Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) ist jetzt Aufgabenträgerverbund

Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) hat die Weichen für die Zukunft gestellt: Bei der heutigen Aufsichtsrat-Sitzung wurde der Zusammenschluss als Aufgabenträgerverbund vertraglich unterzeichnet. Aus dem bisherigen Unternehmensverbund wird nun ein Verbund, bei dem die Aufgabenträger – das sind die politischen Gebietskörperschaften – noch stärker in die Verantwortung für die Rahmenbedingungen im ÖPNV gehen. Die Verkehrsunternehmen setzen diese operativ auf Schiene und Straße um.

Die neuen Partner in der RVF GmbH sind die Stadt Freiburg, die sich ihren 40%- Anteil mit der Freiburger Verkehrs AG (VAG) teilt, die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald sowie das Land Baden-Württemberg mit jeweils 20%-Anteil an der RVF GmbH. Die Zusammenarbeit der Partner regelt der heute unterzeichnete Grundvertrag.

„Als Unternehmensverbund haben wir viel erreicht. Die Verkehrsunternehmen haben in den vergangenen Jahren enormes geleistet und den Verbund stetig weiterentwickelt. Laut dem Gesetz sind die Aufgabenträger aber inzwischen in einer anderen Rolle und haben deutlich mehr Verantwortlichkeiten was die Finanzierung und Organisation des Nahverkehrs betrifft. Dieser Entwicklung tragen wir nun Rechnung, um auch in Zukunft effizient zu sein und den Fahrgästen ein gutes Angebot an Bus und Bahn bieten zu können.“

Oliver Benz, scheidender Aufsichtsratsvorsitzender des RVF

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn ist der frisch gewählte, neue Vorsitzender des RVF-Aufsichtsrats. Zur Umstrukturierung sagt Horn:

„Es ist gut, dass alle Aufgabenträger nun gemeinsam im RVF vertreten sind und die Zusammenarbeit im Verbund organisieren. Die großen Themen betreffen uns alle gleichermaßen und wir wollen Synergien und kurze Entscheidungswege nutzen, um den öffentlichen Verkehr für die Bürgerinnen und Bürger noch besser zu gestalten.“

Auch Berthold Frieß, Ministerialdirektor des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg begrüßt die Restrukturierung:

„Im Raum Freiburg war die Entwicklung des ÖPNV schon immer durch viel Dynamik, mutige Entscheidungen und vor allem ein sehr konstruktives Miteinander geprägt. Wir freuen uns, dass wir als Aufgabenträger für den Schienennahverkehr, nun Seite an Seite mit den regionalen Aufgabeträgern, den Nahverkehr in der Region weiter voranbringen können.“

Die Verkehrsunternehmen sollen auch in Zukunft eine starke Rolle im Verbund spielen. Die neue Struktur sieht dafür ein eigenes Organ vor, die Versammlung der Erlösverantwortlichen. In dieser Versammlung sind die Verkehrsunternehmen und auch Aufgabenträger, die Verantwortung für die Einnahmen tragen, zusammengeschlossen; sie entscheiden zum Beispiel über den Verbundtarif oder Fragen des Vertriebs.

„Die Expertise der Bus- und Bahn-Unternehmen ist für das Gelingen des ÖPNV unverzichtbar. Im neuen Gremium bringen sie ihr Know-How ein und gestalten den Nahverkehr entscheidend mit.“

Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF

Quelle: RVF

IVECO zeigt Elektromobilitätslösungen auf der BUS2BUS

Da die Energiewende im öffentlichen Personennahverkehr immer schneller vorankommt, hat IVECO BUS einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur lokal emissionsfreien Mobilität unternommen und seinen beliebten CROSSWAY Low Entry sowie sein Stadtbusmodell STREETWAY elektrifiziert, um Verkehrsbetriebe auf ihrem Weg zur Elektrifizierung mit einem umfassenden und flexiblen Angebot an Elektrofahrzeugen für jeden Einsatz zu unterstützen.

