INIT mit Außenwirtschaftspreis der TechnologieRegion Karlsruhe prämiert

Am 15.11.2023 erhielt INIT in Baden-Baden mit dem GLOBAL 2023 den Außenwirtschaftspreis der TechnologieRegion Karlsruhe. Die IHK Karlsruhe und die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zeichnen mit diesem gemeinsam verliehenen Award alle zwei Jahre Firmen mit herausragenden internationalen Leistungen aus.

IHK-Präsident Wolfgang Grenke betonte in seinem Grußwort, es seien “innovative Unternehmen wie INIT, die die Region erfolgreich in die Welt hinaustragen und als Botschafter für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unserer regionalen Wirtschaft agieren.”

Die INIT Gruppe operiert inzwischen an mehr als 30 Standorten rund um die Welt, ist jedoch immer noch fest in Karlsruhe verwurzelt. In 40 Jahren Unternehmensgeschichte hat sie sich dabei höchst erfolgreich vom Spin-off der Universität Karlsruhe zur global erfolgreichen Unternehmensgruppe entwickelt.

Besonders würdigte Ihre Exzellenz, Frau Dr. Amy Gutman, Botschafterin der USA in Deutschland, als Ehrengastrednerin den großen Erfolg und die starke Marktposition der INIT in Nordamerika. Sie betonte dabei die Bedeutung der Wirtschaft als Grundlage für gute internationale Beziehungen.

„Auch für die INIT hat die USA eine herausragende Bedeutung“, hob Vorstand Dr. Jürgen Greschner hervor, der den Preis für die INIT Gruppe entgegennahm. Mit der Gründung der ersten Auslandsniederlassung der INIT in Chesapeake, Virginia/USA im Jahr 1999 hat er maßgeblichen Anteil an der damals begonnen Internationalisierung des Geschäfts, die er ab 2004 als Vertriebsvorstand erfolgreich vorantrieb. Noch heute ist Nordamerika der wichtigste und erfolgreichste Auslandsmarkt der INIT Gruppe, die inzwischen Verkehrsunternehmen in mehr als 70 Ländern unterstützt.

Quelle: INIT

Knorr-Bremse rüstet Metros von Alstom für indische Millionenstädte aus

Knorr-Bremse wird in Partnerschaft mit Alstom weitere Metros indischer Großstädte ausrüsten: 52 Züge vom Typ Movia von Alstom mit insgesamt 156 Wagen, bestellt von Madhya Pradesh Metro Rail Corporation Limited (MPMRCL) für Bhopal und Indore, erhalten Brems- und Klimasysteme. Zudem wird Knorr-Bremse für 15 Jahre den umfassenden Service der Technologien übernehmen.

„Seit 30 Jahren leben wir Markt- und Kundennähe in Indien. Das gewonnene Verständnis und Know-how zahlt sich in langfristigen Kundenbeziehungen aus. So haben sich unsere hochwertigen Systemlösungen bereits in vielen indischen Metroflotten wie Delhi und Mumbai bewährt. Mit unserem hohen Anspruch an Zuverlässigkeit und führende Qualität gehen wir auch das neue Projekt für Alstom im Bundesstaat Madhya Pradesh an.“

Dr. Nicolas Lange, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge

Für Bhopal und Indore hat MPMRCL bei Alstom 52 Züge mit insgesamt 156 Wagen geordert. Ab 2024 sollen sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf über- und unterirdisch geführten Strecken eingesetzt werden. Die 27 Züge in Bhopal (31 km, 30 Stationen) und die 25 Bahnen im rund 200 Kilometer entfernten Indore (erste Bauphase 33 km, 29 Stationen) werden wichtige Stützen von sogenannten Mass Rapid Transit Systemen (MRTS) in Indien sein.

