Bombardier liefert erste neue FLEXITY-Straßenbahn nach Duisburg

Das erste Vorserienfahrzeug der neuen Bombartier FLEXITY-Niederflurstraßenbahnen für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Es folgen umfangreiche Testfahrten im gesamten Netz der DVG. Die Straßenbahn ist mit der Botschaft „Ich bin die Neue. Deine neue Komfortzone.“ versehen. Sie ist breiter und geräumiger als die Bestandsfahrzeuge und bietet Platz für bis zu 200 Fahrgäste. Mit zwei Türen in den Endwagen und einer im Mittelwagen wird den Fahrgästen das Ein- und Aussteigen erleichtert. Zudem ist die Bahn mit Klimaanlage und einem hochmodernen Informationssystem ausgestattet, das über die kommenden Haltestellen und Anschlussverbindungen informiert.

Die modernen FLEXITY-Straßenbahnen sind mit dem weltweit ersten zugelassenen bildbasierten Fahrerassistenzsystem zur Hinderniserkennung (ODAS), ausgestattet. Das System hilft, Kollisionen zu verhindern, denn es erkennt mögliche Kollisionen mit Fußgängern, Radfahrern oder Fahrzeugen, sendet einen Alarm an den Fahrer und kann eine Bremsung einleiten. Zwei verdeckte Prallelemente sowie flexible, weiche Verkleidungsteile im unteren Bereich sorgen für noch mehr Schutz der Verkehrsteilnehmer.

Quelle: Bombardier Transportation

Verkehrspolitik in der Sackgasse

„Als amtlichen Beleg für eine völlig fehlgesteuerte deutsche Verkehrspolitik“ wertet Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, die vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Daten zur Verkehrsinfrastruktur.  „Das Auto dominiert als Verkehrsmittel die deutsche Verkehrsinfrastruktur“, folgert das Statistische Bundesamt aus seiner Analyse der Infrastrukturdaten aus den vergangenen Jahrzehnten. Das Straßennetz für den überörtlichen Verkehr war 2019 laut den amtlichen Daten fast sechsmal so dicht wie das Schienenstreckennetz. Die Autobahnlänge stieg zwischen 1995 und 2019 um 18 Prozent. Das Bundesschienennetz schrumpfte im selben Zeitraum um gut 20 Prozent.

Ein weiterer Beleg für die Fehlausrichtung und Fehlentwicklungen im deutschen Verkehrssektor ist die Pkw-Dichte. Sie ist laut Statistischem Bundesamt zwischen 2009 und 2019 noch einmal um zwölf Prozent auf 569 Pkw pro 1.000 Einwohner gestiegen. Zum Vergleich: Die Zahl der Bahnhöfe ging in demselben Zeitraum um gut ein Prozent zurück.

Die einseitige Priorität für die Straße schadet nicht nur der Umwelt. Sie ist auch ungerecht. Darauf weist das Umweltbundesamt in einer Pressemitteilung hin. Demnach leisten sich vor allem Haushalte mit hohem Einkommen mehrere Autos. Unter den Haushalten mit dem höchsten ökonomischen Status besitzt jeder Zehnte mehr als drei Autos. Über die Hälfte der Haushalte am unteren Ende der Wohlstandsskala verfügt über gar kein Auto. Doch die Preise für den Öffentlichen Personennahverkehr sind laut Umweltbundesamt zwischen 2000 und 2018 um 79 Prozent gestiegen. Bahntickets wurden um 57 Prozent teurer. Die Kosten für den Kauf und Unterhalt eines Pkw nahmen dagegen um nur 36 Prozent zu.

Quelle: Allianz pro Schiene

Stadt Zürich lanciert multimodale App

Mit der neuen ZüriMobil-App lanciert die Stadt Zürich eine multimodale App. Die App gibt Auskünfte über den öffentlichen Verkehr und vereint Carsharing (Mobility), Bikesharing (PubliBike), E-Scooter (TIER) wie auch Fuß- und Radwege. In die mit ZüriMobil entwickelte digitale Infrastruktur können fortlaufend weitere Angebote integriert werden, die die Mobilität in der Urbanregion Zürich sinnvoll unterstützen. Das Angebot soll vielfältig sein, so der Wunsch der Verkehrsbetriebe Zürich, der Dienstabteilung Verkehr und des Tiefbauamtes der Stadt Zürich, die die App gemeinsam mit dem IT-Dienstleister HaCon aufbauen.

