Deutsche Bahn investiert 2023 Rekordsumme in die Schiene

Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Milliarden Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro). Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro. Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen. 

Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 sogenannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Bei den Brutto-Investitionen hat die DB 2023 gemeinsam mit dem Bund gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent zugelegt auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Die Rekordinvestitionen sind zu mehr als 94 Prozent in die Eisenbahn in Deutschland geflossen und dort vor allem in die Infrastruktur. Unter anderem infolge der Investitionen in die Schieneninfrastruktur und die Fahrzeugflotte sowie der Vorfinanzierung für den Bund stiegen die Netto-Finanzschulden per 31. Dezember 2023 wie erwartet an. Das Jahresergebnis lag 2023 bei rund minus 2,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: minus 227 Millionen Euro). Hier schlug unter anderem der deutlich gestiegene Zinsaufwand negativ zu Buche, getrieben auch durch die höhere Verschuldung für Investitionen. Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem zusätzliche Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen, stark gestiegenen Personalaufwand und mehrere Streiks aus.

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent (im Vorjahr: 91,8 Prozent).

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Die Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem Bund sollen auf etwa 21 Milliarden Euro weiter steigen. Seine Netto-Investitionen aus Eigenmitteln will der DB-Konzern 2024 ebenfalls erneut deutlich anheben. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

Die Prognose unterliegt Unsicherheiten insbesondere mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.

Anlässlich der Vorstellung der Bilanz der DB AG äußerte sich Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing wie folgt:

„Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend. Endlich massiv in die Infrastruktur zu investieren, ist dennoch der richtige Weg. Denn die Menschen erwarten schließlich wieder verlässliche und pünktliche Züge. Der Finanzvorstand hat zurecht betont, dass der Konzern dafür in Zukunft deutlich effizienter mit seinen Mitteln umgehen muss. Das unterstützen wir ausdrücklich und haben mit der gesellschaftsrechtlichen Anpassung, der Gründung eines Sektorbeirats sowie der Erarbeitung eines Infraplans als zentrales Steuerungsinstrument bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet, mit denen wir für mehr Transparenz sorgen und im Interesse der Reisenden unsere Position als Eigentümer künftig auch wieder stärker nachhalten können.“

Quelle: DB, BMDV

ÖBB: Nach Ostern kehrt S3 wieder im 15-Minutentakt zurück

Durch die Einlieferung von vier frei gewordenen Nahverkehrszügen aus Tirol und massive Anstrengungen in den Werkstätten der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) konnten in den vergangenen Wochen vermehrt Fahrzeuge für den Fahrgastbetrieb flott gemacht werden. Daher kann die seit 12. Februar eingeführte Fahrplananpassung und Angebotsreduktion in der Ostregion zu einem großen Teil nach den Osterferien wieder zurückgenommen werden: Ab 2. April werden wieder alle im ursprünglichen Fahrplan vorgesehenen Züge der Linie S3 angeboten, womit der Fahrplantakt von rund 15 Minuten reaktiviert werden kann. Das Angebot der R40 wird hingegen leicht reduziert bleiben, um die Zuverlässigkeit in der gesamten Ostregion weiter zu stabilisieren: 108 statt der 116 geplanten Züge werden täglich zwischen Montag und Donnerstag von St. Andrä-Wördern nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof fahren. Fahrgäste können alternativ auch auf die halbstündlich fahrende S40 ausweichen.

„Die Maßnahmen zeigen gute Erfolge, aber die Situation bleibt weiterhin angespannt. Es wird auch in den kommenden Wochen zu einigen Einfachführungen kommen. Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der Rückkehr zur gewohnten ÖBB Qualität für die Pendler:innen in der Ostregion.“

Christof Hermann, Leiter der Region Ost der ÖBB

Um wieder zuverlässiger unterwegs zu sein, wurden im Februar 50 der täglich 2.700 Nahverkehrsverbindungen in der Ostregion aus dem Fahrplan genommen. Nun kommen die meisten dieser Verbindungen für die Fahrgäste wieder zurück. Die Zugverbindungen sind bereits in der ÖBB Fahrplanauskunft SCOTTY und der ÖBB App sichtbar.

Um die Verfügbarkeit von Wagenmaterial sicherzustellen, prüfen die ÖBB außerdem mehrere Maßnahmen, etwa die Auslagerung von bestimmten Wartungen auch an externe Dienstleister. Abhängig von den Zugeinlieferungen werden die ÖBB den aktuellen Fahrplan weiter genau beobachten.