Knorr-Bremse konnte bei Alstom speziell mit drei Benefits punkten: der pünktlichen Lieferung hochqualitativer Produkte, dem engagierten technischen Support über alle Projektphasen hinweg und der gemeinsamen Erfahrung aus dem jüngsten Metro-Großprojekt Agra-Kanpur, das auch von Knorr-Bremse mitausgerüstet wird. Knorr-Bremse ist mit seiner starken lokalen Präsenz ein wichtiger Partner vieler Kunden beim Ausbau des Transportwesens in Indien.

In der Bremssteuerung, Herzstück der Bremssysteme, steckt führendes Software-Know-how vom Knorr-Bremse Technology Center in Pune, Indien (TCI), wo Knorr-Bremse mehr als 800 Mitarbeiter beschäftigt. Erst kürzlich wurde der Standort erweitert , sodass dort zukünftig insgesamt 1.300 Spezialisten arbeiten werden.

Die leistungsstarken, energieeffizienten Klimasysteme der Knorr-Bremse Marke Merak sorgen bereits in mehreren indischen Metros zuverlässig für Fahrgastkomfort. Die Systeme verfügen über eine energiesparende Free-Cooling-Funktion sowie über CO₂-Sensoren und einen intelligenten Modus zur Regelung der Frischluftzufuhr für einen optimierten Luftstrom im Zug. Knorr-Bremse wird die Technologien für Bhopal und Indore ab sofort und bis Mitte 2025 an Alstom liefern. Zugleich übernimmt Knorr-Bremse den langjährigen Service der Brems- und Klimasysteme und trägt so zu hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Metros bei.

Quelle: Knorr-Bremse

HanseCom Forum 2023: Der ÖPNV packt die Verkehrswende tatkräftig an

Am 16. und 17. November 2023 fand das inzwischen 9. HanseCom Forum mit einer Rekordbeteiligung statt: Rund 180 Entscheider aus der Mobilitätsbranche waren zum Branchentreff des ÖPNV nach Hamburg gekommen, um an der hochkarätig besetzten Konferenz teilzunehmen. Namhafte Experten gaben Einblicke in ihre Strategien und Projekte und diskutierten neue Mobilitätskonzepte, Trends und Technologien.

Zentrales Thema der Veranstaltung war die Verkehrswende. Ist das Deutschlandticket der Wendepunkt zu einem echten Wandel im Mobilitätsverhalten der Menschen? Wo steht der ÖPNV heute? Mit welchen Strategien können Verkehrsunternehmen die Menschen zur Nutzung von geteilter Mobilität bewegen? Diesen und ähnlichen Fragen gingen die Brancheninsider auf dem Event nach. Folgende Ansätze, Erkenntnisse und Lösungen wurden dabei von ihnen diskutiert:

  1. Der ÖPNV muss sein Angebot ausbauen. Damit das Deutschlandticket seine Wirkung voll entfalten kann, ist ein breiteres Angebot an geteilter und nachhaltiger Mobilität erforderlich. Das gilt vor allem für den ländlichen Raum.
  2. Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht. Verkehrsunternehmen haben für ihre jeweiligen Regionen bereits tragfähige Pläne für die Verkehrswende ausgearbeitet. Bei der Umsetzung bereitet ihnen allerdings die ungeklärte Finanzierung Sorgen – insbesondere vor dem Hintergrund des 60-Milliarden-Lochs im Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung.
  3. Immer mehr Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs setzen im Vertrieb vorrangig auf digitale Kanäle.
  4. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist auf der Überholspur.
  5. Die Verkehrsunternehmen sind zuversichtlich. Trotz großer Herausforderungen und finanziellen Unsicherheiten ist die ÖPNV-Branche ausgesprochen optimistisch.