Die ZüriMobil-App startet in einer Basisversion und wird am Markt mit den Kundinnen und Kunden weiterentwickelt. Ein direkter, digitaler Kanal zu den Kunden ist zentral, weil dieser eine schnelle Distribution von kritischen Informationen (zum Beispiel Störungsmeldungen) und eine einfache Kommunikation sowie ein schnelles Anbieten von neuen Services ermöglicht. Neue Anbieter können jederzeit integriert werden. Künftig sollen ebenfalls Ladestationen angezeigt werden, um die E-Mobilität zu fördern.

An besonderen Stationen werden im Rahmen eines Pilotversuchs Verkehrsmittel der Partner angeboten. Die Auswertung der Kundennutzung wird zeigen, ob diese Stationen künftig als fester Bestandteil ins Mobilitätsnetz der Stadt integriert werden. Die erste ZüriMobil-Station befindet sich an der Haltestelle Flurstrasse in Zürich Altstetten. Weitere Stationen sind in Prüfung.

Quelle: Stadt Zürich

Kärnten startet Projekt zur zweifachen Nutzung von grünem Wasserstoff

Das Projekt „H2Carinthia“ wurde in der Kärntner Landesregierung von Landesrat Sebastian Schuschnig gemeinsam mit Staatssekretär Magnus Brunner und Vertreterinnen und Vertretern von Infineon, OMV, Postbus und Verbund präsentiert. „Mit H2Carinthia setzt Kärnten gemeinsam mit österreichischen Unternehmen den Startschuss, zu einer Modellregion für nachhaltigen, grünen Wasserstoff zu werden. Kärnten kann damit die erste Region werden, in der die zweifache Nutzung von grünem Wasserstoff Realität wird“, gibt der Kärntner Wirtschafts- und Mobilitätslandesrat Schuschnig bekannt. Die präsentierte Projektvision „H2Carinthia“ sei ein Ergebnis aus der vom Land Kärnten bei der Grazer Wasserstoff-Forschungsgesellschaft HyCentA Research GmbH 2019 beauftragten landesweiten Wasserstoffstrategie.

Mit H2Carinthia – einem Projektverbund der Projekte H2Pioneer und ReHyB – soll künftig aus nachhaltiger Energie durch Elektrolyse erzeugter, grüner Wasserstoff gleich doppelt genutzt werden – sowohl in der industriellen Mikrochip-Produktion bei Infineon in Villach, als auch anschließend für die Betankung von Fahrzeugen. Dadurch soll künftig der Busverkehr in der Region Villach klimaneutral mit Wasserstoff betrieben werden können. Bei der Wasserstofftankstelle wird die OMV die langjährigen Erfahrungen und das technische Wissen einbringen.

Zusätzlich wurde bekannt gegeben, dass auch VERBUND die Produktion von grünem Wasserstoff in Kärnten in Verbindung mit den bestehenden Wasserkraftwerken prüfen werde.

Quelle: Amt der Kärntner Landesregierung

HyTrain: Forschungsprojekt zu Wasserstoffzug– Testbetrieb auf der Zillertalbahn

Das Leuchtturmprojekt „HyTrain“ soll mit österreichischem Knowhow den weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Schmalspurzug bis zur Marktreife entwickeln. Dazu gehört die Entwicklung des Wasserstoff-Antriebsstrangs und die Anlage zur Betankung des Zuges mit grünem Wasserstoff. Für das Pilotprojekt steht ab sofort ein Förderbudget in Höhe von 3,1 Millionen Euro zur Verfügung.

