Freistaat ermöglicht Planungen für S-Bahn-Ausbau zwischen Fürth und Eltersdorf

Bei der Deutschen Bahn (DB) nehmen die Planungen zum Ausbau der Schieneninfrastruktur zwischen Fürth und Eltersdorf volle Fahrt auf. Ermöglicht wird dies durch die jüngst zwischen Freistaat und DB unterzeichnete Planungsvereinbarung. Der Freistaat fördert mit rund 3 Millionen Euro die Planungen für den S-Bahn-Ausbau. Für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter ist dieser Schritt längst überfällig:

„Der Streckenabschnitt zwischen Fürth und Erlangen muss schnellstmöglich ausgebaut werden, um den schon seit Jahren bestehenden chronischen Engpass endlich aufzulösen. Mit dem aktuellen Schritt bringen wir wieder Schwung in das Projekt, der nun möglich wurde, nachdem Bund und DB noch offene Fragen über den Ausbau der Schnellfahrstrecke Nürnberg –  Erfurt klären konnten.“

Im Zuge der weiteren Realisierung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8.1, der Schnellfahrstrecke Nürnberg – Ebensfeld – Erfurt (VDE 8.1), wird auch der Ausbau der S-Bahn von Nürnberg nach Forchheim und Bamberg umgesetzt. Der ursprünglich vorgesehene S-Bahn-Ausbau zwischen Fürth-Unterfarrnbach und Eltersdorf konnte jedoch aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts bislang nicht realisiert werden. Deshalb müssen sich die vielen Züge des Fern-, Regional-, S-Bahn- und Güterverkehrs die bisher zur Verfügung stehenden zwei Gleise teilen.

Mit der Entscheidung von Bund und DB zum Bau des Güterzugtunnels Fürth und Maßnahmen zur Geschwindigkeitserhöhung bei der Schnellfahrstrecke konnten jetzt die Planungen für den S-Bahn-Ausbau wiederaufgenommen werden.

Ziel ist, der S-Bahn auch zwischen Fürth-Unterfarrnbach und Eltersdorf eigene Gleise zur Verfügung zu stellen und somit den Engpass aufzulösen. Dabei werden die Infrastrukturerfordernisse des Fernverkehrs und des Güterverkehrs mit den Ausbauvarianten für die S-Bahn kombiniert.

Um bis zum endgültigen Ausbau dennoch Verbesserungen für die Fahrgäste zu ermöglichen, hat der Freistaat die „Interimslösung“ initiiert und mit rund 20 Millionen Euro gefördert. Dadurch ist auf dem stark nachgefragten Abschnitt zwischen Nürnberg und Erlangen seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 ein deutlich verbessertes Angebot von drei statt zwei S-Bahnen pro Stunde und Richtung möglich.  

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Österreich: Mehr als 1,5 Millionen haben eine Jahresnetzkarte

Immer mehr Menschen in Österreich haben eine Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr. In Vorarlberg beispielsweise hat sich die Zahl der Jahreskarten binnen 15 Jahren von rund 36.200 auf mittlerweile 86.000 mehr als verdoppelt. Im Verkehrsverbund Ost-Region ist die Zahl der VOR-Klimatickets allein zwischen Juni 2022 und Juni 2023 um 50 Prozent auf fast 48.000 gestiegen. Insgesamt besitzen bereits mehr als 262.000 Personen ein Klimaticket Österreich, weitere mehr als 430.000 Personen nutzen ein Klimaticket für ein Bundesland. Inklusive der Jahreskarten für Wien haben bereits mehr als 1,5 Millionen eine Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Dazu kommen noch die Netzkarten für Schüler sowie für Studierende, allein in Wien sind das mehr als 240.000.