Der STREETWAY ELEC ist ein Niederflur-Stadtbus, der den gängigsten europäischen Produkt- und Sicherheitsnormen entspricht und in einer zwölf Meter langen Version erhältlich ist. Er ist mit einem 310-kW-VOITH-Elektromotor ausgestattet und profitiert, wie das gesamte Elektromobilitätsangebot von IVECO BUS, von FPT gebauten NMC-Lithium-Batteriepaketen. Dieses modulare Energiespeichersystem ermöglicht eine Kombination von fünf, sechs oder sieben Batteriepaketen, die auf dem Dach und im Heck des Fahrzeugs verteilt sind und insgesamt 346 kWh, 416 kWh bzw. 485 kWh bieten. Die erweiterte Batteriekapazität ermöglicht eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern, um auch die anspruchsvollsten Einsätze und Kundenerwartungen zu erfüllen.

Der Bus ist für den ganztägigen Einsatz mit nächtlicher Aufladung im Depot mittels COMBO-2-CSS-Stecker konzipiert. Er ist wahlweise mit zwei oder drei Einstiegstüren erhältlich und bietet Platz für mehr als 90 Fahrgäste.

Der E-WAY H2 ist mit einer neuen, eigens entwickelten eVeCoP-Software (Electric Vehicle Control Platform) ausgerüstet, um die Wasserstoff-Power-Split-Strategie zu optimieren und die höchste Effizienz zu erreichen.

Mit dem CROSSWAY LE ELEC bietet die IVECO BUS-Baureihe für den Überlandverkehr nun auch eine vollelektrische Version an. Er ist in einer Stadtvariante (Klasse I) in 12 m und 13 m Länge und in einer Überlandversion (Klasse II) erhältlich. Mit bis zu 44 Sitzplätzen in der 12-Meter-Version und 48 Sitzplätzen in der 13-Meter-Version ist das Fahrzeug perfekt für den Stadt- und Überlandverkehr geeignet.

Der Bus ist mit einem 310 kW starken zentralen Elektromotor mit einem maximalen Drehmoment von 3.000 Nm ausgestattet. Dieses modulare Batteriekonzept der neuesten Generation bietet eine hervorragende Energiedichte und Ladekapazität. Die fünf, sechs oder sieben Batteriepakete, die auf dem Dach und im Heckbereich verteilt sind, liefern 346 kWh, 416 kWh beziehungsweise 485 kWh für die Klasse-I-Version und 416 kWh beziehungsweise 485 kWh für die Klasse-II-Version.

Der CROSSWAY LE ELEC lässt sich in wenigen Stunden an einer individuellen COMBO-2-CCS-Steckdose aufladen und ist wahlweise mit unterschiedlichen Pantographen erhältlich. Er bietet eine hohe Leistung mit einer Reichweite von rund 400 Kilometern – genug Reichweite, um Einsätze jenseits der Stadtgrenzen ohne lokale Emissionen zu gewährleisten. Der CROSSWAY LE ELEC wird wie die anderen Modelle der CROSSWAY-Produktpalette im Werk Vysoké Mýto in der Tschechischen Republik produziert.

Quelle: IVECO BUS

Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main setzt bei Drohnen auf Droniq

Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) baut ihre Drohnenaktivitäten aus. Neben der Inspektion ihres Schienennetzes plant die VGF künftig 3D-Vermessungen aus der Luft. Hierfür erweiterte sie ihr Drohnensortiment. Beim Ausbau der Drohnenaktivitäten arbeitet die VGF eng mit der ebenfalls in Frankfurt ansässigen Droniq GmbH zusammen.

