Die U2 und die neue U5 werden sich dann den Streckenabschnitt zwischen Rathaus und Karlsplatz teilen. Ab 2028 wird die Strecke zwischen Karlsplatz und Frankhplatz ausschließlich von der neuen, vollautomatischen U5 bedient.

Quelle: Wiener Linien

BMVI und Bahn treiben 15 weitere Schienenprojekte in 2021 voran

Bund und Deutsche Bahn (DB AG) treiben die Planungen für Aus- und Neubaumaßnahmen aus dem Bedarfsplan auf der Schiene voran. In der jährlich stattfindenden sog. “Fulda-Runde” wurden 15 Projekte festgelegt, für die Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet (die Grundlage für den Start eines Projekts), Planungen konkret begonnen bzw. Planungen konsequent fortgeführt werden. Weitere Projekte können im Laufe des Jahres hinzukommen.

Finanziert. Geplant. Gebaut. Konsequent setzen wir auf den Aus- und Neubau der Schiene und treiben 15 weitere Projekte voran. Engpässe verschwinden, Strecken werden elektrifiziert, Knoten ausgebaut – alles für die Starke Schiene.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer

1. Neue Finanzierungsvereinbarungen 2021:

  • 52 Millionen Euro für die Umsetzung weiterer baulicher Maßnahmen im Rahmen des Projekts „Überholgleise für 740 m lange Güterzüge“ (Maßnahmenpaket 2021)
  • Ausbau der Strecke Angermünde – Grenze Deutschland/Polen (– Stettin): Elektrifizierung der Gesamtstrecke und zweigleisiger Ausbau des Abschnitts Passow – Grenze D/PL; Unterzeichnung über 380 Millionen Euro am 4. März 2021 erfolgt
  • Ausbaustrecke Berlin – Dresden: Umbau des Bahnhofs Zossen mit Beseitigung von zwei Langsamfahrstellen und Neubau von zwei Straßenüberführungen und eines Personentunnels als Ersatz für zwei Bahnübergänge; Unterzeichnung am 3. Februar 2021 über 44 Millionen Euro erfolgt
  • Ausbaustrecke Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg – Leipzig/Dresden, Abschnitt Gößnitz – Crimmitschau: u.a. Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik sowie Erhöhung der Streckengeschwindigkeit von 120 km/h auf 160 km/h.
  • Knoten Hamburg, Kreuzungsbauwerk Meckelfeld: konfliktfreie Ein-/Ausfahrt in den Rangierbahnhof Maschen
  • Kombinierter Verkehr, Umschlagbahnhof Kornwestheim: Neubau eines dritten Umschlagmoduls mit Ausrichtung auf den Seeverkehr
  • Rhein-Ruhr-Express (RRX): Sechsgleisiger Ausbau zwischen den Verkehrsstationen Düsseldorf-Reisholz und Düsseldorf-Wehrhahn
  • Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) 9 Leipzig – Dresden: Maßnahme zur Kapazitätssteigerung des Dresdner Hauptbahnhofs für höhere Geschwindigkeit und mehr Durchlässigkeit.

2. Planungsstarts 2021:

  • Strecke Lehrte/Hameln – Braunschweig – Magdeburg – Falkenberg: Dreigleisiger Ausbau zwischen Braunschweig-Buchhorst und Abzweig Weddel
  • Elektrifizierung Nürnberg/Regensburg – Furth im Wald – Grenze Deutschland/Tschechien
  • Knoten Frankfurt: Fernbahntunnel
  • Knoten Hannover: Dreigleisiger Ausbau zwischen Elze und Nordstemmen

3. Planungsfortführungen 2021:

  • Strecke Hof – Marktredwitz – Regensburg – Obertraubling:
    Elektronische Stellwerke Pechbrunn, Wernberg, Regensburg Ost
  • Elektrifizierung der Strecke Weimar – Gera – Gößnitz
  • Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) 9 Leipzig – Dresden: Ausbau Knoten Riesa

Bund und Bahn haben zudem festgelegt, die in Planung sowie im Bau befindlichen Bedarfsplanvorhaben weiter zügig umzusetzen. Vorrang haben dabei v.a. die Maßnahmen zur Engpassbeseitigung.