Insbesondere Pendler können mit dem Klimaticket viel Geld sparen. „Je nach Strecke sind das bis zu mehrere tausend Euro pro Jahr. Die Ersparnis beim Umstieg vom Pkw auf den Öffentlichen Verkehr entspricht einem 15. oder sogar 16. Monatsgehalt“, verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Der VCÖ hat für einige Pendelstrecken die Kosten von Pkw und dem jeweiligen Bundesland Klimaticket verglichen. Beispielsweise sparen Pendler auf der Strecke Güssing – Graz mit dem Klimaticket im Vergleich zu den Spritkosten mehr als 3.200 Euro pro Jahr. Bei der Strecke Wels – Linz beträgt die jährliche Ersparnis mehr als 1.250 Euro pro Jahr. Auf der Strecke Amstetten – Wien beträgt die Ersparnis mit dem Klimaticket Österreich mehr als 5.200 Euro pro Jahr. Bei den Pkw sind hier jeweils nur die Spritkosten berechnet, wird das Kilometergeld zugrunde gelegt, ist die Ersparnis mit dem Klimaticket noch um ein Vielfaches höher.

Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot in der Nähe bringt der Bevölkerung eine große finanzielle Entlastung. „Deshalb ist es wichtig, das öffentliche Verkehrsnetz dort, wo es Lücken gibt, zu verbessern. Auch für die Regionen braucht es ein gutes Mobilitätsangebot. Dass das möglich ist, zeigen bereits einige Regionen in Österreich“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Wichtig ist zudem, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt, da nicht nur viele Teilzeit arbeiten, sondern auch die Arbeitszeiten zunehmend flexibler werden. Betriebe und Unternehmen sind wiederum gefordert, bei der Standortwahl auf eine gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr zu achten, ebenso Gemeinden und Städte bei der Siedlungsentwicklung.

Das Klimaticket ist ein Anreiz, Strecken statt mit dem Auto mit dem Öffentlichen Verkehr zurückzulegen. Beim diesjährigen VCÖ-Bahntest sagten 45 Prozent der 9.650 in den Zügen von zehn Bahnunternehmen befragten Fahrgäste, dass sie einzelne Strecken jetzt mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben. Die Fahrgäste wurden auch nach den Gründen für den Umstieg gefragt, sie konnten mehrere Gründe anführen. Der häufigste Grund war die nutzbare Reisezeit mit 66 Prozent, schon der zweithäufigste Grund für den Umstieg vom Auto auf die Bahn war mit 57 Prozent der Erwerb eines Klimatickets.

Quelle: VCÖ

I Squared und Deutsche Bahn unterzeichnen Kaufvertrag für Arriva

Die Deutsche Bahn AG (DB) und I Squared Capital, ein weltweit führender Infrastruktur-Investor, haben eine Vereinbarung über den Verkauf der Arriva Group und aller verbleibenden Arriva-Landesgesellschaften in zehn europäischen Märkten an I Squared unterzeichnet. Die Transaktion wird voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen, vorbehaltlich der üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich der Zustimmung des DB-Aufsichtsrats und des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr der Bundesrepublik Deutschland.

Im Zuge der Konzernstrategie Starke Schiene hat die Deutsche Bahn bereits deutlich gemacht, Arriva verkaufen zu wollen. Damit werden zusätzliches Wachstum im Schienenverkehr in Deutschland und mehr Investitionen im Kerngeschäft ermöglicht. Die Deutsche Bahn hatte das britische Unternehmen im Jahr 2010 erworben. In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit Arriva das Geschäft nach der Corona-Pandemie erfolgreich stabilisiert und eine auf die relevanten Märkte fokussierte, nachhaltige Wachstumsstrategie auf den Weg gebracht. Dazu zählt der Verkauf von Arrivas Geschäften in Nicht-Kernmärkten, darunter Schweden und Portugal im Jahr 2022 und Serbien, Dänemark und Polen (Bus) in diesem Jahr.

