Carsharing wird im Vergleich zum eigenen Auto immer günstiger

Carsharing erweist sich bis zu einer Fahrleistung von etwa 14.000 Kilometern pro Jahr als kostengünstigere Alternative zum eigenen Auto. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Bundesverband CarSharing (bcs). Im Jahr 2019 lag diese Grenze noch bei etwa 10.000 Kilometern pro Jahr. Carsharing wird im Vergleich zum eigenen Auto also immer günstiger.

Ein Beispiel verdeutlicht dies: Bei einer Jahresfahrleistung von 8.000 Kilometern ergibt sich eine Ersparnis von rund 1.622 € pro Jahr, wenn Carsharing statt des eigenen Autos genutzt wird (Eigenes Auto: 5.415 €, Carsharing: 3.793 €).

Ein erheblicher Teil des Kostenunterschieds kommt durch den hohen Wertverlust eines neu angeschafften Pkw zustande. Aber auch die immer weiter steigenden Fixkosten eines Pkw tragen zum Preisvorteil des Carsharing bei.

„Selbst bei Vernachlässigung des Wertverlusts des eigenen Autos zeigt sich, dass Carsharing-Nutzende bis zu einer Fahrleistung von etwa 4.000 Kilometern pro Jahr (ungefähr 330 Kilometer pro Monat) kostengünstiger unterwegs sind. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man das Auto geschenkt bekommen hat.“

Katharina Herzog, Studienleiterin beim bcs

Der bcs hat auch einen Kostenvergleich zwischen der alleinigen Nutzung eines Pkw und der Nutzung eines Mixes verschiedener nachhaltiger Verkehrsmittel (Bus, Bahn, Fahrrad plus Carsharing) durchgeführt. Verglichen wurden die monatlichen Kosten für einen privaten Neuwagen, sowie die Kosten für Carsharing in Verbindung mit einem Deutschlandticket. Die Ergebnisse zeigen, dass Carsharing-Nutzende mit einem Deutschlandticket sehr viel finanziellen Spielraum haben, um zusätzliche Mobilitätsoptionen zu finanzieren. Beispiel: Bei einer monatlichen Fahrleistung von etwa 400 Kilometern liegen die Kosten für das private Auto bei etwa 186 € (Wertverlust nicht eingerechnet). Wer stattdessen ein Deutschlandticket für 49€ im Monat hat und damit eine „Flatrate“ für den ÖPNV besitzt, dem bleiben im Vergleich 137€ für andere Mobilitätsangebote. Wer diese Summe komplett für Carsharing ausgibt, kann damit zusätzlich etwa 290 Kilometer mit dem Auto im Monat zurücklegen. Herzog stellt fest:

„Je geringer die tatsächlich benötigte Pkw-Fahrleistung ist, desto größer ist der finanzielle Vorteil nachhaltiger multimodaler Mobilität gegenüber dem eigenen Auto. Betrachtet man die heute in Deutschland vorkommenden jährlichen Pkw-Fahrleistungen dürfte ein Mix aus ÖPNV und Fahrrad mit Carsharing als Auto-Baustein für zehn bis fünfzehn Millionen autobesitzende Haushalte die günstigere Lösung sein.“

Ergänzend hat der bcs einen Preisvergleich über verschiedene Carsharing-Modelle erstellt. Welches das jeweils passende für verschiedene Nutzungszwecke ist, wird auf der Website des bcs erklärt.

Quelle: bcs

Nahmobilitätsprogramm NRW: 73,7 Millionen Euro für 230 neue Maßnahmen

Rad- und Fußverkehr sind tragende Säulen für eine nachhaltige und umweltgerechte Mobilität. Mit dem Nahmobilitätsprogramm für Nordrhein-Westfalen will das Umwelt- und Verkehrsministerium den Fuß- und Radverkehr unterstützen und stellt nun 73,7 Millionen Euro für 230 neue Maßnahmen bereit.