Quelle: BMVI

Ulmer Traditionsmarke Setra feiert 70-jähriges Bestehen

70 Jahre Setra. Mit insgesamt sechs Baureihen hat die Ulmer Traditionsmarke in den vergangenen sieben Jahrzehnten oftmals Maßstäbe im europäischen Omnibusbau gesetzt und ihn entscheidend mitgeprägt. 
Die Geburtsstunde schlug im Jahr 1951, als die Ulmer Kässbohrer Fahrzeugwerke den S 8 vorstellten und der Marke ihren Namen gaben, der schlicht für selbsttragend steht. Der erste in Serie gefertigte Omnibus mit selbsttragender Karosserie, Heckmotor und direktem Antrieb auf die Hinterachse wurde anlässlich der „Internationalen Automobil Ausstellung“ IAA in Frankfurt präsentiert.

Die ersten Setra Omnibusse verhalfen dem Prinzip der selbsttragenden Bauweise zu ihrem Durchbruch. Der Verkaufsschlager war der S 10, der zweite Setra-Typ nach dem S 8.

Völlig neu für diese Zeit des Omnibusbaus war das erste Setra Baukastensystem, das im Jahre 1959 eingeführt wurde. Dank dieses konsequent durchdachten Modul-Prinzips konnten die Fahrzeuge rationell hergestellt werden. Die Tagesproduktion lag in dieser Zeit bei vier Einheiten. 

Der Übergang der Setra Baureihe 10 zur Baureihe 100 im Jahr 1967 war ein weiterer Schritt zur Industrialisierung des Omnibusbaus im Unternehmen. Alle neuen Modelle wurden nach dem zweiten Setra Baukasten aus zahlreichen Gleichteilen gefertigt.

Im Jahr 1976 ging die Setra Baureihe 200 mit sechs Typen an den Start. Die Fahrzeuge der dritten Setra Generation bestachen durch eine zeitlose Eleganz in der Linienführung ihres Designs, das auf Wertbeständigkeit und Zweckmäßigkeit ausgerichtet war. Weiche Rundungen und sanfte Übergänge sowie klare Konturen entsprachen ganz den damals aufkommenden elementaren Grundsätzen des Fahrzeugdesigns.

Das Jahr 1991 war das Startjahr für die Baureihe 300, die nach einer sechsjährigen Entwicklungszeit in Ulm präsentiert wurde. Zu den auffälligsten Merkmalen der neuen Busse gehörten die markante Schwinge hinter dem Cockpitbereich sowie das völlig neuentwickelte Integralspiegelsystem, das der Baureihe ihr einzigartiges „Gesicht“ verlieh.

Während sich die Reisebusse der Baureihe 300 auf dem europäischen Omnibusmarkt etablierten, arbeiteten die Entwickler an der Markteinführung der Kombibusse für den Linien-, Überlandlinien- und Ausflugsverkehr. Aus einem Basismodell wurden in modularer Bauweise drei verschiedene Busvarianten entwickelt. Sie alle hatten den gleichen Aufbau, das gleiche Fahrwerk, jedoch unterschiedliche Fahrgasträume. 

Um die Übersicht über die Modellpalette zu erleichtern, begann mit der Baureihe 300 die Gliederung des Omnibus-Angebots in die drei Gattungen TopClass, ComfortClass und MultiClass. 

Das aktuelle Flaggschiff der Traditionsmarke ist der Doppelstockbus S 531 DT. Die Markteinführung erfolgte 2019.

Quelle: Daimler

Streiks im ÖPNV in Niedersachsen am Montag, 22.03. & Dienstag, 23.03.2021

Die Beschäftigten im Flächentarifvertrag Verkehrsgewerbe Niedersachsen außerhalb der großen Metropolen wie Hannover und Braunschweig befinden sich gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di in Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Nahverkehr e.V. (AVN) um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Nachdem die Arbeitgeber bei den Verhandlungen am Donnerstag, 18.03.2021 aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut kein abschlussfähiges Angebot vorgelegt haben, erhöht diese den Druck. ver.di ruft Beschäftigte u.a. in Lüneburg, Salzgitter, Helmstedt, Hameln, Stade, Verden, Wolfenbüttel und Buxtehude von Montag, 22.03.2021 Betriebsbeginn bis Dienstag, 23.03.2021 Betriebsschluss zu Arbeitsniederlegungen auf.

„Die Beschäftigten im ÖPNV in der Fläche Niedersachsens haben mit ihrem ersten Warnstreik den Arbeitgebern vergangene Woche ein klares Warnsignal gesendet“, betont Herman Hane, ver.di- Verhandlungsführer. Bewusst habe man mit dem ersten Warnstreik an einem Samstag die Schulkinder und Pendler nicht treffen wollen. Es sei an den Arbeitgebern gewesen, in der heutigen Verhandlung ein faires Angebot vorzulegen, das die Lücke zu den Löhnen im ÖPNV in den großen Städten schließt und abschlussfähig ist.

