Holibri gratuliert dem 100.000sten Fahrgast

Vor etwa 20 Monaten ging der Holibri, der erste On-Demand-Shuttle im Stadtgebiet von Höxter, im Auftrag des Nahverkehrsverbundes Paderborn/Höxter (nph) an den Start. Der kleine Vogel, der aus dem Stadtbild von Höxter nicht mehr wegzudenken ist, hat sich als voller Erfolg herausgestellt. Am gestrigen Mittwoch konnte der Holibri seinen 100.000sten Fahrgast begrüßen.

Birgit Janitschke gehört zu den Stammnutzern des On-Demand-Shuttles und freut sich über das Angebot: „Der Holibri ist die ideale Alternative zum bisherigen Linienbus. Außerdem hält er an viel mehr Orten, sodass man noch flexibler ein- und aussteigen kann. Kurz nach der Einführung des Holibri haben mein Lebensgefährte und ich unser Auto abgeschafft und fahren nun sogar öfter mit dem Shuttle als zuvor mit dem Bus.“ Jetzt belohnte sie der nph für ihre vielen Fahrten, als 100.000ster Fahrgast erhielt sie einen Blumenstrauß von nph-Geschäftsführer Marcus Klugmann.

Seit der Inbetriebnahme des Holibri im Dezember 2021 haben sich die Nutzerzahlen stetig positiv entwickelt. Die bislang höchste Nutzerzahl erreichte der Holibri im Juni 2023 mit 6.441 Fahrgästen bei 4.730 Fahrten. „Wir freuen uns sehr, dass sich das Angebot einer nachhaltigen Beliebtheit erfreut und den ÖPNV in der Region fördert. Durch die elektromotorisierten Fahrzeuge, die zu 100 Prozent mit Ökostrom fahren, leisten wir gemeinsam auch einen Beitrag zur Verkehrswende“, betont Klugmann.

Die Einführung des D-Tickets und die Landesgartenschau haben zur vermehrten Nutzung des Holibri beigetragen. Seit Mai 2023 werden Fahrten aufgrund von Software-Optimierungen noch effizienter gebündelt, was weitere Kapazitäten schafft. Auch die schnelle Verfügbarkeit eines Fahrzeugs und die damit verbundene Flexibilität führen dazu, dass die Höxteraner den Holibri zunehmend in Anspruch nehmen. Diesen Trend bestätigt die Kundenzufriedenheit laut der Bewertungen, die über die App eingehen. „Wir sind begeistert von den durchweg positiven Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer. 4,9 von 5 Sternen sprechen für sich“, erläutert der nph-Geschäftsführer.

„Ein großes Dankeschön geht auch an den Betreiber Bernhard Risse, der die Holibri-Fahrten mit seinem Team möglich macht“, stellt Klugmann heraus. Risse ist Gesellschafter der go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH und hat für den Shuttle-Service fünf neue eVans bereitgestellt.

Aktuell befindet sich der Holibri im zweiten Teil der ersten Projektphase, die bis zum 30. November 2024 läuft. Zum Jahresende 2023 trifft die nph-Verbandsversammlung die Entscheidung über die Fortsetzung des Holibri.

Quelle: nph

Munk Group zählt wieder zu Bayerns Best 50

Die Munk Group mit Hauptsitz in Günzburg zählt erneut zu den besten Mittelständlern in Bayern. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie kürte das Familienunternehmen zu Bayerns Best 50. Bereits 2014 hatte Ferdinand Munk (Inhaber und Geschäftsführer) mit seinem Team die begehrte Auszeichnung erhalten. Die Preisträger wurden von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als unabhängigem Juror im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums ermittelt.

„Sie haben in den vergangenen fünf Jahren in besonderem Maße den schwierigen Bedingungen getrotzt und sind überdurchschnittlich gewachsen. Sowohl bei der Mitarbeiterzahl als auch beim Umsatz. Das zeigt: Sie zählen in der Tat zu den besten Unternehmen des Mittelstands in Bayern“ sagte Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert in Vertretung von Minister Hubert Aiwanger anlässlich der Preisverleihung, die im Schloss Schleißheim stattfand. 