„Wir freuen uns, dass I Squared bereit ist, Arriva bei seinem zukünftigen Wachstum zu unterstützen. Das Unternehmen hat mit der fortschreitenden Marktliberalisierung in Europa gute Aussichten auf nachhaltiges Wachstum. Das strategische Ziel der Deutschen Bahn ist es, Rekordinvestitionen in den umweltfreundlichen Schienenverkehr im deutschen Kerngeschäft zu tätigen. Damit verbunden ist eine massive Steigerung der Investitionen gemeinsam mit der deutschen Bundesregierung in unsere Schieneninfrastruktur und unsere Züge.“

Dr. Levin Holle, Vorstand Finanzen & Logistik der Deutschen Bahn AG

I Squared verfügt über umfassende Erfahrung im Betrieb wichtiger Infrastrukturen auf der ganzen Welt. Dazu zählen Transport-, Logistik-, Energie-, Versorgungs- und digitale Infrastrukturen. Das Unternehmen verfolgt einen nachhaltigen Wachstumsansatz in seinem gesamten Portfolio und unterstützt Managements bei der Verbesserung der operativen Leistung. Zudem treibt I Squared mit Investitionen in kohlenstoffarme Infrastrukturen gezielt die Energiewende voran. In den Bereichen Transport und Logistik sowie bei Dekarbonisierungstechnologien ist das Unternehmen ein führender Investor.

„Arrivas strategische Ziele von Netto-Null-Betrieb und Flotten-Dekarbonisierung passen genau zu unserem Fokus, Unternehmen weiterzuentwickeln, die die Energiewende beschleunigen. Mit unseren Investitionen in grünen öffentlichen Verkehr wollen wir für sauberere Luft in Ballungsräumen sorgen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Arriva und darauf, das künftige Wachstum des Unternehmens als Bus- und Bahnbetreiber zu unterstützen.“

Gautam Bhandari, Global CIO und Managing Partner von I Squared

Quelle: Deutsche Bahn AG

Klimaticket: Ein Jahr Gratis-Öffis für junge Menschen

Junge Menschen in Österreich sollen ab 2024 zum 18. Geburtstag das österreichweit gültige Klimaticket erhalten. Sie können dann ein Jahr lang gratis die Öffis nutzen. Damit sollen noch mehr Personen für öffentliche Verkehrsmittel begeistert werden. Ab dem 18. Geburtstag haben die jungen Erwachsenen drei Jahre Zeit, das kostenlose Klimaticket in Anspruch zu nehmen. 120 Millionen Euro pro Jahr sind dafür budgetiert.

Die große Beliebtheit des Klimatickets zeigt, dass die Menschen in Österreich klimafreundlich unterwegs sein wollen und auch dafür bereit sind, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wenn diese einfach, bequem und günstig sind. Mit dieser Aktion wird das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln für junge Menschen noch attraktiver. Das ist wichtig, denn erleben junge Menschen den öffentlichen Verkehr positiv, zeigen sie auch später ein klimafreundlicheres Mobilitätsverhalten.

„Mit dem kostenlosen Klimaticket schenken wir den jungen Menschen ein kleines Stück Freiheit. Das passiert in einer Lebensphase, in der allerhand Entscheidungen anstehen und in der auch das Mobilitätsverhalten geprägt wird. Mit den Öffis unterwegs zu sein, soll für alle bequem und leistbar sein.“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Gerade junge Erwachsene stehen nach dem Schulabschuss oder am Ende ihrer Ausbildung vor einer entscheidenden Phase: Das Mobilitätbedürfnis verändert sich, aber gleichzeitig laufen kostenlose Schüler- oder Lehrlingsfreifahrten aus. Mit der einmaligen Aktion eines kostenlosen Klimatickets anlässlich des 18. Geburtstages wird jungen Erwachsenen das Öffi-Fahren als logische, umweltfreundliche Alternative im Alltag nähergebracht.

