Markteintritt von pepper in Indien

Das genehmigte Investitionsvorhaben der pepper motion GmbH und ihrer Industriepartner mit der Regierung des Bundesstaats Andhra Pradesh setzt international neue Maßstäbe. Geplant ist der Aufbau einer, analog Tesla, voll integrierten vertikalen Fertigung für die Umrüstung von Dieselbussen und -LKW sowie den Aufbau von Neufahrzeugen, einschließlich einer Batteriefertigung von bis zu 20 GWh.

Sowohl batterieelektrische Antriebe als auch das kürzlich in einer ersten Kleinserie in den Verkehr gebrachte Brennstoffzellen-basierte Antriebssystem von pepper sollen zum Einsatz kommen. Zusätzlich ist geplant, mit weiteren etablierten Technologiepartnern wie chargebyte eine entsprechende Ladeinfrastruktur zu entwickeln und anzubieten. Das Investitionsvorhaben hat mit allen geplanten Ausbaustufen ein Gesamtvolumen von circa 600 Millionen US Dollar.

Die Inbetriebnahme der Umrüstungs- und Fahrzeugfertigungseinrichtungen ist frühestens Anfang 2025 geplant. Vorgesehen ist, ab 2027 bereits mehr als 50.000 elektrische Busse und LKW pro Jahr zu produzieren und Komponenten für den elektrischen Antrieb von Nutzfahrzeugen international zu vermarkten. Der offizielle Auftakt für die Kooperation wird die feierliche Zeremonie anlässlich der Überreichung der Investitionsgenehmigung für den Aufbau der Produktionseinrichtungen Ende November 2023 in Andhra Pradesh sein.

Die indische Regierung schafft aktuell ein günstiges Umfeld für die konsequent Entwicklung der Bereiche New Mobility & New Energy und hat sich ambitionierte Ziele zur Dekarbonisierung gesetzt. Ihre Strategie hin zu einem emissionsfreien Nutzfahrzeugverkehr bietet pepper eine große Chance, sich als führender Technologielieferant im indischen Markt erfolgreich zu etablieren.

„Die vorhandene Hafen-/Industrieinfrastruktur und die innovationsgetriebene, progressive Wirtschaftspolitik des Bundesstaats Andhra Pradesh bietet uns hervorragende Möglichkeiten und wir bedanken uns besonders bei Hon’ble Chief Minister YS Jagan Mohan Reddy für sein großartiges Engagement und sein Vertrauen in pepper.“

Andreas Hager, Geschäftsführer und CEO der pepper motion GmbH

Das Interesse indischer staatlicher Verkehrsbetriebe, privater Flottenbetreiber und der Nutzfahrzeugindustrie, einschließlich E-Commerce-, Logistik- und Kurierunternehmen, an der Elektrifizierung ihrer Flotten war in den Gesprächen mit pepper als Technologieführer für universelle elektrische Antriebssysteme von Anfang an sehr hoch. Indien zählt zu einem der größten, weiterhin stark wachsenden Märkte für Busse und Nutzfahrzeuge, der heute bereits mehr als doppelt so groß ist wie der gesamteuropäische Markt.

Quelle: pepper motion

Planungen zur Verlängerung der U7 nehmen Fahrt auf

Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) bringt die U-Bahn-Planungen zur Netzerweiterung weiter voran. Die Planungen zur Nord- und Süd-Verlängerung der U7 gehen in die nächste Runde.

„Berlin steuert auf vier Millionen Einwohner zu, das ist eine immer größere Herausforderung für unseren ÖPNV. Nun gehen wir einen weiteren Schritt beim U-Bahnnetzausbau. Das ist unerlässlich für den gesamten Verkehr unserer Stadt. Die Menschen in den Außenbezirken, gerade dort, wo neue Wohnquartiere entstehen, haben ein Recht auf kurze Takte und auf einen Zugang zum U-Bahnnetz. Mit der Verlängerung der U7 können immer mehr Menschen den ÖPNV nutzen und ihr Auto stehen lassen. Für Millionen Touristen wird der Anschluss bis hin zum BER eine bequeme Möglichkeit sein die City zu erreichen oder aus der Stadt zum Flughafen zu kommen.“

Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Bei der nördlichen Verlängerung der U7 in Richtung Heerstraße startet nun die Grundlagenuntersuchung mit einem Verkehrsmittelvergleich, Trassenbewertung und der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Für den Vergleich der verschiedenen öffentlichen Verkehrsmittel werden alle im Berliner Nahverkehr etablierten Verkehrsmittel in Betracht gezogen. Für die Trassenbewertung wird im Planungsgebiet die am besten geeignete Trassenführung anhand verschiedener Kriterien ermittelt. Anschließend folgt die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung gemäß der standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen im öffentlichen Personennahverkehr. Dieser Planungsschritt wird voraussichtlich in einem Jahr abgeschlossen sein.

Bei der südlichen Verlängerung in Richtung Flughafen BER startet nun unter der Projektleitung der SenMVKU die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die gemeinsam mit Akteuren im Land Brandenburg finanziert wird. Die U7 würde am Bahnhof Schönefeld unmittelbar an die S-Bahn anschließen und böte damit weitere Verknüpfungen zwischen der Gemeinde Schönefeld, dem Flughafen und Berlin. Die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung werden voraussichtlich in einem Jahr vorliegen.

Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist bei allen Schienenverkehrsmaßnahmen Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG). Eine abgeschlossene Grundlagenermittlung ist außerdem die Basis für die politische Entscheidung über die Fortführung weiterer Planungen für den Senat.

Quelle: SenMVKU

EUROPTEN erhält zwei Großaufträge der DB in der Eifelregion

Die Eifelstrecke wurde nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 wiederhergestellt und wird nun mit Oberleitung ausgerüstet. Im Oktober 2023 erhielt EUROPTEN zwei Aufträge für die Elektrifizierung entlang der Eifelstrecke, einen Auftrag in der DB-Region West und einen in der DB-Region Mitte, mit einem Auftragsvolumen von gesamt über 80 Mio. Euro.
Mit den Planungsleistungen wurde bereits begonnen und die Abschnitte der Eifelstrecke sollen bis Dezember 2026 elektrisch in Betrieb gehen.

Bereits Anfang 2023 hat EUROPTEN den Zuschlag für die Elektrifizierung der wiederhergestellten Strecke im Ahrtal, mit einem Projektvolumen von rund 11 Mio. Euro, erhalten. Die Planung ist im Laufen, mit ersten Vorarbeiten wurde im Oktober 2023 begonnen und die Fertigstellung der Oberleitungsanlage ist für Mai 2025 geplant. Mit einem weiteren Projekt auf der Voreifelbahn übernimmt EUROPTEN in dieser Region in Summe vier Projekte für die Deutsche Bahn AG mit einem Gesamtvolumen von über 100 Mio. Euro.

EUROPTEN ist ein europaweit anerkannter Spezialist im Leitungsbau mit Dienstleistungen in den Bereichen Freileitungsbau im Hochspannungsbereich sowie Fahrleitungsbau für Eisenbahnen. Bereits 2003 erhielt EUROPTEN die Auszeichnung als “Lieferant des Jahres” durch die Deutsche Bahn AG. Der Geschäftsbereich Fahrleitung Deutschland erbringt bereits seit 1994 Dienstleistungen für den Bau, die Instandhaltung und Reparatur von Oberleitungsanlagen für die Deutsche Bahn AG.

Die erfolgreiche Vergabe dieser Großaufträge unterstreicht die Vertrauenswürdigkeit und technische Exzellenz, die EUROPTEN in der Branche genießt. Das Unternehmen ist stolz darauf, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Infrastruktur und Erreichung der Klimaziele in Deutschland zu leisten und freut sich auf die Umsetzung dieser wichtigen Projekte.

Quelle: EUROPTEN

DB und GDL setzen Verhandlungen nächste Woche fort

Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich nach der Auftaktrunde vertagt. Auf Grundlage des DB-Angebots werden die Verhandlungen fortgesetzt. Dafür wurden vier weitere Termine im Wochenrhythmus vereinbart. Der Konzern hatte in der Auftaktrunde ein Angebot gemacht und eine Lohnerhöhung von insgesamt rund 11 Prozent sowie bis zu 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie in Aussicht gestellt.