“Unser Nahmobilitätsprogramm 2024 sendet ein starkes Signal für den Ausbau der Mobilität der Zukunft. Ich freue mich sehr, dass durch die Neufassung der Förderrichtlinien auch die Erfassung des Zustandes der Radverkehrsnetze und Nahmobilitätskonzepte förderfähig sind. Ich ermutige die Kommunen, Förderanträge zu stellen und den Fuß- und Radverkehr weiter nach vorne zu bringen.”

Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer

Die Förderung kommunaler Maßnahmen der Nahmobilität erfolgt nach den Richtlinien zur Förderung der Nahmobilität in den Städten, Gemeinden und Kreisen des Landes Nordrhein-Westfalen. In dem dazugehörigen Förderprogramm werden Vorhaben gefördert, die dem nichtmotorisierten Individualverkehr dienen. Dazu gehören unter anderem Fußverkehrsanlagen, Radverkehrsanlagen, Fahrradabstellanlagen im öffentlichen Verkehrsraum sowie Öffentlichkeitsarbeit und Modal-Split-Erhebungen.

Das Umwelt- und Verkehrsministerium fördert 230 kommunale Maßnahmen mit rund 73,7 Millionen Euro im ersten Teil des Nahmobilitätsprogramms 2024. Geplant ist, in der zweiten Jahreshälfte einen zweiten Teil des Programms zu veröffentlichen.

Seit 2014 bietet das Land Nordrhein-Westfalen mit den Förderrichtlinien Nahmobilität den Gemeinden, Städten und Kreisen einen nahezu vollumfänglichen Förderzugang für Maßnahmen der Nahmobilität an. Es gewährt Zuwendungen für Investitionen und Planungen, Service sowie Kommunikation und Informationen zur Verbesserung des Radverkehrs und anderer Formen der Nahmobilität.

Förderfähig sind Bau- und Ausbauvorhaben, grundhafte Sanierung sowie weitere Vorhaben der Nahmobilität, die geeignet sind, ein umweltschonendes, sicheres und nutzerorientiertes Angebot der Nahmobilität zu schaffen und motorisierten Individualverkehr auf die Nahmobilität zu verlagern.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Bahnsteigplatten am Bahnhof Unter den Linden bekommen finale Bearbeitung

Die Berliner Verkehrsbetriebe überarbeiten in den nächsten Wochen den Bodenbelag am Umsteigebahnhof Unter den Linden. Der an diesem architektonischen Highlight verbaute Terrazzoboden muss nach einigen Jahren noch einmal bearbeitet werden, um die feinen Risse, die dieses hochwertige Material zu Beginn der Nutzung systembedingt bildet, dauerhaft zu verschließen und zu versiegeln. So wird der Belag langfristig belastbar und dauerhaft schön. Dieser Zeitpunkt ist in dem Ende 2020 eröffneten Bahnhof nach ausreichender Liegezeit und Nutzung durch den laufenden Fahrgastbetrieb nun gekommen.  

Um die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, werden die Bahnsteige jeweils nur halbseitig bearbeitet. So bleibt der Bahnhof mit den beiden Linien U5 und U6 jederzeit für Fahrgäste erreichbar. Eine Verfügbarkeit von Aufzügen sowie Fahrtreppen für mobilitätseingeschränkte Personen bleibt bestehen. 

Los gehen die Arbeiten auf den Bahnsteig der U5 am Montag, den 19. Februar 2024. Dann fahren die Züge bis Sonntag, den 10. März 2024 ohne Halt in Fahrtrichtung Hauptbahnhof durch. Anschließend, ab Montag, den 11. März, durchgehend bis Mittwoch, den 27. März 2024, wird die Bahnsteigseite gewechselt und die Züge fahren ohne Halt in Fahrtrichtung Hönow durch. 

Auf der U6 in Fahrtrichtung Alt-Mariendorf werden die Bodenplatten ab Montag, den 15. April, durchgehend bis Sonntag, den 5. Mai 2024, bearbeitet.  Die Züge halten hier in dieser Zeit nicht. Abschließend, von Montag, den 6. Mai, bis Sonntag, den 26. Mai 2024, fahren die Züge der U6 ohne Halt in Richtung Kurt-Schumacher-Platz/Alt-Tegel durch. 