„Um die Kosten im Nahverkehr niedrig zu halten, brauchen wir den breiten Einsatz neuer Technologien. Gerade bei der personalintensiven Wartung und Instandhaltung von Schienennetzen, helfen Drohnen dabei, effizienter zu werden und Ressourcen zielgerichtet einzusetzen.“

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr

Mit Unterstützung von Droniq hat die VGF im Jahr 2023 die benötigte Betriebsgenehmigung für ihre Drohneneinsätze beantragt. Die entsprechende Genehmigung liegt seit diesem März nun vor. Nur mit dieser kann die VGF ihre Drohnen gemäß der aktuellen EU-Drohnenverordnung einsetzen. Im Zuge des für alle Beteiligten sehr arbeitsreichen Beantragungsprozesses hat Droniq eine Risikobewertung für das oberirdische Schienennetz der VGF vorgenommen. Das oberirdische Schienennetz der VGF umfasst circa 280 Kilometer.

Neben der Betriebsgenehmigung unterstützt Droniq die VGF bei der Ausbildung ihrer Drohnenpiloten. Im vergangenen Jahr wurden drei VGF-Mitarbeitende zu Fernpiloten ausgebildet. 2019 als Pilotprojekt gestartet, sind die Drohnen mittlerweile fester Bestandteil des VGF-Fuhrparks. Sie verstärken das Team des zuständigen Fachbereichs „Elektrische Anlagen“ und erleichtern hier die Arbeit. Beinahe täglich ist einer der zehn ausgebildeten Drohnenpiloten mit einem der Geräte unterwegs und inspiziert beispielsweise Wandanker und andere Komponenten der VGF-Fahrleitungsinfrastruktur. „Zuvor musste dies von drei Kolleg:innen gemacht werden, die dafür mit einem Turmwagen unterwegs waren – deren Fachkompetenz steht nun für anderen Tätigkeiten zur Verfügung“, freut sich Projektleiter Rainer Walther, der bei der VGF die Position des Flugbetriebsleiters Unmanned Arial Systems (UAS) innehat. Die bei den Inspektionen entstandenen Fotos werden im Anschluss ausgelesen, dann findet eine Auswertung und Archivierung der Aufnahmen statt.

Eine der Drohnen kann auch bei Schlechtwetter z.B. Regen, Schnee und sogar bei starkem Wind bis zur Windstärke 6 (ca. 49 km/h) sowie nachts problemlos fliegen und so vor allem bei Störungen eingesetzt werden – die bekanntlich nicht immer bei schönem Wetter auftreten – um einen Gesamtüberblick der Lage zu erhalten. Die Drohne unterstützt auch in anderen Arbeitsbereichen: Sie kann prüfen, ob Fahrdraht- und Weichenheizungen funktionieren und hat bereits geholfen, bei VGF-Liegenschaften den Zustand der Dächer zu dokumentieren. So kann die VGF mit Hilfe der neuen Technik dem Fachkräftemangel entgegenwirken und außerdem die Sicherheit der an der Fahrleitungsanlage arbeitenden Mitarbeiter erhöhen.

Quelle: VGF

Erfolgreicher Dialog auf Parlamentarischem Frühjahrstreffen des bdo

Am Vorabend der BUS2BUS folgten über 250 Gäste, darunter mehr als 20 Bundestagsabgeordnete, der Einladung des bdo zu seinem traditionellen Frühjahrstreffen in die “Wartehalle“ nach Berlin. bdo-Präsident Karl Hülsmann eröffnete mit einer grundsatzpolitischen Rede den Parlamentarischen Abend des bdo, zu dem ebenfalls der Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus Dieter Janecek, MdB eingeladen war und eine Begrüßungsrede hielt.

Präsident Hülsmann machte deutlich, dass der gravierende Fahrpersonalmangel nur dann in den Griff zu bekommen sei, wenn die Politik endlich den Mut hätte, den großen Wurf zu landen, anstelle immer nur an den Symptomen zu arbeiten. Natürlich helfe es etwas, wenn weitere Sprachen eingeführt würden und die Pflichtstunden reduziert würden. Notwendig sei darüber hinaus allerdings eine große Reform mit der Zusammenführung von Führerschein und Berufskraftfahrerausbildung (2 in1), denn hierdurch könne Bürokratie abgebaut und Kosten gesenkt werden. Auf keinen Fall dürfen weitere Hürden aus Brüssel hinzukommen, z. B. durch die Novelle der Pauschalreiserichtlinie, wie aktuell im Gespräch. Hülsmann appelliert an die Politik, sich für Verbraucherschutz mit Augenmaß einzusetzen.