Die Beschäftigten im Tarifvertrag Verkehrsgewerbe verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Verkehrsbetrieben des Tarifvertrags Nahverkehr (TVN), wie z.B. bei der ÜSTRA, der BSVG, Göttinger Verkehrsbetriebe etc. Das macht bis zu 5 Euro in der Stunde aus. Für gute Arbeit im ÖPNV und eine nachhaltige ökologisch-soziale Verkehrswende auch abseits der großen Städte, braucht es auch in der Fläche wettbewerbsfähige Löhne.

Aufgerufen zu dem Streik werden die Beschäftigten KVG Stade und Lüneburg mit den Standorten/Betrieben Lüneburg, Stade, Buxtehude, und Hittfeld, Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont mbH, Omnibusbetrieb von Ahrentschildt, Verdener Verkehrsgesellschaft mbH (“Aller Bus”), KVG mbH Braunschweig (u.a. Salzgitter). Nicht betroffen und ausdrücklich vom Streik ausgenommen sind die extra eingerichteten Impf-Shuttles.

Die Arbeitgeber des AVN haben bislang über eine Laufzeit von drei Jahren insgesamt etwa 80 Cent/ Stunde angeboten und verweigern darüber hinaus eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. ver.di erwartet für die 2.500 Beschäftigten, die unter diesen Tarifvertrag fallen, eine deutliche Lohnerhöhung und bessere Wertschätzung ihrer Arbeitsleistung.

Quelle: ver.di Niedersachsen

Meilenstein für den S-Bahn-Ausbau auf der Oberbergischen Bahn

Die Oberbergische Bahn (RB 25) hat große Bedeutung für die Anbindung des Oberbergischen und des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie Teilen des Rhein-Sieg-Kreises an die Ballungszentren. Dies gilt insbesondere für den Pendlerverkehr aus Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Overath und Rösrath – für diese Kommunen stellt die RB 25 die einzige Eisenbahnverbindung nach Köln dar.

Die Oberbergische Bahn kann erheblich zur Entlastung der angespannten Verkehrssituation im Rechtsrheinischen sowie im Bergischen Land beitragen. „Dafür müssen allerdings Angebotsqualität, Zuverlässigkeit und Kapazität stimmen“, betont Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Nahverkehr Rheinland (NVR). Heute ist die 95 Kilometer lange Strecke aufgrund der 91 Kilometer langen Eingleisigkeit verspätungsanfällig. Zugkreuzungsmöglichkeiten, an denen Fahrzeuge einander passieren können, können hier für mehr Pünktlichkeit sorgen. Der NVR hat daher im Auftrag des Bündnisses Oberbergische Bahn und in Kooperation mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), in dessen Gebiet die heutige RB 25 weiterfährt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese sollte untersuchen, wie es gelingen kann, die Oberbergische Bahn zukunftsfähig auszubauen.

Die Oberbergische Bahn soll nach erfolgtem Streckenausbau zum Großteil in eine S-Bahn-Linie umgewandelt werden. Die Untersuchung favorisiert nach eingehender Prüfung verschiedenster Varianten zwei sogenannte Planfälle. Der Planfall 6 a sieht einen 20-Minuten-S-Bahn-Takt bis Gummersbach sowie einen RegionalBahn (RB)-Pendelbetrieb pro Stunde zwischen Gummersbach und Lüdenscheid vor. Der Planfall 6 d beinhaltet identische Betriebsleistungen, ergänzend kämen zwei S-Bahn-Verbindungen bis Marienheide pro Stunde hinzu. Eine mögliche Weiterführung bis nach Meinerzhagen wird geprüft. Mit leistungsstarken S-Bahn-Fahrzeugen ausgestattet, soll die Oberbergische Bahn künftig nicht mehr am Kölner Hansaring enden, sondern Gummersbach bzw. Marienheide über den Kölner Süden mit Kall in der Eifel verbinden. Zwischen Kall und Gummersbach soll ein 20-Minuten-Takt entstehen. Beide Varianten werden zunächst weiter geplant.

Voraussetzung für den S-Bahn-Ausbau der Oberbergischen Bahn ist auch der Ausbau der S-Bahn-Stammstrecke und der Westspange auf Kölner Stadtgebiet.