Aktuell haben bereits mehr als 262.700 Menschen ein Klimaticket Österreich. Davon entfallen 54 Prozent auf ein Klimaticket Classic, 33 Prozent auf das Klimaticket Jugend und 12 Prozent auf das Klimaticket Senior. Zählt man alle regionalen Klimatickets dazu, dann ist bereits jeder siebte Österreicher mit einem Klimaticket (regional oder bundesweit) unterwegs.

Kundenbefragungen zeigen, dass sich das Mobilitätsverhalten der Klimaticket-Besitzer nachhaltig ändert: 50 Prozent haben ihr Mobilitätsverhalten in nur einem Jahr in Richtung Öffentlichen Verkehr verlagert. Sie geben an, dass bereits jede fünfte Fahrt, die früher mit dem Auto erfolgte, nun mit der Bahn unternommen wird.

Quelle: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

VCD zur Einigung bei Verkehrsgesetzen: Neben Licht viel Schatten

Nach zum Teil heftigen Diskussionen zwischen SPD, Grünen und FDP hat sich die Ampelkoalition auf die Reform wichtiger Verkehrsgesetze geeinigt. Diese Woche werden die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der mautrechtlichen Vorschriften sowie das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz abschließend im Bundestag beraten. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt die Einigung, bemängelt aber den fehlenden Mut der Koalitionäre. Neben Licht bleibt viel Schatten.

Kerstin Haarmann, die VCD-Bundesvorsitzende, begrüßt, dass jetzt die Weichen für einen beschleunigten Ausbau der Schiene gestellt wurden: „Damit kommt die Koalition ihrem Ziel näher, die Fahrgastzahlen der Bahn bis 2030 zu verdoppeln und den Schienen-Anteil am Güterverkehr auf 25 Prozent zu erhöhen. Die dafür nötigen Investitionen werden auch durch die erweiterte Lkw-Maut sichergestellt, was besonders sinnvoll ist.“ So werde die Maut nicht nur auf alle Lkw ab 3,5 Tonnen und auf CO2 ausgeweitet, sondern­ der Großteil der Mehreinnahmen solle in die Schiene fließen, so Haarmann: „Damit setzt die neue Lkw-Maut einen Anreiz, Güter auf die Bahn zu verlagern und emissionsfreie Lkw anzuschaffen.“

Kritisch sieht der VCD, dass mit dem Planungsbeschleunigungsgesetz auch der Ausbau von Autobahnen beschleunigt wird. Haarmann schlägt einen anderen Weg vor: „Die Koalition muss sich beim Straßenausbau ehrlich machen – angesichts knapper Mittel und zu wenig Personal sollte sie sich auf den Erhalt und die Sanierung von Straßen und Brücken beschränken.“ Die geänderte Lkw-Maut soll zum 1. Dezember in Kraft treten. Da also die Zeit drängt, wird der Bundesrat ebenfalls bereits diese Woche darüber abstimmen.

Die Änderungen des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO) stehen dort erst später auf der Tagesordnung. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, hält besonders diese Reformen für überfällig: „Die Kommunen brauchen mehr Freiheit, um vor Ort die Verkehrswende voranzubringen. Und prinzipiell setzt das neue StVG auch den Rahmen dafür – doch jetzt kommt es darauf an, dass die neue StVO diesen Rahmen voll ausschöpft.“

Der bisherige Ampel-Entwurf zur StVO sei in dieser Hinsicht ungenügend, kritisiert Müller-Görnert: „Er beschränkt den Spielraum der Kommunen weiterhin und knüpft zahlreiche, notwendige Maßnahmen an das Primat eines flüssigen Autoverkehrs. Hier muss der Bundesrat nachbessern, damit künftig nicht mehr das Auto im Fokus des Verkehrsrechts steht, sondern Mensch und Umwelt.“