Die Referenten des HanseCom Forum kamen unter anderem von Rhein-Neckar-Verkehr, den Wiener Linien, der WSW mobil aus Wuppertal, von Stadtbus Gütersloh, den Berliner Verkehrsbetrieben und der Bremer Straßenbahn. Unter Leitung von Ulrich Sieg, Beiratsvorsitzender HanseCom und ehemaliger Vorstand der Hamburger Hochbahn AG, debattierte außerdem eine hochkarätige Runde aus ÖPNV-Vertretern und Klimaaktivistinnen in einer Podiumsdiskussion wichtige Fragen zu Mobilitätsverhalten, Klimaschutz und Infrastruktur.

„Der ÖPNV ist ein großer Hoffnungsträger im Kampf gegen die Klimakrise und genießt deshalb eine Wertschätzung wie lange nicht. Unsere Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Branche dies als Verpflichtung und Ansporn zugleich sieht und ihren Auftrag mit großem Engagement, innovativen Konzepten und viel Zuversicht angeht.“

HanseCom-Geschäftsführer Martin Timmann

Quelle: HanseCom

Bargeldlose Ticketautomaten erweitern ÖPNV-Verkaufsstellennetz

Die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) setzen auf moderne Ticketautomaten von Scheidt & Bachmann, um das Verkaufsnetz mit einem ausschließlich bargeldlosen Verkaufskanal zu verdichten und der anhaltenden Nachfrage nach bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten weiterhin zu entsprechen. Gleichzeitig helfen die neuen, bargeldlosen Automaten, dass kostenintensive Schäden durch Vandalismus reduziert werden.

Anfang September wurde der erste Fahrscheinautomat an der Haltestelle Roter Berg aufgestellt. An den neuen Fahrkartenautomaten können Fahrgäste ihre Tickets bequem mit ihrer Girocard, Kreditkarte, Google Pay oder Apple Pay erwerben. Die Automaten verfügen über großzügige Touchscreen-Bildschirme, die in Deutsch und Englisch bedient werden können. Mit insgesamt 15 verschiedenen Ticketoptionen, einschließlich Einzelfahrscheinen, Tageskarten und dem VMT-Hopper-Ticket, sind sie bestens ausgestattet, um den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden.

Die Einführung dieser neuen Automaten erweitert das Netz der öffentlichen Verkaufsstellen in Erfurt. Neben den bestehenden 52 Automaten und den neuen bargeldlosen Geräten haben Fahrgäste Zugang zu 22 EVAG-Agenturen, sieben Concierge-Diensten und dem EVAG-Mobilitätszentrum am Anger. So wird gewährleistet, dass alle Fahrgäste schnell und einfach eine Fahrkarte erwerben können, sei es bar oder bargeldlos.

Hintergrund für diese entscheidende Maßnahme ist die anhaltende Herausforderung durch Einbrüche und Vandalismus, die in den letzten Jahren erhebliche Kosten verursacht haben, sowie die steigende Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden. Schon jetzt zahlt jeder zweite Fahrgast der EVAG bargeldlos mittels Karte, Handy oder Smartphone. Die Entscheidung, auf bargeldlose Zahlung umzusteigen, kommt angesichts der steigenden Anforderungen an die Sicherheit und den Komfort der Fahrgäste genau zur richtigen Zeit. EVAG setzt damit ein Zeichen für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Erfurt.

„Wir freuen uns sehr mit unserem langjährigen Partner EVAG unsere innovative kontaktlose Lösung im deutschen Markt erstmalig zu etablieren und somit den Kunden einen einfachen und schnellen Zugang ins System bereitzustellen sowie die Kosten im Unternehmen zu reduzieren. Ein weiterer kleiner Baustein zur Mobilitätswende.“

Mike Ax, Head of DACHI Markets bei Scheidt & Bachmann Fare Collection Systems GmbH

Quelle: Scheidt & Bachmann

Dr. Robert Frank als Vorsitzender der VDV-Landesgruppe Bayern bestätigt

Die rund 80 in der VDV-Landesgruppe Bayern organisierten Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaften haben auf ihrer Mitgliederversammlung in Regensburg die personellen Weichen für die Verbandsführung in den nächsten drei Jahren gestellt. Der Vorsitzende Dr. Robert Frank wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt.