Beim Thema ÖPNV ruft der Präsident des bdo Bund und Länder auf, endlich eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung sicherzustellen. Dies gelte auch für das Deutschlandticket, welches immer noch nicht vollumfänglich ausfinanziert ist.

„Wenn Bund und Länder sich weiter weigern, die volle finanzielle Verantwortung für das ‘Billigticket’ auch in Zukunft zu übernehmen, ist es zum Scheitern verurteilt.“ Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und Planbarkeit. „Davon sind wir so weit weg wie noch nie.“ Zudem, so Hülsmann weiter, müssen jetzt die Voraussetzungen für eine leistungsorientierte Einnahmen-Aufteilung (EAV) erarbeitet werden. Spätestens 2026 steht der Busmittelstand ansonsten im Regen. Der Corona-Rettungsschirm ist dann ausgelaufen und die Unternehmen sind dringend auf die tatsächlich ihnen zustehenden Fahrgeldeinnahmen angewiesen. Eine EAV nach Postleitzahlen hilft aber nicht weiter, denn sie sagt schlichtweg nichts aus über das tatsächliche Nutzungsverhalten der Abonnenten. Daher wird sie auch von der EU-Kommission nicht akzeptiert.

Der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dieter Janecek, betonte in seiner Begrüßungsrede die Wichtigkeit des deutschen Busmittelstandes im Bereich ÖPNV und Touristik: „Der Busverkehr erfüllt deutschlandweit als fester Bestandteil des ÖPNV das Grundbedürfnis der Menschen nach Mobilität. Der Bus ist nicht aus der Alltagsmobilität in Deutschland wegzudenken und wird auch mehr und mehr zu einem beliebten Reisemittel im Fernverkehr. Die Entwicklungen im Tourismusmarkt zeigen, dass der Reisebus als Reisemittel zunehmend interessanter wird und dass Investitionen in Reisebusse attraktiv sind.”

Quelle: bdo

Verkehrswende statt Fahrverbote: Klimaschutz auch kurzfristig möglich

Ambitionierter Klimaschutz im Verkehrssektor ist mit konsequentem politischem Handeln möglich und mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung verbunden. Wenn Investitionen in den Verkehr und das Steuersystem für den Verkehrssektor klimafreundlich ausgerichtet werden, kann eine Trendwende mit deutlichen Emissionsminderungen von heute über 145 auf 80 bis 85 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2030 erfolgen. Das ergibt eine neue Studie von Öko-Institut und INFRAS im Auftrag des Umweltbundesamtes, die in zwei Szenarien darstellt, wie die bestehenden Lücken für die Klimaschutzziele im Verkehrssektor möglichst zügig geschlossen werden können. Zentrale Maßnahmen, die schnell wirken, sind die Elektrifizierung und die Verlagerung auf klimafreundliche Verkehrsträger wie der öffentliche Nahverkehr und die Schiene.

“Das neue Klimaschutzgesetz reduziert den Anreiz für die Bundesregierung, die Emissionen im Verkehrssektor zu mindern und ihn strukturell auf den Klimaschutz auszurichten. Ohne ein Handeln der Politik müssen wir uns durch den Zukauf von Emissionsminderungen aus anderen EU-Ländern auf Ausgaben im zweistelligen Milliardenbereich bis zum Jahr 2030 einstellen.”

Peter Kasten, stellvertretender Leiter des Bereichs Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut

Geeignete politische Instrumente für einen klimafreundlichen Verkehr sind laut der Studie unter anderem eine Anpassung des Steuersystems, indem beim Neukauf von Autos in Abhängigkeit der CO2-Emissionen der Fahrzeuge eine höhere Kfz-Steuer anfällt, höhere Investitionen in klimafreundliche Verkehrs­träger und eine CO2-Bepreisung, die einen ausreichend hohen Preis für klimaschädliche Emissionen sicherstellt.