Der Minister sieht die Munk Group und die weiteren Preisträger als „absolute unternehmerische Vorbilder. Der Preis rückt sie entsprechend ihrer volkswirtschaftlichen und sozialen Bedeutung stärker ins Licht der Öffentlichkeit.“

Für Ferdinand Munk ist der Preis Bayerns Best 50 eine ganz besondere Auszeichnung:

„Gerade die vergangenen Jahre waren ja besondere Jahre für unser Familienunternehmen. Wir sind kräftig gewachsen und haben zudem ein Investitionsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe für einen neuen Firmenstandort in Leipheim und die Betriebserweiterung in Günzburg umgesetzt. Gleichzeitig haben wir einen Transformationsprozess gemeistert – mit einer neuen Firmenstruktur, die unseren Mitarbeitenden und ihren Familien die Zukunft sichert und konsequent auf Nachhaltigkeit setzt.“

Im Herbst 2021 hatte sich das Familienunternehmen Günzburger Steigtechnik GmbH unter dem Dach der Munk Group neu aufgestellt und dabei die bewusste Verantwortung der Unternehmerfamilie Munk auch in der Namensgebung verankert. Die erneute Auszeichnung als Bayerns Best 50 ist für die Munk Group Ansporn für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Weiterentwicklung für die Zukunft. Das Unternehmen plant in den kommenden fünf Jahren weitere Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe.

Die Munk Group fertigt ausnahmslos in ihrem Heimat-Landkreis Günzburg. Sie wurde zudem als erster Anbieter überhaupt bereits im Jahr 2010 vom TÜV Nord mit dem zertifizierten Herkunftsnachweis „Made in Germany“ auditiert und gewährt auf alle Serienprodukte made in Germany eine Garantie von 15 Jahren. Die Munk Group beschäftigt an ihrem Sitz in Günzburg und am Standort des Geschäftsbereiches Munk Rettungstechnik in Leipheim über 400 Mitarbeitende. Das Unternehmen investierte zuletzt 20 Millionen Euro in den Auf- und Ausbau ihrer Standorte.

Quelle: Munk Group

Nationale Wasserstoffstrategie schnell und konsequent umsetzen

Das Deutsche Verkehrsforum unterstützt die heute von der Bundesregierung vorgelegte Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie.

“Die Strategie adressiert die richtigen Themenfelder. Der Verkehrssektor hat als Nachfrager von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten eine zentrale Bedeutung. Die Versorgung, die Infrastruktur und die Überbrückung des vorerst sehr hohen Preises strombasierter Kraftstoffe sind Punkte, die schnell und konsequent gelöst werden müssen. Im Maßnahmenteil der Strategie sind Nachbesserungen nötig.”

Dr. Heike van Hoorn, DVF-Geschäftsführerin

Hochlauf der Produktion und Versorgung:

  • Das DVF begrüßt die Anhebung des Ziels für die nationale Elektrolysekapazität.
  • Die Anstrengungen beim Wasserstoff-Import müssen weiter erhöht und erfolgreich umgesetzt werden. Die Bundesregierung sollte die angekündigte Importstrategie zügig konkretisieren.
  • Bei den Import- und Finanzierungsinstrumenten wie H2Global der europäischen Wasserstoffbank sind die Anforderungen des Verkehrssektors mit hoher Priorität zu berücksichtigen.
  • Förderinstrumente für die Produzenten und Nutzer von Wasserstoff müssen unbürokratisch umgesetzt und schneller wirksam werden, damit Deutschland als Standort für grüne Investitionen attraktiv bleibt.
  • Die Planungs- und Baubeschleunigung sind für den Transformationsprozess von grundlegender Bedeutung. Das Wasserstoffbeschleunigungsgesetz sollte schnell vorgelegt und verabschiedet werden.
  • Die Bundesregierung sollte die Carbon-Management-Strategie fertigstellen und proaktiv umsetzen. Die Häfen, die Schifffahrt und der Schienenverkehr müssen für den CO2-Transport ertüchtigt werden.