Dr. Frank wird von drei Stellvertretern unterstützt, die neben dem Vorsitzenden die unterschiedlichen Mitgliedsunternehmen im VDV umfassend repräsentieren: Stefan Kühn als Vorsitzender der Geschäftsführung der DB-Bahnbusgesellschaften in Bayern, Dr. Bernd Rosenbusch als Geschäftsführer der Münchner Tarif- und Verkehrsverbund (MVV) GmbH und Helmuth Schmitt als Geschäftsführer der Augsburger Localbahn GmbH, die im Schienengüterverkehr tätig ist.

Neu in den Vorstand gewählt wurde Gerhard Knöbel als Vertreter der Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr. Knöbel ist hauptamtlich Geschäftsführer des Eisenbahnverkehrsunternehmens agilis in Regensburg. Er folgt auf Wolfgang Pollety, der aus dem Vorstand des VDV Bayern ausgeschieden war. In den Vorstand des VDV Bayern wiedergewählt wurde Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern.

Dr. Frank dankt für das erhaltene Vertrauen und sieht folgende Schwerpunkte in der Verbandsarbeit:

„Der Bahn- und Busverkehr ist wichtig für den Klimaschutz, aber auch als Standortfaktor für die Städte und den ländlichen Raum. Für die Deckung der Betriebskosten und für den weiteren Ausbau des Angebots brauchen wir auch in Zukunft die kraftvolle Unterstützung durch den Freistaat Bayern. Für die verkehrspolitischen Ziele im Bahn- und Busverkehr bieten wir der neuen Bayerischen Staatsregierung unsere enge Zusammenarbeit an.“

Dr. Robert Frank ist hauptamtlich seit 2007 Geschäftsführer des kommunalen Verkehrsunternehmens Stadtbus Ingolstadt GmbH, zudem ist er Vorstand des regionalen Verkehrsverbunds VGI. Frank wurde 2014 erstmals zum Vorsitzenden der VDV-Landesgruppe Bayern gewählt, in dieser Funktion ist er auch Mitglied im Präsidium des VDV auf Bundesebene.

Quelle: VDV Bayern

12. Deutsche Konferenz für Mobilitätsmanagement rückt gesellschaftliche Teilhabe in den Fokus

Eine wirksame Mobilitätswende ist nicht nur für eine ökologisch verantwortliche und ökonomisch tragfähige Entwicklung wichtig, sondern auch unter sozialen Gesichtspunkten erforderlich. Das war der Tenor der 12. Deutschen Konferenz für Mobilitätsmanagement (DECOMM), die am 21. November 2023 in Düsseldorf zu Ende ging. 325 Gäste aus Stadtverwaltungen, Kommunalpolitik, Mobilitätsbranche und Wissenschaft kamen zusammen, um Einschränkungen der Erreichbarkeit und soziale Ausgrenzung als Folge von Mobilitätsarmut zu diskutieren.

Veranstaltet wurde die DECOMM 2023 von der Deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) e.V. in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg, dem Aachener Verkehrsverbund, go.Rheinland, dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

„Die Mobilitätswende ist auch aus sozialer Sicht unbedingt erforderlich. Die autozentrierte Stadt- und Verkehrsplanung muss durch eine Mobilitäts- und Verkehrspolitik abgelöst werden, die die Menschen in den Mittelpunkt der Planungen stellt. Und Mobilitätsmanagement ist der Schlüssel dazu.“

Theo Jansen, Vorsitzender der deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement und Leiter der Geschäftsstelle sowie der Koordinierungsstelle Rheinland des Zukunftsnetz Mobilität NRW

Die Konferenz zeigte auf, welche Beiträge das Mobilitätsmanagement zur Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe der verschiedenen Bevölkerungsgruppen leisten kann und die Mobilitätssicherung für Kinder, Menschen mit Behinderung oder von Armut betroffenen Menschen wurde in den Fokus genommen.