Quelle: VCD

Wiener Linien: Umstieg auf saubere Busse

Die Wiener Linien sind Vorreiter im Bereich der E-Mobilität. In der Innenstadt sind bereits seit zehn Jahren batteriebetriebene Kleinbusse im Einsatz. Da die Dienstzeit der E-Kleinbusse in den kommenden Jahren zu Ende geht, wird nun ein noch effizienteres Nachfolgefahrzeug gesucht. Derzeit testen die Wiener Linien einen Batterie-Wasserstoff-Bus von Rampini. Dieser ist eine Woche lang auf den Linien 2A und 3A unterwegs. Der Test soll Aufschluss über das Fahrverhalten und die Reichweite des Busses geben, Fahrgäste werden im Testbetrieb mithilfe von Sandsäcken simuliert. Bis 2025 werden 9 weitere Linien auf 12-Meter-E-Busse umgestellt, eine weitere auf Wasserstoff-Busse.

„Die Wiener Linien stellen ihre Busflotte Schritt für Schritt auf emissionslose Antriebe und noch effizientere Fahrzeuge um. Damit sparen wir effektiv CO2 und investieren zugleich in einen zukunftsfähigen Wachstumsmarkt. Ein starkes Bekenntnis zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit!“

Öffi-Stadtrat Peter Hanke

„Unser Anspruch für den Umstieg auf emissionslose Antriebe ist hoch: Wir wollen Emissionen reduzieren und zugleich die Qualität unseres Angebots beibehalten. Umfassende Tests der neuen, aufstrebenden Antriebstechnologien sind daher unerlässlich.“

Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich

Im Rahmen eines Langzeitforschungsprojekts („HyBus“) setzt sich der Verkehrsbetrieb intensiv mit dem Medium Wasserstoff auseinander. Bereits seit Anfang 2022 testen die Wiener Linien einen H2-Bus von Hyundai im gesamten Wiener Busnetz. Betankt wird er an der H2-Tankstelle von Wien Energie und Wiener Netzen in der Busgarage Leopoldau. Dieser Test wird plangemäß bis Ende 2024 fortgesetzt.

Quelle: Stadt Wien

HÜBNER-Lenksystem in AKIAs neuem High-Capacity-Fahrzeug „TransEra“

Innovative Technologie der HÜBNER-Gruppe wird ein wichtiger Baustein im neuesten Fahrzeug-Projekt von AKIA. Der türkische Fahrzeug-Hersteller – eine Marke der ULASIM Group Company – entwickelt aktuell ein 36 Meter langes High-Capacity-Fahrzeug, das sich wie auf unsichtbaren Schienen steuern lässt. Möglich wird dieses neue Fahrzeugkonzept durch das von HÜBNER entwickelte Lenksystem.

„Wir sind stolz darauf, den neuen ‚TransEra‘ zu präsentieren – das weltweit größte gummibereifte Fahrzeug mit einer Länge von 36 Metern, das mit der Lenktechnologie der HÜBNER-Gruppe entwickelt wurde. Das Fahrzeug wird eine Lösung für den Personenverkehr mit schnell aufladbaren und verbesserten Batteriesystemen sein.“

Remzi Baka, Vorstandsvorsitzender der ULASIM Group Company

Derzeit laufen Machbarkeitsstudien mit lokalen Behörden mit dem Ziel, das öffentliche Verkehrssystem in Istanbul zu erweitern, dabei spielt das neue Fahrzeugkonzept eine relevante Rolle. Die ULASIM Group Company plant den ersten „TransEra“- Prototyp im Jahr 2025 zu präsentieren.