Wasserstoffinfrastruktur:

  • Beim Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes muss die Versorgung des Verkehrssektors von Anfang an berücksichtigt werden. Das betrifft die Flughäfen, Häfen, Schiene und Straße.
  • Die Rolle des Schienenverkehrs beim Transport von Wasserstoff, Derivaten und CO2 wird in der Fortschreibung der Wasserstoffstrategie nicht hinreichend berücksichtigt.
  • In der Aufbauphase des Wasserstoff-Kernnetzes sollten private Investitionen durch ein staatlich abgesichertes Amortisationskonto unterstützt werden (dena-Vorschlag).

Anwendung im Verkehrssektor:

  • Der Verkehrssektor benötigt zur Transformation grünen Strom für batterieelektrische Antriebe, grünen Wasserstoff und E-Fuels. Der Verkehrssektor ist ein Treiber der Skalierung der Wasserstoffwirtschaft.
  • Für alle Einsatzzwecke im Verkehrssektor ist die ambitionierte Umsetzung der europäischen Verordnung für die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe (AFIR) von größter Tragweite.
  • Das DVF begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, einen Masterplan Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu erstellen.
  • Auf nicht-elektrifizierten Streckenteilen des Schienennetzes werden bereits Brennstoffzellenantriebe eingesetzt. Die Schiene ist ein Anwendungsgebiet für Wasserstoff und muss als solche in der Wasserstoffstrategie berücksichtigt werden.
  • Kurz- und mittelfristig sind auch vermehrt nachhaltige Biokraftstoffe erforderlich, um die Emissionssenkung im Verkehrssektor zu ermöglichen.

Quelle: DVF

Azubis von AVG und VBK feiern erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung

24 junge Menschen können sich über den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung bzw. ihres dualen Studiums bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) freuen. Bei einer Feierstunde in der Karlsruher Eventlocation „Aurum“ beglückwünschte am Dienstag die Geschäftsleitung von AVG und VBK sowie das Ausbildungs-Team den Fachkräfte-Nachwuchs zu ihren erbrachten Leistungen und wünschte dem Azubi-Jahrgang alles Gute für den weiteren Karriereweg.

„Eine gute Ausbildung ist der Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Damit haben sie den ersten großen Meilenstein auf Ihrem Karriereweg erreicht. Auch wenn das Lernen während des Berufslebens natürlich nie aufhört, können sie sehr stolz auf das Geleistete sein. Gerade in Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels brauchen wir hervorragend qualifizierte Fachkräfte, wenn wir die Mobilitätswende in den kommenden Jahren stemmen wollen“, sagte Höglmeier, technischer Geschäftsführer der VBK und AVG, und bedankte sich gleichzeitig bei den Ausbildern von VBK und AVG für ihre Arbeit.

Christian Höglmeier,

Der Abschluss ihrer mehrjährigen Ausbildungs- und Studienzeit ist für die meisten der frisch gebackenen Fachkräfte kein Abschied, sondern der Beginn eines neuen, spannenden Lebensabschnitts: Die meisten der 24 Absolventinnen werden an ihren Ausbildungsstandorten in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen – sei es als Feinwerkmechanikerin, Lokführerin, Elektronikerin oder für eine Stelle im Verwaltungsbereich der VBK und AVG.

„Wir freuen uns sehr, dass so viele Azubis in unseren Unternehmen bleiben. Sie sind bestens qualifizierte Fachkräfte, die die Arbeitsabläufe im Betrieb bereits gut kennen. Vor allem aber sind sie inzwischen geschätzte Mitarbeiter*innen in ihren jeweiligen Abteilungen geworden.“

Stephanie Schulze, Personalchefin von AVG und VBK und Mitglied der Geschäftsleitung

Die hohe Übernahmequote ist ein Beleg für die hohe Qualität der Ausbildung bei VBK und AVG, die sich auch in den Prüfungsergebnissen widerspiegelt: Fünf Auszubildende erzielten einen Notendurchschnitt von 2,0 oder besser und wurden für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet.

„Die Ausbildung neuer Fachkräfte hat einen hohen Stellenwert in unseren Verkehrsunternehmen. Neben den fachlichen Inhalten liegt uns auch die persönliche Entwicklung der jungen Menschen sehr am Herzen. Diesen Weg wollen wir auch in den nächsten Jahren weiter gehen.“

Ausbildungsleiter Stefan Mock

Mit zusammen rund 2.400 Mitarbeitern sind die VBK und AVG einer der größten Arbeitgeber in Karlsruhe und der Region und bieten jedes Jahr eine Vielzahl an Berufsausbildungen oder auch Duale Studiengänge an.