In Paneldiskussionen und unterschiedlichen Themenforen wurde diskutiert, welche politischen Rahmenbedingungen eine autounabhängige, nahräumliche Erreichbarkeit und die bezahlbare Mobilität in Zukunft brauchen. Außerdem wurden gelungene Beispiele aus allen Bereichen des Mobilitätsmanagements vorgestellt.

Quelle: Deutsche Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) e.V.

Lukrativer Nebenjob für Studierende: Straßenbahn fahren für die VAG

Fahrermangel und Verkehrswende vertragen sich nicht gut. Das finden auch die Personal-Verantwortlichen bei der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und gehen daher zunehmend neue Wege im Recruiting. So unterbreiten sie jetzt Studierenden im Großraum Nürnberg ein neues Angebot. Diese können sich in den kommenden Semesterferien zu Straßenbahnfahrerinnen ausbilden lassen und dann im Rahmen eines Werkstudentinnen-Vertrags für die VAG fahren. Oder sie nutzen ein Praktikumssemester, um bei dem Verkehrsbetrieb reinzuschnuppern und ebenfalls eine Fahrerlaubnis zu erwerben.

„Wir müssen neue Wege in unserem Recruiting gehen, wenn wir unser Nahverkehrsangebot in Nürnberg auf dem bisherigen Niveau halten und noch weiter ausbauen wollen“, weiß Beate Haberler, seit Oktober dieses Jahres bei der VAG für den Bereich Fahrdienst verantwortlich. „Und das Angebot an die Studierenden erscheint uns als echte Win-Win-Situation: Die Studierenden können vor allem an Wochenenden oder abends fahren, wenn sie an den Hochschulen keine Verpflichtungen haben. Sie erwerben eine Zusatzqualifikation und dürfen sich über einen fair bezahlten Nebenjob freuen. Wir können unsere Fahrerinnen entlasten. Und vielleicht können wir die jungen Menschen auch langfristig für uns und unsere nachhaltige Mobilität begeistern. Schließlich suchen wir immer auch Ingenieurinnen, IT-Expert*innen oder Projektmitarbeitende.“

Neun Stellen für Straßenbahn fahrende Werkstudentinnen hat die VAG im ersten Schritt vorgesehen. Bewerberinnen sollten mindestens 21 Jahre alt, im Besitz eines gültigen Führerscheins der Klasse B, zuverlässig, fahrdienst- und schichttauglich sein. Dafür erwarten sie bei der VAG eine faire Vergütung nach dem Tarifvertrag TV-N Bayern, die Möglichkeit, am unternehmenseigenen Weiterbildungsprogramm teilzunehmen sowie vergünstigte Preise in den VAG-Kantinen. Die Ausbildung dauert 30 Tage und findet während der Semesterferien statt.

Ebenfalls spannend für Studierende der Fachrichtungen Urbane Mobilität, (Wirtschafts-) Ingenieurwesen oder vergleichbarer Studiengänge dürfte das (Pflicht-) Praktikum sein, das die VAG ebenfalls anbietet. In drei Monaten erfahren sie in der Planung und der Disposition, wie aus dem Dienstleistungsauftrag der VAG und dem Nahverkehrsplan für Nürnberg ein Fahrplan und ein Dienstplan entstehen. Sie lernen die einschlägigen Rechtsvorschriften zu Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten kennen. Sie unterstützen bei der Steuerung und Überwachung des Betriebsablaufs sowie bei der Abwicklung von Veranstaltungen und Sonderverkehren. Und auch hier erwerben sie innerhalb von 30 Tagen die Fahrberechtigung für die Straßenbahn.