Um den jeweiligen U-Bahnhof zu erreichen, können Fahrgäste bis zum nächsten Bahnhof fahren und von dort wieder zurück. Alternativ können auch Busse, wie zum Beispiel die Linie 100, genutzt werden. 

Quelle: BVG

Mercedes-Benz eCitaro fuel cell ist „Bus des Jahres“ und „Ökologischer Bus des Jahres“

Im nationalen Wettbewerb der spanischen Redaktionsgruppe EDITEC ist der Mercedes-Benz eCitaro fuel cell mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellen-Range-Extender gleich zweifach ausgezeichnet worden. Eine Jury bestehend aus 817 Führungskräften von Transportunternehmen und technischen Fachexperten bewertete die teilnehmenden Nutzfahrzeuge für den Güter- und Personentransport in verschiedenen Kategorien. Am Wettbewerb nahmen 24 Unternehmen mit insgesamt 28 Modellen teil. Der Mercedes-Benz eCitaro fuel cell konnte die Fachjury in zwei Kategorien überzeugen und erhielt die Auszeichnungen „Bus des Jahres“ und „Ökologischer Bus des Jahres“. Die Preisverleihung fand Anfang des Jahres in Madrid statt.

Der Mercedes-Benz eCitaro fuel cell bietet als vollelektrischer Niederflurbus mit Brennstoffzelle als Range Extender eine lokal emissionfreie Lösung für nachhaltige und effiziente Mobilität in der Stadt. Die Kombination aus batterieelektrischem Antrieb mit Brennstoffzelle zur Reichweitenverlängerung ermöglicht bei durchschnittlichen Anforderungen eine Reichweite von bis zu 400 km ohne Nachladen. Damit kann der eCitaro fuel cell auf nahezu allen städtischen Linien eingesetzt werden, die bisher nur von Diesel-getriebenen Fahrzeugen bedient werden konnten. Die Brennstoffzelle wird anders als bei Wasserstoffbussen mit kleiner Pufferbatterie nicht als Hauptstromquelle genutzt, sondern nur zur Reichweitenverlängerung eingesetzt. Da Strom aus dem Netz vergleichsweise günstiger ist als Wasserstoff, ermöglicht der vollelektrische Stadtbus so einen besonders wirtschaftlichen Betrieb.

Quelle: Daimler Truck

kvgOF Hopper für Rollstuhlfahrgäste flächendeckend im Einsatz

Seit dem 12. Februar 2024 bietet die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH (kvgOF) in allen dreizehn Kommunen jeweils ein für Rollstühle geeignetes Fahrzeug mit Rampe in der kvgOF Hopper-Flotte an. Außerdem nimmt der neue Betreiber der Software und des Fahrdienstes, die Via Mobility DE GmbH (Via), in Zusammenarbeit mit der kvgOF Optimierungen im Betrieb vor.

„Der ÖPNV hat eine wichtige Funktion bei der Daseinsvorsorge. Deswegen bin ich froh, dass wir nun auch den Bürgerinnen und Bürgern mit Mobilitätseinschränkungen in allen Kommunen unseres Kreises die Flexibilität des On-Demand-Angebots ermöglichen können.“

Andreas Maatz, Geschäftsführer der kvgOF

Dafür ließ die kvgOF vierzehn eVitos von Mercedes Benz mit einer Rollstuhlrampe ausbauen. Nun sind die barrierefreien Fahrzeuge auch in allen seit Mitte 2023 zu den Hopper-Gebieten zählenden Städten Dreieich, Neu-Isenburg, Dietzenbach und Rodgau einsatzbereit. Fahrgäste mit einem Schwerbehindertenausweis können zudem zu einem reduzierten Fahrpreis fahren, was vom Nutzer in der App hinterlegt wird. Eine Begleitperson kann bei vorliegendem Schwerbehindertenausweis mit gültiger Mitnahmeregelung kostenfrei mitfahren.