In „HyTrain“ wird an Hochleistungszuganwendungen für die ganze Welt geforscht. Dazu gehören zum Beispiel S-Bahnen mit hohem Beschleunigungsvermögen. Am Prüfstand des Hydrogen Center Austria (HyCentA) wird dafür der Wasserstoff-Antriebsstrang getestet und danach erfolgt der Einsatz im Echtbetrieb mit einem Elektrotriebwagen der Zillertalbahn.

Mit dem F&E Leuchtturmprojekt „HyTrain“ soll aufbauend auf dem Stand der Forschung (Alstom Coradia iLint der derzeit in der BRD und in Holland getestet wird) der weltweit erste wasserstoffbetriebene Schmalspurzug mit entsprechender Wasserstoffinfrastruktur (Gewinnung, Speicherung und Betankung von grünem Wasserstoff) für Schwerlastzuganwendungen entwickelt werden.

Quelle: Klima- und Energiefonds

Österreich Kampagne “Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!”

Das Klimaschutzministerium und die sieben österreichischen Verkehrsverbünde werben in den kommenden Wochen mit einer gemeinsamen Kampagne bei Fahrgästen für Vertrauen in die Öffis – auch und gerade in Zeiten von Corona. Unter dem Titel „Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!“ wird in den kommenden Wochen verstärkt auf den Gesundheitsschutz in Bus, Straßenbahn, Zug und U-Bahn aufmerksam gemacht. Die gemeinsame Kampagne wird in den Stationen und Haltestellen der Verkehrsverbünde in den Bundesländern plakatiert, die Spots auf den Info-Screens und Social-Media-Kanälen gezeigt.

Neben dem verplichtenden Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und dem Abstandhalten nach Möglichkeit werden die Öffis täglich gereinigt und desinfiziert, auch die Fahrerinnen und Fahrer werden besonders geschützt.

Die insgesamt fünf Kampagnen-Spots zu „Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!“ können Sie hier ansehen.

Quelle: ARGE ÖVV

Berlins ÖPNV steht vor einer neuen Ära der Investitionen

Der Senat hat dem neuen Verkehrsvertrag mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) für die Jahre 2020 bis 2035 zugestimmt. Mit diesem Vertrag wird das landeseigene Verkehrsunternehmen im Rahmen einer Direktvergabe ab dem 1. September 2020 beauftragt, die ausgehandelten, umfangreichen ÖPNV-Leistungen zu erbringen. Der Verkehrsvertrag, dem der BVG-Aufsichtsrat bereits zugestimmt hat, ist damit die vertragliche Umsetzung des 2019 vom Senat beschlossenen Nahverkehrsplans samt den geplanten Investitionen in neue Fahrzeuge, Erweiterung der Netze und Verdichtung der Takte.

Die Inanspruchnahme von Haushaltsmitteln bis 2035 beträgt rund 19 Mrd. € in den kommenden 15 Jahren. Darin sind u.a. enthalten:

  • gut 2 Mrd. € für neue Straßenbahnstrecken
  • rund 1,7 Mrd. € für Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen
  • rund 600 Mio. € für laufende Projekte wie U5
  • 450 Mio. € für den Betrieb von insgesamt 227 E-Bussen
  • bis 2030 sollen die U-Bahn (für rund 2,4 Mrd. €) und die Straßenbahn (für rund 740 Mio. €) jeweils einen runderneuerten, vergrößerten Fahrzeugpark erhalten

Zum Vergleich: In der vergangenen Dekade betrugen die Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur bei der BVG im Durchschnitt knapp 300 Mio. € pro Jahr. Im kommenden Jahrzehnt mit dem neuen Verkehrsvertrag werden diese Summen um mehr als das Zweieinhalbfache auf durchschnittlich rund 800 Mio. € pro Jahr erhöht. Für das Jahr 2024 ist eine erste große Revision des Vertrags verabredet, um gegebenenfalls Anpassungen der Pläne ab 2031 vornehmen zu können.