Quelle: ÖBB

SBB: Testfahrten mit ferngesteuerter Lokomotive unter laufendem Betrieb

Im Februar und März 2024 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) gemeinsam mit Alstom Testfahrten zur Fernsteuerung von Triebfahrzeugen – in diesem Fall einer Lokomotive – durchgeführt. Die Fernsteuerung, welche von Alstom entwickelt wurde, ermöglicht es, Triebfahrzeuge aus einem örtlich entfernten Kontrollraum zu steuern. Mit den Testfahrten wurde geprüft, ob Lokführer im automatisierten Betrieb (ATO) einen defekten Zug ferngesteuert in einen sicheren Bereich bewegen könnten.

In Zukunft könnte Fernsteuerung beispielsweise bei Tunnelunterhaltsarbeiten oder Baustellen genutzt werden, wo in der Nacht jeweils nur einzelne kurze Bewegungen nötig sind und mittels Fernsteuerung eine größere Flexibilität möglich wäre. Auch weitere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar, wie Züge zwischen Abstellort und Ankunfts- beziehungsweise Abfahrtsgleis zu bewegen. So könnten Lokführer gemeinsam mit den Fahrgästen ein- und aussteigen. Außerdem könnten damit Arbeitsunfälle wie Stolpern oder Stürzen im Gleisfeld reduziert werden. Bis solche konkreten Anwendungen zum Einsatz kommen, sind jedoch noch viele weitere Schritte nötig. So müssen beispielsweise technische Systeme entwickelt werden, Betriebsprozesse und Regelungen angepasst werden – und dies auf europäischer Ebene. Die SBB betonen, dass der Einsatz von selbstfahrenden Zügen mit Reisenden weiterhin keine Priorität hat.

Während der Testfahrten bedienten 24 Lokführer an einem Fernsteuerpult in Oerlikon als «Remote Operator» eine Lokomotive, welche sich in Zürich Mülligen befand. Es handelt sich dabei europaweit um einen der ersten Tests, die unter laufendem Betrieb in einem Rangierbahnhof und nicht wie bisher auf Gleisen fernab des übrigen Schienenverkehrs durchgeführt wurden. Wenn die Lokführer die Schalter und anderen Bedienelemente am Fernsteuerpult betätigten, reagierte die Lokomotive in Zürich Mülligen entsprechend – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Auf dem ferngesteuerten Fahrzeug befanden sich während den Testfahrten je ein Lokführer für Probefahrten sowie ein Probefahrtleiter. Sie waren für die betriebliche Sicherheit verantwortlich und hätten jederzeit eingreifen und bei Bedarf die Fahrt anhalten können.

Die «Human Factors», also die Rolle, welche die menschlichen Faktoren spielen und wie sich die teilnehmenden Lokführer in die reale Situation versetzen können, wurde im Rahmen der Testfahrten von Spezialisten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht.

Bis Fernsteuerung im Alltag eingesetzt werden kann, werden noch mehrere Jahre vergehen. Die Testfahrten dienen jedoch schon heute der Überprüfung von europäischen Normierungsentwürfen und stellen sicher, dass künftige Normen in der Schweiz anwendbar sind. Die Testfahrten liefen unter dem Horizon-Europe-Programm «Europe’s Rail Innovation Pillar» und wurden durch Mittel des Bundesamts für Verkehr (BAV) sowie des Schweizer Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziert.

Quelle: SBB

Verbesserung im südostbayerischen Zugverkehr

Der Regionalzugverkehr in Südostbayern wird noch attraktiver: Der Freistaat weitet das Zugangebot auf der Linie zwischen Traunstein und Waging am See ab Dezember 2024 deutlich aus. Ab dann werden die dort im Auftrag des Freistaats verkehrenden Züge der Südostbayernbahn auch am Wochenende im Stundentakt fahren. Bislang ist dies nur montags bis freitags der Fall. Ausgeweitet wird auch der Abendverkehr um eine Stunde.

„Das ist für die Region noch einmal eine deutliche Verbesserung beim Zugangebot. Davon profitieren sowohl die Anwohner entlang der Strecke als auch die vielen Touristen in dieser Ausflugsregion.“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter

Auf dieser Strecke wird damit auch das Ziel des Koalitionsvertrags umgesetzt, Lücken im Stundentakt zu schließen, wo das technisch möglich ist.