Quelle: VBK

Alpha Trains erreicht wichtigen Meilenstein von mehr als 1000 Fahrzeugen

Alpha Trains, der führende Leasinggeber für Lokomotiven und Züge in Europa, feiert einen wichtigen Meilenstein auf seinem Wachstumskurs: Mit insgesamt 1006 Fahrzeugen in seiner Flotte bietet das Unternehmen eine beeindruckende Vielfalt an unterschiedlichen Schienenfahrzeugen.

Ermöglicht wurde dieser Erfolg durch den jüngsten Kauf von drei Personenzügen und einer zusätzlichen Bestellung von 15 Stadler EURO6000 Lokomotiven. Durch kontinuierliche Investitionen in hochwertiges Rollmaterial ist Alpha Trains in der Lage, seinen Kunden attraktive Leasinglösungen anzubieten.

Seit der Gründung im Jahr 2001 hat sich Alpha Trains mit einem breiten Angebot an modernen und zuverlässigen Lokomotiven und Zügen als kompetenter Partner für Personen- und Güterverkehrsunternehmen etabliert. Der erreichte Meilenstein von über 1000 Assets zeigt, dass der Leasinggeber den sich wandelnden Anforderungen des Verkehrssektors gerecht wird und einen wichtigen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Mobilität leistet. Mit seiner diversifizierten Flotte ist Alpha Trains bestens gerüstet, um den unterschiedlichen Anforderungen auf den Schienennetzen in ganz Europa zu entsprechen.

„Das Erreichen der Marke von 1000 Fahrzeugen stellt für Alpha Trains eine außergewöhnliche Leistung dar. Es unterstreicht unsere Position als führender Leasinggeber für Lokomotiven und Züge und ist Ergebnis unseres Anspruchs, unseren Kunden attraktive und flexible Leasinglösungen anzubieten, die optimal den Kundenbedürfnissen entsprechen. Dieser bedeutende Meilenstein wäre ohne das Vertrauen unserer Kunden, das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Unterstützung unserer Gesellschafter nicht möglich gewesen.“

Fernando Pérez, CEO der Alpha Trains Group

Quelle: Alpha Trains

MAN mit stark gestiegenem Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr

Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus verzeichnete im ersten Halbjahr einen leichten Anstieg in den Auftragseingängen um 4% auf 49.517 Fahrzeuge. Basierend auf dem weiterhin hohen Auftragsbestand, einer zunehmenden Stabilisierung der Lieferketten und infolgedessen dem im Berichtszeitraum stark gestiegenen Produktionsvolumen konnte der Absatz auf 56.173 Lkw, Busse und Vans sehr stark gesteigert werden (+61%). Der Vorjahresabsatz lag wegen des Produktionstopps aufgrund des Krieges in der Ukraine auf einem geringen Niveau.

MAN Truck & Bus erzielte einen Umsatz von 7,0 Mrd € (5,0 Mrd €), der damit 41 % über dem Vorjahresniveau lag. Dieses Wachstum ist im Wesentlichen auf höhere Neufahrzeugabsätze sowie ein gestiegenes Vehicle-Services- und Motoren-Geschäft zurückzuführen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 erreichte MAN Truck & Bus ein Operatives Ergebnis von 476 Mio € und eine Operative Rendite von 6,8%. Nach 5,8% in den ersten drei Monaten konnte sie auf 7,7% im zweiten Quartal erhöht werden.

Finanzvorständin Inka Koljonen zeigt sich zufrieden:

„Es ist uns gelungen, die Ergebnisqualität weiter zu steigern. Nach einem guten ersten Quartal konnten wir nochmals zulegen und nähern uns den gesteckten Renditezielen weiter mit großen Schritten. Die Zahlen belegen: Wir sind gemeinsam dabei, den Tanker MAN zu drehen und wieder auf Erfolgskurs zu bringen.”