Darüber hinaus sollte möglichst zeitnah die Einführung einer fahrleistungsabhängigen Pkw-Maut vorbereitet werden. „Mit ihr können die Folgekosten des Autofahrens für alle Antriebssysteme bepreist und zukünftig zurückgehende Einnahmen der Energiesteuer ausgeglichen werden“, so Kasten. Beide Szenarien der Studie – zum sofortigen sowie zum verzögerten Handeln – zeigen auch, dass ein sofortiges Handeln der Politik zu längeren Einführungsphasen der Politikinstrumente und weniger abrupten Preis­anstiegen im Verkehrssektor führt.

Eine volkswirtschaftliche Analyse der Klimaschutzmaßnahmen, die INFRAS durchgeführt hat, ergibt in beiden untersuchten Szenarien einen positiven Effekt auf Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland. Bei einem Weiter-So im politischen Handeln stehen dem Bundeshaushalt im Verkehrs­sektor laut der Analyse langfristig höhere Staatsausgaben als ‑einnahmen gegenüber. Die in der Studie hergeleiteten Szenarien sind aus volks­wirtschaftlicher Sicht dagegen tragfähig.

In der Studie wurden die ökonomischen Verteilungswirkungen der beiden Szenarien betrachtet. Es zeigt sich, dass Haushalte mit höheren Einkommen leichter in emissionsfreie Technologien wie Elektroautos investieren können und Haushalte mit niedrigeren Einkommen stärker von Klimaschutz­maßnahmen betroffen sind.

Studie „Verkehrssektor auf Kurs bringen: Szenarien zur Treibhausgas­neutralität 2045“ zum Download

Quelle: Öko-Institut

10 Jahre PlusBus

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV), die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) luden am 23.04.2024 bundesweite Vertreter aus der Politik sowie der Nahverkehrsbranche nach Potsdam ein, um mit ihnen anlässlich des zehnten PlusBus-Jubiläums die Zukunftschancen der Erfolgsmarke zu erörtern. Seit der PlusBus-Einführung Ende 2013 sind aus 26 Linien im MDV-Gebiet inzwischen 160 Linien deutschlandweit geworden. Was als vertaktete Zubringerlinie für das S-Bahnnetz Mitteldeutschland begann, ist inzwischen ein bundesweites Erfolgsmodell zur Erschließung und Vernetzung des ländlichen Raumes mit den Mittel- und Oberzentren durch den ÖPNV.

„Der PlusBus fährt verlässlich im Stundentakt und bringt Fahrgäste garantiert zum Zug, zur S-Bahn oder zum nächsten Busumstieg. Ein massives Fahrgastplus im MDV-Gebiet auf den PlusBus-Achsen zeigt das eindrucksvoll. Erst recht seit dem Deutschlandticket fordern wir daher noch vehementer, die erforderlichen Finanzierungsgrundlagen durch Bundes- und Landespolitik zum Erhalt und Ausbau der Nahverkehrsangebote in den Ballungszentren und Landkreisen zu schaffen. Denn nur so können die Verkehrs- und Klimawende gelingen.“

MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann

„Der PlusBus ist ein Erfolgsprodukt, das zeigt schon die Ausbreitung auf zehn Verkehrsverbünde seit 2013 und die mittlerweile 43 Linien hier in Brandenburg. Mit ihnen erschließen wir den ländlichen Raum ideal, verschränken den Schienen- und den Busverkehr und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. Die Fahrgäste wissen es zu schätzen: Die Fahrgastzahlen nehmen mit neuen Linien regelmäßig zu und übertreffen teilweise sogar unsere Erwartungen.“

Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Bradenburg (VBB)

