Bild: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola

Deutsche Bahn investiert 2023 Rekordsumme in die Schiene

Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Milliarden Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro). Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro. Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen. 

Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 sogenannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Bei den Brutto-Investitionen hat die DB 2023 gemeinsam mit dem Bund gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent zugelegt auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Die Rekordinvestitionen sind zu mehr als 94 Prozent in die Eisenbahn in Deutschland geflossen und dort vor allem in die Infrastruktur. Unter anderem infolge der Investitionen in die Schieneninfrastruktur und die Fahrzeugflotte sowie der Vorfinanzierung für den Bund stiegen die Netto-Finanzschulden per 31. Dezember 2023 wie erwartet an. Das Jahresergebnis lag 2023 bei rund minus 2,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: minus 227 Millionen Euro). Hier schlug unter anderem der deutlich gestiegene Zinsaufwand negativ zu Buche, getrieben auch durch die höhere Verschuldung für Investitionen. Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem zusätzliche Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen, stark gestiegenen Personalaufwand und mehrere Streiks aus.

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent (im Vorjahr: 91,8 Prozent).

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Die Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem Bund sollen auf etwa 21 Milliarden Euro weiter steigen. Seine Netto-Investitionen aus Eigenmitteln will der DB-Konzern 2024 ebenfalls erneut deutlich anheben. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

Die Prognose unterliegt Unsicherheiten insbesondere mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.

Anlässlich der Vorstellung der Bilanz der DB AG äußerte sich Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing wie folgt:

„Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend. Endlich massiv in die Infrastruktur zu investieren, ist dennoch der richtige Weg. Denn die Menschen erwarten schließlich wieder verlässliche und pünktliche Züge. Der Finanzvorstand hat zurecht betont, dass der Konzern dafür in Zukunft deutlich effizienter mit seinen Mitteln umgehen muss. Das unterstützen wir ausdrücklich und haben mit der gesellschaftsrechtlichen Anpassung, der Gründung eines Sektorbeirats sowie der Erarbeitung eines Infraplans als zentrales Steuerungsinstrument bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet, mit denen wir für mehr Transparenz sorgen und im Interesse der Reisenden unsere Position als Eigentümer künftig auch wieder stärker nachhalten können.“

Quelle: DB, BMDV

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