„Dass sich mit AKIA nun ein erster Partner für unser Lenksystem entschieden hat, freut uns sehr. Auch deswegen sind wir zuversichtlich, dass die Vorteile unserer Technologie mit dem ersten Fahrzeug auf der Straße noch offenkundiger werden. Sicher steuerbare High-Capacity-Busse können in vielen Regionen der Welt ein Gamechanger für den öffentlichen Nahverkehr der Zukunft sein.“

Uwe Bittroff, Geschäftsführer der HÜBNER-Gruppe

HÜBNER hat ein Lenksystem entwickelt, mit dem die sechs Achsen von High-Capacity-Bussen intelligent und sicher im urbanen Verkehr gesteuert werden. Uwe Bittroff: „Für den sicheren Betrieb von High-Capacity-Bussen ist ein zuverlässiges Lenksystem entscheidend. Unsere Lenktechnologie ist so entwickelt, dass bei Störungen keine Gefahr für Fahrgäste und Umfeld entsteht.“

2022 wurde die Lenktechnologie als weltweit erstes System vorgestellt, das Straßenfahrzeuge mit sechs Achsen sicher steuern kann. Seither haben verschiedene Fahrzeugherstellern und Verkehrsbetreiber Interesse bekundet. Gespräche über die neue Technologie führt HÜBNER darüber hinaus auch mit Vertretern aus der Politik.

Das Lenksystem ist nach den aktuellen Anforderungen funktionaler Sicherheit gemäß der ISO-Norm 26262 als Fail-Operational-System entwickelt. Es ist modular aufgebaut, wodurch Bus- aber auch Bahnhersteller individuelle Fahrzeugkonzepte fertigen können. Durch vorentwickelte Systemkomponenten können High-Capacity Busse damit flexibel in die Infrastruktur wachsender Städte integriert werden.

Zudem kann das HÜBNER-Lenksystem im Zwei-Richtungs-Betrieb genutzt werden – und beinhaltet eine Schnittstellenanbindung für autonomes Fahren. Dadurch wird das Lenksystem von HÜBNER auch zukünftigen Anforderungen an öffentliche Mobilitätslösungen gerecht.

„High-Capacity-Busse sehen aus wie Straßenbahnen auf Gummirädern und sind besonders gut für Städte geeignet, die in kurzer Zeit große Transportkapazitäten benötigen. Wir sehen Fahrzeuge mit unserem Lenksystem als Ergänzung zu bestehenden Systemen im öffentlichen Nahverkehr, da sie im Vergleich kosteneffizient, schnell einsatzbereit und auch kurzfristig in eine bestehende Straßeninfrastruktur eingebunden werden können.“

Dr. Stefanie Böge, Leiterin Entwicklungsprojekte im HÜBNER-Geschäftsbereich Mobility Road

Quelle: HÜBNER

Erhöhte Planungssicherheit für Fahrgäste

Die Personalsituation im öffentlichen Verkehr ist und bleibt angespannt. Seit längerem eingeleitete Maßnahmen haben zu einer Verbesserung der Situation geführt. Um die kurzfristigen Kursausfälle weiter zu reduzieren und den Fahrgästen eine erhöhte Planungssicherheit zu bieten, nehmen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) punktuelle Angebotsreduktionen im Fahrplanjahr 2024 vor.

Die angespannte Situation im Fahrpersonal besteht schon länger. Sie ist unter anderem einem anhaltenden Mangel an Fachkräften sowie erhöhten Krankheitsabsenzen zuzuschreiben und der Grund, dass es bereits 2023 zu einzelnen Einschränkungen gekommen ist. Diese Situation wird sich dank verschiedener, seit längerer Zeit eingeleiteten Maßnahmen wie z.B. einem verstärkten Personalmarketing, weiter verbessern, allerdings brauchen diese Maßnahmen noch etwas Zeit, bis sie ihre volle Wirkung erzielen. Bisher mussten die VBZ dem Personalengpass mit Kursausfällen begegnen, die zum Teil kurzfristig und ungeplant vorgenommen werden mussten. Weil es grundsätzlich gilt, die gewohnte Zuverlässigkeit zu gewährleisten und die Planungssicherheit für ihre Fahrgäste weiter zu erhöhen, nehmen die VBZ für 2024 Anpassungen im Fahrplan vor.

Die folgenden Anpassungen gelten ab dem Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 für ein Jahr bis Dezember 2024, jeweils von Montag bis Sonntag.