Neben dem volumenbedingten Umsatzanstieg wurde das Operative Ergebnis durch eine bessere Preisdurchsetzung bei Neu- und Gebrauchtfahrzeugen, verbesserte Margen im Vehicle-Services-Geschäft sowie Kosteneffizienzmaßnahmen wie z.B. die Neuausrichtung im Geschäftsbereich Bus positiv beeinflusst. Belastet wurde das Operative Ergebnis durch höhere Material- und Energiepreise sowie höhere Personalkosten u.a. im Zusammenhang mit der global gestiegenen Inflation und einhergehenden Lohnanpassungen. Im Vorjahr war das Operative Ergebnis durch Produktionsstopps in einigen Werken erheblich belastet.

Quelle: MAN

Schlichtung zwischen DB und EVG endet mit Einigungsempfehlung

Die Schlichtung zwischen DB und EVG ist am Mittwoch mit einer Einigungsempfehlung des Schlichtungsteams zu Ende gegangen. Beide Tarifparteien werden ihren zuständigen Gremien empfehlen, diesen Lösungsvorschlag anzunehmen. Im Anschluss folgt bis 28. August die Urabstimmung der EVG, bei der dann noch die Gewerkschaftsmitglieder über das Ergebnis der Schlichtung abstimmen. Ein Tarifabschluss könnte somit Ende August vorliegen.

Das sind die Eckdaten der Einigungsempfehlung: Für alle gäbe es eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro noch im Oktober. Die Beschäftigten im Bereich Schiene und Bus sollen eine Lohnerhöhung von 410 Euro in zwei Schritten erhalten. Außerdem würden zum Ende der Laufzeit weitere strukturelle Entgelt-Verbesserungen für bahnspezifische Schlüsselberufe kommen. Heißt konkret: Eine zusätzliche Lohnerhöhung für Mitarbeitende in der Instandhaltung, den Werkstätten und Stellwerken sowie im Service im Zug und am Bahnhof. Die Laufzeit soll 25 Monate betragen.

„Wir begrüßen die Empfehlung des Schlichtungsteams, auch wenn wir damit an die absolute Grenze des wirtschaftlich Machbaren gehen. Die Einigungsempfehlung honoriert die enormen Leistungen und die erfolgreiche Arbeit unserer Mitarbeitenden. Es war wahrlich kein leichter Weg, aber nach hartem Ringen liegt nun endlich eine Lösung auf dem Tisch.“

DB-Personalvorstand Martin Seiler

Die Laufzeit von 25 Monaten bis Ende März 2025 schaffe viel Planungssicherheit fürs Unternehmen. Gleichzeitig beinhalte die Empfehlung zahlreiche Beiträge zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und erhalte dadurch die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Bahn, so Seiler weiter.

DB und EVG verhandeln seit Februar 2023. Nach insgesamt sieben intensiven, aber ergebnislosen Runden folgte eine knapp zweiwöchige Schlichtung. Sie fand hinter verschlossenen Türen in Potsdam statt. Seiler bedankte sich ausdrücklich bei Prof. Dr. Heide Pfarr und Dr. Thomas de Maizière, denen es gelungen sei, eine Einigungsempfehlung zu erarbeiten, die von der ganzen Schlichtungskommission mitgetragen wird.

Der Tarifabschluss würde für rund 180.000 Mitarbeitende in rund 500 verschiedenen Berufen gelten. Für einige Dienstleistungsgesellschaften wurden differenzierte Lösungen gefunden.

Weitere Vereinbarungen der Einigungsempfehlung (Beispiele):

  • Neues flexibles Arbeitszeitmodell bei DB Cargo: Lokführer können auf freiwilliger Basis längere Strecken, auch mit Übernachtung, fahren und erhalten dafür entsprechende Zulagen
  • Auflösung regionaler Lohnunterschiede bei Dienstleistungsgesellschaften (z.B. DB Services, DB Sicherheit, DB Fahrwegdienste) sowie weitere strukturelle Verbesserungen; Lohnuntergrenze von 13,50 Euro in allen Entgelttabellen (plus Zulagen und betriebliche Altersvorsorge)
  • Verbesserungen für Azubis und Dual Studierende: Inflationsausgleichsprämie von 1.425 Euro, hälftige Lohnerhöhung in zwei Schritten, Erhöhung Mietkostenzuschuss und Prüfungsbonus, Verbesserung Prüfungsfreistellung
  • Ausweitung betrieblicher Arbeitszeitprojekte und der individuellen Arbeitszeitflexibilisierung