In der zweiten Dezemberhälfte 2023 hatte der Fahrdienstleister Via nach dem Betriebsübergang mit einem hohen Krankenstand und Personalwechseln zu kämpfen. Dadurch kam es bis in den Januar hinein zu ungewohnt hohen Schicht- und Fahrtausfällen. Die Lage wurde auf Projekt- und Geschäftsführerebene gemeinsam mit dem Dienstleister analysiert und seit Jahresbeginn 2024 konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebssituation eingeleitet. Dazu zählen insbesondere eine deutlich stärkere Präsenz der zentralen Betriebs- und Operationsmanager vor Ort, erneute Schulungen für das Dispositionspersonal sowie Vor-Ort-Treffen mit dem Fahrpersonal. Auch wurde der Neueinstellungsprozess von Fahrern forciert.

„Wie bei jedem Wechsel muss sich alles erst einspielen. Wir sind jetzt zuversichtlich, dass wir diese Engpässe zusammen mit Via weitestgehend aus der Welt schaffen konnten. In gemeinsamen Gesprächen haben wir beispielsweise die Schichtbelegung und die telefonische Erreichbarkeit optimiert.“

Andreas Maatz, Geschäftsführer der kvgOF

Der Betrieb hat sich in den vergangenen Wochen deutlich stabilisiert. Im Januar wurden rund 41.000 Passagiere befördert. In enger Zusammenarbeit mit Via arbeitet die kvgOF weiter daran, die Betriebssituation weiter zu verbessern.

Quelle: kvgOF

Busse und Bahnen der ÜSTRA werden am 19. und 20.02. bestreikt

Die Gewerkschaft ver.di hat angekündigt, am Montag, den 19. Februar 2024 und Dienstag, den 20. Februar 2024, den Bus- und Bahnverkehr der ÜSTRA in Hannover zu bestreiken. Daher fahren an beiden Tagen auf den Linien der ÜSTRA von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss keine Busse oder Bahnen.

Die ÜSTRA bittet darum, an diesen Tagen auf andere Verkehrsmittel auszuweichen und auf nicht unbedingt notwendige Fahrten zu verzichten. regiobus ist nicht vom Streik betroffen. Das On-Demand-Angebot sprinti ist ebenfalls nicht von dem Streik betroffen, es kann aber in einigen Kommunen in geringem Umfang zu weniger Fahrten kommen.

Quelle: ÜSTRA

Spatenstich für neue Straßenbahnlinie 27 zwischen Donaustadt und Floridsdorf

Die Donaustadt und Floridsdorf wachsen und mit ihnen auch das Verkehrsnetz: Für die Bewohner des 21. und 22. Wiener Gemeindebezirks wird das Öffi-Netz der Wiener Linien weiter ausgebaut. Die Linie 27 schafft eine zusätzliche Verbindung der Nachbarbezirke Floridsdorf und Donaustadt und bringt die Fahrgäste zu gleich drei U-Bahn-Stationen: Im Norden fährt der 27er zur U6 Floridsdorf über die U1 Kagraner Platz zur U2-Station Aspern Nord. Dort entsteht ein Öffi-Knotenpunkt, wo sich U-Bahn, S-Bahn, Busse und Straßenbahn treffen.

Insgesamt werden bis zu 34.000 Anrainer in Gehdistanz von der neuen Linie 27 profitieren. Zusätzlich wird zukünftig eine Park & Ride-Anlage bei der U2-Station Aspern Nord mit 1.500 PKW-Plätzen dafür sorgen, dass auch die Menschen aus dem Umland eine perfekte Anbindung zu den Öffis vorfinden.

„Wir schaffen mit der Linie 27 eine wichtige Querverbindung zwischen Floridsdorf und Donaustadt und sorgen dafür, dass die Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse und Heidjöchl von Anfang an bestens angebunden sind. Zehntausende Wienerinnen und Wiener und Pendlerinnen und Pendler kommen so umweltfreundlich in die Arbeit, zur Schule oder auf die Uni.“

Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke

Herzstück der Neubaustrecke wird die Hirschstettner Hauptallee, ein dreispuriger Grün-Boulevard, auf dem es ausschließlich umweltfreundliche Mobilität geben wird. Denn diese Strecke teilen sich Öffi-Fahrgäste, Radfahrer und Zufußgehende. Hier wird die Linie 27 auf einem 800 Meter langen, klimafitten Grüngleis unterwegs sein. Durch die neue Straßenbahn ergibt sich ein CO2-Einsparungspotenzial von bis zu 1.600 Tonnen pro Jahr. Zusätzlich werden rund 300 Bäume entlang der Trasse gepflanzt, die Schatten an heißen Sommertagen spenden.