Abends ab 20.30 Uhr gilt neu für alle Tramlinien sowie die Buslinien 31, 32, 33, 46, 66, 69, 72, 75 und 80 täglich dasselbe Angebot. Das heißt konkret, dass alle Linien mit einem 10-Minuten-Takt nach 20.30 Uhr direkt in einen 15-Minuten-Takt wechseln, statt wie bisher erst ab 22.30 Uhr bzw. 24.00 Uhr. In den Abendstunden besteht damit kein separater Freitagsfahrplan mehr. An Tagen mit Nachtfahrplan werden die Linien 31 und 32 durch Nachtbusse verstärkt. Zwischen Klusplatz und Witikon wird das Platzangebot auf der Linie 701 in den Randzeiten durch den Einsatz von größeren Bussen erhöht. Als weitere Maßnahme fährt die Linie 15 durchgehend im 15′-Takt, statt im 7,5′- oder 10′-Takt. Aufgrund der parallelen Führung zu anderen Tramlinien auf der ganzen Streckenlänge bestehen alternative Fahrmöglichkeiten.

Die VBZ bedauern, diese Anpassungen machen zu müssen, sind aber gleichzeitig überzeugt, dass sie dank diesen Maßnahmen die Zuverlässigkeit und Planungssicherheit für ihre Fahrgäste sicherstellen können und bereit sind für die weiteren Entwicklungen.

Quelle: VBZ

Gemeinwohlorientierte Infrastruktur: Branche fordert vom Bund klare Ziele

Für die anstehende Fusion von DB Netz und DB Station&Service zu einer gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte fordert ein breites Verbändebündnis vom Bund klare Ziele. Insbesondere müsse der Bund der neuen Gesellschaft eine klare Leitstrategie geben, mit dem Auftrag, die Kapazität, Qualität und Zuverlässigkeit der Schieneninfrastruktur zu erhöhen. Das schreiben acht Verbände in einem gemeinsamen Positionspapier. Dafür solle der Bund eine langfristige Finanzierung gewährleisten, die dauerhaft gesetzlich verankert ist und zu seinen verkehrs- und klimapolitischen Zielen passt.

Die unterzeichnenden Verbände sehen in der Neuordnung eine gute Gelegenheit, die Rollenverteilung zwischen dem Bund als Eigentümer und der neuen Infrastruktursparte klar zu regeln.

„Die Ausrichtung am Gemeinwohl bietet die Chance, dass das Schienennetz leistungsfähiger und zuverlässiger wird und dass die Schieneninfrastruktur stärker an den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer ausgerichtet wird. Dafür muss der Bund nun klar den Auftrag definieren, die Kapazität, Qualität und Zuverlässigkeit der Infrastruktur zu fördern.“

Martin Henke, Geschäftsführer des VDV, stellvertretend für die acht Unterzeichnenden

Zur eindeutigen Orientierung am Gemeinwohl gehört für die acht Verbände auch, dass der Bund die Erreichung der gesetzten Ziele kontinuierlich begleitet. Der Bund müsse die InfraGO entsprechend seiner politischen Ziele steuern und dafür sorgen, dass diese Ziele erreicht und weiterentwickelt würden, schreiben die Verbände.

„Der Bund muss dazu den Bundestag einbeziehen und rechtsverbindlich zentrale Kennzahlen festlegen, die sich auf ganz konkrete Entwicklungsziele beziehen. Dafür ist auch eine Neuordnung der Finanzierung entscheidend: Der Bund muss alle Mittel, die die InfraGO zur Erfüllung ihres Auftrages braucht, zuverlässig und langfristig planbar zur Verfügung stellen, auch über einzelne Legislaturperioden hinaus. Ideal ist dafür eine Fondslösung, wie sie die Beschleunigungskommission Schiene bereits vorgeschlagen hat.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, im Namen der acht Verbände

In dem schon existierenden Branchendialog zur gemeinwohlorientierten Infrastruktur mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist die Zieldiskussion bislang deutlich zu kurz gekommen. Hier wünschen sich die Verbände rasch eine stärkere Einbindung des Bahnsektors, insbesondere wenn es darum geht, genaue Reformziele festzulegen und die Gemeinwohlorientierung zu konkretisieren.