Um unter der Marke PlusBus fahren zu dürfen, muss eine Buslinie hohe Qualitätsstandards erfüllen. Die wichtigste Grundlage ist dabei die Taktung. Werktags stündlich, auch in den Ferien, und an Samstagen mindestens sechs, sonntags mindestens vier Fahrten – das sind die Voraussetzungen, die für einen deutschlandweit einmaligen und einheitlichen Standard sorgen. Damit liefert der Bus eine adäquate Leistung zum Schienenpersonennahverkehr; Bus und Bahn sind optimal miteinander vernetzt. Insbesondere für den ländlichen Raum ist der PlusBus ein wichtiger Baustein im Hinblick auf die Verkehrswende. Deutschlandweit fahren alle PlusBusse mit dem gleichen Symbol, das den Fahrgästen einen hohen Fahrplanstandard garantiert. Im Jahr 2022 prämierte das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene e.V. den PlusBus mit dem 1. Deutschen Verkehrswendepreis 2022.

Quelle: MDV

BeNEX übernimmt Abellio in Deutschland

Der auf regionalen Bahnverkehr spezialisierte Mobilitätsdienstleister BeNEX übernimmt von der niederländischen Staatsbahn die Gesellschafteranteile an Abellio in Deutschland (ATH Rail Transport Beteiligungsgesellschaft Deutschland GmbH). Die Transaktion umfasst die Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, Halle (Saale) und WestfalenBahn GmbH, Bielefeld sowie die Servicegesellschaft PTS GmbH, Neuss.

Als eines der führenden Beteiligungsunternehmen für den Bahnverkehr der Zukunft unterstreicht BeNEX damit das Engagement für die Stärkung seiner Position im deutschen Eisenbahnverkehr. Mit zukünftig mehr als 3.500 Mitarbeitenden und einer Verkehrsleistung von jährlich rund 65 Mio. Zugkilometern gehört BeNEX damit zu den größten Anbietern im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland.

“Wir sehen die Übernahme von Abellio als große Chance und Verantwortung zugleich für eine nachhaltige Entwicklung des regionalen Bahnverkehrs in Deutschland.”

Johann von Georg, Geschäftsführer der BeNEX

Der Kauf von Abellio markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zum langfristigen Ziel von BeNEX, das Angebot für umweltfreundliche Mobilität weiter auszubauen, Fahrgastzahlen zu steigern und somit eine nachhaltige Verkehrspolitik zu unterstützen.

„Mit Abellio Rail Mitteldeutschland und WestfalenBahn wächst unser Beteiligungsportfolio auf sieben regionale Bahnunternehmen. Mit der erweiterten Unternehmensgruppe können wir den diversen Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld noch besser begegnen und Synergien für weiteres profitables Wachstum schaffen.“

Michael von Mallinckrodt, Geschäftsführer der BeNEX

„Wir freuen uns darauf, mit BeNEX künftig einen Gesellschafter an der Seite zu wissen, der die Verkehrswende in Deutschland entscheidend mitgestalten möchte und dies durch sein Engagement entsprechend untermauert. Für unsere Mitarbeitenden, unsere Fahrgäste und unsere Aufgabenträger bedeutet der Einstieg von BeNEX langfristige Planungssicherheit und eine neue Wachstumsperspektive.“

Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio in Deutschland

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich wettbewerbsrechtlicher Genehmigungen für die zweite Hälfte des Jahres 2024 erwartet.

Quelle: BeNEX GmbH

Strategische Partnerschaft zwischen Daimler Buses und Batterie-Experte BMZ Polen

Daimler Buses und der Batterie-System-Experte BMZ Polen, ein Unternehmen der BMZ Holding, haben eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung und Lieferung der nächsten Generation von E-Bus-Batterien vereinbart. BMZ wird die bisherige Batterietechnologie gemeinsam mit Daimler Buses speziell für die Anforderungen von elektrisch angetriebenen Bussen weiterentwickeln. Die neue Batteriegeneration NMC4 – Nachfolger der aktuellen NMC3-Technologie – wird eine hohe Energiedichte, die größere Reichweiten von E-Bussen ermöglicht, und eine sehr lange Lebensdauer kombinieren. Kunden von Daimler Buses werden ab Mitte des Jahrzehnts von den neuen NMC4-Batterien profitieren.