„Wir begrüßen, dass die Lokführergewerkschaft auf der Grundlage unseres Angebots weiterverhandeln will. Damit ist ein klarer Rahmen gesetzt. Es muss nun um Lösungen für Mitarbeitende und Kunden gehen, und zwar am Verhandlungstisch. An unserem klaren Nein zur Arbeitszeitverkürzung hat sich nichts geändert.“

DB-Personalvorstand Martin Seiler

Im Laufe der Verhandlungen ist die DB erneut auf die Lokführergewerkschaft zugegangen und hat angeboten, 1.500 Euro der Inflationsausgleichsprämie vorab noch im Dezember zu bezahlen. Voraussetzung dafür wäre eine Friedenspflicht bis zum Ende der Weihnachtsferien gewesen. Dies hat die GDL abgelehnt und damit auf diesen Vorschlag verzichtet.

Die GDL bezeichnete die angebotene Entgelterhöhung als nicht ausreichend. Die Deutsche Bahn hat angeboten, die Entgelterhöhung am Abschluss des öffentlichen Dienstes zu orientierten. Eine konkrete Zahl hat die GDL-seitige Verhandlungsgruppe nicht zu hören bekommen. Die Laufzeit soll dabei 32 Monate betragen. Weit entfernt von den geforderten 555 Euro bei zwölf Monaten. Zuzüglich soll es 2.850 Euro steuerfreie Inflationsausgleichsprämie geben, von denen am Ende des Tages nur noch 1.500 Euro übrig waren.

Statt des ursprünglich langgestreckten Zeitplans über drei Monate hat die Deutsche Bahn mit ihrem Angebot nun vier zeitlich eng beieinander liegende Termine bis Mitte Dezember vorgeschlagen.

„Wenn es nach dem Arbeitgeber geht, soll es dabei nicht um unsere Forderungen, sondern um die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die GDL-Mitglieder in den DB-Unternehmen gehen. Wir haben zugesagt, die Termine wahrzunehmen, aber wir wollen auch ernsthaft über unsere Forderungen verhandeln“.

GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky

Beim kommenden Verhandlungstermin muss neben dem Entgelt vor allem über das Thema Arbeitszeit, Verbesserungen der Ruhetage sowie über die Tarifverträge für DB Netz verhandelt werden. Das hat der Arbeitgeber mehrfach und mit Nachdruck abgelehnt. Die GDL ist zwar stets bereit weiter zu verhandeln, aber wenn diese Verweigerungshaltung der Deutschen Bahn bestehen bleibt, sind Arbeitskämpfe für die GDL unausweichlich.

Quellen: DB, GDL

Sabina Kusmin-Tyburski wird neue CIO der BVG

Die Berliner Verkehrsbetriebe bekommen eine neue IT-Chefin. Sabina Kusmin-Tyburski übernimmt ab dem 1. Februar 2024 die Leitung des Bereichs Informations- und Vertriebstechnologie beim größten deutschen Nahverkehrsunternehmen. Die 43-Jährige ist als Head of IT bei der DKB Service GmbH tätig.

Mit Sabina Kusmin-Tyburski konnte die BVG eine ausgewiesene IT-Fachfrau für die Mobilität der Zukunft gewinnen: In ihrer neuen Funktion bei der BVG wird Sabina Kusmin-Tyburski vielfältige Aufgaben verantworten. So verantwortet sie die digitale Transformation des größten deutschen Nahverkehrsunternehmens und hat damit eine Schlüsselrolle bei der aktiven Gestaltung der Mobilitätswende. Vom mobilen Ticketing über die intelligente Vernetzung von Mobilitätsangeboten bis hin zur „klassischen“ Unternehmens-IT mit Fahrgastinfosystemen und Bordrechnern reichen die Aufgaben. Und natürlich zählt auch die Steuerung der vielfach ausgezeichneten BVG-Mobilitätsplattform Jelbi dazu. Kusmin-Tyburski übernimmt bei der BVG die Personalverantwortung für über 400 Mitarbeitende und berichtet direkt an den Vorstandsvorsitz.