Die Verbesserungen auf der Linie RB 59 Traunstein – Waging am See hat der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) unter Leitung von Verkehrsminister Bernreiter in seiner Sitzung diese Woche beschlossen. Die BEG wird diese Leistung bei der DB-Tochter Südostbayernbahn als Ergänzung zum neuen Verkehrsvertrag „Linienstern Mühldorf“ bestellen, der zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 startet. Die Aufstockung des Angebots steht noch unter Vorbehalt, bis der Infrastrukturbetreiber DB InfraGO die fahrplanmäßige Durchführbarkeit final testiert hat. Die Signale hierfür sehen aber sehr positiv aus.

Künftig wird der letzte Zug nach Waging täglich um 22.28 Uhr im Traunsteiner Bahnhof abfahren. Aktuell endet der Betrieb in diese Richtung bereits eine Stunde früher. Damit verbessern sich unter anderem die Möglichkeiten für die Streckenanrainer und Übernachtungsgäste, die Bahn für einen ausgedehnteren Städtetrip nach München, Rosenheim oder Salzburg zu nutzen.

Minister Bernreiter merkt an, dass diese Linie die erste in Bayern sein wird, auf der die Staatsregierung die im aktuellen Koalitionsvertrag vereinbarte Komplettierung des Stundentakts physisch aufs Gleis bringt:

„Der Freistaat hält Wort, nach und nach die letzten Lücken im bayernweiten Stundentakt zu schließen – und das, obwohl der Bund mit den Finanzmitteln für den Regionalverkehr knausert und bisher immer noch keine Anzeichen macht, die Mittel endlich an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen.“

Für die schnelle Nahverkehrsverbindung Nürnberg – Ingolstadt, bei welcher der reguläre Stundentakt bisher ebenfalls noch nicht realisiert ist, hatte der Aufsichtsrat der BEG bereits auf der vorherigen Sitzung zwar den Weg für den Stundentakt freigemacht. Der Stundentakt auf dieser Strecke wird aufgrund des erst jüngst gestarteten Vergabeverfahrens im Jahr 2028 in Betrieb gehen.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Leuchtturmprojekt für nachhaltige Mitarbeitermobilität im hvv

Eine neue XpressBus-Linie und das Klimaticket Plus mit der Integration von goFLUX im hvv (Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH): Künftig können rund 17.000 AIRBUS-Mitarbeitende von ganz neuen Optionen für ihre tägliche Mobilität profitieren. Mehr als 12.600 AIRBUS-Mitarbeitende nutzen schon jetzt das hvv Klimaticket. Es bietet je nach Variante entweder drei kostenlose Tagestickets (Klimaticket S) oder bundesweite Mobilität im Nah- und Regionalverkehr für nur 34,30 Euro im Monat (Klimaticket XL).

Alle Klimaticket XL-Nutzer können jetzt an Wochenenden und Feiertagen einen Erwachsenen und drei Kinder im hvv-Gebiet kostenlos mitnehmen. Außerdem kommt eine ganz neue und bundesweit einzigartige Option hinzu: Die Integration des Mitfahr-Service goFLUX fördert Fahrgemeinschaften und damit umweltfreundliche Mitarbeitermobilität. AIRBUS-Arbeitnehmer, die mit dem eigenen Pkw anreisen und eine Kollegin oder einen Kollegen mitnehmen, erhalten dafür eine Vergütung. Alle Mitfahrenden, die ein Klimaticket Plus (S oder XL) haben, können diesen neuen Service kostenlos in Anspruch nehmen. Damit wird der private Pkw Teil eines intelligenten, multimodalen ÖPNV, der darüber hinaus eine weitere Aufwertung erfährt: Ab dem 8. Juli wird mit der neuen XpressBus-Linie X46 die Erreichbarkeit des Werksgeländes nochmals deutlich verbessert. Die neue Linie ermöglicht mit nur wenigen Zwischenhalten eine schnelle und direkte Anbindung von und nach Harburg. Die X46 verkehrt zwischen Finkenwerder und S Harburg Rathaus, nach Abschluss der Bauarbeiten am ZOB wird die Linie bis zum Bahnhof Harburg verlängert.