„Mit der Zusammenarbeit unserer Unternehmen verbinden wir zwei wichtige Aspekte: Die Expertise von Daimler Buses in der Entwicklung und Herstellung von Bussen und das Know-how von BMZ bei Lithium-Ionen-Batterien für Nutzfahrzeuge. Ich freue mich auf eine hervorragende neue Generation von Batterien für unsere elektrisch angetriebenen Busse. Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr in ganz Europa.”

Michael Klein, Leiter Produktentwicklung und Operations bei Daimler Buses

„Seit einem Jahrzehnt verfolgen wir die Strategie, führende E-Bus-Systeme zu entwickeln und zu produzieren. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit Daimler Buses. In Bezug auf den Elektrobusmarkt haben wir konsequent eine Wachstums- und Investitionsstrategie verfolgt. Für mich persönlich stellt der Zuschlag von Seiten Daimler Buses die Bestätigung des von uns eingeschlagenen Weges dar. Gemeinsam werden wir diese Strategie nun in einem deutlich größeren Maßstab umsetzen können.“

Tomasz Jankowski, Geschäftsführer von BMZ Polen

„Dafür werden wir unsere Produktion am Standort Gliwice ausbauen und das Werk zum ersten seiner Art in der EU machen: Es wird speziell für die Produktion von Busbatterien ausgelegt und über eine vollautomatische Montagelinie verfügen.”

Paweł Kępski, Head of Business Unit EV, BMZ Polen

Daimler Buses verfolgt konsequent eine klare E-Roadmap über alle Segmente hinweg: Elektrisch angetriebene Stadtbusse sind bereits seit 2018 in Serie, ab Mitte des Jahrzehnts sollen Überland-E-Busse folgen und bis 2030 elektrifizierte Reisebusse. Damit will Daimler Buses bis 2030 in allen Segmenten lokal CO2-neutrale Modelle auf Basis von Batterien oder Wasserstoff anbieten. Der Fokus liegt dabei zunächst auf den Kernmärkten Europa und Lateinamerika. Im Kernmarkt Europa sollen bis 2039 nur noch lokal CO2-neutrale Neufahrzeuge verkauft werden. Im Segment der Stadtbusse soll dies in Europa bereits im Jahr 2030 der Fall sein.

Quelle: Daimler Truck AG

Berlin-Abo kommt ab 1. Juli 2024

Die Einführung des neuen Berlin-Abos zum 1. Juli 2024 steht in den Startlöchern. Der Vorverkauf für das neue zusätzliche Angebot, das ausschließlich im Berliner Stadtgebiet gilt, wird ab sofort sukzessive bei den Verkehrsunternehmen starten. Berliner Abo-Bestandskunden werden von BVG und S-Bahn angeschrieben und über das neue Abo informiert. Dazu gehören auch Hinweise, wie das Ticket erworben werden kann und Verlinkungen zu Verkaufsportalen. Informationen zum Berlin-Abo geben auch alle anderen Verkehrsunternehmen im VBB. Vertragsabschlüsse für das Berlin-Abo zum Startdatum 1. Juli sind bis 10. Juni möglich. Um Wartezeiten zu vermeiden und die Kundenzentren zu entlasten, wird empfohlen, das Berlin-Abo online bei den Verkehrsunternehmen abzuschließen. Kunden können wählen, ob sie das Berlin-Abo als VBB-fahrCard oder auf dem Handy nutzen wollen.

Das Berlin-Abo ist ein persönliches, nicht übertragbares Abonnement mit monatlicher Abbuchung von 29 Euro und ist nur im Tarifbereich Berlin AB gültig. Mit dem Berlin-Abo können beliebig viele Kinder unter 6 Jahren, ein Kinderwagen und Gepäck sowie ein Hund kostenfrei mitgenommen werden. Für die Mitnahme eines Fahrrades ist ein Fahrausweis des Fahrradtarifs zu erwerben. Verträge für das Berlin-Abo werden nur mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten angeboten und verlängern sich anschließend auf unbestimmte Zeit, wenn sie nicht gekündigt werden. Eine Kündigung vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ist ausgeschlossen. Der Wechsel oder der Neueinstieg in das Berlin-Abo ist immer bis zum 10. eines Vormonats möglich – egal ob als Handyticket oder per Chipkarte, online oder im Kundenzentrum. Das Berlin-Abo wird nicht als VBB-Firmenticket angeboten. Gerade in der Startphase empfiehlt sich eine frühzeitige An- oder Ummeldung.