Die ehemalige Unternehmensberaterin verantwortete bei der DKB Service GmbH den reibungslosen IT-Betrieb für den DKB Konzern. Darüber hinaus war sie für die Weiterentwicklung der IT-Strategie des Infrastruktur- und Arbeitsplatzbetriebs der DKB zuständig.

Sabina Kusmin-Tyburski ist Diplom-Betriebswirtin und studierte an der Berufsakademie Berlin sowie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.

Quelle: BVG

BSWAG: Chance für umfassende Modernisierung der Schiene nutzen!

Die Abstimmung über das „Vierte Gesetz zur Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes“ (BSWAG) wurde Mitte Oktober kurzfristig von der Tagesordnung des Deutschen Bundestages genommen. Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) fordert, dass in den Gesetzesentwurf drei zentrale Punkte aufgenommen werden, die für eine umfassende und langfristige Wirkung des BSWAG unabdingbar sind.

Ersatzverkehr bei Generalsanierungen

Im Rahmen der Generalsanierung zur Schaffung der 40 Hochleistungskorridore werden jeweils bis zu fünf Monate andauernde Vollsperrungen von zentralen Schienenwegen notwendig. Die Fahrgäste des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) betrifft dies gleich zweifach, da nicht nur die Verbindungen auf der gesperrten Strecke entfallen, sondern auch in großem Umfang auf den Umleitungsstrecken, da dort vorrangig der Fern- und Güterverkehr unterwegs sein wird. Daher ist ein umfassender und hochwertiger Ersatzverkehr mit Bussen notwendig. Der Bund muss als Auftraggeber der Baumaßnahmen auch gesetzlich in die Lage versetzt werden, die spezifischen Mehrkosten, die durch das neue Bauverfahren mit mehrmonatigen Vollsperrungen entsteht, übernehmen zu können.

Technik zur Digitalisierung auch für die Fahrzeuge

Bisher sind bei der Einführung der digitalen Leit- und Sicherungstechnik (ETCS und DSD) nur die Komponenten entlang der Strecke förderfähig. ETCS/DSD ist jedoch nur funktionsfähig, wenn auch die mobilen Komponenten dieser digitalen Technik in den Fahrzeugen vorhanden sind. Daher ist es notwendig, dass für heute bereits eingesetzte Fahrzeuge die Förderfähigkeit für die fahrzeugseitige Ausrüstung auch gesetzlich verankert wird.

Moderne und ausreichend dimensionierte Serviceeinrichtungen

Um deutlich mehr Fahrgäste für die Schiene zu gewinnen, müssen insbesondere die Empfangsgebäude an den Stationen saniert werden. Zudem sind mehr Fahrzeuge notwendig, um die zusätzlichen Fahrgäste auch befördern zu können. Aktuell fehlen jedoch im Schienennetz die dafür notwendigen zusätzlichen Abstellanlagen. Um zeitnah die Voraussetzungen für höhere Fahrgastzahlen zu schaffen, ist auch hier eine gesetzlich verankerte Förderfähigkeit im BSWAG erforderlich.

„Das System Schiene steht unter enormen Stress: Die Novellierung des BSWAG muss um wesentliche Inhalte ergänzt werden. Andernfalls verspielt der Bund die Chance, die Finanzierung für zentrale Vorhaben zur Verwirklichung der Verkehrswende sicherzustellen. Wir brauchen jetzt Klarheit bei den SEV-Kosten, den ETCS Onboard Units und der Sanierung von Empfangsgebäuden und Abstellgleisen.“

BSN-Präsident Thomas Prechtl

Quelle: BSN

Mobilitätsgarantie als Teil der Daseinsvorsorge angehen

Auf dem Weg zu einer bundesweit garantierten Grundversorgung mit Bus und Bahn sollte die Bundesregierung mit Hochdruck ein Qualitätsmonitoring einführen und sich mit Ländern und Kommunen auf ein Zielbild einigen. Das empfiehlt der Thinktank Agora Verkehrswende auf Basis einer Datenanalyse mit Modellrechnungen zum Angebot des öffentlichen Verkehrs in Deutschland.