Quelle: NVR

ADFC-Fahrradklima-Test 2020: Frankfurt steigt in die Spitzenklasse auf

Die Gewinner des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 stehen fest. 230.000 Radfahrende bundesweit hatten über die Fahrradfreundlichkeit von 1.024 Städten abgestimmt. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die 25 fahrradfreundlichsten Städte ausgezeichnet. Neu unter den Spitzenreitern ist Frankfurt / Main. Karlsruhe behauptet seinen 1. Platz vor Münster. Wiesbaden ist zum zweiten Mal Top-Aufsteiger. Berlin bekommt einen Sonderpreis für handfeste Verbesserungen pro Rad seit der Corona-Pandemie.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Mit unserer Radverkehrsoffensive unterstützen wir die Länder und Kommunen dabei, den Radverkehr spürbar zu verbessern. Das ist eine Riesenchance und der Fahrradklimatest zeigt, dass wir sie schnellstmöglich ergreifen sollten. Das Geld ist da: Bis 2023 stellen wir die Rekordsumme von 1,46 Milliarden Euro bereit. Mit unserem Sonderprogramm Stadt und Land unterstützen wir die Länder und Kommunen z.B. beim Bau von Radwegen, Radwegebrücken, Unterführungen und fahrradfreundlichen Kreuzungen, damit Radfahren sicher und entspannt möglich ist.“

ADFC-Vizebundesvorsitzende Rebecca Peters ergänzt: „Seit Corona ist überdeutlich geworden: Die Menschen in Deutschland wollen mehr Radfahren – und zwar auf guten, breiten Radwegen. Häufige Alltagserfahrung ist aber immer noch: Radwege sind zu schmal, zugeparkt oder durch Baustellen unterbrochen. Dass Städte nicht Jahrzehnte brauchen, sondern auch schnell fahrradfreundlicher werden können, zeigen Frankfurt am Main, Berlin und Düsseldorf. Wir brauchen jetzt flächendeckende Radwegenetze im ganzen Land. Das Fenster der Gelegenheit ist sperrangelweit offen!“ 

80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Radwege in ihrer Stadt oft als zu schmal empfinden (Note 4,7). Auch die schlechte Führung von Radwegen an Baustellen (4,7) und die fehlenden Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen (4,8) bewerten sie als mangelhaft. Positiv beurteilt wurde die schnelle Erreichbarkeit von Stadtzentren (2,9), die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrende in Gegenrichtung (3,0) sowie die Radnutzung aller Altersklassen (3,1). Negative Bewertungen gab es wie in den letzten Jahren für das Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr (Note 4,2). 69 Prozent gaben an, sich beim Radfahren nicht sicher zu fühlen.

Zwei Drittel der Radfahrenden gaben an, dass Corona die Bedeutung des Fahrrads gesteigert habe. Handfeste Verbesserungen für den Radverkehr während der Corona-Pandemie sahen die meisten Befragten allerdings nicht (Gesamtnote 5,0). Positiv schnitten hier nur die Großstädte über 500.000 Einwohner ab.   

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt.

Quelle: ADFC

Burgenland soll zum Radland Nummer 1 in Österreich werden

Zum dritten Mal startet am 20.  März 2021 die Mitmachaktion „Burgenland radelt“. Ziel ist es, den Burgenländern Lust aufs Radeln zu machen und die Fahrradnutzung im Alltag zu erhöhen.

„Aus einer Befragung im Rahmen der Gesamtverkehrsstrategie, die wir gerade erarbeiten, geht klar hervor, dass das Thema Radfahren für die Bevölkerung immer wichtiger wird. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein durchgängiges Radwegenetz für den Alltagsverkehr. Wir bauen deshalb derzeit das Radbasisnetz in allen Bezirken aus. Es geht uns neben dem gesundheitlichen Aspekt dabei auch um Nachhaltigkeit. Je mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen, desto mehr CO2 kann eingespart werden – ein wesentlicher Schritt zur Erreichung der Klimaziele“, erklärte Verkehrslandesrat Heinrich Dorner. Ziel sei, so Dorner, das Burgenland mit einem Bündel an Maßnahmen „zum Radland Nummer 1 zu machen“.

Bis 2030 soll die Anzahl der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege verdoppelt werden, so die Zielsetzung im Masterplan Radfahren des Landes. Die Aktion „Burgenland radelt“ soll  dabei Anreize schaffen, aufs Rad zu steigen. „Rund die Hälfte der Wege, die wir im Burgenland zurücklegen, sind kürzer als fünf Kilometer. Und ein Teil dieser Wege kann auch ohne Auto zurückgelegt werden. Radfahren soll nicht nur Freizeit- und Tourismusangebot sein, sondern klimaschonendes Alltagsverkehrsmittel“, wünscht sich Dorner. Dazu soll die Infrastruktur in den Gemeinden – Radwege, Abstellanlagen, Gehsteige und gute Beleuchtung – ausgebaut werden.