Für beide Angebote gilt eine Bewerbungsfrist bis Anfang Dezember 2023. Ausbildungs- bzw. Praktikumsbeginn ist im März 2024. Alle Informationen gibt es bei den Stellenangeboten für Studierende unter www.vag.de/karriere

Quelle: VAG Nürnberg

Fahrgastpreis für Abbau von Zugangsbarrieren beim Fahrkartenkauf

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat anlässlich seines Fahrgastsymposiums 2023 den Fahrgastpreis an Nick Brooks verliehen. Besonders wurde sein Einsatz für die einfachere Zugänglichkeit des Fahrkartenerwerbs und für die Absicherung der Fahrgastrechte sowohl bei seinem früheren Arbeitgeber Trainline als auch gegenwärtig als Allrail Geschäftsführer gewürdigt.

Gerade bei grenzüberschreitenden Reisen in Europa wird es immer schwieriger, eine durchgehende Fahrkarte zu kaufen. Oft muss man auf den Internetseiten zahlreicher Bahngesellschaften suchen, um überhaupt eine Verbindung zu finden und zu buchen. Verständlich, dass viele potentielle Fahrgäste auf das Auto oder den Flieger umsteigen, zumal die gestückelten Fahrkarten keine durchgehenden Fahrgastrechte bieten und man im schlimmsten Fall nach einem missglückten Umstieg ohne Rechte dasteht.

Nick Brooks, amtierender Generalsekretär von ALLRAIL, kämpft seit langem für eine Vereinfachung des Ticketverkaufs. Dabei folgt er der Logik, dass jeder jeden verkaufen können muss, egal ob ehemalige Staatsbahn, Privatbahn oder Drittanbieter. Nur so kann erreicht werden, dass Fahrgäste, die dies wünschen, einfach und intuitiv mit der Bahn durch ganz Europa reisen können. Auch beim Thema Fahrgastrechte stehen Nick Brooks und der Fahrgastverband PRO BAHN Seite an Seite. Gemeinsam mit dem Europäischen Fahrgastverband EPF ist es gelungen, die von den ehemaligen Staatsbahnen lobbyierte Aushöhlung der Fahrgastrechte zumindest abzuschwächen.

“Seit wir ihn kennen, kämpft Nick Brooks für die Beseitigung von Hindernissen beim Verkauf von Eisenbahnfahrkarten. ALLRAIL und Nick Brooks sind unsere treuen Verbündeten, wenn es um durchgehende Fahrkarten und Fahrgastrechte geht. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass die Bahn einfacher zu nutzen ist und sich die Fahrgäste bei Unregelmäßigkeiten sicher fühlen können.”

Detlef Neuß, Vorsitzender von PRO BAHN

“Wir freuen uns sehr und fühlen uns geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten. Sie ist eine Bestätigung für unser Engagement, den Schienenverkehr zu verbessern. Trotz der enormen Steuergelder, die er erhält, liegt der Marktanteil des Schienenpersonenverkehrs immer noch bei nur 5,5 Prozent des Landverkehrs. Nur wenn die Branche beginnt, die Fahrgäste in den Mittelpunkt zu stellen, werden wir endlich eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene erreichen.”

Nick Brooks

Quelle: PRO BAHN

Wie lassen sich mehr Kunden für das Deutschlandticket gewinnen?

Seit dem 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket (DT) zum Preis von regulär 49 Euro pro Monat als monatlich kündbares Abonnement nutzbar. Nachdem die Studie OpinionTRAIN bereits eine Momentaufnahme der Marktsituation zum Marktstart im Mai erstellt hat, folgt in einer zweiten Messung eine rückwirkende Betrachtung. Diese erlaubt einen Blick darauf, wie das Ticket im September 2023 genutzt worden ist und welche Erfahrungen die Kunden damit gemacht haben.