„PKW-Fahrgemeinschaften haben ein enormes Potenzial, die Mobilitätssituation vieler Pendler zu verbessern. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass der hvv PKWFahrgemeinschaften über die goFLUX-App in den ÖPNV integriert. Dies markiert den Beginn einer neuen Ära, in der private PKW bundesweit Teil des öffentlichen Verkehrs werden, ausgehend von unserem Hamburger Leuchtturmprojekt mit hvv und AIRBUS. Wir freuen uns sehr, dass das Angebot aus Klimaticket und goFLUX-Fahrgemeinschaften ab sofort AIRBUS-Mitarbeitenden einen einfacheren Arbeitsweg ermöglicht.“

Wolfram Uerlich, Geschäftsführer goFLUX

So funktioniert das hvv Klimaticket: Alle Mitarbeitenden eines Unternehmens erhalten wahlweise monatlich drei Tageskarten für das hvv Gesamtnetz („Klimaticket S“) oder ein bundesweit gültiges Ticket („Klimaticket XL“). Beide Varianten werden vom Arbeitgeber bezuschusst, jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer kann frei wählen, wann welche Variante besser zu den eigenen Mobilitätsbedürfnissen passt. Kundenbefragungen haben ergeben, dass das Klimaticket zu einer nachhaltigen Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den ÖPNV führt: beim Klimaticket XL um 12 Prozent, beim Klimaticket S um 40 Prozent.

Quelle: HVV

Tarifverhandlungen mit ersten Ergebnissen

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Gewerkschaft Verdi haben die Verhandlungen zum Manteltarifvertrag TV-N Berlin am 11. und 12. März 2024 in intensiven Gesprächen fortgesetzt. Zu vielen zentralen Punkten auf der sehr umfangreichen Themenliste konnte bereits Einigkeit erzielt werden. Damit war die Verhandlungsrunde ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem guten Tarifabschluss im Sinne und zur Entlastung der rund 16.000 Mitarbeitenden.

BVG und Verdi haben sich auf folgende Punkte verständigt:

  • Einführung einer 6. Entgeltstufe
  • Erholungsurlaub, Staffelung und Einführung Urlaubsgeld
  • Absenkung der unbezahlten Pausenanteile im Fahrdienst
  • Zulagenthemen
  • Einführung Vermögenswirksame Leistungen
  • einzelne Themen in der Entgeltordnung

Die nächste Verhandlungsrunde haben die Tarifparteien für den 28. März angesetzt.

Quelle: BVG

Jan Görnemann wird neuer Sprecher der Geschäftsführung des BSN

Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) heißt Jan Görnemann willkommen und hat ihn, im Rahmen der Mitgliederversammlung am 13.03.2024, einstimmig zum künftigen Sprecher der Geschäftsführung gewählt. Der 52-Jährige startet am 1. Juni 2024 und bringt Erfahrungen aus seinen vielfältigen Tätigkeiten bei der Deutschen Bahn, bei der S-Bahn Hannover und bei der S-Bahn München sowie bei der metronom Eisenbahngesellschaft mit. Görnemann war außerdem Geschäftsführer bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein und zuletzt bei der ESWE Verkehrsgesellschaft.

„Wir freuen uns, mit Jan Görnemann einen würdigen Nachfolger für Frank Zerban gefunden zu haben. Aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnis und erwiesenen Verhandlungsstärke ist Herr Görnemann ideal für diese Position an der Seite von Robert Dorn geeignet und wurde somit heute von unseren Mitgliedern bestellt. Dazu gratuliere ich ihm ganz herzlich. Außerdem dankt das Präsidium schon heute Frank Zerban für seine großartig geleistete Arbeit für den BSN in den vergangenen zehn Jahren. Wir wünschen ihm das Allerbeste für seine Zukunft und gutes Gelingen für seine restliche Zeit beim BSN.“

Thomas Prechtl, Präsident des BSN

„Ich freue mich sehr über die neue Aufgabe zur Gestaltung und weiteren Stärkung des SPNV sowie auf die Zusammenarbeit mit den Aufgabenträgern, bei denen ich mich für meine Wahl bedanke. Angesichts drängender Herausforderungen, wie der Ertüchtigung der bundesweiten Schieneninfrastruktur, der Sicherung auskömmlicher Regionalisierungsmittel und der Fortführung des Deutschland-Tickets, stehe ich mit meiner Expertise für eine Stärkung der öffentlichen Verkehre nach besonderen Jahren. Hier können wir nur gemeinsam im Schulterschluss mit Bund und Ländern viel bewegen – lassen Sie uns keine Zeit verlieren!“

