Erneut spürbare Verschlechterungen bei den Pünktlichkeitswerten auf der Schiene im Rheinland

Der zuletzt

negative Trend bei der Pünktlichkeit im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Gebiet des Nahverkehr Rheinland (NVR) hält auch für das Jahr 2018 an

. Die Werte haben sich laut einer ersten Bilanz des NVR zur SPNV-Betriebsqualität im vergangenen Jahr

erneut verschlechtert

. Im Durchschnitt aller Fahrten kam eine Verspätung von 2 Minuten und 15 Sekunden zustande. Dies entspricht einem Anstieg um 7,1 Prozent im Vergleich zu 2017 (2 Minuten und 6 Sekunden). Im Jahr davor (2016) betrug die durchschnittliche Verspätung 1 Minute und 50 Sekunden.
Die Verschlechterung der Pünktlichkeitswerte liegt – wie seit Jahren vom NVR angemahnt – an der mangelnden Kapazität des Schienennetzes. Mittlerweile ist der Zustand so kritisch, dass der Infrastrukturbetreiber DB Netz AG unter anderem die ae Rheinstrecke südlich von Köln über Bonn nach Remagen für überlastet erklärt hat. Noch prekärer wird die Situation dadurch, dass Güterzüge aufgrund von Baumaßnahmen regelmäßig auf die ae Rheinstrecke umgeleitet werden. Im Herbst 2018 haben die Sperrung der Schnellstrecke Köln – Frankfurt nach dem Brand eines ICE und die damit einhergehende Umleitung des Fernverkehrs die angespannte Lage noch verschärft. Bei einer Betrachtung der einzelnen Monate fällt auf, dass die Verspätungen lediglich in den Monaten Januar, März, Mai und Dezember geringer ausfielen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ein Hoch bei den Verspätungen gab es im Spätherbst. Dies ist typisch für den Verlauf der SPNV-Jahrgangslinie, da in den nassen und kalten Monaten mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren.
NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober fordert zeitnahe Verbesserungen von den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und DB Netz: „Es steht fest, dass langfristig nur der Ausbau der Infrastruktur die anvisierte Steigerung der Pünktlichkeitswerte bringen kann. In der Zwischenzeit muss aber alles dafür getan werden, dass das Niveau nicht noch weiter abfällt. Hier fordern wir von den EVU und DB Netz kurzfristige Lösungen, um Verspätungen zu vermeiden.“
Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

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