Quelle: VBB

Neue Dortmunder Stadtbahnen im Liniennetz unterwegs

Nach einem langen Zulassungsverfahren (die Nahverkehrs-praxis berichtete) ist es nun soweit: Sechs hochmoderne Bahnen werden ab dem 23. April Tag für Tag im Einsatz sein, weitere Fahrzeuge kommen in kurzen Abständen hinzu. Und diese werden auch benötigt, unterstreicht die Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), Heike Heim:

„Allein 120.000 DSW21-Fahrgäste haben aktuell das DeutschlandTicket in der Tasche oder auf dem Handy – Tendenz steigend. Diese Menschen erwarten von uns zuverlässige Stadtbahnen in ausreichender Zahl, die sie sicher und komfortabel von A nach B bringen. Das Geld für die neuen und zu modernisierenden Stadtbahnen ist also sehr gut angelegt. Es kommt den Dortmunder Fahrgästen unmittelbar zugute.“

Auch DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger stellt die Relevanz des B-Wagen-Projekts heraus:

„So reduziert sich etwa der Stromverbrauch der gesamten Hochflurflotte um den Jahresverbrauch von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten. Das ist nur ein Beispiel für die im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechenden Neuerungen, für die wir viel Geld in die Hand nehmen: Das gesamte B-Wagen-Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 250 Mio. €.“

Insgesamt hat DSW21 34 neue Hochflurbahnen bestellt, die 64 Bahnen der Bestandsflotte werden baugleich modernisiert. Zehn alte Bahnen („Bonner Wagen“) werden ausgemustert. Der Fuhrpark, der aktuell aus 121 Wagen besteht, wächst durch die Neuzugänge zukünftig auf 145 Fahrzeuge an.

„Wir sind sehr froh, dass wir das extrem aufwändige Zulassungsverfahren der ersten neuen Stadtbahn heute erfolgreich abschließen konnten (können). Es war im Hinblick auf den genauen Umfang und Zeithorizont im Vorhinein von den Fahrzeugherstellern HeiterBlick und Kiepe Electric und damit auch für uns nur schwer einschätzbar“ erklärt DSW21-Betriebsleiter und Technik-Prokurist Ralf Habbes. 16.000 Seiten Dokumente mussten für die sogenannte Typprüfung der ersten Bahn laut der Checkliste der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) erstellt und gecheckt werden. Unzählige Stunden in der Werkstatt und auf dem Testgleis sowie Ortstermine mit den Prüfern kamen hinzu. Zwölf neue Bahnen des Typs B80D sind mittlerweile auf dem DSW21-Betriebshof in Dorstfeld eingetroffen. „Damit wir während der Typprüfung des ersten Wagens keine Zeit verlieren, haben wir die Serienprüfung der weiteren Bahnen parallel vorgenommen“, so Thomas Steinröder, Leiter des Bereichs Schienenfahrzeuge bei DSW21.

Die 34 neuen und 64 bereits vorhandenen Hochflurstadtbahnen (B-Wagen), die bis 2031 baugleich modernisiert werden, trumpfen mit einer Vielzahl sichtbarer und unsichtbarer Features auf, die den Fahrgästen direkt zugutekommen werden. Nicht nur bei Themen wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit, auch bei Innenraumgestaltung, Komfort und Fahrgastinformation sind die 28 m langen und 38 t schweren Bahnen echte Vorreiter. Fahrzeugdämmung und -absenkung sind sogar bundesweit einzigartig und damit Vorbilder für die gesamte Nahverkehrsbranche.

Quelle: DSW21