„Mit einer Mobilitätsgarantie kann der Staat seinem Auftrag zur Daseinsvorsorge nachkommen und die soziale Teilhabe stärken. Vor allem für ländliche und strukturschwache Regionen wäre das ein Meilenstein. […] Ein garantiertes Grundangebot mit Bus und Bahn kann gerade diese Menschen stärken und vor Mobilitätsarmut schützen.“

Dr. Wiebke Zimmer, stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende

Die Bundesregierung hat bereits in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, „Erschließungs- und Qualitätsstandards für ein alltagstaugliches Mobilitätsangebot“ mit Ländern und Kommunen zu erarbeiten und damit möglichst „gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen“ zu schaffen. Bei der Definition solcher Standards und der Analyse der Ausgangslage bietet es sich nach Einschätzung von Agora Verkehrswende an, wie Österreich und die Schweiz mit Güteklassen zu arbeiten.

Die Datenanalyse, die das auf Verkehrsplanung spezialisierte Unternehmen Plan4Better im Auftrag von Agora Verkehrswende erstellt hat, zeigt erhebliche Unterschiede und Lücken in der Versorgung mit Bus und Bahn in Deutschland. Der Anteil der Menschen, die keinen guten Zugang zum öffentlichen Verkehr haben, ist am höchsten in Flächenländern wie Bayern, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Bundesweit verfügen 20 Millionen Menschen (25 Prozent) nur über Zugang zu einem grundlegenden Angebot (Güteklasse E oder F) oder nahezu keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr (keine Güteklasse).

Zusätzlich zur Ist-Analyse wurden drei Varianten für eine Mobilitätsgarantie berechnet. Bei der praktischen Umsetzung einer Grundversorgung können in ländlichen Regionen neben Linienverkehren flexible Kleinbusangebote eine wichtige Rolle spielen. In der kleinen Garantievariante braucht es nach den Modellrechnungen etwa 10 Prozent mehr gefahrene Kilometer im Linienverkehr, um den meisten Menschen mindestens einen Anschluss der niedrigsten Güteklasse F zu garantieren. Das entspricht mindestens einem Zweistundentakt an allen bestehenden Bushaltestellen. In der großen Variante hätten nahezu alle mindestens Zugang zu Güteklasse D beziehungswiese zu Abfahrten im 40-Minuten-Takt. Die Hälfte der Bevölkerung würde in Gebieten der Güteklasse A und B leben. Dafür müssten die Fahrplankilometer im Linienverkehr um 90 Prozent erhöht werden.

„Die Diskussionen über das Deutschlandticket dürfen nicht davon ablenken, dass Deutschland ein besseres Angebot im ÖPNV braucht.“

Philipp Kosok, Projektleiter Öffentlicher Verkehr bei Agora Verkehrswende

Beide Teile der Analyse stehen kostenlos zum Download zur Verfügung.

Quelle: Agora Verkehrswende

Volocopter startet Testflug-Kampagne in Florida

Der Tampa International Airport (TPA) und Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM), haben eine vielschichtige bemannte Flugtestkampagne mit einem Volocopter 2X erfolgreich gestartet. Diese beinhaltet den ersten Flugtest eines elektrisch senkrecht startenden und landenden Fluggeräts (eVTOL) auf einem internationalen Flughafen der USA und den ersten eVTOL Test im Bundesstaat Florida. Die Tests beinhalten Downwash and Outwash Tests mit der US-Luftfahrtbehörde (FAA) und Leistungstests unter örtlichen Umweltbedingungen.

Urban Air Mobility (UAM) umfasst die Ausweitung urbaner Mobilität in die Luft. EVTOLs sollen künftig auf Kurz- bis Mittelstreckenflügen Menschen und Güter transportieren. Dieses Segment wird derzeit von Flugzeugen mit elektrischem Antrieb anvisiert, da sie sich geräuscharm und effizient in die aktuelle Infrastruktur vieler Metropolen einbinden lassen. Das eVTOL von Volocopter wird mit einem zertifizierten Flugtaxi-Service in Megastädten weltweit starten. Der leise, sichere und nachhaltige Betrieb eines zertifizierten eVTOL wird nicht nur für einen effizienten Transport sorgen und Staus reduzieren, sondern auch die Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie vorantreiben.

