Laut BEG haben die Störungen im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr zuletzt deutlich zugenommen. Die Pünktlichkeitsquote im gesamten Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern sank von durchschnittlich 92,4 Prozent im Zeitraum Januar bis Mai auf 82,8 Prozent im Juni.

Umfrage: Hälfte aller Bayern nutzt wieder den Regional- und S-Bahn-Verkehr

Der Bahnverkehr in Bayern hat sich 2023 von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend erholt: Erstmals seit 2019 war wieder die Hälfte der Einwohner Bayerns mehrmals pro Jahr mit dem Regionalzug oder mit der S-Bahn unterwegs. Bis auf Unterfranken hat die Nutzung im vergangenen Jahr in allen bayerischen Regierungsbezirken zugelegt. Besonders ausgeprägt war dabei der Anstieg in den ostbayerischen Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz. Eine wichtige Rolle scheint dabei das Deutschlandticket gespielt zu haben. 95 Prozent aller Fahrgäste in Bayern, die es bereits genutzt haben, bewerten das Deutschlandticket positiv. Das hat eine repräsentative Umfrage der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) ergeben, die den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert.

Regional betrachtet wuchs in Niederbayern und der Oberpfalz insbesondere der Anteil der Menschen deutlich, die eher sporadisch mit dem Regionalzug oder der S-Bahn unterwegs sind, das heißt ein paar Mal im Jahr. Oberfranken verzeichnete den deutlichsten Anstieg bei jenen Fahrgästen, die mindestens wöchentlich mit dem Schienenpersonennahverkehr unterwegs sind. Der Anteil der Vielnutzer stieg dort von fünf Prozent im Jahr 2022 auf neun Prozent im Jahr 2023. In Oberbayern und Mittelfranken mit den Ballungsräumen München und Nürnberg fiel der Anstieg dagegen geringer aus. Beide Regierungsbezirke liegen bei der Nutzung des SPNV aber weiterhin mit deutlichem Abstand vor den anderen Regionen Bayerns.

Beigetragen zum wachsenden Anteil der SPNV-Nutzer in Bayern hat das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket samt dem vom Freistaat vier Monate später zusätzlich etablierten Ermäßigungsticket. In Bayern kennt das Deutschlandticket praktisch jeder (95 Prozent). Insgesamt 20 Prozent aller Befragten hatten es zum Umfragezeitpunkt im Herbst bereits genutzt, zwölf Prozent dauerhaft, acht Prozent kauften es immerhin gelegentlich. Vier Prozent haben ihre bisherige Zeitkarte für den ÖPNV in ein Deutschlandticket umgewandelt. Das Potenzial an Abonnenten scheint aber noch nicht ausgeschöpft zu sein: Weitere sieben Prozent gaben an, das Deutschlandticket noch kaufen zu wollen.

Die Umfrage wurde Ende 2023 vom Berliner Marktforschungsinstitut Info im Auftrag der BEG durchgeführt und umfasste 2.800 telefonische Interviews mit Einwohnern in Bayern ab 14 Jahren. Um zusätzliche bayernspezifische Markterkenntnisse zu erhalten, lässt die BEG eine solche Umfrage seit 2005 durchführen – zunächst im Zwei-Jahres-Rhythmus, seit 2017 jährlich.

Quelle: BEG

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