Die neue Straßenbahnlinie 27 fährt künftig von Strebersdorf über die bestehende Strecke der Linie 26 bis zur Zanggasse/Pirquetgasse und über eine 2,4 Kilometer lange Neubaustrecke bis zur U2-Station Aspern Nord. Von insgesamt 28 Haltestellen des 27ers werden sechs neu errichtet. Die Neubaustrecke ist größtenteils unabhängig vom PKW-Verkehr und damit besonders zuverlässig für die Fahrgäste. Außerdem werden die Intervalle dichter: Auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt mit der bestehenden Linie 26 wird der Öffi-Verkehr mit einem Spitzenintervall von drei Minuten unterwegs sein. Startschuss für die nun startenden Bauarbeiten bildet das 120 Meter lange und 14,5 Meter breite Brückentragwerk bei Aspern Nord, auf welchem die Linie 27 künftig über der U2 und der S-Bahn fahren wird. Im Anschluss folgt der Gleisbau in den Bereichen Hausfeldstraße (ab Mitte Februar 2024), Pirquetgasse/Berresgasse (ab März 2024), Hirschstettner Hauptallee (ab Herbst 2024). Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.

Quelle: Wiener Linien

App „BiBo“ der swa geht im März offline

Einfach einsteigen und einchecken, ganz ohne Ticketkauf: Mit der swa BiBo-App der Stadtwerke Augsburg (swa), kurz für Be-in/Be-out, bieten die swa seit Juli 2021 eine App zur flexiblen Nutzung von Bussen und Straßenbahnen an. Zum 1. März geht die App nun offline. Die swa reagieren damit auf die stark gesunkene Nachfrage nach Einführung des Deutschlandtickets sowie die Entwicklung einer neuen App durch den Augsburger Verkehrsverbund (AVV).

Mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 haben sich viele Fahrgäste der swa für den Umstieg auf das deutschlandweit gültige Abo entschieden. Seitdem sind die gebuchten Fahrten über die swa Bibo-App um die Hälfte von rund 5.000 auf 2.500 pro Monat gesunken. „Wir freuen uns, dass das Deutschlandticket so gut von unseren Kundinnen und Kunden angenommen wird“, sagt swa Geschäftsbereichsleiter für Mobilitätsprodukte Dr. Michael Neßler. Darunter seien auch viele ehemalige swa BiBo-Nutzer, die mit dem D-Ticket nicht nur in Augsburg, sondern in ganz Deutschland flexibel unterwegs sind. „Das merken wir am deutlichen Rückgang der App-Downloads und Fahrtenbuchungen über die swa BiBo-App.“

Zudem arbeitet der Augsburger Verkehrsverbund (AVV) aktuell parallel an der Entwicklung einer neuen App. Sie soll ähnlich wie swa BiBo funktionieren und ab 2025 in der ganzen Region Augsburg verfügbar sein. „Durch diese geänderten Rahmenbedingungen ist es nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll, die swa BiBo-App parallel zum Deutschlandticket und der neuen AVV-App weiterzuentwickeln“, erklärt Neßler. Auch ein weiterer Betrieb bis 2025 hätte aktuell Investitionen im sechsstelligen Euro-Bereich nötig gemacht.

Deshalb geht swa BiBo im März offline. Bis Donnerstag, 29. Februar können noch Fahrten über die App getätigt werden. Zum 1. März werden die Accounts der swa BiBo-Nutzer automatisch gekündigt und die Daten gelöscht. Die swa empfehlen, im Anschluss das Deutschlandticket über die swa Mobil-App zu buchen oder die günstige digitale Streifenkarte zu erwerben.