In den USA hat Volocopter kürzlich seine Partnerschaft mit der Bristow Group bekannt gegeben, um in naher Zukunft den Betrieb von eVTOLs aufzunehmen, wobei Florida eines der avisierten Einsatzgebiete ist. Seit 2018 ist Volocopter bereits in Las Vegas, Oshkosh, Dallas-Fort Worth und Tampa geflogen. Fortgesetzte und sichtbare Testflug-Kampagnen vor den Augen der Öffentlichkeit sind entscheidende Schritte zum Aufbau eines effizienten UAM-Ökosystems, das auch auf die Unterstützung der Gemeinden angewiesen ist. Dazu gehören z.B. die seit 2021 bestehende Partnerschaft mit Urban Movement Labs in Los Angeles, Infrastrukturentwickler, Betreiber, Luftverkehrsbehörden und Gesetzgeber, um diese alternative Form der elektrischen Stadtfliegerei in den USA zu fördern.

“Das Fliegen auf einem großen aktiven Flughafen stellt immer eine Vielzahl von Herausforderungen dar, aber wir haben bewiesen, dass unser Fluggerät sicher, leise und effizient in einer Stadt wie Tampa einsetzbar ist.”

Dirk Hoke, Chief Executive Officer von Volocopter

Volocopter erwartet die endgültige Zertifizierung seines kommerziellen eVTOL-Flugzeugs, der VoloCity, durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) im Jahr 2024. Das Unternehmen verfügt auch über eine gleichzeitige Validierung durch die FAA, die 2020 eingereicht wurde, und arbeitet mit beiden Behörden zusammen, um städtische Luftmobilität zum Leben zu erwecken.

Quelle: Volocopter

Regiotram Aachen wird weiter geplant

Die Regiotram Aachen soll weiter geplant werden, dies hat die Politik der beteiligten Städte einstimmig beschlossen. Nachdem bereits im September die Gremien in Aachen, Alsdorf und Baesweiler sowie der StädteRegion Aachen für die Fortführung gestimmt haben, schloss sich der Würselener Stadtrat in seiner Sitzung am 31. Oktober dem Votum der Nachbarkommunen an, die Vorplanung der Regiotram auf Basis der Variante 5 zu beauftragen. Diese sieht für die Straßenbahn von Aachen nach Baesweiler eine Überquerung der Eisenbahnstrecke Stolberg-Herzogenrath am Annapark in Alsdorf und eine Streckenführung durch die dortige Innenstadt vor. Die Projektleitung für die Grundlagenermittlung und Vorplanung soll auf den Aachener Verkehrsverbund (AVV) übertragen werden.

Vor der Entscheidung war das Projektteam des AVV sowie aus den jeweiligen Städten und der StädteRegion Aachen durch die beteiligten Kommunen getourt und hatte den Interessierten die Gelegenheit geboten, sich zu informieren, Fragen zu stellen, Diskussionsrunden mit Anliegenden und Interessenvertretern zu verfolgen und die geplanten Trassen zu erkunden. An allen vier Tagen sind auf diese Weise mehrere tausend Menschen der Regiotram begegnet.

Die Regiotram soll die Städte Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler auf einer neu zu bauenden Schienenstrecke verbinden. Ein Gutachterkonsortium, bestehend aus TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK-Consult) und PTV Transport Consult GmbH (PTV), hatte in einer im Frühjahr 2023 abgeschlossenen Machbarkeitsstudie die grundsätzliche Machbarkeit und Förderfähigkeit für zwei von fünf Varianten der Regiotram festgestellt. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 330 Millionen Euro geschätzt, bis zu 95 Prozent der Kosten sollen dabei von Bund und Land entsprechend den Regeln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) getragen werden.

Für die Grundlagenermittlung und Vorplanung sind Fördermittel im Rahmen der Strukturwandelunterstützung für das Rheinische Revier beantragt, die 90 Prozent der Kosten abdecken. Die Projektbeteiligten erwarten eine baldige Zusage, um die Planung beginnen zu können. Für die Vorplanung wird ein Zeitraum von zwei Jahren veranschlagt. Es folgen weitere, tiefergehende Planungsphasen und das sogenannte Planfeststellungsverfahren. Begleitet wird der Planungsprozess von einer intensiven Bürgerbeteiligung und dem Dialog mit der Öffentlichkeit.