Quelle: DB

DUH sieht sich im gerichtlichen Verfahren gegen die Kappung der Gäubahn gestärkt

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) blickt zuversichtlich auf das bevorstehende Gerichtsverfahren gegen die Kappung der Gäubahn. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte sich vor wenigen Tagen auf einen Antrag der DUH zurückmeldet und bestätigt, dass es nicht gegen die Abbindung der Gäubahn einschreiten wird. Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:

„Gerade weil das Eisenbahn-Bundesamt bislang untätig bleibt, mussten wir Klage erheben. Durch den nun vorliegenden Bescheid ändert sich nichts am gerichtlichen Verfahren. Vielmehr freuen wir uns, dass das Eisenbahn-Bundesamt unseren Antrag als formal zulässig ansieht und fühlen uns damit in unserer Rechtsauffassung der sich daraus ergebenden Klageberechtigung bestätigt. Denn die Argumente, die das Amt für eine Ablehnung unseres Bescheids aufführt, widersprechen der Planfeststellung für Stuttgart 21. Darin ist klar geregelt, dass die Umsetzung der geplanten Abschnitte zeitlich unmittelbar aufeinander folgen muss, nicht nur die Stellung der Anträge für deren Planfeststellung. Wenn dies die Gründe des Eisenbahn-Bundesamtes sind, sehen wir gute Chancen, dass der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg unserer Sicht der Dinge folgt.“

Hintergrund:

Die Gäubahn ist die zentrale Bahntrasse für die Anbindung von Norditalien, der Schweiz und des südlichen Baden-Württembergs an das europäische Bahnnetz. Sie soll ab Ende 2025 mit der Eröffnung des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 für offiziell sieben, realistisch 15 Jahre vom Bahnknoten Stuttgart abgekoppelt werden und am Bahnhof Vaihingen enden. Es ist zu befürchten, dass ein Großteil der Bahnkunden aufgrund der entstehenden Umstände auf das Auto umsteigen würde. Die DUH hatte am 20. Juni 2023 Klage eingereicht, da sie die Pläne der Deutschen Bahn nicht in Übereinstimmung mit den vorliegenden Planfeststellungsbeschlüssen sieht und eine Abtrennung von Millionen von Menschen vom Bahnnetz und durch die Verkehrsverlagerung zusätzliche Klimabelastung verhindern will.

Quelle: DUH

223 Schienenkilometer wurden in NRW reaktiviert

Die Verkehrswende voranzubringen ist eines der erklärten Ziele der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Im Fokus steht dabei die Stärkung des öffentlichen Verkehrs und des Schienenverkehrs. Jahrzehntelang wurde beim Ausbau der Straßeninfrastruktur in Deutschland der Fokus auf das Auto gelegt. Immer weniger Menschen fuhren mit der Bahn. Die Folge: Seit 1994 wurden in Nordrhein-Westfalen 600 Kilometer Bahnstrecken stillgelegt. Im Zuge des Klimawandels folgt jetzt die Kehrtwende. NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer betont: “Der öffentliche Nahverkehr spielt beim Erreichen der Klimaziele eine wichtige Rolle. Wir wollen mehr Menschen auf die Schiene in die Züge holen.” Das ÖPNV-Angebot müsse deshalb deutlich gesteigert werden. Bis 2030 soll der öffentliche Nahverkehr in NRW um mindestens 60 Prozent erhöht werden. Statt Streckenstilllegungen steht heute die Reaktivierung einiger alter Strecken an. 223 Schienenkilometer wurden in den vergangenen 30 Jahren in NRW bereits wieder reaktiviert. Rund 200 Kilometer sollen in den kommenden Jahren noch hinzukommen.