Zu den acht unterzeichnenden Verbänden gehören neben der Allianz pro Schiene und dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der Bundesverband SchienenNahverkehr, der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV), mofair, der Fahrgastverband PRO BAHN, der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB).

Weitere Informationen unter vdv.de/positionen.

Quelle: VDV

Neue Fahrpreise und 29-Euro-Ticket im VBB

Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) hat eine Erhöhung der Fahrpreise zum 1. Januar 2024 beschlossen. Hintergrund sind die weiterhin hohen Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen, die die Verkehrsunternehmen im VBB wirtschaftlich sehr stark unter Druck setzen. Weiterhin hat der VBB-Aufsichtsrat beschlossen, dass auf Antrag des Landes Berlin das 29-Euro-Ticket für Berlin AB im ersten Halbjahr 2024 eingeführt wird. In der Landeshauptstadt Potsdam wird das Schülerticket Potsdam AB zum 1. Januar 2024 auf 15 Euro pro Monat abgesenkt. Das Berlin-Ticket S wird weiterhin zum reduzierten Preis von 9 Euro angeboten.

Die Erhöhung der Fahrpreise berechnet sich innerhalb des Tarifentwicklungsverfahrens auf Grundlage des VBB-Tarifindex. Dieser bildet die Preisentwicklung der Lebenshaltungs-, Strom- und Kraftstoffpreise der vergangenen 60 Monate ab. Auf Basis des VBB-Tarifindex steigen die Fahrpreise zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich rund 6,7 Prozent. Die Einführung des bundesweit gültigen Deutschlandtickets im Mai 2023 hat auch auf die Tarifgestaltung im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg Einfluss. Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und den Gesellschaftern arbeitet der VBB an einer Tarifreform des VBB-Tarif im Rahmen der bundesweiten Vorgaben und Abhängigkeiten.

Ein 29-Euro-Ticket für das Stadtgebiet Berlin soll im ersten Halbjahr 2024 eingeführt werden. Eine frühe Umsetzung wird angestrebt, sofern es die technisch-vertrieblichen Voraussetzungen bei den VBB-Verkehrsunternehmen erlauben. Das Ticket kann im Abonnement ohne Beschränkungen auf bestimmte Personengruppen erworben werden. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 12 Monate und es gilt nur im Tarifbereich Berlin AB. Es ist personengebunden (nicht übertragbar) und die Mitnahme von Personen oder Fahrrädern ist ausgeschlossen. Die Einführung des 29-Euro-Tickets steht unter dem Vorbehalt der Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen im Berliner Doppelhaushaushalt 2024/25. Die finanziellen Belastungen werden ausschließlich vom Land Berlin getragen. Weitere Details zum 29-Euro-Ticket werden in den kommenden Wochen zwischen den Beteiligten weiter abgestimmt.

Neu ab 1. Januar 2024 ist, dass VBB-Abonnements flexibel – wie das Deutschlandticket – jederzeit zum Ende des Monats nachteilsfrei kündbar sind. Die in der Mindestvertragslaufzeit vorgesehene Nachberechnung bei Kündigung entfällt. Ausgenommen davon sind weiterhin das VBB-Abo Azubi und das neue 29-Euro-Ticket im Abonnement, hier gelten besondere Vertragsbedingungen mit einer festen Vertragslaufzeit von mindestens 12 Monaten. Alle Abonnements werden ab 2024 nur noch mit monatlicher Zahlung angeboten, das Angebot der jährlichen Zahlweise entfällt.

Quelle: VBB