Jan Görnemann

„Mit der Bestellung von Jan Görnemann erhält der BSN einen neuen und starken Motor für den nötigen Antrieb in Richtung Mobilitätswende. Mit ihm bekommen wir einen erfahrenen Geschäftsführer, der nicht nur auf dem fachlichen Parkett glänzen, sondern auch seine politischen Stärken zugunsten des SPNV einsetzen wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Jan Görnemann in unserem BSN-Team.“

Robert Dorn, Geschäftsführer des BSN

Jan Görnemann wurde 1971 in Stralsund geboren. Nach seinem Abitur studierte er in Dresden Verkehrsingenieurwesen und schloss an der TU Dresden als Diplom-Ingenieur ab.

Quelle: BSN

Deutschlands LieblingsbusfahrerIn gesucht

Rund 130.000 Menschen fahren täglich mit den Bussen der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, die wiederum von 650 Busfahrerinnen auf 70 Linien gelenkt werden. Zeit, die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, die ihre Fahrgäste sicher von A nach B bringen, die dafür sorgen, dass auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste gut in den Bus kommen, dass Vergessliche ihren Turnbeutel oder ihr Smartphone zurückbekommen, die sich über ihre Stammgäste freuen oder allen Anwesenden mit ihren Durchsagen den Tag versüßen – Lieblingsbusfahrerinnen eben!

Sie bewahren in unvorhersehbaren Situationen einen kühlen Kopf, zeigen sich als besonders kundenorientiert und stellen täglich unter Beweis, dass sie ihren Job lieben. Egal ob Ausnahmesituation, die positiv im Gedächtnis geblieben ist, oder tägliche kleine Erlebnisse, die ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben – jetzt ist die Zeit, diese besonderen Geschichten bei einem bundesweiten Wettbewerb einzureichen und die Nürnberger Busfahrerinnen zu Siegerinnen zu machen. Denn: Gesucht wird Deutschlands Lieblingsbusfahrer 2024.

Und so geht‘s: Die Geschichte von der Lieblingsbusfahrerin online übermitteln. Eine Jury bestehend aus Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wählt die bewegendsten und schönsten Erlebnisberichte aus und kürt die Sieger. Einsendeschluss ist Freitag, 17. Mai 2024.

Wer hingegen den Wunsch verspürt, einmal selbst Nürnbergs Lieblingsbusfahrerin zu werden, der findet den passenden Job als Quereinsteigerin oder Azubi unter https://karriere.vag.de/.

Der in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgerichtete Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn“ ist eine Initiative des Fahrgastverbandes PRO BAHN e.V., der DB Regio, dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e.V. (bdo) und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV). Die VAG Nürnberg unterstützt die Aktion zum ersten Mal und hofft auf viele Zusendungen für engagierte Nürnberger Busfahrer.

Quelle: Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg

Slowenisches Bahnnetz bekommt digitalen Zwilling

Slovenske železnice, d.o.o. (Slowenische Eisenbahnen) beauftragt die Siemens Mobility-Tochter Hacon mit der Lieferung, Integration und Wartung von TPS.plan. TPS.plan ist eine, von Hacon entwickelte, innovative Software für das Fahrplan- und Trassenmanagement einschließlich eines Trassenbestellmoduls. Basierend auf einer mikroskopischen Darstellung der Schieneninfrastruktur und unter Berücksichtigung verschiedener Fahrzeug- und Signalisierungseigenschaften erstellt es hochgenaue Fahrpläne für die strategische Langzeitplanung, Jahresfahrpläne und für die operative Planung. Es ermöglicht eine maximierte Auslastung der Eisenbahninfrastruktur und eine kurzfristige Anpassung der Fahrpläne an die Anforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Gegebenheiten auf der Strecke.