Zuletzt wurden fünf Strecken wieder in Betrieb genommen: Meinerzhagen-Brügge, Düren-Euskirchen, Mettmann-Wuppertal, Stolberg-Breinig und die Hertener Bahn: Gelsenkirchen Buer-Herten. Die Reaktivierung stillgelegter Bahntrassen ist ein wichtiger Teil der Zielnetzkonzeption 2032 des Landes Nordrhein-Westfalen, die 13 Strecken mit einer Gesamtlänge von 212 Kilometer enthält. Darunter die Teutoburger Wald-Eisenbahn von Harsewinkel nach Verl und die Westfälischen Landes-Eisenbahn von Münster nach Sendenhorst, die Walsumbahn von Duisburg nach Wesel und die Ratinger Weststrecke von Duisburg über Ratingen nach Düsseldorf sowie die Strecken von Stolberg nach Eupen und Alsdorf nach Baesweiler im Euregio Verkehrsschienennetz.

Eine der erfolgreich reaktivierten Strecken der letzten Jahre ist die Bördebahn im Rheinland, die von Düren über Zülpich nach Euskirchen führt. Bis 2040 könnten bis zu 22 weitere reaktivierte Strecken im Land dazukommen. Im Zuge der ÖPNV Offensive stellt das Land NRW bis zum Jahr 2032 für Neu- und Ausbauvorhaben von Bahnstrecken (u.a. auch für die Reaktivierung der Bahnstrecken) rund 4 Milliarden Euro zur Verfügung. “Es gibt natürlich auch Bahnstrecken, wo sich eine Reaktivierung nicht mehr lohnt. Aber die Strecken, die wieder in Betrieb genommen wurden, sind von den Menschen angenommen worden”, so Minister Oliver Krischer.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

BEG-Ranking: Regionalzüge im Freistaat punkten weiterhin bei der Servicequalität

Mit Blick auf die Servicequalität konnten die bayerischen Regionalzüge im vergangenen Jahr erneut punkten. Das zeigen die Ergebnisse des Jahresrankings 2022 der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Im bayernweiten Durchschnitt erreichen die 32 bewerteten Regionalverkehrsnetze auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten 46,92 Punkte (Vorjahr: 53,49 Punkte). Dies entspricht dem zweitbesten Wert seit Einführung des Messsystems zur Servicequalität im Jahr 2008. Im Vor-Corona-Jahr 2019 – aufgrund ähnlicher Rahmenbedingungen am ehesten direkt vergleichbar – lag der bayernweite Durchschnittswert noch bei rund 30 Punkten.

Spitzenreiter im Jahresranking 2022 ist das Netz Kahlgrund, das mit 100 Punkten die Maximalpunktzahl erreichte und seine Top-Platzierung aus dem Vorjahr bestätigt hat. Es folgen die Netze Oberpfalzbahn/Waldbahn (94,62 Punkte) und Kissinger Stern (93,18 Punkte) auf den Plätzen zwei und drei.

Erst im Dezember 2021 hat Go-Ahead Bayern den Verkehr des E-Netzes Allgäu aufgenommen und gleich im ersten vollständigen Betriebsjahr 2022 den 8. Platz beim Qualitätsranking erreicht. Zum E-Netz Allgäu gehören auf der Strecke München – Memmingen – Lindau die Linien RE 72, RE 96 und RB 92.

Insgesamt haben 31 von 32 bewerteten Netzen die hohen Mindestanforderungen der BEG übertroffen. Das vollständige Ranking zur Servicequalität 2022 sowie alle Jahreswerte seit 2010 hat die BEG auf der Website www.beg-ranking-servicequalitaet.de veröffentlicht. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Im Rahmen ihres Messsystems zur Servicequalität beurteilt die BEG bayernweit einheitlich seit 2008 Leistungskriterien, die unmittelbar in der Verantwortung der Eisenbahnverkehrsunternehmen liegen. Berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, die Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Ergebnisse der Messungen haben unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der jeweiligen Netze. Erreicht ein Unternehmen den Wert Null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe (+100 Punkte = maximaler Bonus, -100 Punkte = maximaler Malus).

Die Pünktlichkeitswerte und Zugausfälle fließen nicht in die Ergebnisse des Rankings zur Servicequalität ein. Sie werden in einem gesonderten Messsystem ermittelt. Die Gründe für etwaige Verspätungen und Zugausfälle sind vielfältig. Sie liegen unter anderem an Mängeln der Schieneninfrastruktur und fallen damit nicht – wie die Servicequalität – allein in die Verantwortung der Verkehrsunternehmen, die den Zugverkehr in den einzelnen Netzen betreiben.

Quellen: BEG, Go-Ahead