Mit vielen Gemeinden wurden in den letzten Jahren gemeinsam Radbasisnetze konzipiert; bei deren Umsetzung unterstützt das Land die Gemeinden nun auch finanziell. Dorner: „Heuer werden in neun Gemeinden Projekte mit insgesamt rund zwei Millionen Euro umgesetzt“. Daneben wird auch weiterhin in die Erhaltung der touristischen Radwege investiert; heuer sind in sieben Gemeinden Projekte über rund 380.000 Euro geplant.

Anschub soll dem Alltagsradeln unter anderem auch die erfolgreiche E-Bike-Förderaktion des Landes verleihen, die noch bis Ende März läuft. Das Land fördert jedes bei einem burgenländischen Händler gekaufte E-Bike mit bis zu 150 Euro. Wie die Zahlen zeigen, wird die Aktion wieder gut angenommen: Bis dato wurden 400 Anträge gestellt und 60.000 Euro ausbezahlt. Die Aktion läuft noch bis Ende März.

Quelle: Land Burgenland

Nachfrage bei SBB im Jahr 2020 eingebrochen

Die SBB blickt auf ein äußerst herausforderndes Jahr zurück. Nach einem guten Start ins Jahr 2020 hat Covid-19 die SBB massiv getroffen: Pro Tag wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich 843 000 Reisende befördert, über ein Drittel weniger als im Vorjahr (1,32 Millionen Reisende). Die Personenkilometer sanken um 40,6 Prozent; im Fernverkehr sind sie um 43,7 Prozent gesunken und im Regionalverkehr um 32,4 Prozent. Der starke Einbruch erklärt sich durch die behördlich festgelegten Maßnahmen wegen Covid-19: Viele Pendler arbeiteten im Homeoffice, aber auch Freizeitreisende aus der Schweiz und aus dem Ausland waren aufgrund der Einschränkungen deutlich weniger unterwegs.  

Weniger Reisende und die angeordnete Schließung von Geschäften führten zu einem starken Rückgang der Kunden in den Bahnhöfen; insgesamt waren es ein Drittel weniger als im Vorjahr.  

Im Jahr 2020 besaßen gleich viele Reisende ein Halbtaxabonnement wie im Vorjahr, insgesamt 2,72 Millionen. Ein Generalabonnement hingegen besaßen noch 439 000 Personen, 12,2 Prozent weniger als im Vorjahr (500 000). Deutlich mehr als die Hälfte der Billette wurde über die digitalen Verkaufskanäle sbb.ch und SBB Mobile bezogen (61,4 Prozent; Vorjahr: 52,8 Prozent). Die starke Zunahme aus den Vorjahren setzt sich damit im Pandemiejahr fort. Trotz der finanziell sehr angespannten Situation will die SBB die Preise stabil halten und so die Attraktivität des ÖV sichern. 

Mit dem zwischenzeitlich reduzierten Angebot hat die SBB im vergangenen Jahr vier Fahrplanwechsel umgesetzt: ein Kraftakt der Mitarbeitenden. Die SBB hat unter schwierigen Bedingungen weiter intensiv an der Qualität ihrer Leistungen gearbeitet. Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels wurde die «Neue Eisenbahn-Alpentransversale» (NEAT) vollendet. Ein historischer Moment für die Schweiz und für Europa. 

Sicherheit, Pünktlichkeit, Kundenzufriedenheit und auch das Image (2020: 66,6 Punkte, 2019: 64,7 Punkte) haben sich verbessert. Die SBB verzeichnete im Jahr 2020 weniger Berufs-, Rangier- und Zugunfälle als im Vorjahr. Die Kundenpünktlichkeit lag bei 93,4 Prozent (Vorjahr: 90,6 Prozent) und die Zugpünktlichkeit bei 95,7 Prozent (Vorjahr: 94,2 Prozent). Mit 76,3 Punkten ist die Kundenzufriedenheit insgesamt höher als im Vorjahr (+0,5 Punkte). Verbessert hat sich die Kundenzufriedenheit im Personenverkehr (+1,5 Punkte) sowie jene in den Bahnhöfen (+1,0 Punkte).

Quelle: SBB