„Die vergangenen Monate waren beim Deutschlandticket geprägt durch Fragen der Finanzierung. Dies sorgt für Verunsicherung im Markt, auch weil unklar bleibt, ob das Deutschlandticket-Angebot von Dauer ist. Dies führt dazu, dass Umsteigewillige auf den Öffentlichen Verkehr zögern, sich das Abo anzuschaffen und die Autonutzung einzuschränken. Das gleiche gilt für Arbeitgeber, die bereit sind, ihren Beschäftigten einen Teil der DT-Anschaffungskosten abzunehmen.“

Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN©

Fast flächendeckend wurden nach der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 steigende Abo-Bestandszahlen in den Verkehrsverbünden berichtet. Die aktuellen Studienergebnisse weisen für September 2023 einen Anteil von 17 % der Befragten aus, die das Deutschlandticket besitzen (hochgerechnet ca. 11 Mio. Menschen). Diese setzen sich jeweils hälftig aus Personen zusammen, die bereits vor dem Mai 2023 über ein Abo im Nahverkehr verfügt haben (Alt-Abo-Kunden) und den sogenannten Neu-Abonnenten. Zusätzlich geben 6 % der Befragten an, aktuell kein DT zu besitzen, aber das Deutschlandticket innerhalb der nächsten zwei Monate kaufen zu wollen (Potenzialkunden). Weitere 13 % sehen eine mögliche Ticketnutzung eher mittelfristig. Für etwa zwei Drittel der deutschen Bevölkerung kommt der Kauf des Deutschlandtickets nicht in Frage.

Werden die aktuellen Besitzer und die Personen zusammengezählt, die einen Ticketkauf in den nächsten zwei Monaten planen, dann errechnet sich ein mittelfristiges DT-Absatzpotenzial von 23 % der Bevölkerung. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Im September 2023 wurden etwa drei Viertel des DT-Absatzpotenzials ausgeschöpft (17 % von 23 %).

Die Gruppe der DT-Potenzialkundschaft besteht zu einem vergleichsweise geringen Anteil von etwa 20 % aus Stammkunden des ÖPNV (drei und mehr Nutzungstage pro Woche) und zu einem verhältnismäßig hohen Anteil aus ÖPNV-Nicht-/Selten-Nutzern (32 %). In dieser Gruppe ist auch der Anteil an Personen, die aus kleineren Wohnorten stammt, höher als bei den aktuellen DT-Besitzern.

Bei der Abfrage der DT-Nichtnutzungsgründe wird deutlich: DT-Potenzialkunden warten vielfach noch auf eine Kaufgelegenheit (25 % nennen als Grund „Hat sich noch nicht ergeben“ und 24 % „Lohnt sich nicht für mich / würde ich zu selten nutzen“). Allerdings werden auch häufig die Tarifkonditionen als Nutzungsbarriere genannt.

Häufig werden bei der Betrachtung der Kundengruppen des Deutschlandtickets speziell die „Systemeinsteiger“ hervorgehoben (Menschen, die den Nahverkehr bisher nicht genutzt haben). Sinnvoll erscheint es aber, die Perspektive etwas breiter auszurichten und die Gruppe bisheriger Nicht- und Selten-Nutzer zusammenzufassen. Hier sind besonders starke Nachfragezuwächse für den ÖPNV und gleichzeitig Fahrtenverlagerungen zulasten des Pkw erwartbar.

Mit einer weiteren Bestandserhöhung würde zudem die Nutzerfinanzierung des DT ausgebaut.

„Unsere Studienergebnisse zeigen, dass der Wirkungsmechanismus des Deutschlandtickets je nach Kundengruppe sehr unterschiedlich ist. Strategisch sollte die operative Marktbearbeitung auf die Gruppen ausgerichtet werden, die einen besonders starken Nachfrageeffekt und gleichzeitig starke Verlagerungswirkungen zulasten des Pkw versprechen. Dies sind vor allem Personen, die bisher kaum oder nur sporadisch Busse und Bahnen genutzt haben, aber über eine Affinität für das Deutschlandticket verfügen. Diese Verbraucher werden von monatlichen Ausgaben von 59 Euro und mehr (wie bereits angekündigt) abgeschreckt.“

Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN©

Quelle: Rogator AG

Der Bus sichert die Mobilität von morgen

Zum 18. Mal fand am 15./16. November der Mitteldeutsche Omnibustag, die größte Branchenveranstaltung für Brandenburg, Sachsen und Thüringen, statt. Rund 170 Mobilitätsexperten trafen sich in Landsberg bei Halle zum Informations- und Erfahrungsaustausch bei Vorträgen, Diskussionen und Fachausstellung. In Vorträgen und in der Ausstellung wurde klar, dass die Branche aktiv an Lösungen für die Zukunft arbeitet. Es fehlt jedoch die staatliche Unterstützung.

Für die gesetzlich verankerte Verkehrs- und Klimawende sind die Beförderungsunternehmen dank Unterstützung ihrer Verbände und der Partner aus der Wirtschaft sehr gut aufgestellt. Was den meist mittelständisch geführten Privatunternehmen jedoch für ihre Fahrt Richtung Zukunft fehlt, sind realistische gesetzliche Rahmenbedingungen und eine deutlich verschlankte Bürokratie:

  • Niemand weiß, ob und in welchem Umfang es ab 2025 noch Ausgleichszahlungen für das von der Bundesregierung mit hohem Zuspruch eingeführte DeutschlandTicket gibt. Damit steht die Daseinsvorsorge auf dem Spiel. Die Omnibusunternehmen werden immer abhängiger von staatlichen Zuwendungen, statt wie früher selbst in größerem Umfang wirtschaftlich agieren zu können.
  • Damit nicht nur Stadtbewohner, sondern auch Bürger auf dem Land von dem Einheitstarif profitieren, müsste das Angebot in der Fläche vom Staat massiv ausgebaut werden. Dann könnte das überaus erfolgreiche bundesweite Konzept PlusBus/TaktBus in weiteren Regionen Mitteldeutschlands eingeführt werden.
  • Die Förderung für Elektrobusse ist zu 70% eingebrochen, für Omnibusunternehmen ist die Finanzierung damit unerschwinglich.
  • Für die gesetzlich geforderte Umstellung auf Elektrobusse fehlt es massiv an Ladeinfrastruktur, um den Linienverkehr auf gewohnt hohem Niveau fortsetzen zu können.
  • Für das dringend benötigte Fahrpersonal in den Bussen muss der Erwerb des Busführerscheins von der Regierung deutlich vereinfacht und beschleunigt werden. Sonst droht ein dramatischer Personalmangel und das Angebot muss stark eingeschränkt werden.

„Wenn sich Bund und Länder sowie die Aufgabenträger nicht bald bewegen, drohen Konzessionsrückgaben der Omnibusunternehmen.“

Mario König, Vorsitzender des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen e.V.

Sehr enttäuscht zeigten sich die Teilnehmenden der Leitveranstaltung, dass kein einziger politischer Vertreter den Weg nach Landsberg bei Halle angetreten hat. Man hatte auf einen Austausch auf Augenhöhe gehofft, um die Dringlichkeit der Lage klarzumachen. Immerhin geht es um die Beförderung von rund 8,7 Mio. Fahrgästen im Linienverkehr von Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

Wie wertvoll die Fachkräfte hinter dem Steuer für die Omnibusunternehmen sind, zeigte man auch beim diesjährigen Mitteldeutschen Omnibustag mit der feierlichen Auszeichnung „Sicher und unfallfrei“ für 27 Busfahrerinnen und Busfahrer für bis zu 25 Jahre unfallfreies Fahren.

„Wir sind Dienstleister und gerne bereit und kompetent, die Verkehrswende mitzugestalten. Dafür brauchen wir jedoch Geld und Personal.“

Tilman Wagenknecht, Ge-schäftsführer des MDO und Organisator des jährlichen Mitteldeutschen Omnibustages

Quelle: Omnibus Service Gesellschaft mbH (OSG)