Auch der Forschungsflugplatz Merzbrück, ein zentrales Strukturwandelprojekt der StädteRegion Aachen, soll bei Förderfähigkeit über einen Ast an die Regiotram angebunden werden. Derzeit wird an einer Umsetzungsperspektive im Rahmen des Strukturwandels gearbeitet. Die Regiotram könnte in zehn bis fünfzehn Jahren ihren Betrieb aufnehmen.

Weitere Infos zur Regiotram, darunter den geplanten Trassenverlauf, erhalten Interessierte unter www.regiotram-aachen.de. Hier bietet zudem eine Dialogplattform die Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen.

Quelle: AVV

Hälfte der Deutschen setzt auf Mobilitätsapps

Wann kommt der nächste Bus, was kostet ein Tagesticket und wie weit ist das nächste Sharing-Fahrzeug entfernt? Diese Fragen lassen sich dank Mobilitätsapps auf dem Smartphone mit wenigen Fingertipps beantworten. Die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) hat solche Mobilitätsapps auf dem Smartphone installiert. Bei 25 Prozent finden sich keine solcher Apps auf dem Smartphone, 20 Prozent besitzen kein Smartphone. Je jünger, desto beliebter sind die smarten Mobilitätshelfer: Unter den 16- bis 29-Jährigen haben 72 Prozent Mobilitätsapps auf ihrem Smartphone. In der Altersgruppe ab 65 Jahren hat hingegen nur jeder Vierte (26 Prozent) Mobilitätsapps installiert. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Intuitive Navigation, übersichtliche Menüführung und verständliche Texte: Für fast alle (97 Prozent) Nutzer von Mobilitätsapps ist eine einfache Bedienbarkeit der App dabei essenziell. 9 von 10 (91 Prozent), die Mobilitätsapps auf dem Smartphone installiert haben, ist ein Vergleich der Preise verschiedener Mobilitätsoptionen für eine Route sehr wichtig oder eher wichtig, 86 Prozent die Vielfalt an Zahlungsmöglichkeiten in der App. Für jeweils 82 Prozent sind die Buchbarkeit möglichst vieler Anbieter sowie der Vergleich von CO2-Emmissionen verschiedener Mobilitätsoptionen für eine Route wichtig.

„Mobilitätsapps sind ein Beispiel, wie die digitale Transformation Mobilität komfortabler und leichter zugänglich macht. Routeninformationen in Echtzeit von überall aus abrufen und verschiedene Verkehrsmittel vergleichen zu können sowie für den Ticketkauf nicht mehr nach einem Automaten suchen zu müssen, ist besonders für die junge Generation heute schon selbstverständlich. Dieser Komfort und die Transparenz machen Mobilitätsapps zu einem wichtigen Werkzeug, um den Weg von A nach B zu optimieren und zur nachhaltigen Verkehrsnutzung beizutragen.“

Paul Hannappel, Referent Mobility & Logistics beim Bitkom

70 Prozent derjenigen, die Mobilitätsapps nutzen, ist dabei außerdem wichtig, dass sowohl öffentlicher Nahverkehr als auch private Mobilitätsangebote in einer App gemeinsam buchbar sind. Auf die Einbindung von Treuekarten und Bonusprogrammen achten 59 Prozent. Aber knapp der Hälfte (48 Prozent) sind auch integrierte Assistenzangebote wichtig, die durch künstliche Intelligenz wie ChatGPT zum Beispiel die Buchung vereinfachen.

Jeder Dritte (36 Prozent), der Mobilitätsapps installiert hat, hat davon nur eine auf dem Smartphone, etwas über die Hälfte (56 Prozent) setzt hingegen gleich auf mehrere: Auf 2 Mobilitätsapps setzen 28 Prozent, 3 Mobilitätsapps haben 12 Prozent installiert, sogar 4 und mehr finden sich bei 16 Prozent auf dem Smartphone.

Quelle: Bitkom