IBC 2014 – Internationaler Vergleichstest für Niederflurbusse

Euro 6 ist jetzt verpflichtend, wer in europäischen Städten fährt, braucht künftig neue Antriebseinheiten. Der eine oder andere Wettbewerber bringt weit mehr Neuheiten ins Spiel. Hier die ersten Eindrücke von unserem großen Vergleichstest für Niederflurbusse.

Großer Andrang Ende März am Betriebshof West der Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) – zahlreiche Fahrer, auch Mechaniker scharen sich um die neuen Omnibusse von  MAN, Mercedes-Benz, Scania, Solaris und VDL Bus & Coach. Nur wenige Anbieter haben abgesagt, zuletzt hatten nur Iveco und Volvo auf eine Teilnahme verzichtet. Die IBC-Organisatoren hatten sich auf Niederflurbusse im gängigen 12-Meter-Format mit plus/minus 300 PS festgelegt – nach wie vor die Volumenmodelle im öffentlichen Nahverkehr. Einheitlich 4.500 Kilogramm Ballast galten als Pflicht – schließlich sollten Leichtbaukonzepte ihren Gewichtsvorteil behalten.
Schauplatzwechsel: Was macht ein Omnibus mit polnischen Kennzeichen an der Haltestelle einer oberbayerischen Stadt? So mancher Passant hat interessiert hinterher geblickt, in Germering am Stadtrand von München, auch im Wallfahrtsort Planegg am Rande der großen Stadt. Nur das große Logo an der Front  – „IBC International Bus and Coach Competition“ – und die Labels der Sponsoren gaben Aufschluss darüber, dass hier Omnibusse getestet wurden.
Der Testalltag machte auch vor schlechtem Wetter nicht Halt. Der Tag ging schon fast zur Neige, ein heftiger Schneeschauer fegte über den Betriebshof West der Münchner Verkehrsbetriebe (MVG). Was aber die rege Betriebsamkeit der Tester nicht störte: Vor Ort liefen die Motoren von fünf Omnibussen im Leerlauf, aber nicht ohne Grund. Der Kraftstoffverbrauch der Busse sollte ermittelt werden – schließlich weiß man aus der Praxis, dass Omnibusmotoren im Linieneinsatz etwa zu 40 Prozent im Leerlauf arbeiten. Und Motor ist nicht gleich Motor, die MVG und wir wollten es wissen. Ein normiertes Verfahren, wie man es auch in der Fahrzeugindustrie kennt, sollte valide Ergebnisse bringen – für alle Teilnehmer streng identisch, um die Ergebnisse vergleichbar zu machen. Nach gut einer halben Stunde war es soweit, die Ergebnisse flossen in die Bewertung mit ein.
Ein kleiner Ausschnitt des Tests nur, der aber zeigt, wie sorgfältig und berechenbar ein Ablauf sein muss. Ein Schwerpunkt unseres Tests prüft die Effizienz der Fahrzeuge. Eine Vielzahl an Fahrten auf der Praxis nachempfundenen Strecken soll verwertbare Ergebnisse bringen. Jeder Fahrer fährt jedes Fahrzeug, immer werden der Kraftstoffverbrauch und die Fahrzeit mit genauen Messgeräten akribisch festgehalten. Erst am Ende mit der Kontrolltankung, die das Ergebnis verifiziert, steht das Ergebnis fest.
Wir wissen jetzt mehr über die Fahreigenschaften, das Bremsverhalten oder die Geräusche der Omnibusse. Jetzt gilt es, alle Fakten zu bewerten. Wer ist der Stärkste, der Sparsamste, der Sicherste, wer ist einfach der Beste? Schon in Kürze steht das Gesamtergebnis fest.

Mehr zum Test, spannende Hintergründe und viele Details sind in der Mai-Ausgabe der Fachzeitschrift Nahverkehrspraxis zu erfahren.

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