Mit der Einführung der swa BiBo-App im Jahr 2021 haben die swa erstmalig Mobilität mit Bestpreisgarantie angeboten. Aus den Check-in bzw. Check-Out-Daten der Nutzer an den jeweiligen Haltestellen errechnete die App automatisch den günstigsten Preis für alle Fahrten und über alle Ticketarten. Die Entwicklung der App wurde als Pilotprojekt durch das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) gefördert und 2021 mit dem Mobilitätspreis der Metropolregion München für zukunftsorientierte Mobilität ausgezeichnet.

Quelle: swa

Flexibles Mietmodell für Regionalzüge: Smart Train Lease

Siemens Mobility hat das Tochterunternehmen Smart Train Lease GmbH gegründet, um Kunden die flexible Ergänzung ihrer Flotten mit hochmodernen Batterie-, Wasserstoff- und Elektrotriebzügen durch Vermietung zu ermöglichen. Die Mireo Smart-Züge von Siemens Mobility sind kurzfristig verfügbar, zugelassen und erfüllen alle erforderlichen Standards für einen modernen Schienenpersonennahverkehr. Mit vorkonfigurierten Fahrzeugen und zusätzlichen Dienstleistungen wie der Instandhaltung bietet dieses neue Angebot eine wirtschaftliche Alternative zur schnellen und flexiblen Flottenerweiterung. Darüber hinaus ermöglicht es den Kunden, neue, nachhaltige Technologien unkompliziert zu testen. Die Smart Train Lease GmbH bietet dieses Mietmodell zunächst innerhalb von Deutschland an. Mittelfristig ist eine Ausweitung auf ganz Europa geplant.

„Durch die Mobilitätswende ist der Markt für Regionalzüge äußerst dynamisch. Betreiber suchen nach flexibleren und schnell verfügbaren Angeboten, während neue Technologien die Nachhaltigkeit des Schienenverkehrs noch weiter erhöhen. Mit der Smart Train Lease GmbH schaffen wir ein Mietmodell für hochstandardisierte Nahverkehrszüge, das durch Kostenposition, Zuverlässigkeit und Lieferzeit ein neues und attraktives Angebot für unsere Kunden darstellt.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility

Im Bahnbereich gibt es Mietangebote bisher nur für langfristige Verträge mit einer Laufzeit von über zwölf Jahren, die zudem mit Anschlussnutzung oder Restwertgarantien versehen sind. Für Triebzüge für den Nah- und Regionalverkehr gibt es bisher kein Angebot für eine kurz- und mittelfristige Vermietung von kleinen Flotten, insbesondere nicht für moderne Regionalzüge mit alternativen Antrieben. Hier schafft die Smart Train Lease GmbH einen neuen Markt.

Die bereits zugelassenen Mireo Smart-Züge stehen sofort zur Verfügung. Sie zeichnen sich durch niedrige Lebenszykluskosten, einen geringen Energieverbrauch aus und sind technologisch fortschrittlich und optimal ausgestattet. Der Mireo Smart fährt eine Höchstgeschwindigkeit von 160km/h und ist in drei Varianten verfügbar: als Elektrotriebzug, als Batterie- oder Wasserstoffzug. Alle Züge sind zukunftssicher mit dem European Train Control System (ETCS) und Punktförmiger Zugbeeinflussung (PZB) ausgestattet. Der Mireo Smart bietet höchsten Komfort für die Fahrgäste mit einer Kapazität von 214 Sitzplätzent.

Das Ziel von Smart Train Lease ist es, die Vermietung so einfach wie möglich zu gestalten vergleichbar mit der Anmietung eines Pkws. Es gibt einen Standardvertrag mit verschiedenen Service-Optionen. Diese sind wählbar in Abhängigkeit von der vorhandenen Infrastruktur und des Knowhows der lokalen Werkstatt. Durch ein zentralisiertes Flotten-Instandhaltungsmanagement können auch Kleinstflotten mit kurzen Laufzeiten ohne umfangreiche Änderungen in der bestehenden Instandhaltungsorganisation in den laufenden Betrieb integriert werden. Standard Instandhaltungstätigkeiten können durch bestehendes Personal ohne aufwendige Schulung jederzeit selbst durchgeführt werden, für alle anderen Tätigkeiten unterstützt Smart Train Lease direkt vor Ort. Im Komplettpaket wird der ganze Zug inklusive Wartung vermietet.