„Das Hauptziel der neuen Lösung ist es, den Bestellprozess und die Erstellung des Netzfahrplans zu integrieren, wobei der Schwerpunkt sowohl auf der Planung auf Mikroebene als auch auf dem effizienten Management von Infrastrukturbeschränkungen liegt. TPS.plan optimiert die Planung von Zugstrecken und Fahrplänen und trägt dazu bei, das Reiseerlebnis für unsere über 15 Millionen Fahrgäste im Jahr 2023 deutlich zu verbessern. Die Slowenischen Eisenbahnen sind bestrebt, ein Höchstmaß an Fahrgastzufriedenheit zu gewährleisten. Die neue Fahrplanplanungslösung wird uns einen Schritt näher an unser erklärtes Ziel von 25 Millionen Fahrgästen bis 2028 bringen.“

Matjaž Jelenič, CIO SŽ Group

„Eine leistungsfähige Infrastruktur und effiziente Beplanung bilden das Rückgrat des Schienenverkehrs und sind eine wichtige Grundlage für reibungslosen und zuverlässigen Betrieb für die Fahrgäste.“

Ales Napast, CEO von Siemens Mobility Slowenien

TPS.plan wird bereits erfolgreich von anderen europäischen Kunden eingesetzt, z. B. von SNCF Réseau (Frankreich) oder Network Rail (UK).

Quelle: Hacon Ingenieurgesellschaft mbH

Mit Sicherheit gut ausgestattet

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) setzen auf innovative Technologien, um die Sicherheit ihrer Fahrgäste und Mitarbeiter weiter zu verbessern. Ab Montag, den 11. März 2024 startet ein 12-monatiges Pilotprojekt zur Einführung von Bodycams für Beschäftigte im Sicherheitsdienst. An Schwerpunktbahnhöfen der U-Bahnlinien U7 und U8 sowie im gesamten U-Bahnnetz werden vorerst 18 Bodycams eingesetzt, um Konfliktsituationen vorzubeugen, zu entschärfen und die Aufklärung von Vorfällen zu erleichtern.

Im Jahr 2023 ist die Anzahl der Übergriffe auf BVG-Mitarbeiterinnen im Vergleich zum Vorjahr um 88 Fälle auf insgesamt 250 gesunken. Ebenso verzeichneten die Übergriffe auf BVG-Sicherheitsmitarbeiterinnen einen Rückgang um rund 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch: Jeder Angriff ist einer zu viel. Daher will die BVG nun weitere technische Optionen erproben, um den Einsatz der Sicherheitskräfte zu optimieren.

„Das Thema Sicherheit steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Busse, Bahnen und Bahnhöfe sind rein objektiv bereits ein sicherer Raum, sie werden aber oft noch anders wahrgenommen. Unser Ziel ist es, dass unsere Fahrgäste nicht nur sicher ans Ziel kommen, sondern sich auch sicher und wohl fühlen. Deshalb starten wir mit neuen Konzepten und verstärktem Einsatz auf vielen Ebenen. Dazu zählt auch, dass unsere Kolleg*innen im Sicherheitsdienst auf eine optimale technische Ausstattung vertrauen können. Das reicht von Nachtsichtgeräten beim Einsatz gegen Kabeldiebstahl und Vandalismus bis zu den Bodycams, die wir jetzt erstmals im Alltagseinsatz testen.“

Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG

Während der Testphase wird in jedem vorab geschulten Team mindestens eine Person mit einer Bodycam ausgestattet, die durch eine Armbinde mit dem Aufdruck „Video Bodycams“ erkennbar ist. Vorrangig werden die Kollegen, die sich freiwillig dafür gemeldet haben, an den Sicherheitsstützpunkten Hermannstraße und Alexanderplatz im Einsatz sein. Die kleinen und leichten Geräte wiegen nur etwa 180 Gramm und zeichnen die Videosequenzen auf.

Die Videodaten werden, wenn notwendig, in zwei Aktionsstufen aufgezeichnet und gemäß §20 BlnDSG für bis zu 48 Stunden gespeichert:

  • Aktionsstufe 1: 2 Minuten im Ringspeicherverfahren (Daten werden fortlaufend 2 Minuten lang gespeichert)
  • Aktionsstufe 2: Aufnahme zur Beweissicherung inklusive der letzten 2 Minuten aus dem Ringspeicherverfahren

Die Kameras sind nicht kontinuierlich aktiviert, sondern werden erst nach einem hörbaren Hinweis und nur in notwendigen Situationen eingeschaltet. Mit der Berliner Datenschutzbehörde wurde frühzeitig ein Einsatzkonzept abgestimmt. Fahrgäste werden mit einem Flyer über ihre Rechte im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bodycams informiert.

Quelle: BVG