Quelle: Senatskanzlei Berlin

KISS-Umbau für das Netz Elbe-Spree

Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH hat im Januar 2019 den Zuschlag für die Lose 1 und 4 des VBB-Vergabeverfahrens Netz-Elbe-Spree (NES) der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt erhalten. Für diesen Verkehrsvertrag, mit insgesamt 13 Millionen Zugkilometern pro Jahr, wird die Zugflotte der ODEG um 37 Neufahrzeuge erweitert. 16 Triebfahrzeuge vom Typ Stadler KISS aus der bestehenden Flotte werden gemäß den Ausschreibungsanforderungen bis zum Betriebsstart im Dezember 2022 nacheinander modernisiert.

Für die Umsetzung der Modernisierung baut die ODEG auf den Fahrzeughersteller Stadler, der in diesem Bereich umfangreiche Erfahrungen besitzt. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und die ODEG haben gemeinsam die betriebliche Endabnahme bei Stadler in Wustermark vorgenommen und im Anschluss das Go für den Einsatz im Fahrgastverkehr gegeben.

Der erste modernisierte KISS mit der Fahrzeugnummer 445.100 ist bereits seit vergangenem Freitag im Regelverkehr. Eingesetzt wird die frische, moderne Fahrzeugflotte ab Dezember 2022 auf der neuen Linie RE8 zwischen Wismar – Berlin – Elsterwerda/Finsterwalde.

Quelle: ODEG

ÜSTRA und regiobus testen Wasserstoffbus

Um in der Region Hannover dem großen Ziel des komplett CO2-freien Nahverkehrs näher zu kommen, gehen die Nahverkehrsunternehmen ÜSTRA und regiobus gemeinsam den nächsten Schritt und starten erste Tests mit einem Wasserstoffbus. Der Wasserstoff-Solobus der Firma Solaris wird in Hannover eine Woche lang intensiv getestet. Bereits seit Montag, den 29. Juni 2020 ist der Bus mit Wasserstoffantriebstechnologie auf den Strecken der ÜSTRA Linien 100/200 sowie 800 und auf den regiobus Linien 500/700, 600 und 900 zu Testzwecken unterwegs. Die Betankung des Testbusses erfolgt bei dem regionalen Tankanlagen-Entwickler JA-Gastechnology GmbH in Burgwedel. Der einwöchige Test des Wasserstoff-Busses ist gleichzeitig der Start für das gemeinsame Projekt der Region Hannover, der regiobus sowie der ÜSTRA, mit dem Ziel, Know-how zum Thema Wasserstofftechnologie aufzubauen.

Der Testbus von Solaris verfügt über eine Brennstoffzelle mit einer Nennleistung von 70 kW. In den Wasserstofftanks können 37,5 kg Wasserstoff gespeichert werden. Der Bus ist mit einer High-Power Batterie ausgestattet, in der die durch Rekuperation entstehende Energie gespeichert wird. Der Antrieb erfolgt durch radnabennahe Elektromotoren, die jeweils eine Leistung von 125 kW haben.

Quelle: ÜSTRA

Stadtbahn als mobiles Zeichen für Klimaschutz

Gemeinsam mit der Rheinbahn als Kooperationspartner und mit Unterstützung der Landeshauptstadt Düsseldorf bringt die EnergieAgentur.NRW im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums unter dem Namen „ErneuerbarBunt“ ein besonderes Projekt auf die Schiene – eine Stadtbahn im Streetart-Design fährt ab sofort ein Jahr lang als mobiles Zeichen für den Klimaschutz durch die Straßen der Landeshauptstadt. Mit dieser und weiteren Aktionen will die EnergieAgentur.NRW demonstrieren: für Klimaschutz und für erneuerbare Energien.

Auch im digitalen Raum und in den sozialen Medien findet die Aktion unter dem Hashtag #ErneuerbarBunt statt und will so Unternehmen, Kommunen und Bürgerinnen und Bürger anregen, sich noch stärker mit erneuerbaren Energien und ihren Aufgaben im Energiesystem der Zukunft auseinanderzusetzen. Gestaltet hat das Motiv auf der Bahn der Künstler Denis Klatt, der sich mit seinen aufsehenerregenden Bildern weit über die Landesgrenzen in der Streetart-Szene einen Namen gemacht hat.

Quelle: Rheinbahn