Quelle: Siemens Mobility

Dortmund: Zusätzliche acht Stadtbahnen von Kiepe Electric und HeiterBlick

DSW21, Dortmund, hat acht weitere Stadtbahnen bei HeiterBlick, Leipzig, und Kiepe Electric geordert mit geplanter Auslieferung ab 2025. Die Bahnen werden die Flotte der 26 bereits bestellten Neufahrzeuge ergänzen, von denen acht schon erfolgreich in Betrieb sind. Als Systemlieferant verantwortet Kiepe Electric die Projektierung, Lieferung, Montage und Inbetriebsetzung der elektrischen Ausrüstung.

„Mit DSW21 verbindet Kiepe Electric eine jahrzehntelange Partnerschaft, und ich freue mich außerordentlich, dass dieser mit den neuen acht Stadtbahnen ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird. Das Vertrauen des Kunden zeigt, dass wir bei den bereits gelieferten Fahrzeugen gute Arbeit geleistet haben. Mit unserer Technologie und unserem Wissen tragen wir zu Fahrzeugsicherheit, Fahrkomfort und zu einem energiereduzierten, nachhaltigen Betrieb der Stadtbahn bei. Damit werden wir unserem eigenen Anspruch gerecht, Fahrzeughersteller und Betreiber bei der Verkehrswende tatkräftig zu unterstützen.“

Alexander Ketterl, Geschäftsführer von Kiepe Electric

Das Stadtbahnprojekt Dortmund zeichnet sich durch eine besonders nachhaltige und zukunftsweisende Herangehensweise aus und kann dadurch Modellcharakter für andere Verkehrsbetriebe besitzen. Denn neben den jetzt 34 Neufahrzeugen modernisieren HeiterBlick und Kiepe Electric bis 2031 eine Flotte von 64 zu den Neufahrzeugen baugleiche Bestandsbahnen des Typs B80C. Kiepe Electric sichert in jedem der Fahrzeuge den zuverlässigen und zeitgemäßen Betrieb der elektrischen Systemausrüstung zu, womit sich der Lebenszyklus der gesamten Bahnflotte verlängert. Fahrzeugneubau und -modernisierungen erfolgen beim Leipziger Fahrzeughersteller HeiterBlick.

„Dortmund ist ein einmaliger Vorgang in der Branche und unser nachhaltigstes Stadtbahnprojekt – in der Fertigung und im Einsatz. Alle 98 Fahrzeuge werden den gleichen Ausstattungsstandard erhalten. Fahrgäste und Fahrer werden später in der Flotte keinen Unterschied zwischen modernisierten und neuen Fahrzeugen sehen und spüren.“

Jan Erning, Projekt- und Vertriebsleiter bei HeiterBlick

Die neuen sechsachsigen hochflurigen Zweirichtungsstadtbahnwagen von 28 Metern Länge werden mit Antriebs-, Leit-, Bordnetz- und Steuerungstechnik von Kiepe Electric über zuverlässige und moderne elektrische Technologie verfügen. Für Fahrgastkomfort liefert Kiepe Electric moderne Heiz- und Lüftungstechnik, die im Zusammenspiel mit der von HeiterBlick umgesetzten neuartigen Fahrzeugdämmung den Energiebedarf deutlich senkt. So wird die installierte Heizleistung um mehr als 70 % von 100 kW auf nur noch 27 kW reduziert. Vorgerüstetes W-LAN und USB-Buchsen gehören zur Serienausstattung. Für den Betrieb der Bahnen bietet Kiepe Electric DSW21 ein umfangreiches Ersatzteil- und Werkstattpaket.

Quelle: Kiepe Electric GmbH